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Was ist ein Gutschein rechtlich?

Gefragt von: Wiebke May-Ehlers  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Was versteht man unter einem Gutschein? Eine gesetzliche Definition für Gutscheine gibt es nicht. Regelmäßig beinhaltet ein Gutschein für den Kunden das Recht, sich eine Ware oder Dienstleistung des Ausstellers auszusuchen, die dem im Gutschein angegebenen Wert entspricht.

Was muss rechtlich auf einen Gutschein?

Gutscheine - was ist zu beachten?
  • Er muss schriftlich abgefasst sein.
  • Der Gutschein muss den Betrag enthalten.
  • Der Aussteller des Gutscheines sollte deutlich sichtbar sein. Eine Unterschrift ist allerdings nicht notwendig.
  • Der Gutschein sollte ein deutlich lesbares Ausstellungsdatum enthalten.

Ist ein Gutschein wie Bargeld?

Im Gegensatz zu persönlichen Gutscheinen wurden sie von einem Unternehmen gegen Geld erworben. Damit kann ein Gutscheininhaber vom ausstellenden Händler die darauf vermerkte Ware oder Dienstleistung verlangen. So gesehen ist ein Gutschein so wertvoll wie Bargeld.

Ist ein Gutschein eine Dienstleistung?

Rechtlich wird der Gutschein mit einem Dokument (Inhaberpapier gem. § 807 BGB) gleichstellt, der dem Gutscheinbesitzer einen Anspruch auf eine Leistung in der auf dem Gutschein bezifferten Betrages oder einen Anspruch auf eine Dienstleistung gewährt.

Ist ein Gutschein eine Urkunde?

Bei einem Gutschein handelt es sich um ein Dokument, das einen Anspruch auf eine Leistung repräsentiert bzw. dokumentiert. Jeder Gutschein stellt somit eine Urkunde dar. Rechtlich kann ein Gutschein als Wertpapier qualifiziert oder als Beweismittel für eine Forderung gesehen werden.

Wie lange muss ein Gutschein gültig sein? I Rechtsanwalt Michael Richter

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Welche Art von Gutscheinen gibt es?

Gutscheintypen / Gutscheinarten
  • Wertgutscheine.
  • Leistungs- und Produktgutscheine.
  • Anlassbezogene Gutscheine.
  • Rabattierte Gutscheine.
  • Limitierte Gutscheine.

Wie lange ist ein Gutschein gültig BGB?

Das Wichtigste in Kürze: Für Gutscheine gilt in der Regel die allgemeine Verjährungsfrist. Das heißt: Sie verfallen nach drei Jahren. Gutscheine können auch mit einer kürzeren Frist ausgestellt werden, eine zu knapp bemessene Frist ist allerdings unwirksam.

Wann ist ein Gutschein zu versteuern?

Nach § 3 Abs. 13 bis 15 UStG gilt seit dem 1.1.2019 für Gutscheine Folgendes: Ein Gutschein im Sinne des Umsatzsteuerrechts liegt nur dann vor, wenn der Inhaber berechtigt ist, diesen als Zahlungsmittel beim Erwerb von Gegenständen oder Dienstleistungen zu verwenden.

Wie werden Gutscheine steuerlich behandelt?

Für Mehrzweck-Gutscheine regelt § 3 Abs. 15 Satz 2 UStG, dass nur die tatsächliche Lieferung oder Erbringung der sonstigen Leistung bei Einlösung des Gutscheins einer Umsatzbesteuerung unterliegt.

Bin ich verpflichtet einen Gutschein anzunehmen?

Leider ja, lautet die Antwort. Denn: Bei Kaufverträgen gibt es laut Gesetz kein Rücktrittsrecht. Nimmt ein Geschäft zum Beispiel ein Kleid oder Schuhe zurück, tut es dies freiwillig. Deshalb ist es dem Geschäft überlassen, ob es dem Kunden in einem solchen Fall Bargeld aushändigt oder einen Gutschein.

Wann muss ein Gutschein ausgezahlt werden?

Haben Sie den Gutschein bis Ende 2021 nicht eingelöst, können Sie seit dem 1. Januar 2022 die Auszahlung des Betrages verlangen.

Wie buche ich Gutscheine richtig?

Einzweck-Gutscheine sind bereits beim Verkauf als umsatzsteuerpflichtige Erlöse zu erfassen. Handelt es sich um Mehrzweck-Gutscheine, ist der Verkauf noch nicht als Erlös zu erfassen. Der Unternehmer bucht dann den Zahlungseingang in der Kasse auf das Konto "Verbindlichkeiten aus Gutscheinen" 1604 (SKR 03) bzw.

