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Was ist der Unterschied zwischen Epilepsie und einem epileptischen Anfall?

Gefragt von: Krystyna Henke  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Epileptische Anfälle können bei jedem Menschen und in jedem Lebensalter auftreten. Ein einzelner Anfall bedeutet jedoch noch keine Epilepsie. Erst wenn sich die Anfälle wiederholen, spricht man von einer Epilepsie.

Ist ein epileptischer Anfall gleich Epilepsie?

Ein einzelner epileptischer Anfall ist jedoch noch keine Epilepsie. Das Krankheitsbild der Epilepsie ist von epileptischen Anfällen geprägt, umgekehrt führt ein epileptischer Anfall nur unter bestimmten Bedingungen zu der Diagnose Epilepsie.

Ist ein epileptischer Anfall das gleiche wie ein Krampfanfall?

Ein Krampfanfall ist ein plötzlich eintretendes Erlebnis, bei dem der Betroffene Verkrampfungen, Zuckungen und Bewusstseinsausfälle erleidet. Häufig ist ein Krampfanfall ein Synonym für einen epileptischen Anfall, auch wenn es nicht zwingend zu einer Verkrampfung kommt.

Was genau ist ein epileptischer Anfall?

Epilepsie ist eine Erkrankung, bei der das Gehirn oder einzelne Hirnbereiche übermäßig aktiv sind und zu viele Signale abgeben. Dies löst die sogenannten epileptischen Anfälle aus. Dabei zucken manchmal nur einzelne Muskeln – es kann aber auch der gesamte Körper krampfen und man verliert das Bewusstsein.

Welche Epilepsie ist die schlimmste?

Generalisierte tonisch-klonische Anfälle sind die dramatischste Form epileptischer Anfälle, auch Grand mal genannt. Diese Anfallsart hat drei Phasen. Zeichen der tonischen Phase sind Bewusstlosigkeit, Sturz, Versteifung des ganzen Körpers sowie ein kurzer Atemstillstand und weite, lichtstarre Pupillen.

Was ist Epilepsie und wie äußert sich die Erkrankung | Prim. Dr. Franz Stefan Höger

37 verwandte Fragen gefunden

Was darf man bei Epilepsie nicht essen?

Keine Kohlenhydrate, viel Fett

Edda Haberlandt, Vorsitzende der ÖGfE: „Das heißt Banane, Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Süßigkeiten - alles, was mit den üblichen Zuckern hergestellt wird, soll nicht gegessen werden.

Wie kündigt sich ein epileptischer Anfall an?

Ein epileptischer Anfall kündigt sich manchmal mit Verstimmung, Reizbarkeit und Kopfschmerzen an. Mitunter tritt zudem eine sogenannte Aura auf. Das sind Wahrnehmungsstörungen, die nur der Patient selbst bemerkt. Er sieht, hört oder riecht etwas, das gar nicht da ist.

Was kann die Ursache für einen epileptischen Anfall sein?

Das wichtigste Symptom einer Epilepsie sind epileptische Anfälle. Diese entstehen, wenn sich Gruppen von Nervenzellen im Gehirn plötzlich gleichzeitig entladen. Anfälle können unterschiedlich aussehen. Typisches Anzeichen eines Anfalls sind leere, offene, starre oder verdrehte Augen.

Kann Kaffee Epilepsie auslösen?

In einer Studie aus Lyon zeigte sich, dass der Genuss hoher Kaffeemenge (mehr als 6 Tassen Kaffee pro Tag), aber geringer auch der Genuss mittlerer Kaffeemengen von mindestens 4 Tassen Kaffee pro Woche) assoziiert war mit einem geringerem Sauerstoffmangel im Zusammenhang mit fokalen epileptischen Anfällen.

Kann man Epilepsie einfach so bekommen?

Manchmal ist eine Epilepsie sowohl genetisch als auch strukturell/metabolisch bedingt. So wird bei manchen Menschen mit genetischer Anfälligkeit für epileptische Anfälle erst durch einen Schlaganfall, eine Hirnhautentzündung, eine Vergiftung oder eine andere konkrete Erkrankung die Epilepsie-Erkrankung ausgelöst.

Welches ist das beste Medikament gegen Epilepsie?

Levetiracetam gehört zu den wichtigsten Mitteln gegen Krampfleiden. Es senkt die Gefahr eines epileptischen Anfalls. Der Wirkstoff gilt allgemein als gut verträglich und kann auch mit anderen Medikamenten kombiniert werden. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit und Kopfschmerzen.

Kann ein epileptischer Anfall einen Schlaganfall auslösen?

Das Ergebnis: Das Risiko einen Schlaganfall zu bekommen stieg bei Menschen über 60 Jahren, wenn sie aus „heiterem Himmel“ einen epileptischen Krampfanfall erlitten hatten. In die Untersuchung eingebunden wurden 4 700 Patienten mit epileptischen Anfällen in der Krankengeschichte.

