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Was ist der Unterschied zwischen Immuntherapie und Antikörpertherapie?

Gefragt von: Henry Hennig MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Auch Antikörpertherapie ist einer dieser Ansätze, also Teil der Immuntherapie. Die Antikörper können dabei auf bestimmte körperfeindliche Strukturen gerichtet sein, aber auch das Immunsystem allgemein beeinflussen.

Bei welchen Krebsarten hilft die Immuntherapie?

Aktuell sind Checkpoint-Inhibitoren bei folgenden Krebserkrankungen im fortgeschrittenen Stadium zugelassen:
  • schwarzer Hautkrebs (Melanom)
  • Nierenkrebs.
  • Blasenkrebs.
  • Lungenkrebs.
  • Kopf-Hals-Tumoren.
  • Hodgkin-Lymphom.

Wie lange dauert eine Antikörpertherapie?

Die Infusion der Antikörpertherapie kann zwischen 30 und 150 Minuten dauern. Sie findet wöchentlich oder alle drei Wochen statt.

Sind Antikörper Immuntherapie?

Als Immuntherapien werden alle Methoden bezeichnet, die das körpereigene Immunsystem nutzen, um Krebs zu bekämpfen. Ein Beispiel für einen Immuntherapieansatz ist der Einsatz von Checkpoint-Inhibitoren, einer Art von Antikörpern, die sich gezielt gegen "Bremsen" im Immunsystem richten.

Wann wird eine Antikörpertherapie durchgeführt?

Eine Antikörpertherapie kommt nur infrage, wenn die Tumorzellen Strukturen (Angriffspunkte) aufweisen, an die ein Antikörper binden kann. Dies können auch Wachstumsfaktoren sein. Die entsprechende Untersuchung erfolgt durch den Pathologen.

Was ist Immuntherapie?

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Ist eine Antikörpertherapie eine Chemo?

Während eine klassische Chemotherapie allgemein schnell wachsende Zellen mit hoher Teilungsrate angreift, richtet sich eine Therapie mit einem Antikörper gezielt gegen ein bestimmtes Merkmal der Tumorzellen. Daher zählt die Antikörpertherapie zu den sogenannten "zielgerichteten Therapien".

Was passiert nach der Antikörpertherapie?

Therapeutische Antikörper sollen zum Beispiel bestimmte "Bremsen" im Immunsystem lösen, damit die körpereigene Abwehr den Tumor zerstört. Andere Antikörper locken gezielt Immunzellen zum Tumor, die diesen dann bekämpfen sollen. Therapeutische Antikörper können auch wichtige Wachstumssignale der Tumorzellen blockieren.

Für wen kommt eine Immuntherapie in Frage?

Derzeit sind Immuntherapeutika für die Behandlung von metastasiertem Melanom und für Patienten mit Lungen-Ca nach einer vorangegangenen Chemotherapie zugelassen. In diesem und den nächsten Jahren werden diese Medikamente sicher für weitere Erkrankungen, wie zum Beispiel Blasenkrebs oder Hodgkin-Lymphom, zugelassen.

Wie erfolgreich ist eine Antikörpertherapie?

„Die neue Therapie verhindert schwere Verläufe bis zu mehr als 80 Prozent“, sagt Spinner. Sie ist letztlich eine passive Impfung, weil man im Labor hergestellte Antikörper von außen injiziert.

Können Metastasen durch Immuntherapie verschwinden?

Die Immuntherapie funktioniert bei Krebserkrankungen, für die bislang keine Behandlungsformen erfolgreich waren. Trotz aller Euphorie sprechen die Ärzte nicht von Heilung. Denn der Krebs kann mit der Immuntherapie nicht besiegt, sondern lediglich in Schach gehalten werden.

Wie fühlt man sich nach einer Immuntherapie?

Mögliche Nebenwirkungen der Krebsimmuntherapie:

Kopfschmerzen. Verwirrtheit oder Schwindelgefühl. Kurzatmigkeit/Atemnot oder Husten. Muskelschwäche oder -schmerzen.

Wie lange kann man mit einer Immuntherapie Leben?

Die Gesamtüberlebenszeit war nach einer Beobachtungszeit von rund fünf Jahren unter der Immuntherapie signifikant besser als unter der Chemotherapie. So war in der Immuntherapiegruppe nach fünf Jahren noch fast ein Drittel der Patienten am Leben, in der Chemotherapiegruppe waren es signifikant weniger.

Was ist besser Chemo oder Immuntherapie?

