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Was für Nebenwirkung hat Lithium?

Gefragt von: Arndt Heil-Hennig  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Typische Nebenwirkungen sind Gewichtszunahme, Kreislaufstörungen, Zittern (Tremor, besonders in den Händen), Übelkeit, Erbrechen, Veränderungen des Blutbilds (Leukozytose), Müdigkeit, verstärkter Durst und verstärktes Wasserlassen, Durchfall und Unterfunktion der Schilddrüse.

Was macht Lithium mit dem Körper?

Lithium – Stimmungsstabilisator, Antidepressivum, Verbündeter bei Alzheimer. Wie bereits erwähnt, reduziert Lithium deutlich Selbstmordgedanken und ist bei bipolaren affektiven Störungen während der manischen Episode wirksam, die sich durch rasenden Gedanken und Erregung charakterisiert.

Ist Lithium ein starkes Medikament?

Lithium zeigt starke Wirkungen auf die Funktionalität von Nervenzellen und hat Einfluss auf eine Vielzahl von neurochemischen Systemen wie: Ionenkanäle. Neurotransmitter, einschließlich Serotonin, Dopamin und Norepinephrin.

Ist Lithium schädlich für den Körper?

Da zu viel Lithium im Blutspiegel erhebliche Nebenwirkungen wie Durchfall, Erbrechen, Mundtrockenheit und Krämpfe haben kann, wird bei einer Therapie mit dem Wirkstoff engmaschig der Lithiumspiegel kontrolliert. Eine Überdosierung kann sogar lebensgefährlich sein.

Bei welcher Krankheit nimmt man Lithium?

Lithium (Quilonum®, Hypnorex®) eignet sich sowohl zur Behandlung einer akuten Manie als auch zur Vorbeugung manisch-depressiver Zustände (manisch-depressive Erkrankung). Lithium wird über längere Zeiträume (Monate bis Jahre) verordnet, um dem erneuten Auftreten von akuten Krankheitsschüben vorzubeugen.

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Was darf man bei Lithium nicht essen?

Ursache ist eine durch Koffein verursachte erhöhte Lithiumausscheidung, die eine Erniedrigung des Lithium-Serumspiegels nach sich zieht. Dies kann wiederum zu einem Wirkverlust führen. Koffein zählt zu den Xanthin-Derivaten und ist in Kaffee, schwarzem Tee, Mate und Kakao enthalten.

Wie verändert Lithium die Persönlichkeit?

Bei zu raschem Absetzen kann es zu Reizbarkeit, Ängstlichkeit, labiler Gemütslage und innerer Unruhe kommen. Bei bipolaren Erkrankungen kann das abrupte Absetzen von Lithium zum Ausbruch einer manischen Phase führen.

Kann man Lithium ein Leben lang nehmen?

Sind weitere manische und depressive Phasen tatsächlich ausgeblieben, sollte die Behandlung mindestens drei Jahre lang fortgeführt werden, wenn nötig, auch ein Leben lang. Eine Lithiumtherapie sollte sehr langsam, über viele Wochen oder Monate hinweg, beendet werden.

Ist Lithium ein Antidepressiva?

Aussicht auf maßgeschneiderte Therapie gegen Depression

In einem Zeitraum von bis zu acht Wochen erhielten sie zusätzlich Lithium, das nicht als Antidepressivum gilt, jedoch auch stimmungsausgleichend wirkt und vor allem bei manisch-depressiver Störung eingesetzt wird.

Wird man von Lithium müde?

Denn neben der insgesamt guten Wirksamkeit sind auch zahlreiche Interaktionen und Nebenwirkungen der Lithium-Therapie bekannt. Als typische unerwünschte Wirkungen gelten Kreislaufstörungen, Müdigkeit, Tremor, Gewichtszunahme sowie Leukozytose.

Was passiert wenn man Lithium absetzt?

Absetzerscheinungen. Es wird ein langsames Ausschleichen aus der Therapie empfohlen. Bei zu raschem Absetzen kann es zu Reizbarkeit, Ängstlichkeit, labiler Gemütslage und innerer Unruhe kommen. Bei bipolaren Erkrankungen kann das abrupte Absetzen von Lithium zum Ausbruch einer manischen Phase führen.

Welche Schmerzmittel darf ich bei Lithium nehmen?

