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Was ist der Unterschied zwischen Sütterlin und Kurrentschrift?

Gefragt von: Birgitta Klein B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Denn die deutsche Kurrentschrift ist eine Schreibschriftform, die sich im Laufe der Jahrhunderte aus dem gebrochenen Schriftbild der Schriften Textur, Fraktur oder Schwabacher

Schwabacher
Die Schwabacher, auch Schwabacher Schrift oder Alte Schwabacher Schrift, ist eine Schrift aus der Gruppe der gebrochenen Schriften. Sie entstand im 15. Jahrhundert und ist derber, offener und breitlaufender als die gotische Textura.
https://de.wikipedia.org › wiki › Schwabacher
Lettern entwickelte. Die Sütterlinschrift ist also lediglich eine Variante der deutschen Kurrentschrift.

Warum wurde die Kurrentschrift verboten?

Dass die Nationalsozialisten die Fraktur und Sütterlin abschafften und mit lateinischen Buchstaben ersetzten, hatte vermutlich nur einen Grund: Die Menschen in den während des Krieges besetzten Gebieten, in denen die deutschen Schriften nicht bekannt waren, sollten die Anweisungen der Nationalsozialisten lesen können.

Warum wurde Sütterlinschrift verboten?

Historiker gehen davon aus, der der eigentliche Grund für das Verbot praktischer Natur war. Die Menschen in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten sollten die Anweisungen der Nationalsozialisten lesen können – was in der deutschen Schrift kaum möglich war. Heute ist das Sütterlinalphabet fast vergessen.

Wie hieß die Schrift vor Sütterlin?

Die deutsche Kurrentschrift (lateinisch currere „laufen“), auch und insbesondere im Ausland nur als Kurrent bezeichnet, ist eine Schreibschrift. Sie war etwa seit Beginn der Neuzeit bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts (in der Schweiz bis Anfang des 20.

Wie schreibt man Kurrentschrift?

In Kurrent haben die Buchstaben wie in der lateinischen Schreibschrift verschiedene Grö- verhältnisse. Die Grundlinie ist die wichtigste. Der Abstand beträgt von oben nach unten 2:1:2. Ober- und Unterlängen sind also doppelt so groß wie die Mittellängen.

Der Sütterlin | Karambolage | ARTE

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Ist Sütterlin Kurrentschrift?

Denn die deutsche Kurrentschrift ist eine Schreibschriftform, die sich im Laufe der Jahrhunderte aus dem gebrochenen Schriftbild der Schriften Textur, Fraktur oder Schwabacher Lettern entwickelte. Die Sütterlinschrift ist also lediglich eine Variante der deutschen Kurrentschrift.

Welche Schriftart ist verboten?

Der eigentliche Grund für das Verbot war die Überlegung, dass für das Ausland bestimmte Schriften, die in Frakturschrift gedruckt waren, für jene besetzte Bevölkerungsgruppen, die ansonsten Antiqua-Schrift zu lesen gewohnt waren, nur schwer oder gar nicht lesbar waren.

Bis wann wurde Kurrent geschrieben?

Die deutsche Kurrentschrift ist eine Schreibschrift. Sie war bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts (in der Schweiz bis Anfang des 20. Jahrhunderts) die allgemeine Verkehrsschrift im gesamten deutschen Sprachraum.

Wann wurde Kurrent geschrieben?

Die Sütterlinschrift bezeichnet eine reformierte Schreibweise der deutschen Kurrent, die 1911 vom Grafiker und Pädagogen Ludwig Sütterlin im Auftrage des preußischen Kultusministeriums entwickelt wurde und sich in den 1920ern als Schulausgangsschrift durchsetzte.

Wie nennt man die heutige deutsche Schrift?

Sie wurde seit etwa 1900 bis etwa 1942 und dann noch einmal um 1954 in deutschen Schulen unterrichtet. Die Schrift wird im Volksmund auch die "deutsche Schrift" genannt. Die Sütterlinschrift ist eine Standardform der vorher üblichen, sehr verschiedenen Kanzleischriften.

Welche Schriftart wurde im 3 Reich verwendet?

Die Tannenberg ist eine gebrochene-Grotesk-Schrift. Sie ist eine Akzidenzschrift und wurde zwischen 1933 und 1935 von Erich Meyer bei der Schriftgießerei D. Stempel AG in Frankfurt am Main entwickelt.

