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Was ist der Unterschied zwischen Depressionen und Panikattacken?

Gefragt von: Ludmilla Scharf-Stumpf  |  Letzte Aktualisierung: 17. August 2023
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Während bei Angststörungen Angstgefühle und körperliche Anspannung dominieren, wir jedoch auch mal gut drauf sein und Spaß an Dingen haben können, sind wir in depressiven Phasen niedergeschlagen, empfinden kaum Freude und können uns nur schwer aufraffen.

Ist eine Panikattacke eine Depression?

Phobien, Panikstörungen oder generalisierte Angststörungen gehen sehr oft, vor allem wenn sie chronisch werden, mit Depressionen einher. Oft handelt es sich dann um eine gemischte Angststörung. Umgekehrt sind depressive Erkrankungen häufig die Ursache von Angstgefühlen.

Kann aus einer Angststörung eine Depression werden?

Fast zwei Drittel aller Personen mit einer Angststörung berichten von mindestens einer weiteren psychischen Störung, die gleichzeitig auftritt. Besonders häufig treten Angststörungen mit (Symptomen von) Depressionen auf. Abhängig von der jeweiligen Angststörung kann in 30 - 75 % der Fälle auch eine Depression bestehen.

Welche Menschen sind anfällig für Panikattacken?

Mögliche Ursachen von Panikattacken

Es gibt jedoch einige allgemeine Risikofaktoren, die die Entstehung von Panikattacken begünstigen können: (Chronisch) Erhöhter Stress. Bestehende psychische Erkrankungen wie Depressionen, Zwangsstörungen oder Posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD)

Wie fühlt man sich wenn man eine Panikattacke hat?

Das Herz rast, Luftnot stellt sich ein, Schweiß bricht aus, die Hände zittern und es wird einem schwindlig – aus heiterem Himmel auftretende und schnell zunehmende starke Angst ist das beherrschende Gefühl bei einer Panikattacke.

Wie gehe ich mit Panikattacken & Depressionen um? | Mental Health

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Welches Medikament hilft schnell bei Panikattacken?

Einem akuten Angstanfall kann man mit einem schnell wirkenden Benzodiazepin begegnen. Nur hierfür gelten Alprazolam, Bromazepam, Lorazepam und Oxazepam als "geeignet". Sie wirken vergleichsweise schnell und zuverlässig und ihre Wirkung hält mittellang an.

Was verschlimmert Panikattacke?

4 Schritte, um Panikattacken zu bewältigen

Vermeiden Sie Substanzen, die Panik verstärken können – zum Beispiel Nikotin, Koffein und Alkohol. Essen und schlafen Sie regelmäßig. Dem eigenen Körper vertrauen: Schonen Sie sich trotz Panik-Symptomen wie Herzrasen nicht.

Wie fängt eine Panikattacke an?

Bei einer Panikattacke tritt plötzlich starke Furcht oder intensives Unbehagen auf, sowie mindestens vier der folgenden körperlichen und seelischen Symptome: Schmerzen oder Beschwerden in der Brust. Ein Gefühl des Erstickens. Schwindel, Schwanken oder Ohnmacht.

Was passiert bei einer Panikattacke im Kopf?

Empfinden wir Emotionen wie Wut, Freude oder Angst, wird die Amygdala vermehrt aktiv – das Gefühlszentrum des Gehirns. Bei Patienten mit Angststörungen scheint diese Region überempfindlich zu sein. So feuern die Neurone der Amygdala während einer Panikattacke besonders stark.

Sollte man Panikattacken zulassen?

Die Panikattacke zulassen

Bleiben Sie bei sich und in der Gegenwart – das alleine führt bereits zu einer Erleichterung. Halten Sie sich immer vor Augen: Alles, was gerade geschieht, können Sie ertragen, auch wenn es unangenehm sein sollte. Es besteht keine Lebensgefahr und keine Gefahr, verrückt zu werden.

Wie fangen Depressionen an?

Neben der gedrückten Stimmung zählen ein dauerhaftes, tiefes Erschöpfungsgefühl und das völlige Fehlen von Freude und Interesse an der Welt zu den Hauptsymptomen. Fast immer bestehen hartnäckige Schlafstörungen und ein verminderter Appetit, der oft mit Gewichtsverlust einhergeht.

Was ist die schlimmste Angststörung?

Generalisierte Angststörung: Beschreibung

Kennzeichnend für die Generalisierte Angststörung ist, dass die Betroffenen die meiste Zeit des Tages von Sorgen verfolgt werden. Sie haben etwa Angst vor Krankheit, Unfällen, Zuspätkommen oder davor, Arbeiten nicht bewältigen zu können.

