Zum Inhalt springen

Was ist der Unterschied zwischen Podologe und medizinische Fußpflege?

Gefragt von: Jürgen Zander-Kluge  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
sternezahl: 4.1/5 (33 sternebewertungen)

ein Podologe ist in der Lage so genannte Risikopatienten wie Diabetiker, Bluter und Rheumatiker entsprechend ärztlicher Verordnung fachgerecht zu behandeln. Die medizinische Fußpflege ist die präventive, therapeutische und rehabilitative Behandlung am gesunden, von Schädigungen bedrohten oder bereits geschädigten Fuß.

Was darf eine medizinische Fußpflegerin?

Typische Tätigkeiten einer medizinischen Fußpflege sind die Behandlung von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom, Fußfehlstellungen, eingewachsenen Zehennägeln, Warzen oder Hühneraugen oder auch Patienten mit Nagel- oder Fußpilz.

Was ist der Unterschied zwischen Fußpflege und Podologie?

Bei der kosmetischen Fußpflege wird der gesunde Fuß gepflegt und verschönert. Es werden zum Beispiel die Nägel geschnitten und lackiert und die Fußhaut gepflegt. Fußprobleme als Folge von Erkrankungen wie Diabetes oder Rheuma fallen dagegen in den Bereich der Podologie.

Was versteht man unter medizinische Fußpflege?

Unter medizinischer Fußpflege (auch: podologische Fußpflege oder Podologie) werden spezielle fußpflegerische Maßnahmen verstanden, die bei Erkrankungen am Fuß angewendet werden. Der Deutsche Verband für Podologie definiert Podologie als nichtärztliche Heilkunde am Fuß (siehe Quelle 1).

Was macht ein Podologe alles?

Ein Podologe pflegt die Füße, gibt Tipps zur richtigen Pflege und führt darüber hinaus auch spezielle Behandlungen erkrankter Füße durch. Dazu zählen neben der Nagelbettbehandlung und dem Entfernen von Warzen und Hühneraugen das Anfertigen eines künstlichen Nagelersatzes oder das Abtragen von Hornhäuten.

Podologie vs Fußpflege - Wer darf was?

21 verwandte Fragen gefunden

Wird ein Podologe von der Krankenkasse bezahlt?

Werden die Kosten für die medizinische Fußpflege übernommen? Ja, wenn die medizinische Fußpflege aufgrund krankhafter Veränderungen am Fuß infolge von Diabetes mellitus (Diabetisches Fußsyndrom ohne Hautdefekt), Neuropathien oder eines Querschnittsyndroms erforderlich wird.

Wie oft sollte man zum Podologen?

Je Rezept darf Ihnen Ihr Arzt maximal 6 podologische Behandlungen verordnen. Der Abstand zwischen den einzelnen Behandlungen sollte zwischen 4 und 6 Wochen betragen, darf jedoch bei medizinischer Notwendigkeit und unter Berücksichtigung des individuellen Gesundheitszustandes des Patienten davon abweichen.

Kann man mit Nagelpilz zum Podologen gehen?

Podologen ist unter ärztlicher Anleitung eine Mitbehandlung von Nagelpilz möglich.

Wer bekommt ein Rezept für Podologie?

Medizinische Fußpflege konnte bis Juni 2020 nur für Menschen mit Diabetes auf Rezept verordnet werden. Seit 1. Juli 2020 bekommen nun auch Personen mit Neuropathien oder einem Querschnittsyndrom die Fußpflege auf Rezept.

Ist ein Podologe ein Arzt?

Der Podologe (m/w) ist ein nichtärztlicher Beruf im Gesundheitswesen (Gesundheitsfachberuf), dessen Tätigkeit die Gesundheitsförderung, die medizinische Therapie sowie die Rehabilitation beinhaltet.

Was macht Podologe bei Eingewachsenem Nägel?

Die Podologinnen und Podologen können bei eingewachsenen Zehennägeln, die noch nicht nässen oder eitern, selbst festlegen, nach welchem Zeitraum die Behandlung und auch die die Kontrolle der Nagelspange fortgesetzt wird. Meist muss sie alle zwei bis sechs Wochen nachgespannt oder neu aufgebracht werden.

Was gehört zu einer guten Fußpflege?

Eben alles was zum Verschönern dient. Dazu zählen Nägel schneiden und feilen, Nagelhaut sanft zurückschieben, lackieren, cremen und massieren. Nicht erlaubt ist das Entfernen und Behandeln von Hühneraugen, Druckstellen, eingewachsene oder verdickte Nägel.

Was gehört zu einer Podologischen Komplexbehandlung?

