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Was fördert Hufrehe?

Gefragt von: Herr Dr. Kuno Strobel B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Die Futterrehe ist die am weitesten verbreitete Hufrehe und wird durch falsche Fütterung verursacht. Eine kohlenhydratreiche Nahrung fördert das Entstehen von Stoffwechselstörungen.

Was kann Hufrehe auslösen?

Tiermediziner gehen davon aus, dass eine Hufrehe in vielen Fällen bei falschen Fütterungsbedingungen entsteht. Auch als Begleiterscheinung von Erkrankungen wie Diabetes oder weiteren Stoffwechselstörungen (z.B. Cushing und EMS), Belastungen und starkem Stress oder Vergiftungen kann eine Hufrehe entstehen.

Welches Futter löst Hufrehe aus?

Eine einmalige Überfütterung mit leicht fermentierbaren Kohlenhydraten (z.B. Stärke, Fruktane) kann ebenfalls zur Hufrehe führen: Gelangen diese Verbindungen in sehr großer Menge in den Dickdarm, kommt es zu einer Verschiebung der Bakterienflora im Dickdarm.

Kann Stress Hufrehe auslösen?

Der Körper des Pferdes reagiert auf Stress mit der Ausschüttung des Hormons ACTH, welches wiederum die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol bewirkt. Die hormonellen Veränderungen können Hufrehe zur Folge haben.

Wie kann man Hufrehe verhindern?

Das richtige Futter zur Vermeidung einer Hufrehe beim Pferd gibt es nicht. Obwohl es mittlerweile spezielle Mischfutter für Pferde mit einer Neigung zu Hufrehe im Handel gibt, sind diese meist getreidefreien und strukturreichen Müslis am Ende nichts für Pferde mit Gewichtsproblemen oder Stoffwechselentgleisungen.

Was ist Hufrehe?

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Welche Pferde sind besonders anfällig für Hufrehe?

Welche Pferde leiden besonders häufig unter Hufrehe? Grundsätzlich kommt Hufrehe bei allen Pferderassen vor. Allerding erkranken Pferde mit Übergewicht, die unter dem Equinen Metabolischen Syndrom (EMS) oder dem Equinen Cushing Syndrom (ECS) leiden, häufig an Hufrehe.

Wie fängt Hufrehe an?

Auslösende Faktoren sind vor allem langes Laufen oder permanentes Stehen auf harten Böden wie Asphalt oder das Schonen des Beines aufgrund einer Lahmheit der Gegengliedmaße. Das Gewicht lagert dann vermehrt auf den anderen drei Beinen, vor allem an den Vorderbeinen können dadurch Probleme auftreten.

Wie kündigt sich Hufrehe an?

Eine Hufrehe beim Pferd tritt meist nicht plötzlich auf, sondern kündigt sich bereits Wochen vorher auf die unterschiedlichste Art und Weise an. Pferde laufen plötzlich fühliger oder haben vermehrt Hufabszesse.

Wann kriegen Pferde Hufrehe?

Cushing-Syndrom

Hufrehe tritt häufig als Folge des Cushing-Syndroms auf, oft sind die ältesten Pferde ab 15 Jahren betroffen. Nur in fortgeschrittenen Fällen weisen die Pferde das früher als typisch beschriebene lange gelockte Fell, einen verzögerten Fellwechsel oder eine Stammfettsucht auf.

Wann besteht Rehegefahr?

Frostiges oder kaltes Wetter (unter 5°C) und Sonnenschein: Gras wächst nicht, speichert aber wegen vermehrter Photosynthese massiv Fruktan. Sehr hohe Rehegefahr. Warmes Wetter (über 20 Grad), bedeckter Himmel: Gras wächst, speichert aber kaum Fruktan.

Was dürfen Pferde mit Hufrehe nicht fressen?

Was darf mein Pferd NICHT fressen?
  • Keine leicht verdaulichen Kohlenhydrate (Getreide, Mais etc.)
  • Kein fruktanhaltiges Gras / Keine großen Mengen an Gras.
  • Keine Küchen- und Gartenabfälle.
  • Keine Gifte / Kein Schimmel.
  • Keine stark zuckerhaltigen Futtermittel.
  • Keine ansäuernden Futtermittel (Heulage/Silage etc)

Wie viel Bewegung bei Hufrehe?

