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Was ist besser Kompressionsstrümpfe oder Wickeln?

Gefragt von: Jochen Merz-Knoll  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Bei Lymphödem, venösen Schwellungen oder offenem Bein wird das Bein oft gewickelt. Da man am geschwollenen Bein keinen Kompressionsstrumpf anpassen kann, macht es Sinn, in einer ersten Behandlungsphase einen Verband zu verwenden.

Wann Kompressionsverband und wann Kompressionsstrümpfe?

Bei akuten Krankheitsbildern sowie bei ausgeprägter Schwellung empfiehlt es sich, die Kompression initial mit Verbänden durchzuführen. Bei der chronisch venösen Insuffizienz wird der Kompressionsverband vorwiegend am Unterschenkel angelegt, da hier die Auswirkung der Insuffizienz am größten ist [11].

Was ist besser Kompressionsstrümpfe oder Kompressionsverband?

Bei Kompressionsverbänden sinke der Kompressionsdruck im Lauf des Tages, berichtet Jünger, bei den Kompressionsstrümpfen dagegen nicht. Das hämodynamisch wichtige Verhältnis von hohem Arbeitsdruck und niedrigem Ruhedruck war über sechs Wochen Kompressionsstrumpf-Therapie weitgehend konstant.

Wann darf man Beine nicht wickeln?

Dieses Risiko besteht zum Beispiel bei Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) oder einer Herzschwäche (dekompensierte Herzinsuffizienz). Auch bei Venenverschlüssen oder schweren Störungen des Berührungsempfindens ist ein Kompressionsverband nicht sinnvoll.

Wie lange darf ein Kompressionsverband tragen?

Bei täglichem Tragen und Waschen behalten medizinische Kompressionsstrümpfe ihre Wirkung für circa sechs Monate. Danach lässt die Kompressionswirkung des Materials langsam nach. Deshalb steht dem Patienten bei medizinischer Notwendigkeit grundsätzlich nach einem halben Jahr eine Wiederversorgung zu.

Kompressionsverband richtig anlegen

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Welche Alternativen gibt es zu Kompressionsstrümpfen?

AktivSocken. Seit kurzem gibt es auch AktivSocken, die mit einem neuen Konzept eine Alternative zu Stützstrümpfen aber auch zu Kompressions-Strümpfen der Klassen I und II sein können. Sie lassen sich sehr angenehm wie normale Socken tragen.

Wie oft muss ein Kompressionsverband gewechselt werden?

Kompressionsverbände dienen in erster Linie zur akuten Behandlung, da sie dem individuellen Krankheitsbild entsprechend gewickelt werden können. Unterscheiden lässt sich der Wechsel- vom Dauerverband. Ersterer wird täglich neu angelegt und in der Regel nicht über Nacht belassen.

Wann ist ein Kompressionsverband kontraindiziert?

Kontraindiziert ist ein Kompressionsverband bei Herzinsuffizienz, fortgeschrittenen arteriellen Verschlusskrankheiten, Venenentzündungen (septische Phlebitis) und Phlegmasia coerulea dolens, einer besonders schweren Verlaufsform der Venenthrombose.

Wie lange bleibt ein Kompressionsverband am Bein?

Bei einer tiefen Beinvenenthrombose ist sogar eine Therapiedauer von etwa zwei Jahren sinnvoll. Während der Kompressionstherapie sollten die verordneten Stützstrümpfe unbedingt täglich getragen werden. Im Falle eines Kompressionsverbandes muss auch dieser jeden Tag angelegt werden.

Wie viele Stunden am Tag sollte man Kompressionsstrümpfe tragen?

Wie viele Stunden am Tag sollte er ihn tragen? Grundsätzlich sollten Kompressionsstrümpfe jeden Tag getragen werden. In der Regel werden sie morgens nach dem Aufstehen an- und abends vor dem Zubettgehen wieder ausgezogen.

Wann sollte man keine Kompressionsstrümpfe tragen?

Wer darf keine Kompressionsstrümpfe tragen? Diabetiker mit Polyneuropathie in den Füßen, Personen mit arteriellen Durchblutungsstörungen in den Beinen oder Menschen mit einer unbehandelten Schwäche der rechten Herzhälfte. Wird Druck auf die Venen ausgeübt, werden auch gleichzeitig die Arterien komprimiert.

Was bewirken Kompressionsstrümpfe bei Wassereinlagerungen?

Wassereinlagerungen in den Beinen werden meist mit Kompressionsstrümpfen behandelt. Die Strümpfe erzeugen einen Druck am Bein, der gegen oben hin abnimmt. Das fördert einerseits den venösen Blutfluss, damit nicht mehr so viel Flüssigkeit aus den Venen ins Gewebe austritt. Andererseits wird die Lymphbildung angeregt.

