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Was ist ein blitzschutzsystem?

Gefragt von: Herr Mirco Huber B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Blitzschutzsysteme schützen Personen, Gebäude und Technik vor den schädlichen Auswirkungen von Blitzen. Damit sie ihre Schutzfunktion erfüllen können, ist eine abgestimmte Planung der einzelnen Maßnahmen unter Berücksichtigung der baulichen Gegebenheiten notwendig.

Wie funktioniert der Blitzschutz?

„Auffangen und sicher ableiten“ ist das Grundprinzip jeder Blitzschutzanlage. Beim Äußeren Blitzschutz wird der Blitzstrom von Fangeinrichtungen auf mehrere Strompfade aufgeteilt und über Ableiter vom Dach an der Wand entlang Richtung Boden und somit in Richtung der Erdungsanlage geleitet.

Welche Blitzschutzverfahren gibt es?

Blitzschutzanlagen bei besonderen Einrichtungen
  • Antennen.
  • Selbststrahlende Sendemasten.
  • Freileitungen.
  • Seilbahnen.

Wann ist ein Blitzschutz notwendig?

Bei öffentlichen Gebäuden (Krankenhäusern, Schulen, Kinos) muss ausreichend Blitzschutz gewährleistet werden. Die Pflicht zur Installation von Blitzschutzanlagen besteht bei Häusern, die höher als 20 Meter sind, Häusern auf einer Bergkuppe oder Häusern mit Reet-, Holz- oder Strohdächern.

Was ist der Unterschied zwischen Überspannungsschutz und Blitzschutz?

Was ist der Unterschied zwischen Überspannungsschutz und Blitzschutz? Der Unterschied zwischen Überspannungsschutz und Blitzschutz besteht darin, dass beim Überspannungsschutz eine hohe Spannung, beim Blitzschutz hingegen ein hoher Strom als primäre Schadensursache angenommen wird.

Blitzschutz - Diese Komponenten und Funktionen gibt es!

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Ist Blitzschutz bei PV Anlagen notwendig?

Auch technisch gesehen ist ein Blitzschutz für PV-Anlagen nicht unbedingt notwendig. Im Allgemeinen erhöht eine solche Anlage das Risiko eines Blitzeinschlags nicht. Die Ausnahme bildet eine hoch aufgeständerte Photovoltaik auf einem Flachdach, wenn die Anlage dann den höchsten Punkt in der näheren Umgebung bildet.

Ist ein Blitzableiter am Haus Pflicht?

Keine generelle Pflicht

So müssen öffentliche Gebäude mit einer Höhe von über 20 Metern und Hochhäuser bei entsprechender Bewertung mit einem Blitzableiter versehen sein. Auch besonders hoch und exponiert gelegene Häuser müssen Eigentümer meist mit dem Blitzschutz ausrüsten.

Warum haben neue Häuser keine Blitzableiter?

Heute wird auf Blitzableiter oft aus zwei Gründen verzichtet: Erstens, weil sie teuer sind und die Anbringung aufwendig ist. Der Blitzableiter muss nämlich in einem Betonfundament verankert sein, um die Spannung in die Erde zu leiten. Zweitens sind sie nicht bei allen Häusern notwendig.

Was kostet ein Blitzschutz für ein Haus?

Was kostet ein Blitzableiter? In einem neuen Gebäude ist mit Gesamtkosten zwischen 2.000 Euro und 3.000 Euro zu rechnen.

Ist ein Haus ohne Blitzableiter versichert?

Überspannungsschäden bedürfen Zusatzversicherung

Der Blitzableiter schützt Ihr Haus und die Menschen die darin wohnen, allerdings nicht die technischen Geräte. Wenn Sie zusätzlich Ihre elektronischen Geräte vor Blitzeinschläge schützen wollen, sollten Sie in den inneren Blitzschutz investieren.

Wer plant den Blitzschutz?

Eine Blitzschutz-Fachkraft ist für Planung, Errichtung und Prüfung des Blitzschutzsystems zuständig.

Wer darf Blitzschutz installieren?

Blitzschutz-Fachkraft in den VDE-Normen

Im Vorwort von VDE 0185-305-3 heißt es: Als Blitzschutz-Fachkraft gilt, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Normen Blitzschutzsysteme planen, errichten und prüfen kann.

Was gehört zum äußeren Blitzschutz?