Allerdings ist die Art der Bewegung hier entscheidend.

Beginnen Sie bei Ihrer Hufrehe- Bewegungs-Behandlung mit 15 Minuten Schritt (1 Woche lang) und steigern Sie dann Woche für Woche so weit es Ihrem Hufrehe-Pferd gut tut. Achten Sie besonders auf „fühliges“ und vorsichtiges Gehen.

Wie lange dauert ein Hufreheschub an?

Sie kann je nach Ursache der Rehe zwischen wenigen Stunden und bei systemischen Erkrankungen bis zu mehreren Tagen andauern. In dieser Zeit kommt es durch die auslösenden Faktoren zur Schädigung der Hufstrukturen im Besonderen des Aufhängeapparats, ohne dass dabei Schmerzsymptome auftreten.

Wie entsteht Futterrehe?

Die Futterrehe

Die Leber als Entgiftungsorgan wird massiv überlastet. Im Huf lösen die Gifte schließlich komplizierte Enzymreaktionen aus, die zur Ablösung des Hufbeins von der Hornkapsel führen. Auch durch eine zu reichliche Fütterung mit Gras kann es zu einer Futterrehe beim Pferd kommen.

Kann der Hufschmied Hufrehe erkennen?

Symptome: So erkennen Sie akute Hufrehe

Es zeigt sich widerwillig beim Schmied und beim Hufeauskratzen. Das Pferd geht „klemmig“ im Schritt und Trab, besonders auf hartem Boden und in Wendungen. Es sucht im Offenstall oder auf dem Paddock weichen Boden oder feuchten Sand auf, um darauf zu stehen.

Kann Hufrehe geheilt werden?

In der Regal heilt die Hufrehe bei einer schwachen Erkrankung und sofortiger Therapie durch den Tierarzt innerhalb weniger Tage wieder ab. In schwereren Fällen kann es aber zu eine chronischen Hufrehe kommen.

Kann man ein Pferd mit Hufrehe reiten?

Im besten Fall kann man schon ein paar Wochen nach dem Schub wieder reiten, im schlechtesten Fall nach einem Jahr. In manchem Fällen wird geraten das Pferd gar nicht mehr mit zusätzlichen Gewicht zu belasten.

Kann eine Wurmkur Hufrehe auslösen?

Ähnlich gewissenhaft sollte auch bei der Verabreichung einer Wurmkur vorgegangen werden. Bestimmte Medikamente können Hufrehe auslösen. Hier stehen insbesondere Cortisonpräparate in Verdacht. Daher sollte bei Hufrehe oder Reheverdacht grundsätzlich auf Cortison verzichtet werden.

Wie viel Heu für Rehepferd?

Das wichtigste Futter für an Hufrehe erkrankte Pferde ist gutes Heu. Die tägliche Heuration sollte 1,5 bis 2 % seines Körpergewichts ausmachen. Wiegt Dein Pferd 700 kg, sollte es also zwischen 10,5 und 14 kg Heu bekommen.

Wann ist der Fruktangehalt am höchsten?

Im Mai, zu Beginn der Weidezeit und im Oktober und November, zum Ende der Koppelsaison, werden die Höchstwerte an Fruktan gemessen, da das Gras um diese Zeit schlechter wachsen kann. Im August und September sind die Werte dagegen meist am niedrigsten.

Wie hoch darf der Fruktangehalt im Heu sein?

Stärke, Zucker und Fruktan sollte zusammen nicht mehr als 10 % betragen. Hier empfiehlt sich die Fütterung eines energie- und zuckerarmen Heus/Heulage.

Welches Einstreu bei Hufrehe?

Stroheinstreu für Pferde

Stroh ist die wohl häufigste Einstreu für Pferde. Die Pferde können diese Einstreu fressen, sie saugt Flüssigkeiten wie Urin gut auf und ist eine trockene, gut polsternde Einstreu für Pferde.

Ist Hufrehe ein Mangel?

Das OLG. Die Entscheidung des LG wurde durch das Oberlandesgericht Stuttgart (OLG) bestätigt. Das OLG meinte, eine chronische Hufrehe sei ein erheblicher Sachmangel.

Wie lange dauert es bis Hufrehe verheilt?

Die Hufrehe heilt meist innerhalb von ein zwei Wochen aus, wenn entsprechende Maßnahmen frühzeitig ergriffen werden.