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Was ist besser Freistellung oder Abfindung?

Gefragt von: Henrik Günther  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Eine bezahlte Freistellung ist oft besser. Aber egal ob Aufhebung oder Abwicklung: Die Abfindung muss auf jeden Fall versteuert werden. In der Regel beträgt die Höhe ein halbes bis ein ganzes Bruttomonatsgehalt pro Jahr der Betriebszugehörigkeit.

Ist Freistellung gleich Abfindung?

Die monatlichen Bruttogehälter, die für die Freistellung aufzuwenden sind, können mit oder ohne Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung von der Abfindung heruntergerechnet werden, so dass sich die Freistellung auf die Höhe der Abfindung mindernd auswirkt.

Wann macht eine Freistellung Sinn?

Folgende Gründe können eine Freistellung rechtfertigen: Das Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen und dem Arbeitgeber ist stark beschädigt. Sie als Arbeitnehmer verweigern die Arbeit oder begehen sogar Arbeitszeitbetrug. Ihr Arbeitgeber hat keine Möglichkeit mehr Sie zu beschäftigen, da dies der Markt nicht mehr hergibt.

Wird man bei einer Freistellung weiter bezahlt?

Einen Anspruch auf bezahlte Freistellung hat der Arbeitnehmer generell nicht. Häufig kommt die Freistellung jedoch bei Kündigungen zum Tragen. Der Arbeitnehmer kann das Unternehmen früher verlassen, wird aber weiterhin bezahlt.

Auf was muss man achten bei einer Freistellung?

Zu beachten sind dabei solche Faktoren wie zum Beispiel das vertragliche Wettbewerbsverbot, die Anzeige- oder Genehmigungspflicht von Nebentätigkeiten oder die Voraussetzungen, unter denen die Freistellung erklärt bzw. vereinbart wurde.

Arbeitsrechtliche Begriffe: die Freistellung

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Was darf man während der Freistellung?

Das ist nicht grundsätzlich untersagt, solange dem alten Arbeitgeber während der Freistellung kein unzulässiger Wettbewerb gemacht wird. Tätigkeiten bei einem Konkurrenzunternehmen während der Freistellung sind daher strikt verboten. Wer dagegen verstößt, dem droht sogar die fristlose Kündigung.

Welche Arten von Freistellung gibt es?

Gesetzlicher Anspruch Freistellung

Im Arbeitsalltag sind die gängigen Arten der gesetzlichen Freistellung Urlaub (§ 1 BUrlG), Arbeitsunfähigkeit (Krankmeldung) (§ 3 EntgFG), Bildungsurlaub (abhängig vom Bundesland), Mutterschutz und Elternzeit (§ 16 MuSchG und § 15 BEEG).

Was bedeutet es wenn man von der Arbeit freigestellt wird?

Unwiderrufliche Freistellung von der Arbeit

Bei einer unwiderruflichen Freistellung von der Arbeit wird der Arbeitnehmer dauerhaft von seiner Arbeitspflicht befreit. Der Arbeitgeber verzichtet damit auf die Arbeitskraft des Arbeitnehmers.

Hat man bei Freistellung Anspruch auf Arbeitslosengeld?

Viele ungeimpfte Mandanten fragen mich, ob es während einer unbezahlten Freistellung eine Möglichkeit gibt, Arbeitslosengeld zu bekommen. Die Antwort ist: Ja.

Was bedeutet Freistellung ohne Kündigung?

Unter Freistellung versteht man die Befreiung von der Arbeitspflicht, wobei der Anspruch auf Fortzahlung des Lohns im Grunde weiter besteht. Auch wenn die meisten Freistellung im Zusammenhang mit Kündigungen und Aufhebungsverträgen vereinbart bzw.

Was ist besser Kündigung oder Freistellung?

Fristlose Kündigung ist nicht dasselbe

Eine fristlose Kündigung – das sagt auch schon der Name – ist eine Kündigung ohne Frist, während eine Freistellung das Arbeitsverhältnis erst nach der vertraglichen Kündigungsfrist beendet. Für einen „Fristlosen“ braucht es wichtige Gründe, ganz im Gegensatz zur Freistellung.

Ist eine Freistellung negativ?

Eine Freistellung hat weitere negative Folgen: Die Führungskraft wird von den Kommunikationswegen des Unternehmens abgeschnitten, er erfährt nicht mehr, was in seiner Abteilung geschieht und hat keinen Zugriff auf wichtige Unternehmensdaten.

Warum freistellen nach Kündigung?

