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Was gibt der Isolationswiderstand an?

Gefragt von: Mirko Kluge  |  Letzte Aktualisierung: 31. Juli 2023
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Der Isolationswiderstand ist der Widerstand in Ohm bei Leitungen, Kabeln und elektrischen Anlagen. Er ist somit von hoher Wichtigkeit für den vorbeugenden Schutz von Personen gegen elektrischen Schlag bzw. der Vermeidung von Sachschäden durch fließende Ableitströme.

Was sagt der Isolationswiderstand aus?

Isolationswiderstand ist die Bezeichnung für den in Ohm gemessenen elektrischen Widerstand von Leitungen, Kabeln und elektrischen Anlagen. Von Relevanz ist der Isolationswiderstand für den Personenschutz gegen elektrischen Schlag und den Ausschluss von Material- und Sachschäden durch fließende Ableitströme.

Warum misst man den Isolationswiderstand?

Der Zweck der Isolationswiderstandsprüfung. Die Messung des Isolationswiderstands dient der qualitativen Bewertung des Zustands der Isolierung von Leitern und der Isolierung im Inneren verschiedener elektrischer Anlagen.

Wie hoch darf der Isolationswiderstand sein?

Eine ordnungsgemäße und zuverlässige Isolierung muss höhere Werte (Größenordnung: 5 MΩ, 10 MΩ, 20 MΩ und mehr) aufweisen. Geringere Messwerte (< 5 MΩ) haben als Ursache fast immer einen Isolationsfehler (Defekt mit Nässe und/oder Schmutz, leitender Staub).

Was passiert wenn der Isolationswiderstand zu niedrig ist?

Falls der Isolationswiderstand zu niedrig ist (und eventuell ein Schutzleiterfehler vorliegt), kann es zu einer zu hohen Berührungsspannung an metallischen Teilen des Gerätes kommen. Beim Berühren dieser metallischen Teile würde dann über die Person der so genannte Berührungsstrom zur Erde abfließen.

Isolationswiderstand: Praxisnah, digital und sicher

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Warum Isolationsmessung mit 500V?

Bei der DD-Prüfung misst man die dielektrische Absorption einer mehrlagigen Isolation. Das Prüfobjekt wird dazu lange genug an die Prüfspannung angelegt, damit die Isolation elektrisch aufgeladen wird (üblicherweise 500V über 30min). Danach wird der Prüfling schnell entladen und die Kapazität dabei gemessen.

Was passiert bei einem Isolationsfehler?

Isolationsfehler verursachen einen ungewollten Stromfluss, Fehlerstrom genannt, der wiederum zu einem Kurzschluss, Erdschluss oder Körperschluss führen kann. Oft entwickelt sich aus den gelegentlichen Glimmentladungen auch ein Störlichtbogen und in der Folge ebenfalls ein Kurzschluss.

Was muss man bei der Isolationsmessung beachten?

Um mit der Messung des Isolationswiderstandes alle Anlagen- oder Schaltungsteile zu erfassen, müssen alle Schalter geschlossen sein. Die Isolationsmessung sollte bei möglichst gleicher Temperatur durchgeführt werden, um vergleichbare Messwerte zu erhalten. Denn der Isolationswiderstand ist temperaturabhängig.

Was muss bei der isolationswiderstandsmessung beachtet werden?

Für die Messung des Isolationswiderstands zwischen aktiven Leitern und dem mit Erde verbundenen Schutzleiter muss die Anlage abgeschaltet werden. Überspannung- Schutzeinrichtungen (ÜSE) und die Mehrzahl der Betriebsmittel müssen abgeklemmt werden, um Beschädigungen zu vermeiden.

Wo wird der Isolationswiderstand gemessen?

Gemessen wird gegen das Erdpotential (also dem Schutzleiter PE in der Prüfsteckdose zusammen mit der Sonde), ob ein Strom zum Fließen kommt. Daraus errechnet das Messgerät den Isolationswiderstand. Die Isolationswiderstandsmessung wird ohne Netzspannung durchgeführt – passive Prüfmethode! Prüfstrom.

Was ist R ISO?

Das Funktionsprinzip der Isolationsmessgeräte entspricht dem Ohmschen Gesetz, also: R = U / I. Das Prüfgerät erzeugt eine vom Bediener gewählte Gleichspannung (100V, 250V, 500V, 1kV oder höher), und misst den Ableitstrom, der vom Leiter durch die Isolierung fliesst. Aus diesen Werten wird dann der Widerstand berechnet.

Welche Spannung bei Isolationsmessung?