Hat man Panikattacken ein Leben lang?

Eine Panikattacke dauert in der Regel höchstens 30 Minuten und vergeht von allein. Oft klingt sie bereits nach wenigen Minuten ab, nur in extremen Ausnahmefällen dauert sie mehrere Stunden. Einige Menschen leiden mehrfach am Tag unter einer Attacke, einige einmal pro Monat oder wenige Male im Jahr oder Leben.

Wer neigt zu Panikattacken?

Menschen, die schon als Kind eher ängstlich waren, leider häufiger an Panikstörungen. Aber auch bestimmte Substanzen wie Nikotin oder Koffein können Panikattacken begünstigen. Diese körperlichen und psychischen Symptome können bei einer Panikattacke auftreten: Herzrasen.

Wie viele Stufen von Depressionen gibt es?

Man unterscheidet zwischen leichter, mittelgradiger und schwerer Depression. Der Schweregrad hängt von der Anzahl der Haupt- und Nebensymptome ab: Von einer "leichten" depressiven Episode spricht man, wenn zwei Haupt- und zwei Nebensymptome mehr als zwei Wochen andauern.

Was tun bei Depression und Panikattacken?

Ein gesundes Leben führen

Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf, Vermeiden von Alkohol und anderen Drogen können Betroffenen helfen, die Symptome von Depressionen und Angststörungen in den Griff zu bekommen.

Welche Krankheiten lösen Panikattacken aus?

Zu den körperlichen Ursachen, die Angststörungen auslösen können, zählen Herzkrankheiten, Erkrankungen der Atemwege, Schilddrüsenstörungen sowie Nervenerkrankungen im Gehirn.

Sind Panikattacken eine psychische Erkrankung?

Angsterkrankungen zählen neben Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die wichtigsten Formen sind: Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie.

Welches Organ löst Angst aus?

Die Großhirnrinde ist verantwortlich für das emotionale Erleben der Angst. Ein wichtiges Kerngebiet im Temporallappen, welches mit Emotionen in Verbindung gebracht wird: es bewertet den emotionalen Gehalt einer Situation und reagiert besonders auf Bedrohung.

Was hilft gegen Panikattacken Hausmittel?

SOS-Tipps bei Panikattacken
  1. Atmung kontrollieren. Wenn dich das ungute Gefühl einer einsetzenden Panikattacke beschleicht, oder auch wenn du schon mittendrin bist, konzentriere dich auf deine Atmung: ...
  2. „Stopp“ sagen. ...
  3. Sport machen. ...
  4. Fäuste ballen. ...
  5. Dich erfrischen. ...
  6. Bleiben, wo du bist. ...
  7. Gedanken umlenken.

Sollte man bei einer Panikattacke den Notarzt rufen?

Wenn die Person das Bewusstsein verliert, wende Maßnahmen der körperlichen Erste Hilfe an. Prüfe Atmung sowie Puls und verständige einen Rettungsdienst (112).

Wie schlimm kann eine Panikattacke werden?

Sind sie tatsächlich gefährlich? Auch wenn Panikattacken von den Betroffenen als sehr unangenehm und beängstigend wahrgenommen werden, sind sie meist nicht gefährlich und weisen zum Beispiel auch nicht auf einen Herzinfarkt oder Hirnschlag hin.

Was macht ein Psychiater bei Panikattacken?

Im Rahmen einer Psychotherapie und Behandlung von Panikattacken, kann die kognitive Verhaltenstherapie Patienten dabei helfen ihre Störungen zu bekämpfen. Die moderne Verhaltenstherapie kann Betroffenen dabei helfen, sich von ihren Ängsten gegenüber der nächsten Panikattacke zu lösen und dieser entgegenzutreten.

Sollte man wegen Panikattacken zum Psychologen?

Haben Menschen den Eindruck, bei Ihnen entwickelt sich eine Angststörung, kann der Hausarzt der erste Ansprechpartner sein. Agoraphobie und Panikstörungen lassen sich sehr gut mit Psychotherapie behandeln.

Was macht der Arzt bei Panikattacken?

der Ärztin oder das Gespräch zwischen dem Patienten und dem Therapeuten, der Therapeutin. Dabei werden die Patientinnen und Patienten sehr genau dazu befragt, wie sich die Ängste äußern, in welchen Situationen sie auftreten und welche Beschwerden damit konkret verbunden sind.