Antiphlogistika wie Phenylbutazon, Dic1ofenac, Ibuprofen, Indometacin, nicht aber Acetylsalicylsiiure erniedrigen die renale Lithiumc1earance und erhohen somit das Risiko einer Lithiumintoxikation. 4. Ahnliches gilt fUr die im Rahmen der Hochdrucktherapie oft eingesetzten Diuretika.

Ist Lithium eine Droge?

Als Droge verabreicht, hemmt Lithiumkarbonat, wie Stewart erläuterte, »heftige manische Psychosen und vermag manischen wie auch depressiven Zuständen -- Hauptursache des Selbstmordes -- vorzubeugen«. Seither ist der zukunftsträchtigen Chemikalie unterschiedliches Interesse zuteil geworden.

Warum nimmt man von Lithium zu?

Die Ursachen der Gewichtszunahme – auch unter Neuroleptika und Antidepressiva kommt es häufig zu einer erheblichen Steigerung des Körpergewichts – sind letztlich nicht bekannt, es wird ein Einfluß auf appetitregulierende Zentren des Hypothalamus diskutiert.

Welche Lebensmittel enthalten viel Lithium?

Im Trinkwasser und einigen Nahrungsmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten ist Lithium enthalten. So enthalten 100 g Fleisch etwa 100 μg Lithium. Verschiedene Pflanzen wie beispielsweise Tabak oder Hahnenfuß nehmen Lithiumverbindungen aus dem Boden auf und reichern sie an.

Wie gut wirkt Lithium bei Depressionen?

Es wirkt im Gehirn auf eine Vielzahl biochemischer Prozesse. Welcher der Effekte sich antidepressiv auswirkt, ist den Forschern bis heute nicht klar. Für Gesunde besitzt Lithium keine Auswirkung auf die Psyche. In Kombination mit Antidepressiva sorgt es dafür, dass ein Rückfall unwahrscheinlicher wird.

Warum muss man bei Lithium viel trinken?

Wer Lithium einnimmt, muss viel trinken, weil das Salz Wasser bindet. Bei anhaltendem Durstgefühl, Gewichtsanstieg und Tremor muss die Dosis reduziert werden. Auf weitere Medikamente mit Einfluss auf den Wasser- und Elektrolythaushalt sollte man möglichst verzichten.

Wie lange dauert der Entzug von Lithium?

Der Beobachtungszeitraum nach Absetzen des Lithiums lag zwischen 15 Tagen und 5 Monaten.

Haben Antidepressiva Langzeitschäden?

Antidepressiva sollten eigentlich die Stimmung heben. Doch ist die Liste der Nebenwirkungen lang: Mundtrockenheit, Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, übermässiges Schwitzen, körperliche Schwäche und Herzklopfen. Selbst Herzrhythmusstörungen können dazu gehören.

Wie oft muss der Lithiumspiegel kontrollieren?

Wird Lithium neu eingestellt, dann sollte die Konzentration wöchentlich gemessen werden. Es dauert meisten zwei bis vier Wochen, damit sich der Lithiumspiegel stabilisiert. Sonst reicht einmal im Quartal. Außerdem solltest du den Lithiumspiegel bestimmen lassen, wenn sich etwas bei deinen Medikamenten ändert.

Kann man ein Leben lang Antidepressiva nehmen?

Es wird geraten, die Medikamente über sechs bis zwölf Monate, bei wiederholtem Auftreten von depressiven Episoden sogar über Jahre, manchmal lebenslang einzunehmen.

Wie wirkt Lithium auf die Schilddrüse?

Lithium kann auf verschiedene Weisen die Entstehung eines Strumas fördern. Zum einen besitzt Lithium einen hemmenden Effekt auf die Schilddrüsenfunktion – die stimulierende Wirkung von Thyreotropins (TSH) auf die Schilddrüse wird gemindert. Lithium verringert die Iodidaufnahme in die Schilddrüse.

Was bedeutet bipolare Depression?

Bipolare Störungen oder manisch-depressive Erkrankungen zeichnen sich durch ausgeprägte Schwankungen im Antrieb, im Denken und in der Stimmungslage einer Person aus. So durchleben Menschen mit Bipolaren Störungen depressive Phasen und Phasen euphorischer oder ungewöhnlich gereizter Stimmung.