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Was ist der Unterschied zwischen enterale und parenterale Ernährung?

Gefragt von: Harry Forster  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Beide Arten der künstlichen Ernährung sind einander ergänzende Methoden in der Ernährungstherapie. Enterale Ernährung ist die Ernährung unter Nutzung des Darmes. Parenterale Ernährung ist die Versorgung mit Nährstoffen über eine Vene. Diese Ernährungstherapien sind einander ergänzende Methoden.

Wann enteral und parenteral?

Von enteraler Ernährung spricht man, wenn die Patienten keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen können und entweder über eine Sonde oder mit Hilfe von flüssiger Trinknahrung ernährt werden. Parenterale Ernährung erfolgt über einen Venenzugang, der die Nährstoffe direkt in die Blutbahn leitet.

Was versteht man unter enterale Ernährung?

Definition: Enterale Ernährung

Die enterale Ernährung im engeren Sinne oder auch „Sondennahrung“ ist eine Form der künstlichen Nahrungsversorgung, bei der die Nahrungszufuhr über den Magen-Darm-Trakt verläuft, ohne dass der Mund-Rachen-Raum genutzt wird.

Welche enterale Ernährung gibt es?

Bei der enteralen Ernährung werden verschiedene Formen von Sonden verwendet: Transnasale Magensonde. Transorale Magensonde. Perkutane Ernährungssonde (z.B. PEG, Jejunal-Sonde, PEJ)

Ist PEG enteral oder parenteral?

Unter der PEG-Ernährung versteht man eine enterale Ernährung, die mittels einer PEG-Sonde erfolgt. Die PEG ist eine spezielle Anlageform von Ernährungssonden, bei der die Sonde mittels Endoskopie eingesetzt und perkutan nach aussen abgeleitet wird.

Parenterale Ernährung | Formen der künstlichen Ernährung | Pflege Kanal

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Wer bekommt enterale Ernährung?

Wenn der Magen-Darm-Trakt eines Patienten weiterhin die Verdauungsfunktion übernehmen kann, jedoch wegen einer Erkrankung oder einer Verletzung die Nahrungsaufnahme nicht oral erfolgen kann, wird der Patient enteral ernährt, das heißt nicht über den Mund-Rachen-Raum.

Warum enterale Ernährung?

Enterale Ernährung ist nicht nur die natürliche Form der Nahrungsaufnahme, sie bietet auch immense Vorteile gegenüber der künstlichen Zufuhr einzelner Nahrungsbestandteile über das Blut. Dabei wird der gesamte Organismus auf natürlichem Weg mit Nährstoffen und Energie versorgt.

Welche Komplikationen können bei der enteralen Ernährung auftreten?

2.1 Bei Nasogastralen sowie enteralen Ernährungssonden
  • Versehentliches Herausziehen der Sonde.
  • Abbrechen oder Herausfallen der Sonde.
  • Dislokation der Sondenspitze • Verstopfung der Sonde.
  • Einwachsen der Halteplatte im Magen (Buried-Bumper-Syndrom)
  • Bauchfellentzündung (Peritonitis)
  • Granulationsgewebe am Stoma.

Was heißt in der Medizin Enteral?

Enterale Ernährung bedeutet Ernährung über den Magen-Darm-Trakt (griechisch enteron = Darm). Geeignet ist sie für Patienten, die nicht oder nicht mehr ausreichend essen können, aber noch über eine ausreichende Verdauungsfunktion verfügen.

Was darf über PEG gegeben werden?

Auch Pflaster, Zäpfchen, Pulver oder Brausetabletten können problemlos verabreicht werden. Besprechen Sie die zu verabreichenden Medikamente mit Ihrer Apotheke. Sie erhalten Auskunft, ob es Medikamente auch in flüssiger Form oder als Zäpfchen gibt.

Was versteht man unter parenteral?

Darunter versteht man eine Verabreichung von Medikamenten bzw. künstlicher Ernährung unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes durch Injektion oder Infusion ( z.B. in die Vene).

Was bedeutet enterale Verabreichung?

Mit dem Begriff enteral (griechisch „Darm“, „Eingeweide“) bezeichnet man in der Medizin den Weg von Medikamenten über den Darm. Meist werden sie geschluckt: Tabletten, Dragees, Kapseln, Säfte, Tropfen.

Wann wird eine parenterale Ernährung empfohlen?

