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Was ist CMV im Mutterpass?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Dimitrios Jordan  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die Zytomegalie ist eine Infektionserkrankung, die durch das Zytomegalievirus (abgekürzt CMV) verursacht wird. CMV gehört zu den Herpesviren. Wie alle Herpesviren verbleibt das Virus nach der Erstinfektion lebenslang im Körper und kann unter bestimmten Umständen wieder aktiviert werden (Reaktivierung).

Was bedeutet CMV im Mutterpass?

Die Zytomegalievirus (CMV)-Infektion in der Schwangerschaft ist weltweit die häufigste Infektion mit prä- und postnatalen Folgeschäden für das Kind.

Was ist CMV Schwangerschaft?

Die Zytomegalie (Cytomegalie) ist eine Infektionserkrankung, die durch das Cytomegalievirus (abgekürzt CMV) verursacht wird. Bei Schwangeren kann das Virus auf das ungeborene Kind übertragen werden (kongenitale CMV-Infektion) und dort zu schweren Schädigungen führen.

Was bedeutet CMV positiv?

Zytomegalie (auch Cytomegalie, CMV-Infektion) ist eine Infektionskrankheit, die durch Viren ausgelöst wird. Vor allem Personen, die bereits an einer Grunderkrankung leiden, sind gefährdet. Während der Schwangerschaft wird das Virus häufig von der Mutter auf das Kind übertragen.

Wann ist CMV in der Schwangerschaft gefährlich?

Cytomegalie – eine Infektion in der Frühschwangerschaft ist gefährlich. Das Risiko, dass das Kind schwere Schäden erleidet, ist am höchsten, wenn die Mutter vor der Schwangerschaft noch nicht infiziert war und sich in den sechs Wochen vor der Empfängnis oder in den ersten 14 Wochen der Schwangerschaft ansteckt.

Der Mutterpass - Was steht im Mutterpass?

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Wie steckt man sich mit CMV an?

Infektionsweg. Das Virus kann in Tränenflüssigkeit, Speichel, Urin, Genitalsekret sowie Muttermilch und Blut enthalten sein. Somit kann das Virus bei Kontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten z.B. durch Stillen, Küssen, Sexualkontakte, aber auch durch Blutprodukte und Organtransplantate übertragen werden.

Was tun bei CMV in der Schwangerschaft?

Bislang gibt es keine zugelassene Behandlung der CMV-Infektion in der Schwangerschaft, die das Risiko einer Übertragung des Virus von der Mutter auf das Kind bzw. das Risiko von Schädigungen beim Kind sicher senkt.

Wie viele Kinder haben CMV?

Eine Erkrankung mit CMV betrifft ein Prozent aller Neugeborenen. Damit ist sie noch vor Toxoplasmose die häufigste vorgeburtlich übertragene Erkrankung.

Werden Neugeborene auf CMV getestet?

Diagnose einer ZMV-Infektion bei Neugeborenen

Zur Diagnose einer CMV-Infektion werden Proben vom Urin, Speichel oder Gewebe des Neugeborenen entnommen. Die Proben werden an ein Labor geschickt, wo der Erreger, der die Infektion verursacht, identifiziert werden kann.

Wie oft CMV Test in Schwangerschaft?

Es wird geraten, CMV-Antikörper bereits vor Eintritt einer Schwangerschaft bzw. ab der Frühschwangerschaft überprüfen zu lassen. Sind keine Antikörper im Blut zu finden, sollte der Test innerhalb der Schwangerschaft alle 6-8 Wochen wiederholt werden.

Was ist schädlich für das ungeborene Kind?

Zu den größten Risikofaktoren in der Schwangerschaft zählen mit Abstand der Konsum von Nikotin, Alkohol und Drogen. Der Alkohol-, Drogen- oder missbräuchliche Medikamentenkonsum ist die häufigste Ursache für das Entstehen einer Behinderung bei Kindern.

Wann wird auf CMV getestet?

Mittels Blutuntersuchung kann festgestellt werden, ob die Mutter neu aufgetretene Antikörper gegen das Cytomegalie-Virus (CMV) in sich trägt, das heißt entwickelt hat. Die Blutuntersuchung sollte in der Frühschwangerschaft (8. SSW) erfolgen.

Bin ich CMV positiv?

Als sicher gilt die Diagnose einer angeborenen CMV-Infektion dann, wenn innerhalb der ersten zehn Lebenstage Viren im Speichel oder im Urin des Kindes nachweisbar sind.

Woher bekommen Kinder CMV?