Welche Gutscheine kann man in Geld umwandeln?

Bei dem Unternehmen, das den Gutschein verkauft hat, ist es in aller Regel nicht möglich, einen Gutschein in Geld umzutauschen. Denn dort hat man gegen Vorlage eines Geschenkgutscheins lediglich Anspruch auf Herausgabe eines Produktes beziehungsweise Erbringung einer Dienstleistung.

Was muss ich beachten wenn ich Gutscheine verkaufe?

Der Gutschein muss den Betrag enthalten. Der Aussteller des Gutscheines sollte deutlich sichtbar sein. Eine Unterschrift ist allerdings nicht notwendig. Der Gutschein sollte ein deutlich lesbares Ausstellungsdatum enthalten.

Ist eine Gutschrift das gleiche wie ein Gutschein?

Viele Gründer verwechseln Gutschriften mit Rabatten oder Gutschein-Guthaben. Aber gültige Gutschriften sind einfach nur Abrechnungen.

Kann ein gekaufter Gutschein verfallen?

Im Normalfall sind es drei Jahre. Der Anbieter ist nach Ablauf dieser Zeit nicht verpflichtet, den Gutschein einzulösen oder den darauf vermerkten Geldwert abzüglich seines entgangenen Gewinns zu erstatten. Die Frist beginnt übrigens immer erst am Ende des Jahres, in dem der Gutschein erworben wurde.

Ist ein Gutschein steuerfrei?

Gutscheine, Produkte oder Dienstleistungen bleiben als Sachbezüge bis zu 50 Euro im Monat steuer- und sozialversicherungsfrei. Bei einem persönlichen Anlass – wie Geburtstag oder Hochzeit – sind Aufmerksamkeiten bis 60 Euro steuer- und abgabenfrei.

Wie schreibe ich eine Rechnung für Gutscheine?

Wird der Gutschein eingelöst, stellt der Betrieb eine zweite Rechnung oder Quittung aus, diesmal allerdings über die Art der erbrachten Leistung und mit ausgewiesener Umsatzsteuer. Zudem muss die Rechnung einen Vermerk enthalten: „Bezahlung erfolgt per Einlösung des Gutscheins Nr. X vom ... (Datum)".

Wie hoch dürfen Geschenke an Kunden sein?

Unternehmer können Geschenke an Kunden oder Geschäftspartner bis 35 Euro pro Person und Jahr als Betriebsausgaben absetzen. Fällt das Geschenk teurer aus, dann sind die kompletten Ausgaben nicht abziehbar.

Sind Gutscheine Geschenke?

Gutscheine kommen immer gut an. Egal ob als Gehaltsbestandteil, Anerkennung oder einfach als Geschenk – die Beschäftigten freuen sich. Wenn Sie es lohnsteuerlich richtig machen, können Sie Ihren Beschäftigten damit einiges zukommen lassen, ohne dafür Lohnsteuer oder Sozialversicherungsabgaben zu zahlen.

Warum sind Gutscheine nur 3 Jahre gültig?

Ein Gutschein ist grundsätzlich drei Jahre gültig, denn jeder allgemeine zivilrechtliche Anspruch verjährt in drei Jahren. Mit dem einem Gutschein zugrunde liegenden Anspruch (aus Kaufvertrag, Dienstvertrag, etc.) ist dies nicht anders.

Kann man einen Gutschein zurück geben?

Kann man Gutscheine umtauschen? Gutscheine können nicht umgetauscht werden. Deshalb lohnt es sich vor dem Kauf zu überlegen, für wen der Gutschein gekauft wird und ob der oder die Beschenkte von dem Anbieter des Gutscheins tatsächlich ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben wird.

Wie viel Prozent der Gutscheine werden nicht eingelöst?

Die Auswahl der passenden Geschenkkarte will aber gekonnt sein: Jeder zweite Beschenkte (51 Prozent) hat schon einmal eine ungenutzt verfallen lassen – jeder Siebte (14 Prozent) besitzt derzeit einen Gutschein, den er voraussichtlich nicht mehr einlösen wird.

Wie funktioniert ein Gutschein?

Meist haben die Gutscheinkarten eine Bezahlfunktion. Die Kartennummer ist über einen Barcode, auf dem Magnetstreifen oder dem RFID-Chip gespeichert (mehr dazu siehe unten). Die Inhaber können den Gutschein-Wert auf der Karte beim Akzeptanzpartner einlösen, zum Beispiel in einer Filiale, telefonisch oder online.

Kann ich einen Gutschein verkaufen?

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