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Was ist ein akuter Myokardinfarkt?

Gefragt von: Änne Schumacher-Geiger  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Der akute Herzinfarkt, auch Myokardinfarkt genannt, entsteht, wenn sich ein Blutgefäß des Herzens (Herzkranzarterie) plötzlich verschließt. Der Herzmuskel wird dann nicht mehr richtig durchblutet und mit Sauerstoff versorgt, so dass er seine Arbeit dann nicht mehr verrichten kann.

Was ist der Unterschied zwischen Herzinfarkt und Myokardinfarkt?

Myokardinfarkt ist der medizinische Fachbegriff für Herzinfarkt. Bei einem Herzinfarkt leiden Teile des Herzmuskels (Myokard) plötzlich unter Sauerstoffmangel und sterben infolgedessen ab.

Wie gefährlich ist ein Myokardinfarkt?

Mögliche akute Folgen eines Herzinfarkts

Bleibt er zu lange unentdeckt, kann es zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (Kammerflimmern) kommen – die häufigste lebensbedrohliche Komplikation nach einem akuten Herzinfarkt. Eine weitere direkte Folge kann die akute Herzschwäche sein.

Wie wird ein akuter Myokardinfarkt therapiert?

Nach einem akuten Infarkt folgt eine Therapie, häufig auch eine kardiologische Reha.
...
Darüber hinaus sind im Krankenhaus weitere Untersuchungsmethoden und Therapien nach einem Herzinfarkt möglich:
  • Herzkatheter.
  • Ballondilatation.
  • Stent setzen.
  • Lyse-Therapie (Thrombolyse)
  • Bypass-Operation.

Welche Symptome treten bei einem Myokardinfarkt auf?

Die typischen Anzeichen für einen Herzinfarkt sind: ein starkes Enge- oder Druckgefühl in der Brust. stechende, brennende oder drückende Schmerzen hinter dem Brustbein. Schmerzen, die in den linken oder rechten Arm, in den Rücken, Hals oder Oberbauch ausstrahlen.

Herzinfarkt: Entstehung und Erste Hilfe - NetDoktor.de

15 verwandte Fragen gefunden

Wie kommt es zum Myokardinfarkt?

Herzinfarkt: Ursachen

Die Ursachen für einen Infarkt des Herzens liegen zum einen im Lebensstil der Betroffenen und sind zum anderen oft genetisch bedingt. Das Herzinfarkt-Risiko steigt insbesondere durch: erhöhte Blutfettwerte (LDL-Cholesterin) Bluthochdruck.

Wie kommt es zu einem Myokardinfarkt?

Eine unausgewogene Ernährung, zu wenig Bewegung, Rauchen oder auch viel Stress sind Faktoren, die einen Herzinfarkt begünstigen. Darüber hinaus können auch Übergewicht, hohe Blutfettwerte sowie Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck, Ursachen für einen Herzinfarkt sein.

Was geschieht bei einem Myokardinfarkt?

Bei einem Herzinfarkt (Fachbegriff: Myokardinfarkt, Myokard bedeutet Herzmuskel) werden eines oder sogar mehrere Herzkranzgefäße durch Gerinnsel vollständig verstopft. Das dahinterliegende Herzmuskelgewebe wird nicht mehr mit Blut versorgt und stirbt innerhalb kürzester Zeit (15 bis 30 Minuten) nach und nach ab.

Welche Medikamente bei Myokardinfarkt?

Gabe von Medikamenten
  • Nitroglycerin: 1 Kapsel unter die Zunge (nicht bei Blutdruck unter 90mmHg!) ...
  • Heparin, Azetylsalizylsäure, Clopidogrel zur Verhinderung neuer Thrombenbildung.
  • Betablocker bei erhöhter Pulsfrequenz (Tachykardie)
  • Morphin oder Diazepam (Valium), um den Patienten zu beruhigen und die Schmerzen zu nehmen.

Wie fühlt man sich kurz vor einem Herzinfarkt?

Symptome, die auf einen stummen Herzinfarkt hinweisen können, sind häufig auftretende Müdigkeit, Unwohlsein, Lustlosigkeit und Atemnot. Auch Schwächegefühl, Schwindel oder Ohnmacht, die nach einer bestimmten Zeit wieder verschwinden oder aber sich mit der Zeit verstärken, bis der Herzkranke zusammenbricht.

Kann sich das Herz nach dem Herzinfarkt wieder erholen?

Nach einem überstandenen Herzinfarkt bleiben abgestorbene Herzmuskelzellen und Narben zurück, die sich negativ auf die Pumpleistung des Herzens auswirken. „Inzwischen ist belegt, dass sich das Herz zwar selbst regenerieren kann, allerdings nur in einem geringen Ausmaß, das heisst zu 0,5 bis zwei Prozent pro Jahr.

