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Was ist der Unterschied zwischen Kapitalertragsteuer und Abgeltungsteuer?

Gefragt von: Helmut Hess  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Kapitalertragsteuer oder Abgeltungssteuer? Seit 2009 gibt es einen einheitlichen Abzug der Kapitalertragsteuer in Höhe von 25 Prozent zuzüglich Soli und Kirchensteuer. Weil sie automatisch abgezogen wird und die Steuerschuld auf Kapitalerträge damit abgegolten ist, nennt man sie Abgeltungssteuer.

Wann muss ich die Kapitalertragssteuer zahlen?

Kapitaleinkünfte sind bis zu einer gewissen Höhe steuerfrei. Erst wenn sie den sogenannten Sparerpauschbetrag überschreiten, wird Kapitalertragsteuer fällig. Der Freibetrag liegt bei 801 Euro im Jahr, bei zusammenveranlagten Ehepaaren bei 1.602 Euro.

Wann muss man keine Abgeltungssteuer zahlen?

Singles dürfen jährlich bis zu 801 Euro Gewinn mit Aktien erzielen, ohne dafür Steuern in Form der Abgeltungssteuer zu zahlen. Bei veranlagten Ehepaaren verdoppelt sich der Steuerfreibetrag auf 1.602 Euro. Erst jeder Cent, der die genannten Freibeträge überschreitet, muss versteuert werden.

Was ist Abgeltungssteuer einfach erklärt?

Die Abgeltungssteuer ist eine Steuer auf Kapitalerträge. Unter Kapitalerträgen werden Renditen und Zinsgewinne aus unterschiedlichsten Anlageformen verstanden. Wer Kapitalerträge hat, die über den Freibetrag, den sogenannten Sparerpauschbetrag, mit einer Höhe von 801 Euro pro Person hinausgehen, muss diese versteuern.

Für wen gilt die Abgeltungssteuer?

Die Abgeltungssteuer gilt für alle Privatpersonen, die in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig sind (Steuerinländer) und z.B. Erträge aus Kapital erzielen.

Kapitalertragssteuer / Abgeltungssteuer - Wie und Warum wird die erhoben?

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Kann man die Abgeltungssteuer umgehen?

Bis zu einem Sparerpauschbetrag von 801€ sind Kapitalerträge steuerfrei. Wer durch einen buy and hold Ansatz keine Gewinne realisiert, zahlt auch keine Abgeltungssteuer. Durch geschicktes ausschöpfen des Sparerpauschbetrags und einen buy and hold Ansatz, kann man die Steuerlast reduzieren.

Wie hoch ist die Abgeltungssteuer 2022?

Wie hoch ist die Abgeltungssteuer? Da die Abgeltungssteuer einheitlich ist, werden sämtliche Kapitalerträge mit 25 Prozent versteuert.

Wie bekomme ich die Abgeltungssteuer zurück?

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Abgeltungssteuer zurückzuholen bzw. zu vermeiden: Freistellungsauftrag beim Kreditinstitut. Günstigerprüfung beim Finanzamt.

Wie lange muss man Aktien halten damit sie steuerfrei sind?

Hat man die Wertpapiere länger als zwölf Monate gehalten, mussten auch keine Steuern bei Aktienverkauf gezahlt werden. Dies änderte sich mit Einführung der Abgeltungssteuer. Unabhängig von der Haltedauer muss jede:r alle Aktiengewinne versteuern, auch wenn er oder sie vielleicht nur etwas fürs Alters spart.

Wie lange muss ich Aktien halten um steuerfrei zu verkaufen?

Aktien Spekulationsfrist - seit 2009 müssen alle Veräußerungsgewinne versteuert werden. Seit dem 1. Januar 2009 entfällt die Aktien Spekulationsfrist.

Ist die Kapitalertragsteuer immer 25 %?

Seit 2009 gibt es für die Einnahmen aus Kapitalerträgen nun einen einheitlichen Steuersatz. Dieser beträgt 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag (welcher seit 2021 für die meisten Deutschen nicht mehr anfällt) und gegebenenfalls Kirchensteuer.

Wie wird die Abgeltungssteuer an das Finanzamt abgeführt?

Sie wird seit 2009 fällig für Zinsen, Dividenden und realisierte Kursgewinne – sogenannte Kapitaleinkünfte. Die Abgeltungssteuer beträgt pauschal 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag. Sie wird von der Bank einbehalten und an das Finanzamt abgeführt.

Werden Kapitalerträge automatisch dem Finanzamt gemeldet?

