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Was ist ein Aktivierungsverbot?

Gefragt von: Herr Prof. Oswald Krug B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 13. März 2023
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Aktivierungsverbot bedeutet, dass das Wirtschaftsgut oder der Vermögensgegenstand nicht als Aktivposten in der Bilanz des Unternehmens angesetzt werden darf.

Was versteht man unter Aktivierungspflicht?

Von einer Aktivierungspflicht (auch: Aktivierungsgebot) bzgl. eines Vermögensgegenstandes wird dann gesprochen, wenn eine Verpflichtung besteht, den infrage stehenden Vermögensgegenstand in eine Position auf der Aktivseite der Bilanz zu übernehmen (sog. Aktivierung).

Was darf nicht aktiviert werden?

Aktivierungsverbot. Grundsätzlich gilt, dass folgende Vermögensgegenstände nicht aktiviert werden dürfen: Immaterielle Vermögenswerte wie originäre (selbst geschaffene) Firmenwerte, selbst geschaffene Marken, Drucktitel, Kundenlisten, Rechte, etc. (§ 248 Abs.

Was bedeutet in der Buchhaltung aktivieren?

Unter Aktivierung versteht man die Aufnahme eines Vermögensgegenstandes (HGB-Terminologie) bzw. Vermögenswerts/Assets (IFRS-Terminologie) in der Aktivseite der Bilanz. Ob eine Aktivierung erfolgen muss, darf oder zu unterbleiben hat, ergibt sich aus handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Vorschriften.

Wann liegt ein Bilanzierungsverbot vor?

Aktivierungs- und Passivierungsverbote für bestimmte Vermögensgegenstände bzw. Schulden. Nach § 248 II 2 HGB dürfen selbst geschaffene Marken, Drucktitel, Verlagsrechte, Kundenlisten oder vergleichbare Vermögensgegenstände nicht aktiviert werden.

Immaterielle Vermögenswerte, Aktivierung, Aktivierungsfähigkeit | Externes Rechnungswesen

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Wann besteht ein Aktivierungsverbot?

Aktivierungsverbot besteht für die Beschaffung von Eigenkapital, Aufwendungen für die Gründung des Unternehmens und Abschluss von Versicherungsverträgen. Diese Aktivierungsverbote sind in § 248 HGB geregelt. Ein Aktivierungsverbot gilt auch für einen originären (selbst geschaffenen) Geschäfts- oder Firmenwert.

Was sind Aktivierungspflichtige Ausgaben?

Zu den aktivierungspflichtigen Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen alle Kosten, die ein Unternehmen aufwendet, um ein erworbenes Wirtschaftsgut in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen (§ 255 Abs. 1 S. 1 HGB). Dazu zählen auch die Anschaffungsnebenkosten.

Was passiert bei einer Aktivierung?

Die Aktivierungspflicht besagt, dass alle Vermögensgegenstände und Rechnungsabgrenzungsposten zum Bilanzstichtag auf der Aktivseite der Bilanz auszuweisen sind. Geregelt ist dies in § 246 HGB. In der Handels- und Steuerbilanz hat die Aktivierungspflicht zur Folge, dass sich das Ergebnis erhöht.

Was bringt eine Aktivierung?

Die Aktivierung in der Handels- und Steuerbilanz erhöht sich das Ergebnis, da die Ausgaben des Geschäftsjahres nicht als Aufwand bzw. als Betriebsausgabe gebucht werden.

Wann muss man aktivieren?

Die Aktivierung von Gegenständen des Anlagevermögens erfolgt immer dann, wenn der jeweilige Vermögensgegenstand betriebsbereit ist bzw. zur Verfügung steht, entweder nach dem Erwerb mit den Anschaffungskosten oder nach eigener Herstellung mit den Herstellungskosten.

Was sind aktivierte GWG?

Ein Geringwertiges Wirtschaftsgut (auch Geringwertige Wirtschaftsgüter, kurz GWG) ist ein Wirtschaftsgut, dessen Anschaffungskosten zwischen 250 EUR und 800 EUR netto liegen.

Was ist eine Aktivierungsbestätigung?

Aktivierungsbestätigung des Steuerberaters, aus der ersichtlich ist, in welcher Höhe die Eigenleistungen und das verwendete Eigenmaterial bzw. Materialentnahmen im Anlagevermögen aktiviert werden bzw. aktiviert worden sind.

Was sind Aktivierungspflichtige Steuern Beispiele?

Steuern und öffentliche Abgaben, die dem Anschaffungsvorgang direkt zuzurechnen sind, insbesondere Eingangszölle, die Grunderwerbsteuer auf den Erwerb von unbebauten und bebauten Grundstücken sowie Vorsteuer, falls der Erwerber eines Vermögenswerts nicht zum Vorsteuerabzug berechtigt ist (Umkehrschluss aus § 9b Abs.

