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Was ist der Unterschied zwischen Sprachförderung und Sprachtherapie?

Gefragt von: Felix Brenner  |  Letzte Aktualisierung: 22. April 2023
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Sprachbildung und Sprachförderung sind Ansätze, die im Bildungsbereich - also in der Kita, in Kindergärten und auch in Schulen - zum Tragen kommen. Für die Sprachtherapie bedarf es speziell ausgebildeter therapeutischer Fachkräfte, also Logopäden und Logopädinnen.

Ist Logopädie eine Sprachtherapie?

Die Sprachtherapie oder Logopädie beinhaltet laut Definition die Diagnose und Behandlung von Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen, aber auch von bestimmten Schluck- und Hörstörungen. Ziel ist es, die Kommunikationsfähigkeit der Betroffenen zu verbessern.

Was versteht man unter Sprachtherapie?

Bei der Sprachtherapie werden einerseits Stimm- und Sprechstörungen wie Stottern, und Lispeln behandelt. Andererseits betreuen Sprachtherapeuten auch Kinder, bei denen die Sprachentwicklung verzögert oder die Sprachwahrnehmung gestört ist.

Was ist der Unterschied zwischen Sprachbildung und Sprachförderung?

Sprachbildung erfolgt quasi „präventiv“, also bei grundsätzlich allen Kindern und jederzeit, während sich die Sprachförderung also dadurch kennzeichnet, dass sie sich nur an einen Teil der Kinder einer Gruppe bzw. Klasse oder Einzelne richtet. Und zwar an jene, die zusätzliche Unterstützung benötigen.

Was gehört alles zur Sprachförderung?

Zur Sprachförderung gehören die Wortschatzerweiterung, die Entwicklung der Satzbildungsfähigkeit (grammatische Kompetenz) sowie die Bereitschaft und Fähigkeit, Sprache sinnvoll einzusetzen und zu nutzen (kommunikative Kompetenz).

Logopädie -- Sprachförderung und Sprachtherapie

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Wann braucht ein Kind Sprachförderung?

Generell wird eine sprachtherapeutische / logopädische Behandlung ab dem 4. Lebensjahr begonnen. Dies bietet sich an, weil das Kind bis dahin bereits am Ende der Sprachentwicklungsphase angekommen ist und weil genug Zeit bleibt, um etwaige Störungen bis zum Einschulungsalter zu eliminieren.

Was ist Sprachförderung einfach erklärt?

Sprachförderung bedeutet, das Kind in seiner bisherigen entwicklungs- psychologischen Entfaltung, vor seinem familiären Hintergrund, seiner Sozialisation und mit seinen jeweiligen Voraussetzungen zu sehen, es an diesem Punkt abzuholen und entsprechend zu fördern, zu unterstützen und zu begleiten.

Was bringt Sprachförderung?

Durch eine gezielte Sprachförderung im Kindergarten lassen sich Entwicklungsprobleme vermeiden. Kinder lernen am besten, indem sie aktiv sprechen. Kommunikation bildet das Grundgerüst unseres gesamten weiteren Lebens. Ohne sprechen zu können, ist es nicht möglich, weitere Fähigkeiten zu erwerben.

Welche Ziele hat Sprachförderung?

Allgemeines Ziel der Sprachförderung ist es, den aktiven und passiven Wortschatz sowie das Kommunikationsverhalten des Kindes so zu erweitern, dass es am Unterricht möglichst uneingeschränkt teilnehmen und mit seinen Mitschülern und Lehrern kommunizieren kann.

Wie kann man Late Talker fördern?

Bei Late Talkern mit gutem Sprachverständnis reicht möglicherweise eine intensive Elternanleitung zu sprachförderlichem Verhalten nach dem Heidelberger Elterntraining aus. All die anderen brauchen jedoch eine frühe, direkt am Kind ansetzende Sprachtherapie.

Was macht man bei einer Sprachtherapie?

Die Logopädie kann Menschen mit Sprachschwierigkeiten helfen, sich besser zu verständigen und Barrieren abzubauen, die durch Sprachfehler entstehen. Das Ziel einer Sprachtherapie kann zum Beispiel sein, die Aussprache zu verbessern, die Stimme zu trainieren oder richtig sprechen zu lernen.

Welche sprachtherapien gibt es?

Die Krankenkasse legt fest, wie viel Therapie es pro Behandlung gibt.
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Es gibt sowohl Bachelor- als auch Masterstudiengänge, die unter den folgenden Namen zu finden sind:
  • Logopädie.
  • Klinische Linguistik.
  • Sprechwissenschaft.
  • Sprachtherapie.
  • Patholinguistik.

Wann muss man zur Sprachtherapie?

