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Was ist der Unterschied zwischen einem Schütz und einem Relais?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Hermann-Josef Arndt B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Schütze unterscheiden sich in folgenden Merkmalen von Relais: Relais sind für geringere Schaltleistung ausgelegt, sie besitzen meist keine Funkenlöschkammern. Die Schaltkontakte von Relais sind einfach unterbrechend, während sie bei Schützen immer doppelt unterbrechend sind.

Welche Aufgaben haben Schütze und Relais?

Schaltleistung: Relais schalten Steuersignale und kleinere Leistungen, während Schütze für das Schalten von Verbrauchern mit großen Lasten ausgelegt sind. Bei Schützen können nicht nur einphasige Verbraucher, sondern auch dreiphasige Drehstromverbraucher wie Motoren geschaltet werden.

Welche Funktion hat ein Schütz?

Schütze sind elektromagnetische Schalter, welche größere Lasten als Relais schalten können und wegen ihrer hohen Spannungsfestigkeit (230/400/690V) verwendet werden (für leistungsstarke Verbraucher). Schütze werden elektrisch fernbetätigt und können 2 Schaltstellungen einnehmen.

Warum heißt es Schütz?

Herkunft: Berufsname von mittelhochdeutsch schütze „Schießender, Söldner“ Amtsname zu „Schützer, Wächter“, der Flur oder Wald bewacht.

Was versteht man unter einem Relais?

Ein Relais ist ein über eine Spule angesteuerter Schalter. Die Spule wird durch einen separaten Stromkreis aktiviert und kann dadurch andere Stromkreise Ein-, Aus- oder Umschalten.

Funktion und Aufbau - Schütz (und Relais)

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Warum Relais statt Schalter?

Im Allgemeinen ist das Relais wichtig, wenn man einen Schalter mit einem großen Stromkreis verbinden will oder wenn man ein System im Stromkreis für das Ein- und Ausschalten einer Lampe ohne die Anwendung eines klassischen Schalters benutzen will.

Wo werden Schütze eingesetzt?

Einsatzgebiete. Mit einem Schütz sind wie beim Relais Schaltvorgänge aus der Ferne über Steuerleitungen mit relativ geringem Leiterquerschnitt möglich. Zu den typischen Anwendungsbereichen des Schützes gehört daher die Steuerungs- und Automatisierungstechnik.

Wie schließt man einen Schütz an?

Um den Schütz oder das Relais überhaupt schalten zu können, muss als erstes die Spule angeschlossen werden. Die Kontakte sind mit A1 und A2 gekennzeichnet. Angeschlossen werden Aussenleiter und Neutralleiter oder Puls und Minus. Die Bezeichnung der Hauptstromkontakte ist einstellig und beginnt mit der Ziffer Eins.

Was ist wenn ein Schütz brummt?

Mit der Zeit können sich diese Verbindungen zwischen den Blechen lockern, der Kurzschlussring reissen oder Staubpartikel zwischen die beiden Kerne gelangen. Das schwingende Magnetfeld erzeugt dann diesen unschönen und zum Teil lauten Brummton.

Wie heiß darf ein Schütz werden?

Da die Schütze unterschiedlich belastet und in fast allen Verteilungen eingebaut sind, handelt es sich um die Schützspulen, die 80°C heiß werden, was die Thermogramme eindeutig belegen. Bei aneinander gereihten Schützen erreichen die Spulen sogar Temperaturen von 85 - 87°C.

Wann schaltet ein Schütz?

Häufig findet man auch direkt die Bezeichnung „L1“, „L2“, „L3“ für die Außenleiter sowie „T1“, „T2“, „T3“ für den Verbraucher auf dem Schütz. Ein Hilfsschütz dient überwiegend zum Schalten von Steuerspannungen während ein Leistungsschütz den Lastromkreis von beispielsweise einem Drehstrommotor schalten kann.

Wie viel Strom braucht ein Schütz?

Und der Strom auch noch abhängig von der Spannung ist. Ein Schütz kann man 12V oder mit 230V gebaut werden, damit kann der schon extrem unterschiedlich sein.

Wie prüft man einen Schütz?

Wie findet man den Fehler? Um den Fehler zu finden, braucht man ein Multimeter mit Durchgangsprüfung. Es geht auch mit dem Voltmeter, wenn Spannung an den Kontakten anliegt. Das Schütz ist nichts anderes als ein gewöhnlicher Schalter, er wird einfach elektromagnetisch betätigt.