Wer kann das lesen Sütterlin?

Helfen können auch Archivare, Historiker, Volkskundler und andere „Schriftkundige“, zu deren Handwerkszeug auch das Lesen alter Schriften gehört. Namen dieser Experten können Sie im örtlichen Kommunalarchiv erfragen, außerdem in den NRW-Landesarchiven in Münster, Detmold und Düsseldorf.

Welche Schrift wurde ab 1930 in der Schule gelernt?

Die Sütterlin-Schrift wurde bald zum Standard, und in den 1930er Jahren wurde sie in fast allen deutschen Schulen gelehrt.

Warum gibt es die alte deutsche Schrift nicht mehr?

Das Ende für die altdeutsche Schrift kam schließlich durch die Nazis: In einem geheimen Erlass von Hitlers Vertrautem Martin Bormann vom 3.1.1941 wurde „die sogenannte gotische Schrift“ abgeschafft.

Wie übersetzt man Sütterlin?

Transkribus hilft Ihnen, alte Briefe, Dokumente und Chroniken aus alten deutschen Schriften wie Kurrent, Sütterlin, Fraktur oder Antiqua in lesbaren Text umzuwandeln. Die Transkribus-Software ermöglicht es Ihnen, alte Handschriften mit Hilfe von künstlicher Intelligenz automatisch zu übersetzen.

Ist die deutsche Schrift lateinisch?

Die deutsche Schrift basiert auf dem lateinischen Alphabet (siehe Schriftgeschichte), welches sich aus der Linie des phönizischen Alphabets entwickelt hat. Das deutsche Alphabet besteht aus je 26 Majuskeln und Minuskeln sowie Buchstabenkombinationen mit Umlauten und Akzentzeichen.

Welche Schrift haben wir in Deutschland?

Das deutsche Schriftsystem basiert in seinem Kern auf der Lautstruktur der deutschen Sprache. Die Schreibung des Deutschen beruht auf einer Buchstabenschrift. Dabei existiert jeder Buchstabe als Klein- und Großbuchstabe, außer dem ß – es existiert nur als Kleinbuchstabe.

Welche Schrift vor 100 Jahren?

Kurrent ist eine alte deutsche Schreibschrift. Bis vor 100 Jahren schrieb man diese Handschrift in ganz Deutschland.

Warum heißt Sütterlin Sütterlin?

Die Sütterlin-Schrift war benannt nach dem Berliner Graphiker Ludwig Sütterlin (1865 - 1917).

Wie nennt man die alte deutsche Druckschrift?

Antiqua heißt "alt". Man hat sie etwa vor 500 Jahren Schritt für Schritt erfunden. Ihren Namen hat sie daher, weil man so schreiben wollte wie die alten Römer. Die bisherige Schrift, die gebrochene Schrift, nannte man verächtlich altdeutsch oder gotisch.

Wie heißt die Schrift von früher?

Fraktur – altdeutsche Schrift

Die Frakturschriften waren Anfang des 16. Jahrhunderts bis ca. Anfang des 20. Jahrhunderts die meistgenutzte Schrift für den Druck in Deutschland.

Ist altdeutsch Rechtsradikal?

Altdeutsche Schrift hat nichts mit rechtsradikal zu tun, sie wurde eben auch in der Nazizeit benutzt...

Was bedeutet Fraktur auf Deutsch?

Fraktur (von lateinisch fractura „Bruch“) steht für: Knochenbruch, in der Medizin. Zahnfraktur, in der Zahnmedizin. Fraktur (Schrift), Schriftart aus der Gruppe der gebrochenen Schriften.

Was sind Serifen bei Buchstaben?

Die meisten lassen sich jedoch der Kategorie Serifenschriften (Antiqua) und serifenlose Schriftart (Grotesk, Sans Serif) zuordnen. Eine Serife ist eine kleine, dünne Linie oder die häkchenartige Verlängerung am Ende eines Buchstabens.

In welcher Schrift schreiben wir?

Zusammen bilden diese „lateinischen Alphabete“ das lateinische Schriftsystem, das am weitesten verbreitete Schriftsystem der Welt. Einige Sprachen wie beispielsweise das Englische benutzen das Alphabet ohne Veränderungen. Das deutsche Alphabet umfasst neben allen 26 lateinischen Buchstaben vier weitere.