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Was für Nebenwirkung haben Jodtabletten?

Gefragt von: Tanja Engel-Moll  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Hierzu gehören: Hautausschlag, Jucken und Brennen der Augen, Schnupfen, Reizhusten, Durchfall, Kopfschmerzen, Fieber oder ähnliche Symptome. In Einzelfällen kann es nach der Einnahme der Jodtabletten zu einer jodbedingten Schilddrüsenüberfunktion kommen.

Können Jodtabletten schaden?

Bei Einnahme größerer Mengen an Jod, zum Beispiel durch Röntgenkontrastmittel oder bestimmte Medikamente, können Erkrankungen wie Über- und Unterfunktion der Schilddrüse auftreten (2).

Wer darf keine Jodtabletten nehmen?

Über 45 Jahre. Erwachsene älter als 45 Jahre sollten keine Jodtabletten einnehmen. Mit steigendem Alter treten häufiger Stoffwechselstörungen der Schilddrüse auf. Eine solche funktionelle Autonomie erhöht die Gefahr der Nebenwirkungen einer Jodblockade.

Wann darf man Jod nicht einnehmen?

Die hochdosierten Jodtabletten gegen Strahlung können bei älteren Personen zu lebensbedrohlichen Entgleisungen des Stoffwechsels führen. Deshalb sollten sie nicht von Personen über 45 Jahre eingenommen werden.

Ist Jod schädlich für den Körper?

Von einer akuten Jodvergiftung spricht man, wenn zu große Mengen an Jod (bis zu 15000 mg) z.B. mit Jodtinktur aufgenommen wurden. Die Betroffenen erlitten dabei z.B. Erbrechen, Magenkrämpfe, Fieber und Koma, zum Teil mit tödlichem Ausgang.

Iod, Jodmangel & die Folgen für Körper & Gesundheit: Wie Jod Stoffwechsel & Schilddrüse beeinflusst

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Sollte man Jodtabletten nehmen?

Erwachsenen bis 51 Jahre empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Zufuhr von 200 Mikrogramm, älteren Menschen 180 Mikrogramm pro Tag. Damit Schwangere und Stillende ausreichend Jod zuführen, wird ihnen nach Rücksprache mit dem Arzt empfohlen, Jodtabletten mit 100-150 Mikrogramm pro Tag einzunehmen.

Wer soll Jodtabletten nehmen?

Da die Schilddrüse insbesondere bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre besonders empfindlich ist, ist für Kinder und Jugendliche die Einnahme von Jodtabletten besonders wichtig. Bei Schwangeren dient die Einnahme von Jodtabletten insbesondere dem Schutz des ungeborenen Kindes.

Warum kein Jod nehmen?

Für Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow ist eine zu große Jodaufnahme eher schädlich. Jod fördert in höherer Dosierung die Antigenpräsentation des Immunsystems sowie rasches Zellwachstum (Proliferation) und die funktionelle Aktivierung von Zellen, welche die Immunprozesse verursachen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für Jodtabletten?

Warum ist der richtige Zeitpunkt so wichtig? Voraussetzung für die Jodblockade ist die Einnahme einer hohen Dosis innerhalb eines engen Zeitfensters von wenigen Stunden bevor oder nachdem man der Wolke mit radioaktivem Jod ausgesetzt war (Exposition).

Sollte man Jodtabletten Zuhause haben?

Das Bundesamt für Strahlenschutz und die Apothekerkammer raten allerdings dringend davon ab, Jodtabletten selbstständig und ohne ärztliche Absprache einzunehmen. Eine Selbstmedikation berge erhebliche gesundheitliche Risiken und habe aktuell keinerlei Nutzen.

Wie viel Jodtabletten bei Atomunfall?

Jodtabletten nur bei einem echten Atomunfall verwenden

Neugeborene bis zu einem Alter von einem Monat sollen maximal 16,5 mg Kaliumjodid einnehmen. Kinder bis zu 3 Jahren erhalten 32,5 mg und Kinder von 4 bis 12 Jahren das Doppelte (65 mg).

Was braucht man bei einem Atomunfall?

Allgemeine Verhaltenshinweise
  1. Bleiben Sie im Haus! ...
  2. Suchen Sie nach Möglichkeit Schutz in fensterlosen Kellern! ...
  3. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen und schalten Sie Klima- sowie Lüftungsanlagen aus! ...
  4. Tragen Sie keine mit radioaktiven Stoffen kontaminierte Kleidung und waschen Sie sich gründlich!

Was passiert wenn man zu viel Jod zu sich nimmt?

Jodüberdosierung (Jodexzess) Ist die tägliche Jodzufuhr chronisch erhöht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, eine schwerwiegende Erkrankung der Schilddrüse zu erleiden. Zum Beispiel finden sich nach Einnahme von mehr als 500 µg Jod pro Tag über ein Jahr hinweg gehäuft Schilddrüsen-Autoantikörper im Blut.

