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Was ist besser Lithium oder Lamotrigin?

Gefragt von: Luise Weise-Menzel  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Unterschiede zeig- ten sich in der Verhinderung depressiver Episoden, wo Lamotrigin in beiden Studien überlegen war. Lithium hingegen konnte in beiden Studien signifikant besser als Lamotrigin manischen Episoden vorbeugen (Calabrese et al., 2003; Bowden et al., 2003).

Was ist besser als Lamotrigin?

Konklusion der Autoren: Valproat ist wirksamer als Lamotrigin und gleich wirksam wie Topiramat, aber besser verträglich als dieses und sollte daher weiterhin als Mittel der ersten Wahl bei Patienten mit idiopathischer, generalisierter Epilepsie oder bei unklarer Epilepsieform empfohlen werden.

Für welche Krankheit nimmt man Lithium?

Lithium ist als Arzneistoff zugelassen zur: Prophylaxe der bipolaren affektiven Störung (auch im Rahmen schizoaffektiver Psychosen) und Episoden einer Major Depression. Behandlung der manischen Episode, gegebenenfalls in Kombination mit Neuroleptika.

Was kann man statt Lithium nehmen?

Neben Lithium sind vor allem Antiepileptika wie Carbamazepin, Valproat oder Lamotrigin in Gebrauch. Weiter ist aber auch der Einsatz mancher Antipsychotika (auch Neuroleptika genannt) wie Olanzapin, Quetiapin oder Aripiprazol möglich. Auch Kombinationstherapien werden angewandt.

Wie schädlich ist Lamotrigin?

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde informiert über eine seltene, aber schwerwiegende unerwünschte Wirkung von Lamotrigin: der hämophagozytischen Lymphohistiozytose (HLH). Durch eine Überaktivierung des Immunsystems kann diese lebensbedrohlich werden.

Therapie Bipolarer Störungen Schwerpunkt Pharmakotherapie

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Ist Lamotrigin ein starkes Medikament?

Depressionen. Aus der Behandlung von Epilepsien ist bekannt, dass Lamotrigin ein vergleichsweise sicheres Medikament ist.

Welche Medikamente vertragen sich nicht mit Lamotrigin?

Um Nebenwirkungen zu vermeiden, muss Lamotrigin in Kombination mit Valproinsäure viel langsamer aufdosiert werden. Ebenso verhält es sich bei Medikamenten mit den Wirkstoffen Phenytoin, Phenobarbital und Primidon. Die Lamotriginkonzentration im Plasma wird durch die Einnahme der Antibabypille gestört.

Kann man Lithium ein Leben lang nehmen?

Sind weitere manische und depressive Phasen tatsächlich ausgeblieben, sollte die Behandlung mindestens drei Jahre lang fortgeführt werden, wenn nötig, auch ein Leben lang. Eine Lithiumtherapie sollte sehr langsam, über viele Wochen oder Monate hinweg, beendet werden.

Was darf man bei Lithium nicht essen?

Ursache ist eine durch Koffein verursachte erhöhte Lithiumausscheidung, die eine Erniedrigung des Lithium-Serumspiegels nach sich zieht. Dies kann wiederum zu einem Wirkverlust führen. Koffein zählt zu den Xanthin-Derivaten und ist in Kaffee, schwarzem Tee, Mate und Kakao enthalten.

Was ist an Lithium gefährlich?

Lithium ist feuergefährlich. Viele Reaktionen können Feuer oder Explosionen verursachen. Es gibt reizende oder giftige Dämpfe (oder die Gase) im Feuer ab. Lithium ist auch explosiv: die Brand- und Explosionsgefahr entsteht bei Kontakt mit brennbaren Substanzen und Wasser.

Was passiert wenn man Lithium nimmt?

Nebenwirkungen. Typische Nebenwirkungen sind Gewichtszunahme, Kreislaufstörungen, Zittern (Tremor, besonders in den Händen), Übelkeit, Erbrechen, Veränderungen des Blutbilds (Leukozytose), Müdigkeit, verstärkter Durst und verstärktes Wasserlassen, Durchfall und Unterfunktion der Schilddrüse.

Wie verändert Lithium die Persönlichkeit?

Lithium – Stimmungsstabilisator, Antidepressivum, Verbündeter bei Alzheimer. Wie bereits erwähnt, reduziert Lithium deutlich Selbstmordgedanken und ist bei bipolaren affektiven Störungen während der manischen Episode wirksam, die sich durch rasenden Gedanken und Erregung charakterisiert.