Krebsimmuntherapie ist keine Chemotherapie

Auch die Kombination von zwei Immuntherapien kann den Behandlungserfolg verbessern. Je nach Einsatz als Mono- oder Kombinationstherapie können sich unterschiedliche Nebenwirkungen ergeben. Diese sind jedoch meist gut verträglich und behandelbar.

Wann ist eine Immuntherapie nicht möglich?

Die Immuntherapie funktioniert daher bei Tumoren besonders gut, die eine hohe Mutationslast aufweisen – sich also maximal von gesunden Zellen unterscheiden. Tumore, die nur wenige genetische Mutationen aufweisen, bleiben dagegen für das Immunsystem unsichtbar und die Immuntherapie wirkt nicht.

Warum schlägt Immuntherapie nicht an?

Warum schlägt die Immuntherapie bei manchen krebskranken Menschen nicht an? Einer neuen Studie zufolge haben an Krebs leidende Patientinnen und Patienten mit Varianten des humanen Leukozytenantigens der Klasse I (HLA I), die an eine Vielzahl von Peptiden binden, schlechtere Überlebenschancen bei einer Immuntherapie.

Was tötet Metastasen ab?

Bei einem Brustkrebs mit Metastasen in anderen Körperregionen wird in der Regel der ganze Körper medikamentös behandelt, um das Tumorwachstum einzudämmen. Eine Behandlung zum Beispiel mit Hormonen, einer Chemotherapie oder Antikörpern wird systemische Therapie genannt.

Kann eine Immuntherapie heilen?

Und tatsächlich haben sich die Checkpoint-Inhibitoren als eine Revolution in der Krebsmedizin bewährt und ungeahnte Heilerfolge ermöglicht – zum Beispiel bei Haut-, Lungen-, Nieren- oder Blasenkrebs. Mit ihnen lassen sich Tumore teilweise über Jahre zurückdrängen und in manchen Fällen vielleicht sogar heilen.

Wie anstrengend ist eine Immuntherapie?

Wird im Rahmen einer Immuntherapie die Körperabwehr aktiviert, besteht vor allem die Gefahr, dass sie sich dann auch gegen gesunde Körperzellen richtet. Eine Immuntherapie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren kann mit Entzündungen in Geweben und Organen auslösen, besonders im Bereich der Haut und des Magen-Darm-Traktes.

Wie lange wird eine Immuntherapie verabreicht?

Wie lange dauert eine Immuntherapie? Die Immuntherapie mit CTLA4-und PD-L1-Inhibitoren wird in der Regel alle 3 Wochen für 1 bis 2 Jahre durch intravenöse, einstündige Infusion verabreicht.

Wie viel kostet eine Immuntherapie?

Was kosten die neuen Immuntherapien? Die Größenordnung einer Checkpoint Immuntherapie liegt im Moment pro Patient so um die 80.000 bis 100.000 Euro pro Jahr. Viele Patienten werden kürzer behandelt, manche länger.

Kann man bei Immuntherapie arbeiten?

Eine Krebstherapie soll das eigene Leben retten. Dafür fordern die Behandlungen von den Patient*innen für lange Zeit alle Kraft. In der Regel ist es nicht möglich, neben der Krebstherapie weiterhin berufstätig zu sein.

Wird die Immuntherapie von der Krankenkasse bezahlt?

Die Kosten der Immuntherapie sind sehr hoch. Experten rechnen mit rund 150.000 Euro pro Patient. Wenn andere Methoden den Krebs nicht besiegen konnten und der Betroffene die Immuntherapie in einem anerkannten Zentrum macht, übernimmt die Krankenkasse in der Regel die Kosten.

Ist eine Immuntherapie schmerzhaft?

Einige Nebenwirkungen treten bei allen Arten der Immuntherapie auf. So kann es beispielsweise zu Hautreaktionen an der Einstichstelle kommen, die Folgendes umfassen: Schmerzen. Schwellung.

Wie gefährlich ist eine Immuntherapie?

dpa/Uwe Anspach An den Nebenwirkungen der Immuntherapie leiden bislang viele Krebs-Patienten. Das zweite Problem: Die überschießende Immunreaktion ruft sehr oft schwere Nebenwirkungen hervor: Die reichen von chronischen Entzündungen im Darm oder auf der Haut bis zu lebensbedrohlichem Leberversagen.

Warum wird von der Krankenkasse keine Immuntherapie bezahlt?

Immuntherapie – Krankenkassen werden zu Kostenübernahme verpflichtet. Es häufen sich die Fälle, in denen die Krankenkasse sich weigert, die Kosten für eine Immuntherapie zur Tumorbehandlung zu übernehmen. Das Problem ist, dass es sich bei der Immuntherapie um eine sog. „neue Behandlungsmethode“ handelt.