Eine Podologische Komplexbehandlung ist eine medizinische Fußpflege, bei der eine Hornhautabtragung und eine Nagelbearbeitung gleichzeitig durchgeführt werden. Ein solches, vom Arzt verordnetes Heilmittel erhalten oft Diabetiker, die unter einem diabetischen Fußsyndrom (DFS) leiden.

Was dürfen Fußpfleger nicht?

Bei der kosmetischen Fußpflege werden die Füße also gepflegt, aber nicht medizinisch behandelt. Somit gehören zum Beispiel Hühneraugen und eingewachsene Nägel nicht in die Hände kosmetischer Fußpfleger. Zudem spielt der Bereich der Wellnessanwendungen in der kosmetischen Fußpflege eine große Rolle.

Was macht der Podologe bei Nagelpilz?

Die Podologin reduziert das Dickenwachstum der befallenen Nägel und entfernt das mit Nagelpilz infizierte Material soweit es geht. Danach kann die Nagelpilzerkrankung optimal therapiert werden. Ergänzend wird der Nagelpilz meist mit einem oralen Präparat, das den Wirkstoff Terbinafin enthält, bekämpft.

Wann kann Podologie verordnet werden?

INDIKATIONEN MÖGLICH

Um Folgeschädigungen der Füße zu verhindern, können Ärzte ab 1. Juli 2020 eine Podologie auch für Patientinnen und Patienten mit krankhaften Schädigungen am Fuß infolge einer sensiblen oder sensomotorischen Neuropathie oder infolge ei- nes Querschnittsyndroms verordnen.

Kann man ohne Überweisung zum Podologen?

Podologen bieten auch Behandlungen an, die vollständig privat gezahlt werden müssen. Dies ist etwa bei einer vorsorglichen Behandlung ohne ärztliche Überweisung der Fall. In diesem Fall kann eine Behandlung um die 30 Euro kosten.

Wie hoch ist die Zuzahlung beim Podologen?

90 Prozent der Behandlungskosten für Podologie werden von der Krankenkasse übernommen. Der Podologe rechnet dies direkt mit uns ab. Eine Zuzahlung von 10 Prozent sowie eine einmalige Gebühr in Höhe von 10 Euro pro Verordnung zahlen Sie selbst.

Warum brauche ich ein Privatrezept für Podologische Fußpflege?

In einer medizinischen Grauzone

Nur mit einer Verordnung, so der Verband, seien Podologen auch berufsrechtlich auf der sicheren Seite. Das sieht auch die Bayerische Landesärztekammer so und empfiehlt die Ausstellung eines Privatrezepts, was für den Arzt unproblematisch sei.

Wie oft Nagel Abschleifen bei Nagelpilz?

Einmal pro Woche sollte die Prozedur stattfinden. Wer Nagelpilz am Fuß hat, wäscht sich am besten täglich die Füße und trocknet sie anschließend gründlich ab – auch zwischen den Zehen.

Kann man Nagelpilz einfach abschneiden?

Nagelpilz-Behandlung: Nagellack, Tabletten, Laser uvm. 1) "Nageltoilette": Grundlage jeder Behandlung ist die weitgehende Entfernung des befallenen Nagels. Da die Pilze im tief im Nagelbett und in der Nagelplatte sitzen, sollten die befallenen Teile der Nagelplatte immer entfernt werden.

Was empfehlen Hautärzte gegen Nagelpilz?

Es gibt jedoch verschiedene Methoden, mit denen Ärzte den Pilz behandeln können: Medikamente, Lacke und Tinkturen sowie Laser. Wir im Hautarztzentrum Kiel setzen verstärkt auf die Lasertherapie. Sie behandelt ganz gezielt nur den vom Pilz befallenen Nagelabschnitt, der Rest des Nagels bleibt unversehrt.

Warum kein Fußbad vor der Fußpflege?

Ein Fußbad direkt vor der podologischen Fußpflege ist übrigens keine gute Idee – die aufgeweichte Haut erschwert die professionelle Behandlung, zum Beispiel die Nagelpflege.

Wie lange dauert eine Podologische Fußpflege?

Die podologische Komplexbehandlung dauert zwischen 30 und 50 Minuten. Sie besteht aus einem Fußbad, einer ausführlichen Anamnese, einer Inspektion sowie Palpation der Füße und der eigentlichen podologischen Behandlung.

Warum habe ich starke Hornhaut an den Füßen?

Wie Hornhaut entsteht

An den Füßen entsteht Hornhaut in einem Zusammenspiel von trockener Haut, Druckbelastung und Reibung. Die Haut bildet dann vermehrt ganz bestimmte Hautzellen, die Korneozyten. Die Hornhautschicht selbst besteht aus abgestorbenen Hautzellen, weshalb sie auch schmerzfrei entfernt werden kann.