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Was ist alles in der Gebrauchtwagengarantie?

Gefragt von: Karolina Fleischer  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Mit einer Gebrauchtwagengarantie werden alle Mängel abgedeckt, die bereits vor dem Kauf vorhanden waren. Aber auch innerhalb der Garantiezeit entstehende Schäden sind inbegriffen. Allerdings stellt diese Form der Garantie keine gesetzliche Vorschrift dar. Deshalb gibt es hier keine einheitliche Regelung.

Was bedeutet Garantie beim Gebrauchtwagenkauf?

Unter Gewährleistung versteht man die mindestens ein Jahr laufende Nachbesserungspflicht des Händlers für Mängel am gebrauchten Fahrzeug, die schon während des Übergabezeitpunktes bestanden. Die Garantie hingegen ist eine freiwillige Leistung des Verkäufers und umschließt ebenfalls die Haftung für gewisse Mängel.

Was bedeutet 1 Jahr Gebrauchtwagengarantie?

Beim privaten Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs von einem Händler oder einem Unternehmer besteht ein gesetzlich verankertes Recht: die Sachmängelhaftung. Dabei haftet der Verkäufer mindestens ein Jahr für alle Mängel, die der Wagen zum Übergabezeitpunkt aufweist.

Auf was muss ein Autohändler Garantie geben?

Ein Händler ist gesetzlich dazu verpflichtet, für einen verkauften Gebrauchtwagen die Gewährleistung zu übernehmen. Konkret bedeutet das, dass der kommerzielle Verkäufer eines gebrauchten Fahrzeugs ab Kaufdatum zwei Jahre lang dafür einstehen muss, dass das Fahrzeug einwandfrei funktioniert.

Was zählt alles zur Gewährleistung bei Gebrauchtwagen?

Bei der Autokauf Gewährleistung unterliegt der gewerbliche Verkäufer der sogenannten Sachmängelhaftung. Er schuldet dem Käufer also Reparatur, Ersatz, die Rückerstattung des Kaufpreises oder sogar Schadensersatz, wenn ein Sachmangel vorliegt.

Gebrauchtwagengarantie an PKW gebunden oder an Käufer

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Welche Schäden übernimmt Garantie?

Jeder Händler muss zwei Jahre Gewährleistung (auch Mängelhaftung genannt) auf Neuwaren und zwölf Monate auf Gebrauchtwaren einräumen. Dazu ist er gesetzlich verpflichtet (§§ 437, 438 BGB). Die Gewährleistung deckt Mängel ab, die das Produkt bereits zum Zeitpunkt des Kaufs hatte.

Was ist ein Sachmangel bei Gebrauchtwagen?

Generell wird aber von einem Sachmangel gesprochen, wenn der Mangel bei der Fahrzeugübergabe an den Käufer bereits bestand. Auch wenn der Mangel an der Sache innerhalb der ersten zwölf Monate nach dem Kauf auftritt, geht man davon aus, dass der Mangel schon zum Zeitpunkt des Verkaufs bestand.

Was ist ein versteckter Mängel beim Autokauf?

Versteckte Mängel werden von der Vereinbarung “Gekauft wie gesehen” dagegen nicht erfasst. Nach der Rechtsprechung liegt ein verstecktet Mangel vor, wenn ein durchschnittlicher Käufer den Mangel durch eine eigene Untersuchung nicht erkennen kann.

Ist Steuerkette in Gewährleistung?

Von Steuerketten erwarten Autofahrer, dass sie wartungsfrei sind und ein Fahrzeugleben lang durchhalten. Eine defekte Steuerkette bei einem Gebrauchtwagen berechtigt daher zur Rückabwicklung des Kaufvertrags. Das hat das Oberlandesgericht (OLG) Brandenburg am 1.3.2019 entschieden (AZ: 4 U 30/18).

Kann ein Autohändler die Garantie ausschließen?

Der Händler wird nicht Vertragspartner. Daher kann die Gewährleistung im Kaufvertrag komplett ausgeschlossen werden. Nach dem Bundesgerichtshof sind diese "Agenturgeschäfte" grundsätzlich erlaubt und keine Umgehung der gesetzlichen Regeln (26.1.2005, Az. VIII ZR 175/04).

Was beinhaltet die Garantie?

Die Erklärung einer Garantie ist freiwillig und dient dazu, das Vertrauen des Kunden in das Produkt oder die Herstellerfirma zu stärken. Die Garantie beinhaltet also eine freiwillige Leistung des Herstellers oder (selten) des Händlers, die über den Kaufvertrag hinaus geht. Eine gesetzliche Garantie gibt es daher nicht.

