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Was ist der Unterschied zwischen Burn Out und Erschöpfungssyndrom?

Gefragt von: Hans-Martin Stadler-Böttcher  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Dennoch gilt es, das Thema «Burnout» aus medizinischer Sicht genauer unter die Lupe zu nehmen. Burnout beschreibt einen Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung. Personen mit Burnout-Syndrom sind ausgelaugt und fühlen sich überfordert.

Ist Burnout ein Erschöpfungssyndrom?

Es sind Symptome, die der Volksmund unter dem Begriff „Burn-out“ oder Erschöpfungssyndrom zusammenfasst. Zu diesem Gefühl der ständigen Erschöpfung und Überforderung kommen häufig noch psychosomatische Beschwerden hinzu - Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen, Migräne, Schwindelgefühle oder Herzrasen.

Wie äußert sich ein Erschöpfungssyndrom?

Symptome des chronischen Erschöpfungssyndroms

In der Regel tritt die Störung plötzlich und häufig nach einem belastenden Ereignis auf. Das Hauptsymptom des chronischen Erschöpfungssyndroms ist eine schwere Abgeschlagenheit für mindestens sechs Monate, die zu einer starken Einschränkung alltäglicher Aktivitäten führt.

Ist erschöpfungsdepression und Burnout das gleiche?

Erschöpfungsdepression oder „Burn-Out“

Das Burnout-Syndrom als negative Folge von beruflicher Überlastung ist eine Erschöpfungsdepression, die mit Stimmungstief, innerer Distanzierung und Leistungsabfall einhergeht. Das Beschwerde- und Leidensbild ist komplex.

Was ist ein Erschöpfungssyndrom?

Das Chronische Erschöpfungssyndrom (engl. Chronic Fatigue Syndrome, kurz „CFS“) ist eine neuroimmunologische Erkrankung, die sich durch einen lang anhaltenden und starken Erschöpfungszustand zeigt.

Der Unterschied zwischen Burnout und Depression

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Wie wird ein Erschöpfungssyndrom behandelt?

Bislang gibt es für Betroffene des Chronischen Erschöpfungssyndroms kaum Therapiemöglichkeiten. Einzelne Symptome des Syndroms können zwar behandelt werden, etwa durch Schmerzmittelgabe oder die Verabreichung von schlaffördernden Medikamenten.

Ist ein Erschöpfungssyndrom heilbar?

Aktuell gibt es keine Therapie, die nachweislich gegen ME/CFS hilft. Das Hauptziel ist es daher, die Symptome zu behandeln und so Ihre Lebensqualität zu verbessern. Ihr Arzt kann Ihnen beispielsweise Medikamente verordnen, die Schmerzen lindern oder Ihren Kreislauf stabilisieren.

Wie lange wird man bei Erschöpfung krankgeschrieben?

Deine Burnout-Krankschreibung ist bis zu 18 Monate durch Lohnfortzahlung und Krankengeld abgesichert. Die volle Lohnfortzahlung erhältst Du in den ersten sechs Wochen.

Was ist schlimmer Depression oder Burnout?

Am Ende des Burnouts steht oft eine Depression

Wer das letzte Stadium des Burnouts erreicht, ist meist in eine Depression gerutscht. Das Gefühl tiefer Erschöpfung ist typisch für eine Depression. Die drei Kernsymptome für eine Depression sind Niedergeschlagenheit, Interessenverlust und mangelnder Antrieb.

Wie lange dauert ein Erschöpfungszustand?

Eine Phase der Erschöpfung beispielsweise aufgrund beruflicher oder privater Belastungen klingt in der Regel nach ein paar Wochen wieder ab. Der Übergang in eine chronische Erschöpfung, also ein Burn-out, oder sogar eine Depression ist jedoch fließend.

Welcher Arzt diagnostiziert Erschöpfungssyndrom?

Diagnose Müdigkeit: Welche Fachärzte zuständig sein können

Das kann unter anderem ein Facharzt für innere Krankheiten (Internist) beziehungsweise für Herzerkrankungen (Kardiologe), für Diabetes (Diabetologe), für Hormon- und Stoffwechselerkrankungen (Endokrinologe) oder Nervenkrankheiten (Neurologe) sein.

Wie wird Chronisches Erschöpfungssyndrom diagnostiziert?

CFS: Untersuchungen und Diagnose

Chronisches Erschöpfungssyndrom ist schwer zu diagnostizieren und wird in vielen Fällen nicht erkannt. Es gibt keine speziellen Laboruntersuchungen oder Untersuchungen mit Hilfe von Apparaten, welche die Diagnose CFS sichern.

Welche Medikamente bei chronischen Erschöpfungssyndrom?