Auch wer seine Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft verkauft, muss den Gewinn, sprich den Kapitalertrag versteuern und eine Steuererklärung einreichen. Das Finanzamt kassiert dann 25 Prozent Abgeltungsteuer, plus Solidaritätszuschlag – der bei Kapitalerträgen nicht entfällt – und gegebenenfalls Kirchensteuer.

Wie viel Vermögen ist steuerfrei?

Bis zu einem Nettovermögen von 50 Millionen EURO steigt die Steuer auf 5 Prozent an. Für Betriebsvermögen gelten Freibeträge von mindestens 5 Millionen EURO.

Wie oft zahlt man Kapitalertragsteuer?

Theoretisch liegt die Kapitalertragsteuer in Deutschland bei 25 Prozent. Das heißt konkret: Von Ihren Zinserträgen müssen Sie immer genau ein Viertel abführen. In der Praxis ist es aber etwas mehr, denn neben der Kapitalertragsteuer fällt teilweise auch noch die Kirchensteuer und der Solidaritätszuschlag an.

Wie gebe ich Aktien in der Steuererklärung an?

Dafür musst Du in Zeile 7 die Kapitalerträge angeben. Gewinne aus Aktienverkäufen müssen zusätzlich noch in Zeile 8 eingetragen werden. Ab Zeile 37 trägst Du die einbehaltene Abgeltungssteuer, den Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer ein.

Wo zahlt man keine Steuern auf Aktiengewinne?

Bei einer Nichtveranlagungsbescheinigung müssen keine Steuern auf Aktiengewinne gezahlt werden, solange das gesamte Einkommen unter dem Grundfreibetrag von 9.744 Euro (2021) liegt. Davon profitieren vor allem Rentner, Studierende oder Mini-Jobber.

Wird Dividende automatisch versteuert?

Automatischer Steuerabzug

Steuern aus Aktiengewinnen werden automatisch einbehalten, da es sich bei der Abgeltungssteuer um eine Quellensteuer handelt. Insofern müssen sich Aktien-Anleger keine Gedanken um die Steuerzahlungen machen. Das Kreditinstitut, über das die Kursgewinne laufen, übernimmt die Verrechnung.

Wer ist von der Kapitalertragssteuer befreit?

Wenn Ihre steuerpflichtigen Kapitalerträge 801 € bzw. 1.602 € bei zusammenveranlagten Ehegatten/Lebenspartnern/Lebenspartnerinnen jährlich nicht übersteigen, reicht ein Freistellungsauftrag an Ihr Kreditinstitut aus, um den Steuerabzug von Kapitalerträgen durch die Bank zu vermeiden.

Wie werden Kapitalerträge bei Rentnern besteuert?

Persönlicher Steuersatz liegt unter 25 Prozent

Die Kapitalerträge müssen Sie aber in der Regel nicht mehr angeben. Denn: Mit dem pauschalen Steuereinbehalt, den Ihre Bank in Höhe von 25 Prozent vornimmt, ist die Einkommensteuer regelmäßig abgegolten. Deshalb wird diese Steuer auch Abgeltungssteuer genannt.

Was kann ich als Rentner alles steuerlich geltend machen?

Absetzbar sind zum Beispiel Steuerberatungskosten, Gewerkschaftsbeiträge, Rechtsberatungs- und Prozesskosten zur Klärung von Rentenansprüchen sowie 16 Euro für Kontoführungsgebühren. Die gewährt das Finanzamt pauschal für die Führung eines Girokontos, auf das ihre Renten überwiesen werden.

Wie viel Steuern bei 1500 Euro Rente?

Beispiel: Ein Alleinstehender, der im Januar 2020 in Rente gegangen ist und eine gesetzliche Rente in Höhe von 1500 Euro brutto erhält, muss damit rechnen, dass er hiervon im Jahr 477 Euro an Steuern entrichten muss. Diesen Betrag fordert das Finanzamt – soweit keine Vorauszahlungen geleistet wurden – 2021 nach.

Ist ein Lottogewinn steuerfrei?

Gute Nachricht für alle Lottospieler/innen: Lottogewinne sind steuerfrei. Was Sie steuerlich aber dennoch beachten müssen, erklären wir hier. 1:140 Millionen – die Chancen auf einen Sechser im Lotto mit Superzahl stehen denkbar schlecht.

Wie hoch ist Abgeltungssteuer 2021?

Der Gesetzgeber plant, dass ab 1. Januar 2021 der Verkauf solcher Zertifikate mit Gewinn – unabhängig von der Haltedauer – stets steuerpflichtig ist. Dann werden 25 Prozent Abgeltungsteuer plus 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag anfallen.