Zum Inhalt springen

Was ist an Masern so schlimm?

Gefragt von: Robin Ludwig  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
sternezahl: 4.2/5 (3 sternebewertungen)

So können Komplikationen entstehen, die häufig durch zusätzliche Erreger verursacht werden, wie beispielsweise Mittelohrentzündungen, Atemwegs- oder Lungenentzündungen. Eine besonders gefürchtete Komplikation der Masern-Erkrankung ist die Gehirnentzündung. Sie tritt bei etwa einem von 1.000 Masernfällen auf.

Warum sind Masern so schlimm?

Die Infektion ist alles andere als harmlos, auch wenn Masern immer wieder fälschlicherweise als harmlose Kinderkrankheit bezeichnet werden. Die Viren sind hoch ansteckend, infizieren Kinder ebenso wie Erwachsene. Zudem treten bei jedem zehnten Erkrankten zum Teil schwere Komplikationen auf.

Ist Masern lebensgefährlich?

Für wen sind Masern-Infektionen besonders gefährlich? Das Risiko schwerwiegender Komplikationen ist bei Kindern unter fünf Jahren und Erwachsenen über 20 Jahren am höchsten. Besonders schwer und bisweilen tödlich können die Masern bei Patienten mit einer angeborenen oder erworbenen Immunschwäche verlaufen.

Was sind Folgen von Masern?

Eine Masernerkrankung bleibt meist ohne Folgen, ist aber nicht harmlos. Masernviren schwächen die körpereigene Abwehr über Monate. Es kann zu weiteren Infektionen wie einer Mittelohr- oder Lungenentzündung kommen. Sehr selten führen Masern zu einer Hirnentzündung, die tödlich sein kann.

Ist Masern harmlos?

Keine harmlose Kinderkrankheit! Die Masern sind eine häufig schwer verlaufende Virusinfektion. Diese wird ausschliesslich von Mensch zu Mensch übertragen (Tröpfcheninfektion) und ist hochansteckend.

Warum Masern so gefährlich sind – Impfung Pro und Contra | Gut zu Wissen | BR

20 verwandte Fragen gefunden

Wann Spätfolgen Masern?

Gehirnentzündung – Spätfolgen ohne Heilung

Bei einer seltenen und besonders schweren Masern-Komplikation breitet sich die Erkrankung auf das Gehirn aus. Dabei greifen Masernviren ungefähr fünf bis zehn Jahre nach den vermeintlich überstandenen Masern Nervenzellen im Gehirn an.

Wer erkrankt am häufigsten an Masern?

Kinder haben ein deutlich höheres Risiko. So wurde das Risiko, eine SSPE zu entwickeln, für Kinder, die im Alter von <5 Jahren an Masern erkrankten, auf 30-60 von 100.000 Masernfällen, für Kinder, die im ersten Lebensjahr erkranken, sogar auf rund 170 von 100.000 Masernfällen geschätzt.

Wann kriegen Kinder Masern?

Häufig erkranken Kinder unter 4 Jahren. Zunehmend sind bei Masernausbrüchen auch ungeimpfte ältere Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene betroffen. Masern sind keineswegs nur eine "Kinderkrankheit".

Was kann man gegen Masern tun?

Gegen das Masernvirus gibt es kein Medikament. Auch Antibiotika sind wirkungslos, denn sie helfen nur bei Erkrankungen, die von Bakterien verursacht werden. Folgende Maßnahmen können die Symptome lindern und den Heilungsprozess unterstützen: Bettruhe halten und den Körper schonen.

Für wen sind Masern gefährlich?

Eine der schlimmsten Erkrankungen, die das Masern-Virus auslösen kann, ist die Hirnhautentzündung. Sie kann zu schweren Gehirnschäden und geistigen Behinderungen führen. Laut Robert Koch-Institut tritt die sogenannte Masern-Enzephalitis in einem von tausend Fällen auf. Jede fünfte Erkrankung davon verläuft tödlich.

Sind Masern heilbar?

In den meisten Fällen heilen Masern problemlos von allein aus. Manchmal kommt es aber auch zu Komplikationen wie Mittelohrentzündung, Lungenentzündung oder einer gefährlichen Gehirnentzündung. Anfällig dafür sind besonders Kinder unter fünf Jahren und Erwachsene.

Wie tödlich sind Masern für Kinder?

