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Was durften die DDR Bürger nicht?

Gefragt von: Manfred Klemm  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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In der DDR herrschte keine Reisefreiheit. Zwar durften DDR-Bürger Urlaub in einigen Ostblockländern machen (auf Antrag, ohne Pass und Visum nur in die Tschechoslowakei), hatten aber keine Möglichkeit in den Westen (ins "nichtsozialistische Ausland") zu reisen.

Was durfte man in der DDR nicht sagen?

Man musste diese Staatstreue immer heucheln, weil man sonst seinen Beruf nicht hätte ausüben können. Als DDR-Bürger durfte man nichts dagegen sagen, obwohl man anderer Meinung war. Der Staat hat uns völlig bevormundet und ausgetrickst, weil sie uns belogen haben.

Warum durften DDR-Bürger nicht in den Westen reisen?

Von der Gründung 1949 bis zum Mauerbau 1961 flohen 2,6 Millionen Menschen aus der DDR. Mit der Mauer sollte die Flucht eingedämmt werden; Reisen in den Westen waren für die Staatsführung mit der Gefahr verbunden, dass die Urlauber nicht wieder in die Heimat zurück- kehrten.

Wohin durften DDR-Bürger nicht reisen?

Auslandsreisen waren im Wesentlichen nur in das befreundete sozialistische Ausland erlaubt; lange Zeit genehmigungsfrei beispielsweise nach Polen und in die Tschechoslowakei (ČSSR), bei Erteilung einer Reisegenehmigung auch nach Ungarn, Rumänien, Bulgarien, in die UdSSR oder (noch seltener) nach Kuba.

Wann durfte man nicht mehr aus der DDR?

November 1989 die Berliner Mauer fiel, flohen viele Menschen aus der DDR in den Westen. Die SED-Führung leugnete die Massenauswanderung lange – bis allein im Juli und August 1989 mehr als 50.000 Menschen die DDR verließen.

So war der Alltag in der DDR | Geschichte

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Wie sind die Menschen aus der DDR geflüchtet?

Rund 2,8 Millionen Menschen sind nach der Gründung der DDR 1949 bis zum Mauerbau 1961 in die Bundesrepublik Deutschland geflohen. Nach dem Bau der Mauer war die sogenannte Republikflucht nur noch unter großen Gefahren möglich.

Was passierte mit DDR Flüchtlingen?

Bis Ende 1961 gelangten über 50.000 Flüchtlinge über die undichten Absperrungen in den Westen. Viele wurden festgenommen, verletzt oder getötet. Mindestens 138 Menschen starben zwischen 1961 bis 1989 bei Fluchtversuchen an der Berliner Mauer. Etwa 75.000 Fluchtversuche scheiterten im gleichen Zeitraum.

Wie viele Tage Urlaub gab es in der DDR?

Die Freizeit, Sache wie Begriff, entstand in der DDR ziemlich parallel zur BRD. Der DDR-Werktätige hatte Anspruch auf mindestens 15 Tage Urlaub, von 1965 an galt die Fünf-Tage-Woche.

Wie war die Freizeit in der DDR?

Man ging in den Zoo, unternahm einen Einkaufsbummel, machte Ausflüge ins Grüne, ging abends tanzen oder in die Kneipe nebenan. Auch kulturelle Angebote wie Opernaufführungen, Kinofilme oder Theaterstücke konnten genutzt werden. Für die Jugendlichen gab es Jugendklubs.

Wie war der Urlaub in der DDR?

In der DDR gab es keine Reisefreiheit – aber Reisemöglichkeiten. Der DDR-Bürger verreiste im Schnitt ein bis zwei Mal im Jahr – meistens im eigenen Land oder ins sozialistische Ausland. Preiswerte Ferienplätze standen in FDGB- oder Betriebsferienheimen zur Verfügung.

Was hat man in der DDR gegessen?

Entweder gab es Bemme mit Leberwurst und Schlachtewurst oder am Wochenende gern auch warme Speisen wie Königsberge Klopse, Rinderroulade mit Kartoffelstampf und Soljanka. Die Lieblingsrezepte des Ostbürgers zum Feierabend findest du unter der Rubrik "DDR-Abendbrot".

Wie oft durfte man in der DDR einreisen?

Jährlich einmal oder mehrmals, bis zu einer Dauer von höchstens 30 Tagen, war die Einreise für Bürger aus der Bundesrepublik Deutschland in die DDR möglich. Und zwar auf Einladung.

Wer durfte zu DDR Zeiten in den Westen fahren?

Seit dem Mauerbau im Jahr 1961 durften DDR -Bürgerinnen und -Bürger in den Westen nur unter bestimmten Bedingungen reisen. Die wichtigsten waren: Rentenalter, Dienstreise oder eine Genehmigung wegen einer "dringenden Familienangelegenheit" (zum Beispiel der "runde Geburtstag" eines engen Verwandten).