Welche zwei wesentlichen Unterschiede gibt es zwischen Schützen und Relais?

Ein Schütz ist zum Schalten von Lasten, ein Relais zum Schalten von Signalen gedacht.
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  • Relais sind für geringere Schaltleistung ausgelegt, sie besitzen meist keine Funkenlöschkammern.
  • Die Schaltkontakte von Relais sind einfach unterbrechend, während sie bei Schützen meist doppelt unterbrechend sind.

Warum brummt ein Relais?

Ein Relais besitzt einen Anker, der durch Magnetismus an den Kontakt gezogen wird. Zwischen diesem Anker ist bei Nichtbetätigung ein Luftspalt, darauf kann sich bei sehr alten Relais eine dünne Staubschicht absetzen. Sobald der Anker dann den Kontakt berührt, brummt das Relais.

Was ist ein Hilfskontakt bei einem Schütz?

Hilfskontakte sind Teil eines Schützes, das eine Art Schalter ist, der ferngesteuert werden kann. Schütz: Ein Leistungs-Schütz ist ein Relais und ist dafür konzipiert, eine große Menge an elektrischer Energie durch seine Kontakte zu schalten.

Warum brummt eine Spule?

Transformatoren schwingen wegen der so genannten Magnetostriktion. Das ist eine Eigenschaft ferromagnetischer Materialien wie beispielsweise Eisen, die ihre Ausdehnung ändern, wenn ein Magnetfeld auf sie einwirkt. Die Physik, die dahintersteckt, ist im Detail noch nicht genau erforscht.

Wie funktioniert das Relais?

Ein Relais besteht aus einer Spule mit einem Eisenkern. Wird die Spule vom Strom durchflossen, so entsteht ein magnetisches Feld. Ein Anker wird angezogen, der dann zwei Kontaktfedern gegeneinander drückt. Durch das Magnetfeld können sich in einem Relais Kontakte öffnen (Ruhekontakte) und schließen (Arbeitskontakte).

Warum werden Relais eingesetzt?

Ein Relais kann man näher am Verbraucher anbringen, sodass hohe Ströme keine unnötig langen Strecken zurücklegen müssen. Die langen Wege überlässt man dem Steuerstrom.

Wie viel Ampere braucht ein Relais?

Hi,Typische KFZ Relais brauchen ca 100mA, also ungefähr 2,5Ah pro Tag.

Wie lange hält ein Relais?

Die elektrische Lebenserwartung von Allzweck- und Leistungsrelais wird im Allgemeinen mit mindestens 100.000 Schaltspielen angegeben, während die mechanische Lebenserwartung eine Million, 10 oder sogar 100 Millionen Schaltspiele betragen kann.

Warum bleibt ein Schütz kleben?

Was sind die Ursachen von Kontaktverschweissungen bei Schützen? Hohe Einschaltstromspitzen können das Einschaltvermögen von Schützen überschreiten: Diese Stromspitzen treten meist auf der Primärseite von Frequenzumrichtern auf und sind bedingt durch das Laden der Zwischenkreiskondensatoren.

Warum werden Schütze verriegelt?

Die Schützverriegelung wird verwendet um bestimmte Funktionen einer Steuerung gegeneinander zu verriegeln / zu sperren. So wird z.B. gewährleistet, dass bei einer Wendeschützschaltung nicht Rechts- und Linkslauf gleichzeitig aktiviert wird, was zum Kurzschluss oder schlimmerem führen würde.

Wie lauten die Kontaktbezeichnungen bei einem Schütz?

Die Funktionssymbolik im Schützspiegel entspricht derer in einem Schaltplan und folgt der DIN EN 60617-07. Hauptkontakte bekommen einstellige Bezeichnungen, Hilfskontakte zweistellige. Die erste Ziffer gibt fortlaufend die Position des Hilfskontakts an, die zweite Ziffer die Funktion.

Was ist bei Schützen und Relais mit der Schraubendrehrichtung gemeint?

Die Wende-Schützschaltung ist eine Schütz-Schaltung, mit der sich die Drehrichtung eines Drehstrommotors ändern lässt. Damit bei einem Drehstrommotor die Drehrichtung geändert werden kann, müssen zwei Außenleiter vertauscht werden.