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Was heißt invasiv bei Pflanzen?

Gefragt von: Herr Prof. Steffen Keßler MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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In der „Unionsliste“ invasiver Arten benennt die EU Tier- und Pflanzenarten, die mit ihrer Ausbreitung Lebensräume, Arten oder Ökosysteme beeinträchtigen und daher der biologischen Vielfalt schaden können.

Was sind nicht invasive Pflanzen?

Als Neophyten ("Neu-Pflanzen") bezeichnet man Pflanzenarten, die nicht von Natur aus in Europa heimisch sind. Sie gelangten als Samen oder Pflanzen nach Mitteleuropa und konnten sich aufgrund geeigneter Umweltbedingungen in der freien Natur ansiedeln und ausbreiten.

Was macht eine invasive Art aus?

"Invasiv" wird diese Art, wenn sie sich ausbreitet und dadurch die biologische Vielfalt, andere Tier- und Pflanzenarten und damit auch die heimischen Ökosysteme gefährdet. Nutrias stammen ursprünglich aus Südamerika. Die heute in Deutschland lebenden Tiere sind aus Pelztierfarmen entkommen.

Welche Arten sind invasiv?

Beispiele invasiver Tierarten (Neozoen)
  • Ochsenfrosch (Rana catesbeiana) ...
  • Waschbär (Procyon lotor) ...
  • Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) ...
  • Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis) ...
  • Mink oder Amerikanischer Nerz (Mustela vison) ...
  • Weitere Neozoen.

Wie nennt man invasive Pflanzen?

Eingewandert und eingeschleppt

Handelt es sich um Pflanzen spricht man von Neophyten. Der Oberbegriff für beide heißt Neobiota. Typische Vertreter der Neophyten sind neben Wildkräutern auch viele Gartenpflanzen. Neophyten können sich sprunghaft ausbreiten, wenn sie günstige Bedingungen vorfinden.

Invasive Neophyten und die Springkräuter

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Was heißt invasiv auf Deutsch?

invasiv (lateinisch invadere „einfallen, eindringen“) bedeutet „eindringend“ und kann sich beziehen auf: gewebsverletzende medizinische Diagnostik oder Therapeutik, siehe nichtinvasiv#invasiv und Invasivmedizin.

Wann ist etwas invasiv?

Mit „invasiv“ wird das Eindringen des Tumors in das umgebende Gewebe bezeichnet. Auf diesem Weg können Krebszellen auch Blut- und Lymphgefäße erreichen und somit auch andere Organe befallen, indem sie dort Absiedelungen bilden.

Welche invasive Pflanzen gibt es in Deutschland?

Beispiele invasiver Pflanzenarten (Neophyten)
  • Heraklesstaude (Heracleum mantegazzianum) ...
  • Indisches oder drüsiges (Riesen-)Springkraut (Impatiens glandulifera) ...
  • Japanischer Staudenknöterich (Reynoutria [Fallopia] japonica) ...
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) ...
  • Lupine (Lupinus polyphyllus) ...
  • Robinie (Robinia pseudacacia)

Ist Farn invasiv?

Der einheimische Adlerfarn (Pteridium aquilinum (L.) Kuhn) kann wie invasive Neophyten dichte Monokulturen bilden und dadurch lokal zu einer Verarmung von Flora und Fauna führen (Widmer et al. 2018).

Wie kann man invasive Arten bekämpfen?

Invasive gebietsfremde Tiere und Pflanzen gelangen oft unbedacht in die Natur und breiten sich dann aus. Sie lassen sich nur durch gezielte Pflegemaßnahmen wie konsequente Mahd, Entnahme bis hin zur Rodung verdrängen. Haus und Garten vor dem Waschbären zu sichern, ist ebenfalls wichtig.

Wie nennt man invasive Arten noch?

Sie gehören daher zu den gebietsfremden oder nichtheimischen Arten - manchmal werden sie wenig zutreffend auch als "Exoten" oder "fremdländische Arten" bezeichnet.

Wie kommen invasive Arten zu uns?

Seit der Mensch mobil geworden ist, sind mit ihm auch Tiere und Pflanzen mobiler geworden: Durch Transport, Handel und Verkehr wurden besonders seit der Entdeckung Amerikas 1492 immer wieder neue Arten in unsere heimischen Ökosysteme gebracht.

Wie kommen invasive Arten?