Was ist bei der Einnahme von Jod zu beachten?

Zusätzliches Jod beeinflusst die Schilddrüse und damit sämtliche Stoffwechselprozesse. Überdies kann zu viel Jod die Schilddrüse schädigen. Vor der Einnahme sollte daher eine mögliche Schilddrüsenüberfunktion, eine Jodallergie und eine Hashimoto-Thyreoiditis ausgeschlossen werden.

Wie merkt man Jod Überdosierung?

Beim Verzehr sehr großer Jodmengen bildet sich ein messingartiger Geschmack im Mund, und die Speichelbildung nimmt zu. Jod kann den Verdauungstrakt stören und einen Ausschlag hervorrufen.

Welche Jodtabletten bei Radioaktivität?

Hochdosierte Jodtabletten - wissenschaftlich korrekt heißen sie Kaliumiodid-Tabletten - sättigen die Schilddrüse mit nicht-radioaktivem Jod. Sie verhindern, wenn sie zur rechten Zeit eingenommen werden, dass sich radioaktives Jod in der Schilddrüse ansammelt.

Kann Jod den Blutdruck erhöhen?

Die Schilddrüse ist der Jod-Umschlagplatz unseres Körpers. Sie baut das Spurenelement in zwei Hormone ein, die als Botenstoffe den Umsatz unseres Stoffwechsels steuern. Sie lassen uns schwitzen, bringen die Verdauung in Schwung und erhöhen Puls und Blutdruck.

Warum ab 40 keine Jodtabletten?

Personen über 40 Jahre sollten Kaliumiodid-Tabletten nicht mehr einnehmen, da ihr Risiko an strahlenbedingtem Schilddrüsenkrebs zu erkranken sehr gering, das Risiko von schweren Nebenwirkungen durch die Iodzufuhr aber hoch ist.

Wie wirkt Jod auf den Körper?

Jod - Wirkung & Aufgaben im Körper

Jod trägt dazu bei, dass dein Körper Schilddrüsenhormone auf normale Weise produzieren kann aber auch dazu, dass die Schilddrüse an sich richtig funktioniert. Weiterhin hilft das Spurenelement dabei, dass kognitive Funktionen und der Energiestoffwechsel normal ablaufen.

Was schützt vor Atomstrahlung?

Deshalb: Relativ schützen kann man sich vor radioaktiver Strahlung durch im Onlinehandel erhältliche Einwegschutzanzüge vom Typ 5/6, FFP-3-Schutzmasken und Schutzhandschuhe gegen ionisierende Strahlung und radioaktive Kontamination (Norm EN 421).

Was hilft bei Atomstrahlung?

  1. Schütze deine Atemwege. Sollte es tatsächlich zu einer Kernschmelze kommen, empfiehlt Odette Klepper vor allem eins: vorbereitet sein. ...
  2. Trage einen Schutzanzug. Auch ein Ganzkörperanzug aus dem Baumarkt kann indirekt vor Radioaktivität schützen. ...
  3. Bleib zu Hause. ...
  4. Horte Lebensmittel. ...
  5. Verfolge Nachrichten und Alarmsignale.

Welches Material schützt vor radioaktiver Strahlung?

Kaliumiodid wird umgangssprachlich manchmal als Jodtabletten bezeichnet. Herkömmliche, im Handel erhältliche Jodtabletten nutzen im Falle radioaktiver Strahlung allerdings nichts. Die Tabletten - 130 mg Kaliumjodid - werden von den Behörden bereitgehalten.

Warum keine Jodtabletten für über 45 Jährige?

Warum sollen Personen älter als 45 Jahre keine Jodtabletten einnehmen? Mit steigendem Alter treten häufiger Stoffwechselstörungen der Schilddrüse auf. Eine solche sogenannte funktionelle Autonomie erhöht die Gefahr von Nebenwirkungen einer Jodblockade.

Welche Medikamente bei Atomkrieg?

Im Falle eines nuklearen Unfalls muss die Einnahme von stabilem Jod so früh wie möglich erfolgen, idealerweise eine Stunde vor der Exposition der Person. Es schadet daher sicher nicht, einen (kleinen) Vorrat an Jod zuhause zu haben.

Was bringt Jod gegen Strahlung?

Werden jedoch rechtzeitig Tabletten mit einer hohen Konzentration nicht-radioaktiven Jods eingenommen, wird die Schilddrüse mit diesem "gesunden" Jod so gesättigt und kann kein radioaktives Jod mehr aufnehmen. Durch diese "Jodblockade" wird also die Einlagerung des radioaktiven Jods in der Schilddrüse verhindert.

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