Die Prüfung wird meist mit einer Wechsel- spannung (AC) von 500 V bis einige 1000V durchgeführt und stellt einen Belastungstest dar. Bei nicht Bestehen führt die Prüfung, je nach abgegebener Leistung des Prüfgeräts, zu mehr oder weniger umfangreichen Be- schädigungen bzw. Zerstörung des Prüflings.

Wie hoch muss der Isolationswiderstand nach ECE r100 mindestens sein?

Wenn Wechselstrom- und Gleichstrom-Hochspannungssammelschienen galvanisch verbunden sind, muss der Isolationswiderstand zwischen der Hochspannungssammelschiene und der elek trischen Masse, bezogen auf die Betriebsspannung, mindestens 500 Ω/V betragen.

Wie messe ich r Low?

Vorgehen
  1. Messgerät prüfen: Messspitzen kurzschliessen und Messleitung kompensieren (Nullabgleich). Der Wert muss auf 0Ω sinken. ...
  2. Messung zwischen Schutzleiterschiene (Hauptverteilung) und. - PE-Anschluss von Steckdosen.

Wer darf Isolationsmessung durchführen?

Jeder Unternehmer, in dessen Betrieb elektrische Geräte oder Anlagen verwendet werden, ist deshalb dazu verpflichtet, diese durch eine Elektrofachkraft errichten und regelmäßig prüfen zu lassen.

Warum muss der Neutralleiter bei der Isolationsmessung abgeklemmt werden?

Der vom Hausanschlusskasten ankommende Neutralleiter (N-Leiter) wird beim Schienensystem des SLS-Schalters abgeklemmt, damit die Verbindung Schutzleiter–Neutralleiter nicht mehr gegeben ist.

Wie entsteht ein Erdschluss?

Erdschluss Ein Erdschluss entsteht, wenn eine Verbindung zwischen aktiven Leitern mit der Erde oder mit geerdeten Teilen besteht. Ein Erdschluss entsteht beispielsweise, wenn eine Hochspannungsleitung oder ein gebrochener Leiter den Boden berührt.

Wie messe ich eine PV Anlage?

Trennen Sie den DC-Schalter jedes mit dem Wechselrichter verbundenen PV-Strings und messen Sie mit einem Multimeter die Spannung von PV+ gegen Erde und PV- gegen Erde jedes Strings. So können Sie feststellen, bei welchem String der Erdschluss vorliegt.

Warum nicht überall IT System?

Im IT-System ist die Brandwahrscheinlichkeit sehr gering. Erstens kann man Isolationsfehler schon in der frühen Entstehungsphase erkennen und beheben. Zweitens fließt aufgrund des fehlenden niederohmigen Rückpfades im Falle des Isolationsfehlers kein Strom, der groß genug wäre, einen Brand zu verursachen.

Wie hoch darf der Schutzleiterstrom sein?

Der Schutzleiterstrom darf 3,5 mA nicht übersteigen, mit folgenden Ausnahmen: Bei Geräten mit Heizelementen und einer Gesamtanschlussleistung größer als 3,5 kW darf der Schutzleiterstrom 1 mA/kW Heizleistung betragen, insgesamt aber nicht größer als 10 mA sein.

Welche Messung bei Schutzklasse 1?

Für den Isolationswiderstand gelten folgende Grenzwerte: Der Widerstand muss für Geräte der Schutzklasse 1 größer als 1,0 MΩ sein. Für die Schutzklasse 2 sind Widerstände > 2,0 MΩ und für die Schutzklasse 3 Widerstände > 0,25 MΩ vorgeschrieben.

Welche Messungen VDE 0100 Teil 600?

Sofern zutreffend, müssen beim Erproben und Messen die folgenden Prüfungen durchgeführt werden, vorzugsweise in dieser Reihenfolge:
  • Durchgängigkeit der Leiter.
  • Isolationswiderstand.
  • Isolationswiderstand zur Bestätigung der Wirksamkeit des Schutzes durch SELV, PELV oder durch Schutztrennung.

Welche Messung ersetzt die Isolationsmessung?

Eine Differenzstrommessung anstelle der Isolationsmessung ist zulässig.
...
Nachteile sind jedoch:
  • Die Stromzange muss eine sehr hohe Messgenauigkeit haben.
  • Die zu messenden Strompfade müssen gut zugänglich.
  • Es sollte eine möglichst hohe Stromkreisbelastung vorhanden sein.

Wie funktioniert isolationsmessgerät?

Wie funktioniert ein Isolationsmessgerät? Die Isolationsmessung funktioniert nach dem ohmschen Gesetz. Die Messgeräte ermitteln den Isolationswiderstand mithilfe einer Prüfspannung. Um eine Isolationsmessung durchzuführen, muss der Isolationstester an das zu prüfende Objekt angeschlossen werden.