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Was ist ein berechtigtes Interesse für Grundbucheinsicht?

Gefragt von: Herr Dr. Paul Wirth B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Wer das Grundbuch einsehen will, muss ein berechtigtes Interesse darlegen. Es müssen sachliche Gründe vorgetragen werden, die unlautere Zwecke oder bloße Neugier ausschließen. Eigentümer und eingetragene Berechtigte sind gegen unbefugte Einsicht zu schützen.

Was bedeutet berechtigtes Interesse Grundbuch?

Ein berechtigtes Interesse hat der eingetragene Eigentümer, aber auch derjenige, zu dessen Gunsten eine Grundschuld, Hypothek, ein Wegerecht oder Wohnrecht eingetragen ist.

Wer ist zur Einsicht ins Grundbuch berechtigt?

Wer darf das Grundbuch einsehen? Jede Person, die ein „berechtigtes Interesse“ hat und dieses auch nachweisen kann, darf gemäß § 12 Grundbuchordnung grundsätzlich das Grundbuch einer Immobilie oder eines Grundstückes einsehen.

Wie weise ich berechtigtes Interesse nach?

Der Antragsteller muss das berechtigte Interesse „darlegen“. Der Gesetzgeber fordert insofern einen nachvollziehbaren Vortrag von begründeten Tatsachen. Die bloße Behauptung eines berechtig- ten Interesses ist also nicht ausreichend.

Wann habe ich ein berechtigtes Interesse?

Dieses „berechtigtes Interesse“ gilt als vorhanden, wenn sachliche Gründe für die Einsichtnahme vorgebracht werden können, die eine „Verfolgung unbefugter Zwecke“ oder die bloße Neugier ausschließen lassen.

Grundbucheinsicht

31 verwandte Fragen gefunden

Kann jeder in das Grundbuch einsehen?

Nach § 12 Grundbuchordnung ist die Einsicht in das Grundbuch beim Grundbuchamt jedermann gestattet, der ein „berechtigtes InteresseUm neugierige Zeitgenossen von einer nicht sachlich begründeten Informationsbeschaffung abzuhalten, benötigen Sie ein berechtigtes Interesse um bestimmte öffentliche Verzeichnisse einsehen ...

Ist Kaufinteresse ein berechtigtes Interesse?

Vom Kaufinteresse zu Preisverhandlungen

Können Sie belegen, dass Sie sich bereits in Kaufverhandlungen befinden, erhalten Sie Einsicht, weil dann ein berechtigtes Interesse besteht.

Ist das Grundbuch öffentlich einsehbar?

Das Grundbuch ist zwar ein öffentliches Register, welches bei den Amtsgerichten geführt wird, jedoch kann nicht grenzenlos im Grundbuch "geschnüffelt" werden. Nach § 12 Abs. 1 Grundbuchordnung (GBO) muss ein sog. berechtigtes Interesse der interessierten Person bestehen.

Wie bekomme ich Einblick ins Grundbuch?

Einsicht in das Grundbuch erhält man mit "berechtigtem Interesse", zum Beispiel als Eigentümer des Grundstückes, Erbe oder Notar. Während Notare und Behörden einen Zugriff auf das elektronische Grundbuch haben, ist für andere das Grundbuch nur über die Anforderung eines Grundbuchauszuges beim Grundbuchamt einsehbar.

Wie kann ich herausfinden wem das Grundstück gehört?

Um herauszufinden, wem das Grundstück gehört, können Sie Einsicht in das Grundbuch nehmen.
  1. Jedes Grundstück in Deutschland ist vermessen und eingetragen.
  2. Die Verwaltung übernimmt das Grundbuchamt.
  3. Grundsätzlich ist das Grundbuch nicht öffentlich. ...
  4. Oft reicht hierzu eine Kaufabsicht.

Was kostet eine Grundbucheinsicht?

Der Blick ins Grundbuch selbst kostet nichts. Allerdings benötigen Sie normalerweise einen Auszug, den Sie beim zuständigen Amtsgericht anfordern können. Er kostet in der Regel 10 Euro, mit Beglaubigung 20 Euro. Alternativ können Sie auch einen Notar oder kommerzielle Online-Grundbuchauskunftsdienste beauftragen.

Kann man im Grundbuch nach Namen suchen?

Die Einsicht in das Grundbuch ist gesetzlich eingeschränkt. Nur mit berechtigtem Interesse darf man es einsehen. Wer ein berechtigtes Interesse hat und wie man den Blick ins Grundbuch beantragt.

Wie kann man den Besitzer eines Hauses herausfinden?

Bei den sogenannten Grundbuchämtern. Diese sind für die in ihrem Bezirk liegenden Grundstücke zuständig. Gesetzliche Grundlage hierfür bildet die Grundbuchordnung (GBO). Und § 12 GBO regelt, dass die Grundbucheinsicht jedem gestattet ist, der dem Grundbuchamt ein berechtigtes Interesse darlegen kann.