War das leben in der DDR besser?

49 Prozent der im Osten Lebenden sehen in der DDR „mehr gute als schlechte Seiten“ und 8 Prozent sogar „ganz überwiegend gute Seiten“. Also 57 Prozent, die zwar „ein paar Probleme“ einräumen, aber vor allem glauben, dass man in der DDR „glücklich und besser als heute“ lebte.

Was ist typisch für die DDR?

Die DDR war eine Diktatur. Sie verstand sich als sozialistischer Staat und bezeichnete sich als Arbeiter- und Bauernstaat. Aber die Macht lag weder bei den Arbeitern noch bei den Bauern. Die politische Macht lag alleine bei einer Partei, der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands).

Hatte die DDR Meinungsfreiheit?

Auch die Verfassungen der DDR schützten die Meinungsfreiheit im Artikel 9 (Verfassung von 1949) bzw. Artikel 27 (Verfassung von 1968). Wie andere in der Verfassung verbriefte bürgerliche Rechte, wurde das Recht auf freie Meinungsäußerung dem Herrschaftsanspruch der SED untergeordnet.

Was war in der DDR nicht erlaubt?

In der DDR gab es sehr, sehr viele Verbote: Westdeutsche Zeitschriften lesen? Verboten! Wer in der Schule mit einer Mickymaus oder einer Bravo erwischt wurde, musste zum Direktor und bekam Ärger. Auch das westdeutsche Fernsehen durften die Ostdeutschen nicht einschalten (viele taten es aber heimlich).

Wie war es als Kind in der DDR?

Generell war die Kindheit in der DDR sehr von den gemeinschaftlichen Aktivitäten in den Jugendorganisationen geprägt. Trotzdem wurde viel Wert auf Bildung und Arbeit gelegt und alle Kinder sollten so ausgebildet werden, dass sie den Staat später unterstützen konnten. Alles war sehr geregelt und klar bestimmt.

Wie lebten die Familien in der DDR?

Im westen lebten 2/3 Erwachsener zwischen 25-29 Jahren ohne Kinder, im Osten waren nur 1/3 aller Erwachsenen zwischen 21-25 Jahren Kinderlos. Man ist sich einig das die Familie in der ehemaligen DDR sowohl aus der Sicht des Staates und der Sicht der Bevölkerung einen großen Stellenwert besaß.

Bis wann musste man in der DDR Samstag arbeiten?

Erst 50 Jahre später, zur Zeit des Prager Frühlings von 1968, wurde die Samstagsarbeit de facto abgeschafft. Das hieß aber nicht, dass die Fließbänder jeden Samstag stillstanden. So wurden anfangs aller 14 Tage die sogenannten Subbotniks einberufen.

Wie lange wurde in der DDR samstags gearbeitet?

Fünf statt sechs Tage pro Woche müssen DDR-Bürger von nun an arbeiten - aber auch an fünf bisherigen Feiertagen. 28. August 1967: Für die mehr als sieben Millionen Werktätige in der DDR beginnt die durchgängige Fünf-Tage-Woche.

Wie lange musste man in der DDR samstags arbeiten?

Entwicklung der Arbeitszeit in der DDR

Jeder zweite Samstag war nun arbeitsfrei. Mit dem Ministerratsbeschluss vom 3. Mai 1967 wurde die 5-Tage-Woche dann zum Sommer 1967 endgültig für alle Wochen eingeführt. Möglich machte das die Stabilisierung der Wirtschaft.

Welche Schwierigkeiten gab es bei der Flucht DDR?

Und nicht zuletzt kam es häufig vor, dass Dienstreisende, Sportler, Wissenschaftler oder Touristen von offiziell genehmigten Westreisen nicht zurückkehrten. Bei Fluchtversuchen kamen insgesamt über 1.000 Menschen ums Leben. Viele wurden erschossen, manche ertranken oder stürzten ab.

Warum aus der DDR Fluchten?

Juni 1953, die Folgen des "planmäßigen Aufbaues des Sozialismus", politische Verfolgung, die Kollektivierung der Landwirtschaft, die verstärkte Ideologisierung der Universitäten, die Versorgungskrise, ein Mangel an persönlichen Zukunftschancen oder die wirtschaftliche Attraktivität der Bundesrepublik.

Welche Fluchtversuche gab es in der DDR?

Mehr als 5000 Menschen wagten zwischen dem Beginn des Mauerbaus am 13. August 1961 und dem Mauerfall am 9. November 1989 die Flucht über die Ostsee - schwimmend oder mit Boot, Luftmatratze oder sogar U-Boot.

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