Kann ein epileptischer Anfall durch Stress ausgelöst werden?

Es gibt verschiedene Auslöser für epileptische Anfälle. Dazu gehören unter anderem Fieber und andere Erkrankungen, Drogenkonsum, Medikamente sowie Schlafmangel und Stress. Kann Epilepsie durch Stress ausgelöst werden? Epileptische Anfälle können sowohl durch körperlichen als auch psychischen Stress getriggert werden.

In welchem Alter tritt Epilepsie am häufigsten auf?

Anfälle und Epilepsien treten nicht in jedem Lebensalter gleich oft auf, sondern häufen sich in bestimmten Lebensabschnitten. So treten Epilepsien häufiger in den ersten Lebensjahren und dann wieder nach dem 60. Lebensjahr auf. Dabei nimmt die Erkrankungswahrscheinlichkeit bei älteren Menschen mit steigendem Alter zu.

Kann eine bestehende Epilepsie auch wieder verschwinden?

Selbst bei Anfallsfreiheit wird in vielen Fällen nur bei erfolgreichen epilepsiechirurgischen Eingriffen die Ursache der Epilepsie beseitigt. Ein Versuch, die Medikamente abzusetzen, könnte unter folgenden Voraussetzungen überlegt werden: lange Anfallsfreiheit über mehrere Jahre.

Wie kann man feststellen ob man Epilepsie hat?

In den allermeisten Fällen wird ein EEG (Elektroenzephalogramm) durchgeführt. Mit dem EEG wird die elektrische Aktivität des Gehirns gemessen. Mit dem MRT (Magnetresonanztomogramm) können Schichtbilder vom Gehirn dargestellt werden, um Narben oder Veränderungen der Hirnstruktur zu erkennen.

Kann man als Epileptiker eher in Rente gehen?

[Amtlich veröffentlichte Entscheidung]Inwieweit das Anfallsleiden Epilepsie die Erwerbsfähigkeit beeinträchtigt, bestimmt sich einerseits nach der Häufigkeit, andererseits nach Art und Schwere der epileptischen Anfälle.

Kann man durch Epilepsie vergesslich werden?

Epilepsiepatienten sind nicht per se vergesslich und Menschen, die unter Gedächtnisstörungen leiden, sind nicht unbedingt Risikopatienten für eine Epilepsie – dennoch gibt es auf Genebene einen Zusammenhang zwischen Epilepsie und Vergesslichkeit.

Ist man mit Epilepsie behindert?

Bei Epilepsien kann vom Versorgungsamt ein Grad der Behinderung (GdB) festgestellt werden. Er richtet sich nach Schwere, Häufigkeit und tageszeitlicher Verteilung der Anfälle. Ab einem GdB von 50 gilt ein Mensch als schwerbehindert.

Kann man Epilepsie im Blut feststellen?

Mensch hierzulande im Laufe seines Lebens eine Epilepsie entwickelt. Nach Angaben der Deutschen Epilepsievereinigung erkranken pro Jahr etwa 38.000 Menschen in Deutschland neu. Zur Diagnose gehören auch umfassende Blutuntersuchungen.

Ist Epilepsie eine schwere Krankheit?

Darunter versteht man einen sehr schweren lang anhaltenden Anfall oder mehrere hintereinander auftretende Anfälle, die dazu führen können, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird und Herz und Lunge versagen.

Kann man einen epileptischen Anfall verhindern?

Medikamente helfen vielen Menschen mit Epilepsie, Anfälle dauerhaft zu vermeiden. Etwa 5 von 10 Personen werden schon mit dem ersten Medikament anfallsfrei oder haben seltener Anfälle. Insgesamt treten bei etwa 7 von 10 Menschen mit Epilepsie keine Anfälle mehr auf, wenn sie Medikamente einnehmen.

Ist Epilepsie immer im EEG sichtbar?

Allerdings ist ein EEG trotz Epilepsie nicht immer auffällig. Liegt die Vermutung nahe, dass die Ursache für die Epilepsie eine Schädigung oder Fehlbildung des Gehirns ist, werden zur Abklärung bildgebende Methoden angewandt. Zu diesen Methoden zählen die Computertomografie und die Kernspintomografie.

Wie äußert sich ein epileptischer Anfall im Schlaf?

Epileptischer Anfall im Schlaf

Aber auch nächtliche, oft nicht bemerkte oder am Morgen nicht erinnerte epileptische Anfälle können den Schlaf stören. Hinweise auf Anfälle im Schlaf können morgendliche Bissverletzungen an der Zunge, unerklärte Verletzungen, Einnässen, Muskelkater oder Kopfschmerzen sein.

Welche Lebensmittel sind gut bei Epilepsie?

Die ketogene Ernährung bei Epilepsie sollte unter Aufsicht von Ärzten und Ernährungsexperten stattfinden. Die Einstellung erfolgt meist stationär. Erlaubte Lebensmittel sind etwa stärkearme Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Nüsse und (vorzugsweise pflanzliche) Fette.

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