Wann Gebäude aktivieren?

Gebäude: betriebsbereiter Zustand

Ein Gebäude ist betriebsbereit, wenn es entsprechend seiner Zweckbestimmung genutzt werden kann. Die Betriebsbereitschaft ist bei einem Gebäude für jeden Teil des Gebäudes, der nach seiner Zweckbestimmung selbständig genutzt werden soll, gesondert zu prüfen.

Welche Steuer muss aktiviert werden?

Aktivierungspflichtige Steuern werden aktiviert, indem man sie den Anschaffungskosten hinzurechnet. Die Grunderwerbsteuer z.B. ist eine aktivierungspflichtige Steuer.

Was gehört zur 10-Minuten-Aktivierung?

Die 10-Minuten-Aktivierung ermöglicht Menschen mit Desorientierungsstörungen ein Wiedererkennen von ver- trauten Alltagsgegenständen oder bekannten Textinhalten. Dabei werden alle Sinne - Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken - und die gefühlsmäßige Ebene angesprochen und aktiviert.

Welche Möglichkeiten der Aktivierung gibt es?

Ob Singen, Gedächtnistraining oder das Ertasten von Gegenständen – Möglichkeiten zur Aktivierung dieser Fähigkeiten gibt es viele. Gerne genutzt werden beispielsweise sogenannte Nesteldecken. Aber auch neuere Technologien wie Spiele-Apps auf Tablet-Computern eignen sich für die Aktivierung.

Was bedeutet Aktivierung bei Demenz?

Was bedeutet Aktivierung von Menschen mit Demenz? Bei der Aktivierung von Menschen mit Gedächtnisproblemen oder Demenz geht es darum, die geistige Aktivität durch sinnvolle Beschäftigungen und leichtes körperliche Training zu fördern. Häufig ziehen sich demente Menschen immer mehr in ihre eigene Welt zurück.

Warum nur 10 Minuten Aktivierung?

Das Prinzip der 10-Minuten-Aktivierung gründet darauf, in gezielter Erinnerungsarbeit Schlüsselreize zu initiieren, die zumindest zeitweise, die vorhandene Lethargie aufheben. Die "10-Minuten-Aktivierung" macht es möglich, Bewohnern mit dementiellen Erkrankungen eine professionelle therapeutische Betreuung anzubieten.

Warum müssen Anschaffungskosten aktiviert werden?

Sie sind in die Anschaffungskosten einzurechnen, wenn sie durch den Erwerbsvorgang verursacht wurden und dem Erwerbsvorgang einzeln zugerechnet werden können. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, so besteht eine Aktivierungspflicht.

Was sind Aktivierungspflichtige Eigenleistungen?

Aktivierte Eigenleistung – aktivierungspflichtige und aktivierungsfähige Eigenleistungen. Unternehmen sind aufgrund des Vollständigkeitsgebotes dazu verpflichtet, alle selbst hergestellten Sachanlagen, die nicht innerhalb der Herstellungsperiode verbraucht werden, beispielsweise Gebäude oder Maschinen, zu aktivieren.

Welche Bilanzierungsverbote gibt es?

Grundsätzlich sind beispielsweise nicht zu bilanzieren: Aufwendungen für die Gründung eines Unternehmens, für die Beschaffung des Eigenkapitals sowie für den Abschluss von Versicherungsverträgen nach § 248 Abs. 1 HGB, Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten, die nicht ausdrücklich nach Handelsrecht im § 249 Abs.

Welche Aktivierungswahlrechte gibt es?

Zu den Aktivierungswahlrechten gehören:
  • immaterielle, unentgeltlich erworbene Vermögensgegenstände,
  • Aufwendungen für ein Disagio (§ 250 Abs. 3 HGB)
  • aktive Steuerlatenzen (§ 274 Abs. 1 Satz 2 HGB).

Ist KFZ Steuer Aktivierungspflichtig?

Für Kfz-Steuer, die in einem Wirtschaftsjahr gezahlt wird, ist in der Bilanz gewinnerhöhend ein Rechnungsabgrenzungsposten zu aktivieren, soweit die Steuer auf die voraussichtliche Zulassungszeit des Fahrzeugs im nachfolgenden Wirtschaftsjahr entfällt und wesentlich (nicht geringfügig) ist.

Wann ist ein GWG Aktivierungspflichtig?

Handelt es sich um ein Wirtschaftsgut, das den Betrag von 1.000 EUR übersteigt, muss es als Betriebs- und Geschäftsausstattung aktiviert werden und gemäß der AfA-Tabelle über seine Nutzungsdauer abgeschrieben werden (lineare Abschreibung).

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