Wozu führt die Freistellung nach der Kündigung? Das Arbeitsverhältnis besteht trotz Freistellung fort, wodurch der Arbeitnehmer auch ohne zu arbeiten, weiterhin seinen Lohn erhält. Im Klartext heißt das für den Arbeitnehmer: Arbeitspflicht nein, Vergütungspflicht durch den Arbeitgeber ja!

Was bedeutet Aufhebungsvertrag mit Freistellung?

Liegen zwischen dem Abschluss des Aufhebungsvertrags und der Beendigung des Arbeitverhältnisses noch einige Wochen oder gar Monate, ist es üblich, dass der Arbeitnehmer bis dahin von der Arbeit freigestellt wird. Das bedeutet, dass Sie nicht mehr arbeiten müssen, aber weiterhin Ihre Vergütung erhalten.

Was bedeutet Freistellung bei Aufhebungsvertrag?

Soll das Arbeitsverhältnis beendet werden, egal ob durch Kündigung oder einen Aufhebungsvertrag, wird der Arbeitnehmer oftmals freigestellt. Dies bedeutet, er braucht nicht mehr zur Arbeit zu erscheinen und erhält dennoch seinen Lohn bis zum letzten Tag des Arbeitsverhältnisses.

Wie hoch ist die Abfindung nach 10 Jahren?

Am weitesten verbreitet ist die Formel, wonach die Abfindung ein halbes Monatsgehalt pro Jahr der Beschäftigung beträgt. Beispiel: Eine Arbeitnehmerin, die 10 Jahre beschäftigt war und zuletzt 2.000 € im Monat verdiente, würde nach der Faustformel eine Abfindung von 10.000 € erhalten (2.000 €/2*10 Jahre).

Wie lange gesperrt nach Abfindung?

Die Sperrzeit dauert im Normalfall zwölf Wochen (§ 159 Abs. 3 Satz 1 SGB III).

Kann ich aus psychischen Gründen kündigen?

Ist eine Kündigung wegen Depression oder anderer psychischer Erkrankungen erlaubt? Ja, nicht nur körperliche, sondern auch psychische Erkrankungen können ein Kündigungsgrund sein. Allerdings ist die deutsche Rechtsprechung in Hinblick auf krankheitsbedingte Kündigungen äußerst streng.

Wie hoch ist die Abfindung bei einem Aufhebungsvertrag?

Bei der Höhe der Abfindung hat sich folgende Faustregel ergeben: Sie beträgt ein halbes Brutto-Monatsgehalt des Arbeitnehmers, multipliziert mit der Anzahl der Jahre, die der Arbeitnehmer in dem Unternehmen tätig war.

Kann man eine Freistellung ablehnen?

Eine unwiderrufliche Freistellung kann der Arbeitgeber einseitig nicht zurücknehmen. Vielmehr bedarf es einer ausdrücklichen Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, dass der Beschäftigte die Tätigkeit wieder aufnimmt.

Kann man gegen Freistellung widersprechen?

Es gibt jedoch Fälle, in denen die Freistellung den Interessen des Betroffenen widerspricht. Dann stellt sich die Frage, ob der Arbeitgeber berechtigt ist, den Mitarbeiter gegen dessen Willen freizustellen. Nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts hat der Arbeitnehmer einen Anspruch auf Beschäftigung.

Wer zahlt Sozialversicherungsbeiträge bei Freistellung?

Der Arbeitgeber, der einen Mitarbeiter unwiderruflich unter Fortzahlung der Vergütung freistellt, muss daher innerhalb der bezahlten Freistellungsperiode weiterhin Sozialversicherungsbeiträge abführen.

Was kommt nach der Freistellung?

Besonderheiten bei Freigestellten

Innerhalb eines Jahres nach Beendigung der Freistellung ist ihnen im Rahmen der Möglichkeiten des Betriebs Gelegenheit zu geben, eine wegen der Freistellung unterbliebene betriebsübliche berufliche Entwicklung nachzuholen.

Wer muss Freistellung beweisen?

Er muss nämlich im Zweifel und Streitfall beweisen, dass er seine Arbeitskraft (täglich) angeboten und der Arbeitgeber auf diese einfach dauerhaft verzichtet hat. Es empfiehlt sich daher, den Arbeitgeber unverzüglich dazu zu veranlassen, die erklärte Freistellung sofort schriftlich zu bestätigen.

Wer darf freigestellt werden?

Ab einer Anzahl von mindestens 200 Mitarbeitern im Betrieb muss der Arbeitgeber eine bestimmte Anzahl an Betriebsratsmitgliedern generell und vollständig von der Arbeit freistellen. Dies schreibt § 38 BetrVG vor.

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