Warum sie vor dem Kauf ins Grundbuch sehen sollten?

Das Grundbuch enthält überaus wichtige Informationen für Kaufinteressenten eines Grundstückes oder einer Immobilie. Es gilt hier der so genannte "öffentliche Glaube": Dieser besagt, dass jeder sich darauf verlassen kann, dass die Einträge in diesem öffentlichen Register auch stimmen.

Wer im Grundbuch steht dem gehört das Haus?

Bei einer Immobilie ist derjenige Eigentümer, der im Grundbuch als Eigentümer eingetragen ist. Ist eine Person im Grundbuch als Eigentümer eingetragen, so vermutet das Gesetz, dass ihr das Recht zusteht (öffentlicher Glaube des Grundbuchs § 891 BGB).

Kann man ein Haus verkaufen wenn man nicht im Grundbuch steht?

Darum ist ein Immobilienverkauf ohne Grundbucheintrag in Ausnahmefällen problemlos möglich. Tatsächlich müssen Sie die fehlende Eintragung ins Grundbuch – sowohl als Erbe, als auch als Besitzer, der Sie nach Bezahlung des Kaufpreises unmittelbar sind – aber durch die Vorlage anderer beglaubigter Dokumente kompensieren.

Was für Rechte hat man wenn man im Grundbuch steht?

Dazu gehören neben den Reallasten auch das Nießbrauchrecht, das Erbbaurecht, eingetragene Wohnrechte, Vorkaufsrechte und Wegerechte. Auch können hier Einträge zu Zwangsversteigerungen und Insolvenzvermerke stehen.

Wer bekommt das Grundbuch?

Wer ein "berechtigtes Interesse" hat, hat Anspruch auf den Grundbuchauszug. Das ist in jedem Fall der Eigentümer. Der Grundbuchauszug kann über das Grundbuchamt (Amtsgericht), einen Notar oder einen Online-Service angefordert werden. Der Grundbuchauszug kostet ab 10,00 €.

Wem gehört das Nachbargrundstück?

Seit 1.10.2014 müssen Grundbuchämter über Einsichten in Grundbücher und Grundakten sowie über die Erteilung entsprechender Abschriften Protokoll führen und dem Eigentümer des betroffenen Grundstücks auf Verlangen Auskunft aus diesem Protokoll geben.

Wem gehören die Bodenschätze auf meinem Grundstück?

Bodeneigene Bodenschätze gehören zu dem Grundstück, unter dem sie sich befinden, gehören also zum Eigentum des Grundstückseigentümers. Dazu gehören beispielsweise verschiedene Gesteinsarten, Sande und Tone.

Wem gehört das Haus auf dem Grundstück?

Normalerweise gehört einem Grundstückseigner auch die Immobilie, die sich auf seinem Besitz befindet. Beim Erbbaurecht ist dies anders: Hier behält der Grundstückseigner zwar weiterhin sein Grundstück, die hierauf gebaute Immobilie ist allerdings für die Laufzeit des Erbbaurechtsvertrages das Eigentum des Rechtnehmers.

Bin ich Eigentümer Wenn ich nicht im Grundbuch stehe?

Was vielen nicht klar ist: Nur wer im Grundbuch eingetragen ist, der ist auch Eigentümer der Immobilie, betont Regina Gerdom, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Familienrecht in Lübbecke. Steht nur einer der Ehepartner im Grundbuch, so gehört auch nur diesem das Grundstück und die darauf gebaute Immobilie.

Was passiert mit dem Haus wenn nur einer im Grundbuch steht?

Wenn im Grundbuch nur ein Ehegatte als Eigentümer eingetragen ist, dann gehört ihm nach der Scheidung das Haus auch allein. In der Regel behält derjenige das Wohneigentum auch und bleibt darin wohnen.

Was ist wenn nur einer im Grundbuch steht?

Ist nur eine Person im Grundbuch als Eigentümer vermerkt, gehört ihr das Haus bei der Scheidung als sogenanntes Alleineigentum. Das heißt: Der Alleineigentümer oder die Alleineigentümerin kann das Haus bei der Scheidung behalten. Sind beide Partner als Eigentümer eingetragen, gehört das Haus beiden Personen.

Wie weit in die Tiefe gehört mir mein Grundstück?

Wie tief reicht das Eigentum an einem Grundstück? Was dem Eigentümer unter der Oberfläche seines Grundstücks gehört, ist ebenfalls in § 905 BGB geregelt. Danach erstreckt sich das Recht des Eigentümers eines Grundstück „auf den Erdkörper unter der Oberfläche“.

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