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Was ist ein Binge?

Gefragt von: Johann Zander  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Sie nehmen innerhalb kurzer Zeit große Nahrungsmengen zu sich und haben das Gefühl, die Kontrolle über ihr Essverhalten zu verlieren. Der englische Begriff „binge eating“ steht für exzessives, übermäßiges Essen. Das englische Wort „binge“ bedeutet soviel wie „Gelage“.

Was ist typisch für Binge Eating?

Binge-Eating (Esssucht) ist eine psychische Störung, die sich in immer wiederkehrenden Essattacken äußert. Betroffene haben keine Kontrolle über ihr Essverhalten und verschlingen enorme Nahrungsmengen. Meist sind sie übergewichtig, und ihr Selbstwertgefühl ist gering.

Warum binge ich?

Weil die Binge-Eating-Störung meist mit Übergewicht und Adipositas verbunden ist, können zum Beispiel diese körperlichen Erkrankungen auftreten: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Bluthochdruck oder Herzinfarkt. Diabetes mellitus Typ 2. muskuloskelettale Beschwerden wie Gelenkprobleme.

Was löst essanfälle aus?

Als Antwort auf Stress, Frust, Langeweile oder Leere, aber auch als Reaktion auf starke Gefühle wie Wut oder auch Freude, essen sie unmässig. Oft im Stehen, Süsses und Salziges durcheinander, unter Umständen, bis der Kühlschrank leer ist. Der Anfall hat eine klar abgegrenzte Dauer, zum Beispiel eine oder zwei Stunden.

Was ist ein Essanfall?

Ein Essanfall ist def. als eine Episode von Nahrungszufuhr, bei der die übliche Kontrolle verloren geht oder auch gezielt nicht ausgeübt wird. Bei obj. Essanfällen werden Nahrungsmengen zugeführt, die von ihrer Kalorienzahl den Rahmen einer normalen Mahlzeit deutlich überschreiten.

Binge-Eating-Störung - Wenn Essen krank macht: Wie man die Fressattacken in den Griff bekommt

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Kann man Binge-Eating selbst heilen?

Das Binge Eating ist eine Essstörung, die Ärzte behandeln müssen. Wichtig ist professionelle Hilfe, um die Esssucht langfristig und dauerhaft in den Griff zu bekommen. Alleine schaffen es die meisten nicht, ihre Essattacken zu überwinden.

Ist Binge-Eating eine Sucht?

Bei den meisten Betroffenen führen diese Essanfälle zu Übergewicht. Im Unterschied zur Anorexia nervosa (Magersucht) oder zur Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) sind die Betroffenen in der Regel deutlich älter. Eine Binge-Eating-Störung tritt gehäuft bei Frauen und Männern im mittleren Lebensalter (40 bis 65 Jahre) auf.

Wie behandelt man Binge-Eating?

Besonders bewährt bei der Behandlung einer Binge-Eating-Störung hat sich dabei Psychotherapie (vor allem Verhaltenstherapie). Bei dieser geht es unter anderem um das Erkennen von möglichen Auslösern und den Umgang mit den Essattacken sowie den eigenen Gefühlen.

Wie viele Mahlzeiten bei Binge-Eating?

Intervallfasten gegen Binge Eating und Heißhunger

So geht's: Begrenze dein Essenszeitfenster auf 6-8 Stunden und versuche in dieser Zeit nur 2 große und sättigende Mahlzeiten zu essen. Ein Essenszeitfenster zwischen 10 und 17 Uhr ist optimal.

Wie kann ich Binge-Eating stoppen?

„Stress oder intensive Emotionen können ebenfalls ein Auslöser für Fressanfälle sein“, laut Dr. Oesterle. Also versuche dich zu entspannen, bleib bei dir. Außerdem kannst du auch ruhig mal richtig schlemmen.

In welchem Alter tritt Binge-Eating am häufigsten auf?

Binge Eating (zwanghafte Essattacken)

Binge Eating beginnt meistens im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, manchmal aber auch erst im Alter zwischen 45 und 55 Jahren. Auch Jugendliche können daran erkranken. Wie viele junge Menschen darunter leiden, ist aber nicht bekannt.

Wie fängt eine Essstörung an?

1) Restriktive Anorexia nervosa: Der Einstieg in die Essstörung beginnt oft durch eine Diät. Die Betroffenen versuchen auf unterschiedlichen Wegen, Gewicht zu verlieren. Sie hungern oder betreiben exzessiv Sport. Typischerweise meiden sie besonders kalorienreiche Lebensmittel.

Wie wird Binge-Eating diagnostiziert?

