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Was ist der Unterschied zwischen Burnout und Boreout?

Gefragt von: Hans-Jörg Reichert B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Während die Diagnose Burnout eine mediale Hochkonjunktur erfährt, ist der Begriff Boreout den wenigsten bekannt. Boreout – vom engl. boredom für Langeweile – ist gewissermaßen das Gegenstück zu Burnout: Anstatt wegen ständiger Überforderung ausgebrannt zu sein, fühlen sich Betroffene chronisch unterfordert.

Was ist schlimmer Burnout oder Boreout?

für "ausbrennen") soll Boreout einen Zustand beschreiben, in dem Langeweile Stress verursacht. Dieser Begriff leitet sich von dem englischen Verb "to be bored" ab, was so viel heißt wie "sich langweilen". Boreout ist quasi die Kehrseite des Burnouts.

Wie äußert sich ein Boreout?

Boreout-Symptome – die ersten Anzeichen

Antriebs- und Lustlosigkeit. Müdigkeit im Büro und Schlafstörungen. Gereiztheit und Stress im Arbeitsalltag. Unzufriedenheit im Job.

Was ist schlimmer als Burnout?

Am Ende des Burnouts steht oft eine Depression

Das Gefühl tiefer Erschöpfung ist typisch für eine Depression. Die drei Kernsymptome für eine Depression sind Niedergeschlagenheit, Interessenverlust und mangelnder Antrieb. Diese Krankheitszeichen lassen sich auch bei einem fortgeschrittenen Burnout beobachten.

Was ist ein Burnout kurz erklärt?

Burn-out (engl. to burn out: „ausbrennen“) wird als ein Resultat von chronischem Stress definiert und bezeichnet einen besonderen Fall zumeist berufsbezogener chronischer Erschöpfung. Geht einher mit Kraftlosigkeit, mit Ohnmacht und mit dem Verlust der Fähigkeit, mit anderen Menschen mitfühlen zu können.

Boreout-Syndrom: Was ist Boreout im Vergleich zu Burnout? (Boreout erkennen und überwinden)

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Was tun wenn die Seele nicht mehr kann?

Entspannungsübungen wie Yoga, Autogenes Training, Meditation. Sport und Bewegung (täglich bei Tageslicht) Wahrnehmen sozialer Kontakte, um sich auszutauschen. Beachten einer vollwertigen Ernährung.

Wie verhalten sich Menschen die einen Burnout haben?

verringerte Leistungsfähigkeit: Beim Burnout leidet vor allem die alltägliche Leistung im Beruf, im Haushalt oder bei der Pflege Angehöriger. Betroffene empfinden ihre Tätigkeit als sehr negativ, sind unkonzentriert, lustlos und beklagen, dass sie keine Ideen mehr haben.

Wie viele Burnout Stufen gibt es?

Die 12 Phasen stellen jedoch für Klientinnen und Klienten ein sehr anschauliches Modell dar, um eine erste persönliche Standortbestimmung vorzunehmen, wobei insbesondere die letzten drei Phasen innere Leere, Depression und völlige Erschöpfung den kritischen Bereich für Burnout markieren (s. Abb. 1).

Ist Burnout eine Art Depression?

Oft ist damit „nur“ eine Erschöpfung wegen Überarbeitung gemeint. Dann hilft meist ein Urlaub und kürzer zu treten. Versteckt sich aber eine nicht erkannte Depression hinter dem klangvollen Namen „Burnout“, ist das irreführend und kann sogar gefährlich werden.

Wie lange hält ein Burnout an?

Manche Therapeuten geben die Faustregel aus, dass es ungefähr so lange dauert, sich von einem Burn-out zu erholen, wie es dauerte, bis man in die Krise kam. Oftmals sind das mehrere Monate, nicht selten auch ein oder zwei Jahre.

Was kann man gegen einen Boreout tun?

6 Tipps gegen Boreout
  1. Verdacht auf Boreout dokumentieren. Selbsterkenntnis ist auch hier der erste Weg zur Besserung. ...
  2. Freizeit als Ausgleich. Nur weil es auf Arbeit schlecht läuft, muss sich das nicht auf dein gesamtes Leben übertragen. ...
  3. Mit dem*r Chef*in reden. ...
  4. Positiv stressen. ...
  5. Konsequenzen ziehen. ...
  6. Einen Job mit Sinn finden.

Wer ist von Boreout betroffen?

Wer glaubt, von einem Boreout betroffen zu sein, kann sich anhand dieser Warnsignale überprüfen: Sie erledigen während der Arbeitszeit immer wieder Privates oder verschicken private E-Mails an Ihre Kollegen. Sie haben kein Interesse für Ihre Arbeit und fühlen sich gelangweilt oder unterfordert.