Die Übertragung erfolgt durch Schmierinfektion mit Körper- flüssigkeiten (Speichel, Urin, Tränen oder Genitalsekrete). Einer Ansteckung geht also meist ein enger körperlicher Kontakt voraus. Am häufigsten infizieren sich Schwangere bei ihren eigenen CMV-ausscheidenden, gesunden Kleinkindern.

Wie viele Schwangere stecken sich mit Zytomegalie an?

Etwa eine von 100 ungeschützten Frauen infiziert sich erstmals mit CMV in der Schwangerschaft. Dieses Risiko ist unter bestimmten Umständen höher (zum Beispiel bei engem Kontakt zu Kleinkindern).

Was ist der CMV wert?

Die Bestimmung von CMV-Antikörpern (Typ IgG) im Blut ist ein wichtiges Laborverfahren zur Diagnose einer Infektion mit dem Cytomegalievirus (CMV) bzw. zur Bestimmung des Immunitätsstatus einer gesunden Person. CMV ist ein DNA-Virus aus der Familie der humanen Herpesviren (HHV-5).

Wie lange scheiden Kinder CMV aus?

Vor allem kleine Kinder bis etwa 3 Jahre scheiden das Virus oft unbemerkt über mehrere Monate aus. Eine seronegative Schwangere, die also noch keine CMV-Infektion durchgemacht hat (etwa die Hälfte aller Schwangeren), kann sich durch diesen Kontakt anstecken und sollte ein paar Vorsichtsmaßnahmen einhalten.

Welche Kinder übertragen Zytomegalie?

Die Mehrzahl der Schwangeren steckt sich bei gesunden, virusausscheidenden Säuglingen/Kleinkindern (eigene Kinder, Kinder in einer Krabbelgruppe etc.) an. Das Zytomegalievirus kann während der gesamten Schwangerschaft von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden.

Welche Krankheit ist gefährlich für Schwangere?

Folgende Erreger stellen in der Schwangerschaft eine Gefahr für den Fetus dar: Bakterien: Chlamydien, Listerien, B-Streptokokken, Gonokokken, Treponema pallidum (Syphilis) Viren: Cytomegalie-Virus, (CMV), Rötelnvirus, Parvovirus B19, Hepatitis-Viren, Varizella-zoster-Virus, Herpes-simplex-Virus, HIV.

Wie lange ist CMV gefährlich?

85% der im Mutterleib mit CMV-infizierten Kinder bleiben ihr Leben lang symptomfrei.

Wie erkennt man eine Infektion in der Schwangerschaft?

Symptome können vermehrter, gelbgrünlicher Ausfluss aus der Scheide und Brennen während des Wasserlassens sein. Es kann zu Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut und der Eileiter sowie im Bauchinneren zu Verwachsungen kommen. Eine verstärkte Darmtätigkeit kann sich in ziehenden Beschwerden äußern.

Hat jedes Kind Cytomegalie?

Dennoch: Nicht jedes Kind, das sich im Mutterleib infiziert hat, trägt später Schädigungen davon. Laut Schätzungen sind in Deutschland bis zu 1 Prozent aller Schwangeren von einer Erst-Infektion mit dem Virus betroffen. Rund 10 Prozent dieser Kinder weisen nach der Geburt Symptome der Zytomegalie auf.

Warum schwanger nicht wickeln?

"Hat die Schwangere eine Vorderwandplazenta, kann sich diese im schlimmsten Fall bei einem punktuellen Tritt ablösen und zu einer Fehlgeburt führen", sagt Doris Scharrel. Allerdings, so beruhigt die Gynäkologin, passiert so etwas äußerst selten. Sie würde dem Kind zum Wickeln vorsichtshalber immer die Schuhe ausziehen.

In welchem Alter Übertragen Kinder CMV?

Schwangere mittleren Alters stecken sich hauptsächlich über Kontakt mit CMV-haltigem Speichel und Urin von Säuglingen oder Kleinkindern (vor allem bis drei Jahre) an, deren CMV-Infektion aufgrund fehlender Symptome nicht erkannt wird. Kinder unter drei Jahren sind als potentiell infektiös zu betrachten.

Wie gefährlich ist CMV?

Bei Personen mit einem gesunden Immunsystem verläuft die Infektion mit CMV meist ohne Erkrankung. Gefährlich kann eine CMV-Infektion aber für Ungeborene, frühgeborene Säuglinge und Personen mit geschwächtem Immunsystem werden: Bei ungeborenen Kindern können Organschäden entstehen.