Ein äußeres Blitzschutzsystem besteht aus den Fangeinrichtungen, den Ableitungen und dem Erdungssystem. Ziel ist es, Blitze einzufangen, den Blitzstrom gegen Erde abzuleiten und im Erdreich großflächig zu verteilen.

Wo wird der Blitzschutz angeschlossen?

Hauptmaßnahme des inneren Blitzschutzes ist der Potentialausgleich, in den alle äußeren leitenden Teile und eingeführten Leitungen eingebunden werden. Rohrleitungen und Kabelabschirmungen (passive Elemente) werden direkt an den Potential ausgleich angeschlossen.

Wie viele Blitzschutzklassen gibt es?

Blitzschutzklassen und Einteilung

Vor Beginn der Planung eines Blitzschutz-Systems muss das zu schützende Objekt in eine von vier Blitzschutzklassen eingeordnet werden.

Wie verlegt man Blitzschutz?

Der Fundamenterder muss allseits dicht von Beton umschlossen sein, mindestens 5 cm, damit er vor Korrosion geschützt ist. Der Fundamenterder kann flach verlegt werden, wenn die unterste Bewehrungslage des Baustahls vor dem Verfüllen auf Distanzstützen gelagert wurde und der Beton verdichtet (gerüttelt) wird.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass ein Haus vom Blitz getroffen wird?

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Haus von einem Blitz getroffen wird, ist statistisch gesehen gering. Sie beträgt 1:6 Millionen. Besitzer und Bewohner sollten aber nicht allein auf ihr Glück vertrauen. Denn wenn der Blitz einschlägt, ist das oft eine Katastrophe und das ganze Haus brennt ab.

Warum sollte man bei Gewitter nicht duschen?

Duschen bei Gewitter ist grundsätzlich kein Problem. Zumindest in modernen Häusern, da deren Wasserleitungen aus Kunststoff sind, somit beim Duschen bei Gewitter den Blitz nicht weiterleiten können.

Wo schlägt der Blitz am ehesten ein?

Ein Blitz schlägt bevorzugt dort ein, wo die Luft, die ein Objekt umgibt, ionisiert ist. Dies wiederum ist bei elektrisch leitfähigen Spitzen und Kanten am ehesten der Fall, denn dort ist die Dichte der Feldlinien und damit auch die elektrische Feldstärke am grössten (Spitzenentladung).

Was passiert wenn man keinen Blitzableiter hat?

Trifft der Blitz in ein Haus, an dem kein Blitzableiter vorhanden ist, fließt der Strom durch Armierungen, Wasser- und Stromleitungen zur Erde. Die Wände können im Bereich der Leitungen aufplatzen. Menschen, die sich in der Nähe der betroffenen Teile aufhalten, sind in Lebensgefahr.

Was tun bei Gewitter im Haus ohne Blitzableiter?

In Gebäuden ohne Blitzschutzsystem sollten bei nahendem Gewitter bestimmte Verhaltensregeln beachtet werden: den Kontakt mit allen metallenen Leitungen meiden, die von außen ins Haus führen: Wasser-, Gas-, Strom- und Telefonleitung, Fernwärmeversorgung, Antennenkabel. nicht duschen oder baden.

Ist man ganz sicher mit Blitzableiter?

Ein Blitzableiter auf dem Dach alleine reicht nicht, um euch vor Schäden durch Gewitter zu schützen. Wichtig ist auch der innere Blitzschutz. Dieser schützt eure Geräte und elektrischen Anlagen vor Überspannungen.

Wie sehe ich ob mein Haus einen Blitzableiter hat?

Woran lässt sich erkennen, ob ein Haus einen Blitzableiter hat? Ob ein Blitzableiter vorhanden ist, lässt sich relativ leicht überprüfen. Mieter sollten danach Ausschau halten, ob sie auf dem Dach oder am Schornstein einen nach oben stehenden Draht erblicken können.

Sollte man bei Gewitter den Fernseher ausmachen?

Bei einem Gewitter sollte man tatsächlich alle wertvollen elektronischen Geräte vom Stromkreis trennen. Genauer: Fernseher, Stereoanlage, Computer & Co. auf jeden Fall physisch vom Strom nehmen, das heißt ausstecken.

Wie oft schlägt ein Blitz in ein Haus ein?

Durchschnittlich schlägt der Blitz etwa 2,5 Millionen Mal pro Jahr in Deutschland ein, besonders häufig in Häuser. Auch in solche mit einem Blitzableiter. In einem solchen Fall ist erhöhte Brandgefahr gegeben. Und das kann schon mal teuer werden.

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