Eine parenterale Ernährung ist immer dann indiziert, wenn der Gastrointestinaltrakt nicht funktionsfähig oder eine enterale Ernährung (über den Magen-Darm-Trakt) kontraindiziert ist (1, 2, 10) (Tabelle 1). Für die Ernährungstherapie ist der aktuelle Energieumsatz die entscheidende Bezugsgröße.

Ist Trinknahrung künstliche Ernährung?

Die enterale Ernährung ist eine Form der künstlichen Ernährung. Die Nahrung wird entweder als Trinknahrung oder als Sondennahrung über eine Ernährungssonde verabreicht und vom Verdauungstrakt verwertet.

Wie nennt man künstliche Ernährung?

Experten unterscheiden zwei Arten der künstlichen Ernährung: die enterale Ernährung und die parenterale Ernährung. Bei der enteralen Ernährung erfolgt die Ernährung unter Nutzung des Darmes. Bei der parenteralen Ernährung wird die Versorgung mit Nährstoffen über einen venösen Zugang gewährleistet.

Was tun wenn PEG verstopft ist?

Eine verstopfte Magen- oder PEG-Sonde kann ärgerlich sein.
...
Sollte die Sonde doch mal verstopft sein, kannst Du folgendermaßen vorgehen:
  1. Drehen. ...
  2. Lauwarmes Wasser. ...
  3. Kohlensäurehaltiges Wasser. ...
  4. Cola, Vitamin-C. ...
  5. Einwirken lassen. ...
  6. Ab zum Kinderarzt.

Wie funktioniert parenterale Ernährung?

Parenterale Ernährung: Definition

Bei der parenteralen Ernährung wird der Mund-Rachen-Raum und der Magen-Darm-Trakt umgangen, indem alle notwendigen Nährstoffe in Form von Nährstofflösungen bzw. Emulsionen mittels Katheter in die Blutbahn geleitet werden.

Wie schnell soll Sondennahrung laufen?

Bei der intermittierenden Applikation, die über Schwerkraft oder Ernährungspumpe erfolgt, wird Sondennahrung (z.B. 300ml) langsam über 1-2 Stunden verabreicht, mit anschließender Pause. 13 Grundsätzlich gilt: Die intermittierende Gabe über Pumpe ist besser verträglich als die Bolusgabe über Spritze.

Warum ist eine enterale Ernährung einer parenteralen Ernährung vorzuziehen?

Eine enterale Ernährungsform ist immer der parenteralen Nährstoffzufuhr vorzuziehen, weil die Ernährung den Darm stimuliert und die Darmfunktionen aufrechterhält.

Was versteht man unter einer PEG?

Was ist eine PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie)?

Von außen wird durch die Haut eine Verbindung zum Magen geschaffen, in die eine Ernährungssonde mithilfe eines Gastroskops endoskopisch eingelegt wird, zur künstlichen Kurz- oder Langzeiternährung.

Was ist der Unterschied zwischen PEG und PEJ?

Die Perkutane Endoskopische Jejunostomie (PEJ) ist ebenfalls eine Form der Magensonde über die die Sondennahrung appliziert wird. Im Gegensatz zur Perkutanen Endoskopischen Gastrostomie (PEG) wird die Sonde bei der Perkutanen endoskopischen Jejunostomie nicht in den Magen gelegt, sondern direkt in den Dünndarm.

Welche Arten von PEG Sonden gibt es?

die PEG-Sonde (perkutane endoskopoische Gastrostomie), die PEJ-Sonde (perkutane endoskopische Jejunostomie), die JET-PEG-Sonde (jejunal tube through PEG) und. die FKJ-Sonde (Feinnadel-Katheter-Jejunostomie).

Was kostet enterale Ernährung?

Eine Packung, die 12x500ml Nahrung enthält, kostet etwa 40-60€. Hinzu kommen Kosten für die benötigen Medizinprodukte zur Sondenpflege, wie beispielsweise Fixierpflaster oder Desinfektionsmittel. Die Kosten werden von den Krankenkassen erstattet, sofern die Ernährung medizinisch notwendig ist.

Warum bekommt man eine PEG?

Eine PEG-Sonde kommt zum Einsatz, wenn die Ernährung durch eine Nasensonde nicht möglich ist. Eine Magensonde wird dementsprechend vor allem bei Patienten eingesetzt, die Schluckstörungen oder schwerwiegende Krankheiten im Mund-Rachen-Raum haben.

Was sind die 6 R Regeln?

Die „6 – R – Regel“ wird strikt beachtet:
  • richtiger Patient.
  • richtiges Medikament.
  • richtige Dosierung.
  • richtige Zeit.
  • richtige Applikation.
  • richtige Dokumentation.

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