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Was ist der Unterschied zwischen Sodbrennen und Refluxkrankheit?

Gefragt von: Frau Ayse Walter MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Der Begriff Reflux bedeutet in der Medizin Rückfluss von einem Hohlorgan in ein anderes. Und weil Sodbrennen durch den Rückfluss von Magensäure in den Ösophagus entsteht, werden Sodbrennen und Reflux oftmals gleichbedeutend verwendet. Sodbrennen ist das Leitsymptom der gastroösophagealen Refluxkrankheit.

Wie macht sich eine Refluxkrankheit bemerkbar?

Sehr häufiges, starkes Sodbrennen oder Aufstoßen kann jedoch Anzeichen für eine Refluxkrankheit sein. Dabei fließt Mageninhalt in die Speiseröhre zurück, weil sich der Mageneingang nicht richtig schließt. Meist sind solche typischen Beschwerden der Anlass, zur Ärztin oder zum Arzt zu gehen.

Was löst eine Refluxkrankheit aus?

Übergewicht. Fettreiche Ernährung. Bestimmte Medikamente. Zwerchfellbruch: Ein Zustand, in dem der Magen durch das Zwerchfell hochwandert und damit den Schließmechanismus der Speiseröhre beeinträchtigt.

Kann die Refluxkrankheit geheilt werden?

Wird die Langzeittherapie konsequent durchgehalten, sind nach einem Jahr rund 90 Prozent der Reflux-Patienten geheilt.

Kann man Reflux haben ohne Sodbrennen?

Es gibt aber auch den sogenannten stillen Reflux ohne typische Symptome. Trotzdem steigt bei dieser Form Magensaft vor allem als Gas in die oberen Regionen der Speiseröhre auf und erreicht Kehlkopf, Rachen, Nasennebenhöhlen und Atemwege.

Was ist die Refluxkrankheit?

45 verwandte Fragen gefunden

Kann man Reflux bei Magenspiegelung erkennen?

Diagnose per Magenspiegelung und pH-Metrie

Ob ein Reflux vorliegt, lässt sich mit einer Magenspiegelung erkennen: Am Übergang zwischen Magen und Speiseröhre ist die Schleimhaut gerötet und wund.

Wo hat man Schmerzen bei Reflux?

Saures Aufstossen

Beim sauren Aufstossen und Sodbrennen fliesst Magensäure zurück in die Speiseröhre. Dies reizt die Speiseröhre und führt zu den brennenden, hinter dem Brustbein lokalisierten Schmerzen, welche sich manchmal bis in den Rachen und Mund ausdehnen können.

Was verschlimmert Reflux?

Risikofaktoren. Die meisten Risikofaktoren für Refluxkrankheit liegen im Lebensstil: Rauchen, erhöhter Alkoholkonsum und zu üppige Portionen an Speisen führen zu vermehrter Produktion von Magensäure und Druck auf den Schliessmuskel in Richtung Speiseröhre. Stress und starkes Übergewicht sind weitere Verstärker.

Welche Medikamente helfen bei Refluxkrankheit?

Medikamente bei Reflux

Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, Säurehemmer, Säureblocker): Sie bremsen die Produktion der Magensäure, indem sie ein spezielles Enzym blockieren. Häufig eingesetzte Wirkstoffe sind Pantoprazol oder Omeprazol.

Kann man mit Reflux alt werden?

ROCHESTER (ob). Beruhigende Nachricht für Patienten mit gastroösophagealem Reflux: Nach Daten einer neuen Studie haben sie wegen ihrer Reflux-Beschwerden keine negativen Auswirkungen auf die Lebenserwartung zu befürchten.

Was kann man gegen die Refluxkrankheit machen?

Die typischen Beschwerden einer Refluxkrankheit, Sodbrennen und Aufstoßen, lassen sich manchmal durch eine Ernährungsumstellung lindern. Außerdem gibt es wirksame Medikamente. Für manche Menschen kann auch eine Operation sinnvoll sein.

Was passiert wenn man Sodbrennen nicht behandelt?

Häufig wiederkehrenden Reflux sollten Sie ernst nehmen: Bei einer Refluxerkrankung besteht die Gefahr, dass Magensäfte die Schleimhäute in der Speiseröhre dauerhaft schädigen. Mögliche Folgeerkrankungen von wiederholt auftretendem Reflux: Speiseröhrenentzündung. Kehlkopfentzündung.

Was soll man bei Reflux nicht Essen?