Ursprünglich wurde Rituximab zur Behandlung von Lymphomen entwickelt. Nun hat das Medikament erneut Wirkung gegen das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) gezeigt. Das geht zumindest aus einer kleinen klinischen Studie hervor, die Forscher der Haukeland-Universitätsklinik in Bergen durchgeführt haben.

Wie lange hält Erschöpfung nach Burnout?

Manche Therapeuten geben die Faustregel aus, dass es ungefähr so lange dauert, sich von einem Burn-out zu erholen, wie es dauerte, bis man in die Krise kam. Oftmals sind das mehrere Monate, nicht selten auch ein oder zwei Jahre.

Wie viele Burnout Stufen gibt es?

Der Psychoanalytiker Herbert J. Freudenberger hat 1974 den Burnout-Begriff erstmals in der Fachliteratur erwähnt und auch 12 Burnout-Phasen beschrieben. Da es sich um ein Modell handelt, müssen die folgenden Burnout-Phasen nicht in dieser Reihenfolge ablaufen und können sich auch in ihrer Intensität unterscheiden.

Kann der Hausarzt Burnout feststellen?

Weil Burnout keine Krankheit ist, kann der Arzt auch keine Diagnose auf Burnout stellen. Stattdessen tragen Mediziner im Attest vielfach den Klassifizierungscode (ICD-10-Schlüssel) für Depression oder für „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ ein.

Welche Medikamente bei Burnout?

Medikamentöse Behandlung
  • Citalopram (20-40 mg/die) wirkt angstlösend, stimmungsaufhellend, psychomotorisch aktivierend. ...
  • Mirtazapin (30-45 mg/die) wirkt angstlösend, stimmungsaufhellend, psychomotorisch aktivierend, zusätzlich sedierend (wichtig bei innerer Anspannung und Unruhe).

Wie kann man ein Burnout nachweisen?

Burnout abklären. Um Burnout zu diagnostizieren, führt die Ärztin/der Arzt ein Anamnesegespräch, klärt körperliche sowie psychische Symptome ab und schließt mögliche andere Ursachen für die Beschwerden aus. Dafür können verschiedene Untersuchungen notwendig sein.

Wie beginnt ein Burnout?

Demnach beginnt das Beschwerdebild mit übertriebenem Ehrgeiz, Perfektionismus und einer daraus resultierenden Einsatzbereitschaft, die zur Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse führt. Die letzten Stadien des Burnouts sind geprägt von Desinteresse und dem Gefühl von Sinnlosigkeit.

Kann man sich wegen Erschöpfung krank schreiben lassen?

Für eine Krankschreibung bei Burnout ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Die typischen Anzeichen sind jeglichen Formen von Erschöpfungszuständen, Depressionen und einer Sinneskrise.

Wie lange kann ein Hausarzt auf Psyche Krankschreiben?

Erfolgt die Behandlung der Depression in einer allgemeinen Klinik, können sich Arbeitnehmer eine neutrale AU geben lassen. Auf diese Weise erfährt der Arbeitgeber nicht, auf welcher Station die Behandlung erfolgt. Sechs Wochen im Jahr dürfen Arbeitnehmer krank sein, ohne einen Jobverlust befürchten zu müssen.

Was sage ich meinem Arbeitgeber bei Burnout?

Grund der Erkrankung ist Privatsache

Denn die Diagnose Burnout bedeutet häufig lange Fehlzeiten. Die Art der Erkrankung geht den Arbeitgeber nichts an – es sei denn, sie ist von betrieblicher Bedeutung. Die Burnout-Erkrankung sollte nicht direkt erwähnt werden.

Welche Menschen sind am häufigsten von Fatigue betroffen?

Betroffen sind häufig Krebskranke und Patienten neurologischer Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose). Obwohl die Ursachen des chronischen Erschöpfungssyndroms noch nicht ausreichend geklärt sind, geht man davon aus, dass Blutarmut (Anämie) häufig Auslöser der Symptome ist, die am späten Nachmittag zunehmen.

Wie fühlt man sich nach einem Burnout?

Dauermüdigkeit und Erschöpfung: Burnout-Betroffene fühlen sich häufig müde und überfordert. Sie haben den Eindruck, dass ihnen ihre Arbeit oder ihr Alltag ´über den Kopf wächst´. Ihr Bedürfnis nach Ruhe wird immer größer. Gleichzeitig finden Menschen mit Burnout kaum Erholung.

Kann ein Burnout chronisch werden?

Immer mehr Menschen kämpfen augenscheinlich gegen Burnout. Betroffene fühlen sich chronisch überlastet, schlapp, ausgebrannt. Trotzdem sind die Ursachen des Burnout-Syndroms noch nicht eindeutig identifiziert. Denn es sind mehrere Faktoren, die zu einer Entwicklung beitragen können.

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