Was bewirkt Lithium bei Depressionen?

Lithiumsalze werden zur Milderung und Verhütung depressiver und manisch-depressiver Episoden eingesetzt. In Deutschland leiden derzeit rund vier Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Bei etwa zwei Dritteln der Patienten, die ein Antidepressivum erhalten, ist die Wirkung nicht ausreichend gut.

Was bewirkt Lamotrigin im Gehirn?

Das Nervensystem des Gehirns ist dann übererregbar, was zu epileptischen Krampfanfällen führen kann. Lamotrigin senkt die Übererregbarkeit durch Blockade von bestimmten Ionenkanälen (vor allem spannungsabhängigen Natrium- und Calciumkanälen) in den Nervenzellen, und vermindert so die Gefahr eines epileptischen Anfalls.

Wie wirkt Lamotrigin bei Depressionen?

Lamotrigin, ein Antiepileptikum, kann ein wirksames Medikament bei Depressionen, uni- oder bipolar sein. Bei der Bipolaren Störung wirkt es zusätzlich als Phasenprophylaxe. Ob es allerdings bei dem jeweiligen Patienten hilft, die Depressionen zu lindern, scheint sehr individuell zu sein.

Für was nimmt man Lamotrigin?

Der Wirkstoff Lamotrigin ist ein Antiepileptikum zweiter Generation. Es wird vor allem in der Therapie von Epilepsien eingesetzt. Wichtige Anwendungsgebiete sind Grand-Mal-Anfälle sowie fokale und psychomotorische Anfälle bei Patienten ab 12 Jahren.

Was macht Lithium im Gehirn?

Die genaue biologische Wirkungsweise in bestimmten Gehirnregionen ist jedoch noch kaum verstanden. Bekannt ist, dass Lithium die Stimmung aufhellt und das Aggressionspotential senkt. Weil es sehr schwer zu dosieren ist, scheuen sich Ärzte, dieses „Universalmedikament“ einzusetzen.

Ist Lithium ein stimmungsaufheller?

Lithium ist ein Leichtmetall und kommt in verschiedenen Salzen vor. Es wirkt im Gehirn auf eine Vielzahl biochemischer Prozesse. Welcher der Effekte sich antidepressiv auswirkt, ist den Forschern bis heute nicht klar. Für Gesunde besitzt Lithium keine Auswirkung auf die Psyche.

Wie viel Lithium pro Tag?

Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für essenzielle Mineralstoffe und Spurenelemente einen Tagesbedarf definiert hat, gibt es für Lithium keinen Referenzwert. Eine zu hohe Aufnahme über die Ernährung gilt als höchst unwahrscheinlich.

Kann eine bipolare Störung geheilt werden?

Wie wird eine Bipolare Störung behandelt? Die Bipolare Störung ist nicht heilbar. Es gibt jedoch Behandlungsmöglichkeiten, mit denen es gelingt, die Symptome in Schach zu halten und gut mit der Krankheit zu leben. Ein wichtiger Pfeiler sind Medikamente und Psychotherapie.

Warum muss man bei Lithium viel trinken?

Wer Lithium einnimmt, muss viel trinken, weil das Salz Wasser bindet. Bei anhaltendem Durstgefühl, Gewichtsanstieg und Tremor muss die Dosis reduziert werden. Auf weitere Medikamente mit Einfluss auf den Wasser- und Elektrolythaushalt sollte man möglichst verzichten.

Welche Schmerzmittel darf man bei Lamotrigin nehmen?

Das Schmerzmittel Paracetamol kann den Lamotrigin-Abbau im Körper erhöhen. Als Alternative bieten sich hier Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen an.

Welches ist das beste Medikament gegen Epilepsie?

Levetiracetam gehört zu den wichtigsten Mitteln gegen Krampfleiden. Es senkt die Gefahr eines epileptischen Anfalls. Der Wirkstoff gilt allgemein als gut verträglich und kann auch mit anderen Medikamenten kombiniert werden. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit und Kopfschmerzen.

Kann man von Lamotrigin zunehmen?

Lamotrigin (LTG), Phenytoin (PHT), die Barbiturate, Levetiracetam (LEV), Lacosamid (LCM) und Oxcarbazepin (OXC) gelten als gewichtsneutral. Die beobachteten Gewichtsänderungen gehen teilweise mit einer gleichgerichteten Veränderung von Appetit und Nahrungsaufnahme einher.