Ist die Kupplung in der Garantie?

Ausgeschlossen sowohl von Garantie als auch von Gewährleistung sind Verschleißteile wie Bremsen oder Kupplung. Auch Fehlbedienungen oder Tuning-Maßnahmen können zum Verlust der Rechte führen.

Wann lohnt sich eine Gebrauchtwagengarantie?

Die Gebrauchtwagengarantie deckt wesentlich mehr Leistungen ab und ist daher eine sinnvolle Ergänzung zur Sachmängelhaftung. Der Vorteil liegt dabei auf der Hand: Sollten nach dem Kauf Schäden entstehen, bist du abgesichert und musst die Kosten nicht selbst übernehmen.

Was tun bei Mängel am Gebrauchtwagen?

Bei Gebrauchtfahrzeugen tritt meist der erste Fall ein. Der Händler erhält zwei Versuche, die Mängel am Gebrauchtwagen zu beseitigen. Wichtig für Sie: Die Nachbesserung ist nur beim Verkäufer möglich – Sie können den Wagen also nicht bei einer anderen Werkstatt reparieren lassen und die Rechnung dem Händler vorlegen.

Was sind Verschleißteile Gewährleistung?

Handelt es sich um normalen Verschleiß, treffen den Verkäufer insoweit keine Gewährleistungspflichten. Er muss bei normalem Verschleiß daher keine neue Kaufsache liefern bzw. diese reparieren. Es kommt also auf die markt- und produktübliche Haltbarkeit des Verschleißteils an.

Ist ein Motorschaden Gewährleistung?

Händler sind gesetzlich zur Gewährleistung verpflichtet und müssen zwei Jahre ab Fahrzeugübergabe für die einwandfreie Funktion geradestehen – auch bei einem Motorschaden.

Ist eine Steuerkette ein Verschleißteil?

Fertig ! Bei einem Schaden an der Steuerkette, kann man nicht vom Verschleiß sprechen, da eine Steuerkette Wartungsfrei ist. Allerdings müssen die Wartungsintervalle (sprich-Ölwechsel) eingehalten werden.

Wie teuer ist es eine Steuerkette zu wechseln?

Die Kosten für den Wechsel der Steuerkette hängen stark vom Automodell ab. Der Steuerkettensatz selbst kostet zwischen 100 und 300 €. Dazu kommen die Werkstattkosten. Ist alles gut erreichbar, kann man mit 350 € rechnen.

Wann muss ein Händler einen Gebrauchtwagen zurücknehmen?

Einen Anspruch auf Rückgabe haben Sie normalerweise nur, wenn das Auto einen Mangel aufweist und dieser bereits vor Vertragsschluss bestand. In diesem Fall kann der Käufer dessen Beseitigung verlangen und ggf. vom Vertrag zurücktreten.

Wie lange haftet ein Händler für einen Gebrauchtwagen?

Die gesetzliche Gewährleistung beim Gebrauchtwagenkauf beträgt zwei Jahre. Innerhalb dieser Zeit haftet der Händler dafür, dass das Auto beim Kauf frei von Mängeln war.

Wird gekauft wie gesehen?

Rechtlich gibt es keinen Unterschied. Mit dem Satz im Kaufvertrag „Auto privat gekauft wie gesehen“ will sich der Verkäufer von späteren Ansprüchen freimachen. Der Satz soll besagen, dass der Käufer das Auto so gekauft hat, wie er es gesehen hat – und mit allen sichtbaren Mängeln einverstanden ist.

Was sind erhebliche Mängel am Auto?

Die häufigsten Beanstandungen gab es laut TÜV Report 2019 bei der Beleuchtung. Zu tief eingestellte Scheinwerfer, nicht funktionierende Nebelschlussleuchten oder defekte Rückfahrscheinwerfer werden bereits als erheblicher oder gefährlicher Mangel eingestuft – der beseitigt werden muss, bevor es die Plakette gibt.

Ist ein Getriebeschaden ein Sachmangel?

Ärgerlich: Ein Gebrauchtwagen bleibt wegen eines Defekts am Automatikgetriebe schon nach kaum mehr als 1 000 Kilometern liegen. Das sei kein normaler Verschleiß, so ein aktuelles Urteil, sondern ein Sachmangel.

Was greift zuerst Gewährleistung oder Garantie?

Um beurteilen zu können, wann es für Verbraucher besser ist, Ansprüche aus der Gewährleistung oder der Garantie abzuleiten, kommt es darauf an, wann der Mangel an der Kaufsache auftritt. Passiert dies innerhalb der ersten sechs Monate ab dem Kauf, ist zumeist die Gewährleistung besser.