Ist Boreout eine Krankheit?

Für Arbeitnehmende kann es belastend sein, wenn sie das Gefühl entwickeln, dass ihr mögliches Potenzial permanent ungenutzt bleibt. Mit Unterforderung einhergehender Stress kann zu weiteren Problemen führen. ABER: Ein Bore-out ist ebenso wie ein Burn-out keine anerkannte eigenständige Krankheit.

Wie zeigt sich Unterforderung?

Boreout Symptome kennen

Dazu können Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, sozialer Rückzug, Appetitlosigkeit und der Verlust von Interesse gehören. Typisch für ein Boreout sind darüber hinaus eine ständige Unterforderung und Unzufriedenheit im Job, die Stress auslösen können.

Was ist das Gegenteil von einem Burnout?

Das Gegenteil vom Burnout ist der Boreout. Auch hier tritt eine Art Erschöpfungszustand ein, allerdings nicht aufgrund von zu viel sondern, im Gegenteil, aufgrund von zu wenig Arbeit. Man fühlt sich unterfordert und versucht sich zu beschäftigen oder beschäftigt auszusehen, um nicht gekündigt zu werden.

Kann man von Langeweile depressiv werden?

Langweile fördert Problemverhalten

Auch mit Depressionen scheint Langweile in Verbindung zu stehen. Das zeigte etwa eine deutsche Studie mit Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren bei sogenannter Freizeit-Langeweile. Jugendliche, die sich häufiger gelangweilt fühlten, zeigten auch eher depressive Symptome.

Kann der Hausarzt Burnout feststellen?

Weil Burnout keine Krankheit ist, kann der Arzt auch keine Diagnose auf Burnout stellen. Stattdessen tragen Mediziner im Attest vielfach den Klassifizierungscode (ICD-10-Schlüssel) für Depression oder für „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ ein.

Wer zahlt Kur bei Burnout?

Die Kosten für eine psychosomatische Rehabilitation trägt die Rentenversicherung fast komplett.

Wie äußert sich Burnout bei Frauen?

"Das Hauptsymptom ist extreme, anhaltende Müdigkeit. Die betroffenen Frauen sind nicht nur abgrundtief müde, sondern häufig zugleich aufgedreht. “ Der Spagat zwischen Haushalt, Familie und Berufstätigkeit, den heutzutage immer mehr Frauen vollbringen müssen, hat häufig diese Symptomatik zur Folge.

Kann man mit Burnout arbeiten gehen?

Das Wichtigste in Kürze. Burnout kann dazu führen, dass die betroffene Person nur noch eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr arbeiten kann. Der Arbeitsplatz kann dadurch gefährdet sein. Dann kommen verschiedene Hilfen der finanziellen Sicherung und Wiedereingliederung ins Arbeitsleben infrage.

Was kann der Arbeitgeber bei Burnout tun?

Wie bei jeder anderen Krankmeldung auch, muss der Arbeitgeber natürlich unverzüglich über den Ausfall informiert werden und es muss eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorgelegt werden. Allerdings ist niemand verpflichtet, den Grund der Erkrankung zu offenbaren.

Wann fängt Burnout an?

Erste konkrete Anzeichen einer drohenden oder beginnenden Burnout-Symptomatik können vermehrter Einsatz, nahezu pausenloses Arbeiten, der subjektive Eindruck der eigenen Unentbehrlichkeit, das Gefühl eigentlich nie mehr richtig Zeit für sich zu haben, also die zunehmende Verleugnung der eigenen Bedürfnisse und die ...

Kann man Burnout im Blut feststellen?

Wie auch bei Depressionen lässt sich bei einem Burnout möglicherweise ein Serotoninmangel im Blut feststellen. Serotonin ist ein besonderes Hormon, dessen Wirkungsbereich sich vom zentralen Nervensystem aus auf den gesamten Körper ausdehnt. Es steht bei zahlreichen psychischen Erkrankungen im Blickfeld der Ärzte.

Was passiert wenn man ein Burnout ignoriert?

Denn obwohl es sich derzeit nicht um eine eigenständige Erkrankung im klassischen Sinne handelt, birgt ein unbehandeltes Burnout-Syndrom ein hohes Risiko für psychische und somatische Folgeerkrankungen wie Depressionen, Angsterkrankungen, Medikamentenabhängigkeit, Tinnitus, Diabetes und Bluthochdruck.

Bin ich kurz vor einem Burnout?

Burnout kann jeden treffen. Besonders betroffen sind Menschen, die dauerhaftem Stress ausgesetzt sind, schlecht "Nein" sagen können, Perfektionisten sind oder durch ihre Tätigkeit Anerkennung wünschen. Wer an Burnout erkrankt, hat einen Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung erreicht.