10% bis 20% der Betroffenen sterben daran. Bei 20% bis 30% bleiben schwere Folgeschäden wie geistige Behinderungen oder Lähmungen zurück. Sehr selten tritt mehrere Jahre nach einer durchgemachten Masern-Infektion eine so genannte SSPE, die subakute sklerosierende Panenzephalitis, auf.

Was löst Masern aus?

Masern werden durch das Masern-Virus ausgelöst, welches ausschließlich im menschlichen Körper lebensfähig ist und somit auch nur von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. In diesem Zusammenhang spricht man auch von einem humanpathogenen Virus.

Wie sehen Masern sus?

Er beginnt in der Regel hinter den Ohren und breitet sich von dort innerhalb eines Tages über den gesamten Körper aus. Die ovalen bis runden Flecken sind zuerst hellrot und dunkeln immer mehr nach, sodass sie tiefrot oder bräunlich erscheinen. Manchmal können sie auch zusammenfließen und dann wie eine Flechte aussehen.

Sind Masern schmerzhaft?

8 bis 10 Tage nach der Infektion beginnt das Vorstadium mit unspezifischen grippeähnlichen Symptomen wie mäßiges Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen und trockener Husten, der sehr schmerzhaft sein kann. Hinzu kommen Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopf- und Bauchschmerzen.

Wie viele Tote nach masernimpfung?

Die Sterberate infolge dieser Komplikationen liegt nach verschiedenen Literaturangaben zwischen 1:10.000 und 2:1000 (0,01 - 0,2 %) aller Masern-Erkrankten in Industrieländern, in Entwicklungsländern kann sie auf 25 % steigen.

Was passiert wenn ein Kind nicht gegen Masern geimpft ist?

Eltern, die ihre in Gemeinschaftseinrichtungen betreuten Kinder nicht impfen lassen, werden künftig eine Ordnungswidrigkeit begehen und müssen mit einer Geldbuße in Höhe von bis zu 2.500 Euro rechnen. Die Geldbuße kann auch gegen die Leitungen von Kindertagesstätten verhängt werden, die nicht geimpfte Kinder zulassen.

Ist die Masernimpfung Pflicht?

Impfung. Die gesetzlichen Vorgaben orientieren sich an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO). Alle betroffenen Personen, die mindestens ein Jahr alt sind, müssen eine Masern-Schutzimpfung oder eine Masern-Immunität aufweisen.

Wie viele sind an Masern gestorben?

Nachdem die globalen Masernfälle bis 2016 abgenommen hatten, kam es seitdem bis zum Beginn des Jahres 2020 zu einem deutlichen Anstieg der weltweiten Masernerkrankungen. Ebenso stiegen die globalen Todesfälle durch Masern bis vor der COVID-19-Pandemie auf 207.500 im Jahr 2019.

Kann man ein zweites Mal Masern bekommen?

Während man die Masern in seinem Leben maximal einmal durchmacht, kann der Keuchhusten einen mehrmals treffen: Hat man ihn jedoch einmal überstanden, braucht man die Bakterien zumindest für etwa 15 Jahre nicht zu fürchten.

Wie fängt Masern an?

Der Masern-Ausschlag beginnt im Gesicht und hinter den Ohren und kann leicht jucken. Die roten Flecken breiten sich dann am ganzen Körper aus. Nur die Handflächen und Fußsohlen bleiben vom Ausschlag verschont. Gleichzeitig haben die Betroffenen einen erneuten Fieberschub, der typisch für Masern ist.

Warum sollte man sich gegen Masern impfen lassen?

Die Impfung bietet damit einen langanhaltenden und sicheren Schutz gegen eine Masernerkrankung. Zahlreiche, weltweit durchgeführte Studien zeigen, dass bereits nach einmaliger Impfung gegen Masern 92% der Geimpften vor einer Masernerkrankung geschützt sind.

Warum sollten vor 1970 Geborene nicht gegen Masern geimpft werden?

Personen, die vor 1971 geboren wurden, haben somit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit noch eine Masern-Erkrankung (sog. Wildvirus-Erkrankung) durchgemacht und sind durch diese immun.

Ist Masern ein Virus?

Das Masernvirus (MeV) ist ein ausschließlich humanpathogener, etwa 100–250 Nanometer großer Erreger der Masern aus der Familie der Paramyxoviridae (Gattung Morbilliviren). Das einzige Reservoir bildet der infizierte Mensch.