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Was ist der Unterschied zwischen Ferritin und Eisen?

Gefragt von: Manuela Schumann  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Ferritin ist das Speichereiweiß für Eisen, das in freier Form für den Organismus giftig ist. Die Ferritin-Bestimmung im Blutserum dient dazu, einen Eisenmangel zu erkennen. In Kombination mit anderen Laborwerten gibt die Höhe des Ferritin-Spiegels auch Hinweise auf andere Krankheiten wie Entzündungen oder Tumore.

Welcher Wert ist wichtiger Eisen oder Ferritin?

Der Ferritinwert ist die wichtigste Messgröße für die Eisen-Diagnostik. Aus der Bestimmung des Serum-Eisen-Wertes allein lassen sich keine zuverlässigen Rückschlüsse auf die Eisenversorgung des Körpers ziehen. Dafür benötigen wir den Ferritin-Wert.

Ist Ferritin Eisenspeicher?

Ferritin ist ein großes Eiweiß-Molekül, das Eisen speichern kann. Es ist der wichtigste Eisenspeicher des Körpers. Jedes Ferritinmolekül kann etwa 4000 Eisenmoleküle speichern. Das mit dem Schwermetall beladene Ferritin befindet sich dabei innerhalb von Zellen.

Welcher Ferritinwert ist gefährlich?

Welche Konsequenzen sollte dieser Befund haben? Antwort: Ein Ferritinwert von > 1.000 µg/l sollte bei der Häufigkeit der hereditären Hämochromatose Typ 1 immer Anlass sein, über eine erbliche Eisenspeicherkrankheit nachzudenken und dann ggf. eine Analyse auf die C282Y- und H63D-Mutation im HFE-Gen zu veranlassen.

Wie heißt der Laborwert für Eisen?

Der Serum-Ferritin ist als Maßstab für den Füllungszustand der Eisenspeicher der zentrale Laborwert. Über diesen Wert kann der Arzt feststellen, ob die Eisenvorräte im Körper gefüllt, verringert oder gar aufgebraucht sind. Ist dieser Wert zu niedrig, so liegt ein Eisenmangel vor.

Ferritin zu NIEDRIG! Arzt erklärt Ferritin (deutsch)

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Wie lange dauert es bis der Eisenspeicher wieder voll ist?

Bis der Körper wieder ausreichend mit Eisen versorgt ist, dauert es je nach Präparat bis zu einem halben Jahr.

Wie hoch ist Ferritin bei Tumoren?

Als Grenzwert wird 400 ng/ml Ferritin verwendet. Erhöhte Ferritinwerte werden auch bei folgenden Tumoren gefunden: Akute Leukämien, Hodgkin-Lymphome, Lungenkarzinom, Kolonkarzinom, Leberkarzinom, Prostatakarzinom. Als wertvoll hat sich die Ferritinbestimmung bei Lebermetastasen erwiesen.

Was macht Ferritin im Körper?

Ferritin ist ein Eiweißstoff zur Speicherung von Eisen im Körper. Die Bestimmung von Ferritin im Blut ist eine wichtige labordiagnostische Messgröße zur Beurteilung des Eisenstoffwechsels.

Was tun wenn Ferritin zu niedrig?

Was tun, wenn Ferritin niedrig ist

Befindet sich der Ferritinwert im unteren Normbereich, kann eine eisenreiche Ernährung oder die richtige Dosierung an Eisenpräparaten weiterhelfen. Mit 40 Milligramm Eisen täglich kannst du deinen Eisenhaushalt unterstützen, um den Ferritinwert wieder zu steigern.

Ist ein niedriger Ferritinwert gefährlich?

50 % der Patienten mit Herzinsuffizienz haben einen Eisenmangel. Der Ferritinwert ( Eisenspeicher-Wert) sollte bei diesen Patienten auf jeden Fall über 100 liegen. Wenn die Transferrinsättigung unter 20 % liegt, sollte Ferritin sogar über 330 sein. Eisentabletten helfen bei Herzinsuffizienz meist nicht.

Was passiert wenn der Eisenspeicher leer ist?

Bei einem Eisenmangel leert der Körper zunächst seine Eisenspeicher. Erst wenn diese Reserven erschöpft sind, entwickelt sich eine Blutarmut. Bei Verdacht auf einem Eisenmangel sollten Sie sich von Ihrem Hausarzt beraten lassen, um eine entsprechende Diagnostik und eine Klärung der Ursachen einzuleiten.