Ein Beginn der Sprachtherapie bietet sich ab 2 Jahren an, da hier erste Anzeichen für Störungen in der Sprachentwicklung auffallen können (Late Talker). Aber auch mit 3 oder 4 Jahren (je nach sprachlichen Auffälligkeiten) ist der beste Zeitpunkt für den Beginn einer Sprachtherapie.

Wer darf Sprachtherapie anbieten?

Ein Hausarzt, Phoniater/Pädaudiologe, HNO-Arzt oder auch Neurologe kann auf der Grundlage der Heilmittelrichtlinien eine Verordnung zur Sprach-, Sprech- oder Stimmtherapie ausstellen.

Wie nennt man eine Sprachtherapie?

Logopädie (von altgriechisch λόγος lógos, deutsch ‚Wort' und παιδεύειν paideuein, deutsch ‚erziehen'; wörtlich also ‚Sprecherziehung') ist die medizinische Fachdisziplin, die Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- oder Hörbeeinträchtigung zum Gegenstand hat.

Wer verordnet Sprachtherapie?

Grundsätzlich kann sowohl der Hausarzt als auch der Facharzt (z. B. HNO, Neurologe, Pneumologe) Stimm-, Sprech-, Sprach- und Schlucktherapie verordnen.

Welche Spiele eignen sich zur Sprachförderung?

Diese altbewehrten Kinderspiele sind Sprachförderung für das Kind.
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Hier eine kleine Aufzählung von Versen und Reimen, die du sicherlich auch noch aus deiner eigenen Kindheit kennst:
  • Das ist der Daumen.
  • Backe, backe, Kuchen.
  • Herr Pinsel und Frau Bürste.
  • In unserem Häuschen sind schrecklich viele Mäuschen.

Welche Spiele zur Sprachförderung?

Die 9 besten Spiele zur Förderung der Sprachentwicklung
  • #1 Fingerspiele, Kniereiter und Reime. Ein Hoch auf „Hoppe, hoppe, Reiter!“ ...
  • #2 Stille Post. Stille Post ist ein Klassiker, den jeder schon einmal selbst gespielt hat. ...
  • #3 Hörspiele/Hörbücher. ...
  • #5 Rollenspiele. ...
  • #7 Schnuddelwutz. ...
  • #8 Story Cubes. ...
  • #9 Stadt-Land-Fluss.

Wann findet Sprachförderung statt?

Sprachförderung beginnt eigentlich mit der Geburt. Jede Interaktion mit dem Kind, die durch Sprache begleitet wird, fördert auch dessen Sprachentwicklung. Eltern und gegebenenfalls ältere Geschwister sind die ersten und wichtigsten Sprachvorbilder für ein Kind.

Was stört die Sprachentwicklung?

Störungen oder Verzögerungen der Sprachentwicklung können zahlreiche Ursachen haben. Sogenannte primäre Sprachentwicklungsstörungen gehen auf eine zentrale Ursache zurück, etwa eine frühkindliche Hirnschädigung, neurologische Erkrankung, Schwerhörigkeit oder Störung der Hörwahrnehmung.

Warum ist Sprachförderung wichtig für Kinder?

Die Sprache ist zweifellos das wichtigste Mittel zur Verständigung und darüber hinaus für die gesamte Entwicklung eines Kindes von enormer Bedeutung. Denn mithilfe der Sprache entdecken Kinder die Welt, teilen sich anderen Menschen mit und knüpfen soziale Beziehungen.

Wie viele Kinder brauchen Sprachförderung?

Nordrhein-Westfalen hat als erstes Bundesland für alle Vierjährigen verpflichtende Sprachtests eingeführt. Dabei kam heraus: Fast 20 Prozent der getesteten Kinder sprechen so schlecht, dass sie vor der Einschulung eine gezielte Sprachförderung brauchen.

Was macht eine sprachförderkraft im Kindergarten?

Schaffen Sie Sprachbildungssituationen, wie das Vorlesen und Anschauen von Bilderbüchern, Singen, Fingerspielen und Aufsagen von Gedichten zur Sprachförderung. Sie können die Kinder auch im Stuhlkreis erzählen lassen oder tatsächliche Sprachlernspiele einüben.

Wie entstehen sprachentwicklungsstörungen?

Eine Sprachentwicklungsstörung (SES) tritt zu Beginn oder während der Entwicklung eines Kindes auf und wird teilweise z.B. durch eine Hörstörung, Behinderungen oder auch langanhaltende Mittelohrentzündungen zum Zeitpunkt der "sprachsensiblen Phase" (2. und 3. Lebensjahr) verursacht.

Wer bin ich zur Sprachförderung?

Ein lustiges Spiel zur Sprachförderung. “Was bin ich?” ist ein fröhliches Spiel zur Sprachförderung. Weil spielerisch Gegenstände, Tiere, Aktionen und Charaktere dargestellt werden, erweitert sich der Wortschatz. Dabei merken die Kinder kaum, dass sie daran “arbeiten”.