Warum legt man einen Kompressionsverband an?

unverzichtbar bei Venenleiden. Auch wenn die Kompressionstherapie eine eher unbeliebte Therapie ist und häufig abgebrochen wird, ist der Kompressionsverband die beste Maßnahmen, um eine der wesentlichsten Ursachen von Venen- und Ulkusleiden zu beseitigen: nämlich den Blutrückstau in den Venen.

Wann darf keine Kompressionstherapie angewendet werden?

Unter bestimmten Umständen sollte die Kompressionstherapie nicht durchgeführt werden. Liegt eine fortgeschrittene pAVK (systolischer Druck < 60 mmHg, ABI < 0,5), dekompensierte Herzinsuffizienz oder eine entzündliche Erkrankung der betroffenen Beinabschnitte vor, sollte keine Kompressionstherapie angewendet werden.

Haben Kompressionsstrümpfe Auswirkungen auf den Blutdruck?

Das verbessert den Rückfluss zum Herzen und senkt den Blutdruck im Venensystem, der bei einer der häufigsten phlebologischen Erkrankungen – der chronischen venösen Insuffizienz – stark erhöht ist.

Was ist beim Kompressionsverband zu beachten?

Der Kompressionsverband
  • Der Verband sollte möglichst nur bei einer Sprunggelenksstellung von 90° angelegt werden.
  • Die Ferse wird miteingebunden.
  • Der Verband deckt die Zehengrundgelenke mit ab.
  • Der Unterschenkelverband wird mit zwei Binden bis unter das Kniegelenk durchgeführt.

Wie schlimm ist Wasser in den Beinen?

Geschwollene Beine sind häufig harmlos

Mit etwas Erholung (das berühmte Beine hochlegen) und Kühlung (zum Beispiel durch nasse Umschläge) bzw. einer salzarmen Kost verschwinden die Schwellungen dann meist wieder von selbst. Mitunter sind diese Ödeme aber auch Symptome einer schwerwiegenden Erkrankung.

Wie oft wickeln pro Tag?

Ein Neugeborenes muss durchschnittlich sechs- bis zehnmal pro Tag gewickelt werden. Später benötigen Kinder nur noch rund vier- bis sechsmal pro Tag eine frische Windel. Grundsätzlich solltest Du immer dann wickeln, wenn die Windel voll ist.

Haben Kompressionsstrümpfe Nebenwirkungen?

Medizinische Kompressionsstrümpfe haben in der Regel keine Nebenwirkungen. Dennoch besprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, ob bei Ihnen Kontraindikationen zur Anwendung der Therapie mit medizinischen Kompressionsstrümpfen vorliegen.

Können Kompressionsstrümpfe gefährlich werden?

Können Kompressionsstrümpfe schaden? Wenn die Kompressionsstrümpfe exakt an Ihre Beine angepasst sind und Sie die Strümpfe korrekt angezogen haben, verursachen sie keine Schäden.

Warum keine Beine wickeln bei Herzinsuffizienz?

Die Gegenanzeige für Kompressionstherapie bei dekompensierter Herzinsuffizienz ergibt sich aus der Überlegung, dass das Blutvolumen der Extremitäten herzwärts verlagert wird und eine Überlastung im kleinen Kreislauf mit Ausprägung eines Lungenödems bewirken kann.

Können Kompressionsstrümpfe heilen?

Als stabiles Widerlager für die Beinmuskulatur verstärkt die Kompressionstherapie die Arbeit der Sprunggelenk- und Wadenmuskelpumpen. Sie unterstützt im weiteren Verlauf die Abheilung von Ulzerationen und beugt dem Neuauftreten von Ödemen sowie der Entwicklung von Thrombosen vor [1, 2].

Welche Nachteile haben Kompressionsstrümpfe?

Kompressionsstrümpfe können wirklich eine Art Peelingeffekt haben: Die Haut trocknet aus, schuppt sich, juckt und ist gerötet. Besonders schlimm und für viele Patienten sehr unangenehm ist das bei heißem Wetter. Dazu kommt, dass Venenpatienten generell eine besonders empfindliche Haut haben.

Kann man Kompressionsstrümpfe auch mal weglassen?

Ein Weglassen der Kompressionsstrümpfe ist nur dann ungefährlich, wenn ein Anschwellen der Beine durch andere Maßnahmen verhindert oder reduziert wird. Dazu zählen Krampfaderverödung oder eine Krampfaderoperation sowie lange und kühle Beinbäder, z. B. an der See.