Ärzte diagnostizieren eine Binge-Eating-Störung, wenn: Betroffene angeben, dass sie innerhalb der letzten 3 Monate oder länger mindestens einmal pro Woche eine Essattacke hatten. Die Essattacken mit einem Gefühl des Kontrollverlusts verbunden sind. Die Betroffenen typische Symptome und Verhaltensmuster aufweisen.

Wie merkt man das man eine Essstörung hat?

Kennzeichnend für Essstörungen sind: ständiges Sorgen um Gewicht und Essen, Nahrungsverweigerung oder unkontrollierte Essanfälle, heimliches Essen, Panik vorm Zunehmen, Ablehnen des eigenen Körpers, hoher Leidensdruck. Essstörungen können erfolgreich mit Psychotherapie behandelt werden.

Bei welchem BMI muss man ins Krankenhaus?

Eine stationäre Aufnahme in unsere Klinik erfolgt nur mit einem Körpergewicht ab einem BMI (Gewicht in kg/Körpergröße in m2) von mindestens 15.

Wie viel Kilo ist man magersüchtig?

Überblick: Was ist eine Magersucht (Anorexie)?

Daher entwickeln sie ein krankhaftes Essverhalten. Eine Magersucht liegt vor, wenn das Körpergewicht mindestens 15 Prozent unter dem für die Körpergrösse und Alter gesunden Gewicht liegt. Der Body Mass-Index (BMI) liegt bei 17,5 kg/m2 oder darunter.

Wie viele sterben an Essstörungen?

Essstörungen sind die psychiatrischen Erkrankungen mit der höchsten Sterberate bei Jugendlichen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes starben im Jahr 2019 in Deutschland 65 Menschen aufgrund von Essstörungen – 45 an Magersucht, 8 an Bulimie, 2 an sonstigen Essstörungen.

Was ist der Unterschied zwischen Binge-Eating und Magersucht?

Von einer Binge-Eating-Störung spricht man aber erst dann, wenn diese Essanfälle regelmäßig auftreten. Im Gegensatz zur Ess-Brech-Sucht (Bulimie) wird das Essen jedoch nicht wieder heraufgewürgt. Das macht sich bei den allermeisten Betroffenen dann auch auf der Waage bemerkbar: Sie sind übergewichtig oder adipös.

Wer erkrankt an einer Essstörung?

An Essstörungen erkranken meist junge Menschen. Die Magersucht hat ihren Beginn vor allem im frühen Jugendalter bzw. während der Pubertät, aber auch im jungen Erwachsenenalter.

Wie gefährlich ist Binge-Eating?

Eine Binge-Eating-Störung kann in besonders schlimmen Fällen zum Tod führen. Das Risiko zu sterben ist nicht so hoch wie bei einer Magersucht, doch im Vergleich zu Gesunden um den Faktor 1,5 erhöht. Vor allem, wenn zusätzlich eine andere psychische Erkrankung vorliegt, steigt das Risiko für einen Suizid.

Warum hab ich fressattacken?

Zu wenig gegessen

Häufig ist von „Unterzuckerung“ die Rede, wenn wir zu lange nichts gegessen haben und dann in einer Hungerattacke geraten. Entweder liegt die letzte Mahlzeit zu viele Stunden zurück oder sie war nicht ergiebig genug. Beides begünstigt, dass der Hunger plötzlich und mit großer Wucht zuschlägt.

Was passiert wenn man Hunger hat und nichts isst?

Wird keine Nahrung zugeführt, greift das Gehirn zu Plan B. Um zu funktionieren, braucht das Gehirn Traubenzucker, also Glucose. Obwohl das Gehirn nur zwei Prozent der Körpermasse eines Menschen ausmacht, beansprucht es etwa die Hälfte des Glucoseverbrauchs im Körper.

Was fehlt Wenn man Hunger auf Süßes hat?

Heißhunger auf Süßes kommt häufig von einem zu niedrigen Blutdruck, kann aber auch auf einen Zinkmangel hinweisen. Ein Trick, der sofort bei Heißhunger auf Süßes hilft: Erdnüsse oder Sonnenblumenkerne knabbern.

Was muss ich tun um schnell abzunehmen?

Die Basis für schnelles und gesundes Abnehmen sind eine ausgewogene Ernährung sowie viel Bewegung und Sport. Setze dabei am besten auf protein- und ballaststoffreiche Nahrung und verzichte möglichst auf Diäten und (zu viel) Zucker, Alkohol und Stärke/einfache Kohlenhydrate. Damit verzeichnest du die besten Erfolge.

Was ist die schlimmste Essstörung?

1) Welche Essstörung hat die schlimmsten Folgen: Anorexie, Bulimie, Binge Eating oder Adipositas? Die Frage nach den schlimmsten Folgen ist komplex. Rein statistisch ist die Magersucht mit einer Sterblichkeitsrate zwischen 8-15 % die gefährlichste Essstörung.