Invasive Arten
  1. Definition: eine Art, die in fremdem Gebiet überlebt und sich fortpflanzt.
  2. Ursachen: weltweiter Warenverkehr; Fernreisen; Handel mit exotischen Haustieren.
  3. Gefahr: Schädigung der natürlich vorkommenden Ökosysteme; Verdrängung einheimischer Arten; gesundheitliche Bedrohung für Menschen und Tiere.

Welche Pflanzen sollten nicht in den Garten?

Diese Pflanzen sind giftig
  • Diese Pflanzen sind giftig. Seidelbast (Daphne mezereum) ...
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ...
  • Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) ...
  • Goldregen (Laburnum anagyroides) ...
  • Tollkirsche (Atropa belladonna) ...
  • Pfaffenhütchen (Euonymus europaea) ...
  • Eibe (Taxus baccata) ...
  • Rizinus (Ricinus communis)

Sind Lupinen invasiv?

Die Vielblättrige Lupine ist in Nordamerika beheimatet, sie wurde in Europa als Zier- und Futterpflanze, sowie zur Bodenverbesserung und als Schutz gegen Erosion eingeführt. In vielen Regionen ist sie heute subspontan oder etabliert, sie dringt in schützenswerte Bergwiesen ein und verdrängt die einheimische Flora.

Wie invasiv ist Bambus?

Invasive Neophyten, welche Schäden an Bauten anrichten. Ein Beispiel ist Bambus, welcher grosse Schäden an Bauten anrichten kann.

Was ist die schwarze Liste bei Pflanzen?

Schwarze Liste:

Die Schwarze Liste enthält jene gebietsfremden Arten, die als invasiv gelten, da im jeweiligen Bezugsgebiet belegt ist, dass sie entweder heimische Arten direkt gefährden oder Lebensräume so verändern, dass dies (indirekt) heimische Arten gefährdet.

Was sind invasive Baumarten?

Aus der Perspektive der Naturwissenschaft sind alle Arten »invasiv«, die in einem Gebiet nicht heimisch sind und sich dort vermehren und ausbreiten (Kowarik 2010).

Ist ein Waschbär eine invasive Arten?

Der Waschbär kam ähnlich wie die Nutria im frühen 20. Jahrhundert als Pelzlieferant nach Deutschland. 1934 wurde er vom Preußisches Landesjagdamt gezielt in Hessen ausgesetzt. Mittlerweile gelten Waschbären aber als etablierte invasive Art und sind seit 2016 auf der Unionsliste aufgeführt.

Welche Pflanzen darf man nicht anbauen?

Folgende Pflanzen fallen explizit unter das Betäubungsmittelgesetz (Anlagen):
  • Cannabis. Cannabis ist dem BtMG unterstellt. ...
  • Salvia Divinorum (Zaubersalbei, Hexensalbei) ...
  • Erythroxylum Coca (Cocastrauch) ...
  • Papaver bracteatum, Papaver orientale (Türkenmohn, Arzneimohn, Armenischer Mohn) ...
  • Papaver somniferum (Schlafmohn)

Ist Kirschlorbeer eine invasive Pflanze?

Der Kirschlorbeer ist nach wie vor eine beliebte Heckenpflanze. Vom Garten aus verbreitet er sich invasiv in naturnahe Gebiete und zählt daher zu den exotischen Problempflanzen. Hinter manch schöner Blüte kann eine böse Überraschung stecken: Kirschlorbeer ist nicht nur ein Neophyt, sondern auch giftig.

Sind Tauben eine invasive Art?

Die Türkentaube ist auch keine so genannte „invasive Art“, da sie weder heimische Arten verdrängt, noch nennenswerte ökonomische Schäden verursacht. Neben der Ringeltaube und der Türkentaube unterliegen zwei weitere Taubenarten dem Jagdrecht.

Was ist das Gegenteil von invasiv?

Non-invasiv, nicht-invasiv bezeichnet das Gegenteil von invasiv [lat.: invadere = einfallen, eindringen]. Vergleiche: minimal-invasiv. Non-invasiv bedeutet, eine Behandlung nicht mit einem Schnitt oder dem Einführen von Geräten oder Kathedern in den Körper durchzuführen, sondern rein äußerlich, z.

Was ist eine invasive Maßnahme?

Invasive Methoden sind alle diejenigen Maßnahmen, die im weitesten Sinne mit einer Injektion oder mit kleineren operativen Maßnahmen einhergehen. Invasive Maßnahmen können zu therapeutischen, aber auch zu diagnostischen Zwecken eingesetzt werden.

Was heißt inverse?

[1] umgekehrt, verkehrt. [2] Mathematik: Verhalten eines Elementes gegenüber einem anderen bezüglich einer gegebenen Verknüpfung.

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