Welcher Herzinfarkt ist der schlimmste?

Bei einem Hinterwandinfarkt treten häufig nur wenige Anzeichen auf, man spricht hier auch von einem „stummen Infarkt“. Somit kann ein Hinterwandinfarkt häufig unbemerkt bleiben und wird nicht behandelt, was ihn umso gefährlicher macht.

Wie wird ein Myokardinfarkt diagnostiziert?

Hinweis. Bei einem Herzinfarkt (STEMI und NSTEMI) kommt es zu einer akuten, irreversiblen Schädigung von Herzmuskelzellen, bei einer instabilen Angina pectoris nicht. Zur genauen Diagnose wird das Blut auf das Vorhandensein spezieller Marker untersucht, die als Nachweis für die Zellschädigung herangezogen werden.

Wann spricht man von einem Myokardinfarkt?

einem Myokardinfarkt spricht man, wenn Herzmuskelzellen infolge einer akuten Sauerstoffunterversorgung absterben. Ursache ist fast immer der plötzliche Verschluss einer jener Arterien, die das Herz mit Blut versorgen. Diese werden als Herzkranzgefäße bzw. Koronararterien bezeichnet.

Welche Risikofaktoren begünstigen einen Myokardinfarkt?

Risikofaktoren für einen Herzinfarkt
  • männliches Geschlecht.
  • genetische Faktoren.
  • höheres Lebensalter.
  • fett- und kalorienreiche Ernährung.
  • Übergewicht (Adipositas)
  • mangelnde Bewegung.
  • Nikotinkonsum.
  • Bluthochdruck.

Ist ein Myokardinfarkt ein Hinterwandinfarkt?

Ein Hinterwandinfarkt, kurz HWI, ist eine Form des Myokardinfarkts, bei dem vor allem die dorsalen und inferioren Anteile der linken Herzkammer betroffen sind.

Wie lange Betablocker nach Myokardinfarkt?

Die US-amerikanischen Leitlinien empfehlen, die Betablocker-Therapie bei Infarktpatienten drei Jahre lang fortzusetzen, unabhängig von der Reperfusionstherapie und anderer Behandlungen.

Warum Betablocker bei akutem Myokardinfarkt?

Die antiischämische Wirkung der Betablocker beruht vor allem auf ihrer Herzfrequenz- und Blutdrucksenkung. Die damit verbundene Reduktion der myokardialen Wandspannung vermindert das Risiko einer Myokardruptur beim akuten Infarkt.

Was macht der Notarzt bei einem Herzinfarkt?

Die Akuttherapie durch den Notarzt

Wenn der Notarzt eintrifft, wird er zunächst ein EKG, eine Herzstromkurve, schreiben. Damit wird festgestellt, ob Ihr Herz noch richtig schlägt. Häufig gibt es Aufschluss darüber, ob tatsächlich ein Herzinfarkt vorliegt.

Wie lange im Voraus kündigt sich ein Herzinfarkt an?

Erste Beschwerden treten oft schon vier Wochen vor dem Herzinfarkt auf. Zu den Symptomen gehören Schmerzen in der Brust und Probleme beim Atmen.

Wie lange dauert ein akuter Herzinfarkt?

Die Schmerzen bei einem Herzinfarkt dauern in der Regel einige Minuten an. Man geht von circa fünf Minuten oder länger aus.

Wie lange kann man einen Herzinfarkt im EKG nachweisen?

Die Veränderungen durch einen Herzinfarkt können ein Leben lang im EKG nachweisbar sein. Gerade stumme oder stille Herzinfarkte, die die Betroffenen nicht wirklich als Herzinfarkt wahrnehmen, sorgen für Schäden im Herzgewebe und sind daher noch Jahre im EKG erkennbar.

Kann man einen Herzinfarkt ohne Behandlung überleben?

Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu überleben, bei sofortiger klinischer Handlung am größten. Wer ganz ohne ärztliche Hilfe bleibt, hat eine Überlebenschance von rund 40 Prozent.

Wie lange kann man nach einem Herzinfarkt noch leben?

Während die Sterblichkeit in der Akutphase beim STEMI mit 6–9 % höher als beim NSTEMI mit 3–5 % ist, bestehen in der Sterblichkeit nach 1–2 Jahren keine wesentlichen Unterschiede. Dies ist durch das höhere Alter und die größere Anzahl von Begleiterkrankungen der Patienten mit NSTEMI zu erklären (4).

In welchem Alter passieren die meisten Herzinfarkte?

Die meisten Infarkte traten bei Männern im Alter zwischen 68 und 76 Jahren auf, bei Frauen zwischen dem 76. und dem 84. Lebensjahr. Die meisten Infarkte traten bei Männern im Alter zwischen 68 und 76 Jahren auf, bei Frauen zwischen dem 76.

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