Welche Tumore führen zu Eisenmangel?

Am stärksten von Eisenmangel betroffen waren Patienten mit Pankreaskarzinom (63,2 %), Darm- (51,9 %) und Lungenkrebs (50,7 %).

Welcher Wert steht für Eisenmangel?

Eisenmangel ist definiert als Verminderung des Gesamtkörpereisens. Eine Eisenmangelanämie liegt vor, wenn die Hämoglobinkonzentration eisenmangelbedingt unter den alters-, bzw. geschlechtsspezifischen Normwert absinkt, gemäss WHO bei Frauen < 12 g/dl, bei Männern < 13 g/dl.

Wie kann ich den Ferritinwert steigern?

Zu hohe Ferritin-Werte können auf eine Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose), Leberentzündung (Hepatitis), Blutarmut (Anämie), Infektionen oder Tumore hindeuten. Auch eine Überdosierung von Eisenpräparaten oder häufige Bluttransfusionen können zu einer Erhöhung der Werte führen.

Bei welchem Ferritinwert Eiseninfusion?

Eiseninfusionen als gefährlicher Trend

Die Behandlung des Eisenmangelsyndroms mit Ferritinwerten unter 50 µg/dl allein stellt jedoch keine Indikation für eine Eiseninfusion dar. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt ein Eisenmangel erst ab Ferritinwerten unter 15 µg/dl als therapiebedürftig.

Wie lange dauert es den Ferritinwert zu erhöhen?

Dies geschieht durch die Einnahme von Eisentabletten und eine eisenreiche Ernährung. Da der Körper Eisen nur in begrenzten Mengen aus der Nahrung aufnehmen kann und es relativ lange dauert bis die Eisenspeicher wieder gefüllt sind, sollte eine Eisentherapie, über mindestens 3 bis 6 Monate durchgeführt werden.

Wie wirkt sich Eisenmangel auf die Psyche aus?

Müdigkeit, Konzentrationsstörungen. depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen. Antriebslosigkeit, Libidoverlust. Schwindel, Kältegefühl in Händen oder Füssen.

Warum sinkt der Ferritinwert?

Ist der Vorrat an Eisen erschöpft, sinkt der Ferritin-Wert im Blutserum. Manche bezeichnen ihn umgangssprachlich auch als Eisenspeicherwert. Dieser Eisenmangel verläuft ohne Anämie (Blutarmut), da der Körper noch genügend rote Blutkörperchen bilden kann.

Wie schnell steigt Ferritin nach Eiseninfusion?

Die Kontrolle des Ferritins macht bei intravenös therapierten Patienten erst nach 8-12 Wochen Sinn, da das Ferritin im Blut durch die Eiseninfusion kurzfristig stark ansteigt und nicht mit dem Speichereisen korreliert.

Was raubt dem Körper Eisen?

Zu solchen Stoffen zählen beispielsweise Tannine (wie in Rotwein oder schwarzem und grünem Tee), Oxalsäure (etwa in Spinat, Rote Bete, Rhabarber oder Kakao), Phytat (zum Beispiel in Getreide) oder Phosphat (zum Beispiel in Schmelzkäse).

Wie lange dauert es bis eine Eisentablette wirkt?

Wie wirken Eisen-Tabletten? Die Eisen-Tabletten lösen sich im Magen und im Darm auf. So kann der Körper das Eisen aufnehmen und wieder genug rote Blut-Zellen bilden. Das dauert aber einige Wochen.

Welche Schmerzen bei Eisenmangel?

Wenn die Eisenvorräte im Körper erschöpft sind, treten Beschwerden auf, zum Beispiel Kopfschmerzen, Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit und Blässe. Weitere Mangelsymptome sind veränderte Haut und Schleimhäute, brüchige Haare und Nägel, nach oben gewölbte Nägel und eingerissene Mundwinkel (Rhagaden).

Können bei Eisenmangel auch die Gelenke Schmerzen?

So wird viel zu viel Eisen aus der Nahrung aufgenommen und zunächst vor allem in der Leber, später auch in anderen Organen wie der Bauchspeicheldrüse und in den Gelenken abgelagert. Es treten rheumaähnliche Gelenkbeschwerden auf, und der Zuckerstoffwechsel wird zunehmend gestört.

Welche Tumore verursachen Anämie?

Eisenmangel tritt häufig bei Krebspatienten auf; zum Beispiel sind mehr als 50 % der Patienten mit Pankreas- oder kolorektalem Karzinom betroffen.