Tierische Produkte (Gegen Reflux)
  • Rindfleisch, Schweinefleisch, Lammfleisch, Wild, geräuchertes Fleisch, Roastbeef, Schinken und Speck ohne Zucker (nicht kalt verpackt. ...
  • Huhn und Pute.
  • alle Arten von frischem oder geräuchertem Fisch, frische Meeresfrüchte.
  • (Ausnahme: Meeresfrüchte dürfen eingefroren sein)

Kann Reflux von selbst verschwinden?

Bei vielen Menschen verschwinden diese Beschwerden von selbst, andere dagegen leiden oft Jahre bzw. jahrzehntelang unter den typischen quälenden Beschwerden der Refluxkrankheit, die ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen.

Welches Brot ist gut bei Sodbrennen?

Fein geschrotet: Brot und Brötchen sind bei Reflux besser verträglich, wenn das Getreide sehr fein geschrotet ist. Auch Vollkorngetreide lässt sich fein schroten. Ähnlich ist es mit Nüssen, entweder verwenden Sie gemahlene Nüsse oder kauen diese sehr gut.

Welcher Tee ist bei Reflux am besten?

Kräutertees aus Kamille, Fenchel, Anis, Spitzwegerich, Kümmel und/oder Schafgarbe beruhigen den Magen-Darm-Trakt und helfen, Sodbrennen zu lindern. Trinken Sie am besten vorbeugend täglich 1 bis 3 Tassen ungezuckerten Magen-Darm-Tee.

Wie lang dauert es bis Reflux weg ist?

Ist die Entzündung nur schwach ausgeprägt, empfiehlt die Leitlinie zur Refluxkrankheit eine Behandlung mit PPI über 4 Wochen, bei einer schweren Form bis zu 8 Wochen. Manche Quellen raten bei einer mäßigen Entzündung zu einer Therapie nach Bedarf.

Was darf man bei Reflux Essen und trinken?

Zu ihnen zählen unter anderem:
  • Vollkornbrot, Zwieback und Knäckebrot.
  • Vollkornreis- und nudeln.
  • Kartoffeln (als Suppe oder Püree)
  • säurearmes Obst (zum Beispiel Bananen, Weintrauben, Erdbeeren)
  • Salate (wie Endivie, Chicoree, Radicchio)
  • bestimmtes Gemüse (beispielsweise Möhren, Gurken, Spinat, Brokkoli, Champignons)

Ist Zitrone gut gegen Sodbrennen?

Obwohl bei Sodbrennen bei diesen Obstsorten also Vorsicht geboten ist, ist zu beachten, dass auch sauer schmeckende Obstsorten unterm Strich basisch verstoffwechselt werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Zitrone.

Wie soll man bei Reflux schlafen?

Linke Seite – weniger Reflux

Wenn Magensäure entweicht, kann sie durch die Schwerkraft schneller wieder in den Magen zurückfließen als in Rückenlage oder beim Liegen auf der rechten Seite. Deshalb ist die linke in der Regel die beste Seite zum Schlafen, um Säurereflux zu vermeiden.

Wie merke ich Speiseröhrenkrebs?

ungewöhnliches Würgen beim Schlucken von Speisen. schmerzhafte Krämpfe der Speiseröhre. Sodbrennen und häufiges „Aufstoßen“ (Reflux) Gewichtsverlust, Schmerzen und Heiserkeit (als Spätsymptome)

Wie oft eine Magenspiegelung bei Reflux?

Regelmäßig Spiegelungen alle drei bis fünf Jahre seien dagegen bei Patienten mit einem Barrett-Oesophagus notwendig, einer Komplikation der Refluxkrankheit, die mit einer Veränderung von Zellen der Speiseröhre einhergeht, so die Mediziner.

Was tun wenn Pantoprazol nicht mehr hilft?

SOS-Hausmittel

– Kartoffelsaft – die darin enthaltene Stärke bindet die Magensäure. – Ein Glas stilles Wasser hilft, die Säure zu verdünnen. – Rohes Sauerkraut oder Sauerkrautsaft regulieren den pH-Wert im Magen. – Kaugummi kauen – durch den erhöhten Speichelfluss wird die Säure aus der Speiseröhre gespült.

Kann Reflux Rückenschmerzen verursachen?

Eine Speiseröhren-Entzündung (Refluxkrankheit) verursacht vor allem brennende Schmerzen hinter dem Brustbein (Sodbrennen). Diese strahlen mitunter bis in den mittleren und oberen Rücken aus. Durch das Verschlucken von einem Fremdkörper, entstehen in seltenen Fällen Einrisse in der Wand der Speiseröhre.

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