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Was deckt eine Generalvollmacht ab?

Gefragt von: Vitali Grimm  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Eine Generalvollmacht berechtigt laut Definition die bevollmächtigte Person dazu, den Vollmachtgeber in rechtlichen und persönlichen Angelegenheiten zu vertreten. Hierbei kann es sich zum Beispiel um eine Erbausschlagung oder die Aufnahme eines Kredites handeln.

Was schließt eine Generalvollmacht ein?

Die Generalvollmacht ermöglicht es dem Bevollmächtigten, den Vollmachtgeber sofort mit Aushändigung der Vollmacht in allen rechtlichen und persönlichen Angelegenheiten gegenüber Dritten zu vertreten.

Was ist der Sinn einer Generalvollmacht?

Wann ist eine Generalvollmacht sinnvoll? Vor allem bei einer umfassenden Vermögensvertretung. Mit einer Generalvollmacht kann Ihr Vertreter nicht nur über ein bestimmtes Konto verfügen, sondern über alle Vermögensbereiche entscheiden – auch Verhandlungen mit Geschäftspartnern oder Versicherungen sind möglich.

Was darf ich mit einer Generalvollmacht nicht?

Nicht alles ist erlaubt – die Grenzen der Generalvollmacht

Lediglich die höchstpersönlichen Geschäfte des Familien- und Erbrechts darf der Bevollmächtigte nicht übernehmen. Dazu gehören unter anderem folgende Handlungen oder Entscheidungen: Die Schließung oder Scheidung einer Ehe kann nicht veranlasst werden.

Wie weit reicht eine Generalvollmacht?

Die vor allem bei Großunternehmen und im Kreditwesen bei Großbanken entwickelte Generalvollmacht reicht von ihrem Umfang her weiter als die Prokura, liegt jedoch unterhalb der Kompetenzen des Vorstands oder der Geschäftsführung.

Unterscheiden Sie die Generalhandlungsvollmacht von der Generalvollmacht!

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Was kann ich mit einer Generalvollmacht alles tun?

Wie zuvor bereits ausgeführt, können Sie sich durch eine Generalvollmacht in fast allen rechtlichen und persönlichen Angelegenheiten vertreten lassen. Möglich ist beispielsweise die Aufnahme von Krediten, die Eröffnung von Konten oder ggf. auch der Verkauf von Immobilien.

Kann man mit einer Generalvollmacht ein Konto auflösen?

Bank prüft die Formalitäten der Kontoauflösung

Sie kann kaum überprüfen, ob die Vollmacht tatsächlich von Ihnen ausgestellt wurde oder nicht. Sie müssen also damit rechnen, dass die Bank die Auflösung des Kontos durch den Bevollmächtigten auf der Grundlage Ihrer Vollmacht nicht akzeptiert.

Kann man mit einer Generalvollmacht ein Haus verkaufen?

Eine Generalvollmacht erlaubt es dem Bevollmächtigten, im Namen des Vollmachtgebers tätig zu werden. Die Vollmacht bei Immobiliengeschäften schließt Kauf und Verkauf im Namen des Vollmachtgebers mit ein. Der Vollmachtgeber kann im Rahmen der Vollmacht vorgeben, ab wann die Bevollmächtigung wirksam wird.

Was zählt mehr Generalvollmacht oder Testament?

Achtung: Generalvollmacht ersetzt kein Testament

Häufig sind diese Vollmachten mit „Letztwillige Verfügung“ oder „Testament“ überschrieben und suggerieren so, dass die eingesetzte Person, die bevollmächtigt wird, gleichzeitig auch Erbe wird.

Kann Generalvollmacht Erbschein ersetzen?

Insbesondere kann die Vorsorgevollmacht in vielen Fällen einen Erbschein als Nachweis der Berechtigung ersetzen, da der Vollmachtnehmer nach dem Tod im Namen der Erben von der Vollmacht Gebrauch machen und insoweit über den Nachlass verfügen kann.

Welche Rechte hat ein Generalbevollmächtigter?

Welche Rechte Sie Ihrem bzw. Ihren Bevollmächtigten einräumen, liegt ganz bei Ihnen.
...
In der Regel werden die folgenden sechs Rechtsbereiche in einer Vorsorgevollmacht abgedeckt:
  • Gesundheit und Pflegebedürftigkeit.
  • Aufenthalt und Wohnungsangelegenheiten.
  • Vermögen.
  • Post- und Fernmeldeverkehr.
  • Vertretung vor Gericht.

Was ist besser Generalvollmacht oder Patientenverfügung?

Wollen Sie tatsächlich für alle Bereiche Ihres Lebens und unabhängig von einer (medizinischen) Notfallsituation einen oder mehrere Vertreter benennen? Dann kann eine Generalvollmacht sinnvoll sein. In den allermeisten Fällen hingegen ist eine Vorsorgevollmacht zu empfehlen.

Ist eine Generalvollmacht auch ohne Notar gültig?

Grundsatz: Vollmachten sind formfrei

Keine Vollmacht erfordert grundsätzlich eine Beglaubigung oder sogar eine notarielle Beglaubigung. Dies ist den §§ 164 ff. des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) und insbesondere in § 167 Abs. 2 BGB klar geregelt, d.h. eine formlose Vollmacht reicht fast immer.

Was darf ein Bevollmächtigter nicht tun?

Ein Kontobevollmächtigter ist selbst nicht Forderungsinhaber und deshalb nicht befugt, die Rechtsstellung des vertretenen Kontoinhabers aufzuheben oder zu verändern.

Wer haftet bei Generalvollmacht?

Übernimmt der Bevollmächtigte die Vertretung unentgeltlich, so liegt im Grundverhältnis ein Auftrag gem. § 662 BGB vor. In beiden Fällen haftet der Bevollmächtigte dem Vollmachtgeber für jede fahrlässige oder vorsätzliche Verletzung seiner Pflichten aus dem Grundverhältnis.

Wann muss eine Generalvollmacht notariell beglaubigt werden?

Muss eine Generalvollmacht notariell beurkundet werden? Eine notarielle Beurkundung einer Vollmacht ist nicht immer notwendig. Wenn Sie allerdings sicher gehen wollen, dass die Vollmacht vom Gesetz sowie Bankinstituten und anderen öffentlichen Stellen als wirksam anerkannt wird, muss diese notariell beurkundet werden.

Was passiert mit einer Generalvollmacht nach dem Tod?

Eine Generalvollmacht ist stets widerruflich. Nach dem Erbfall steht das Widerrufsrecht den Erben zu. Im Falle einer Erbengemeinschaft kann jeder einzelne Erbe für seine Person die Vollmacht widerrufen. In diesem Fall kann der Bevollmächtigte noch immer die übrigen Erben vertreten, die nicht widerrufen haben.

Wer darf Konto nach Tod auflösen?

Mit einer Bankvollmacht oder Kontovollmacht, die über den Tod hinaus gilt, dürfen Bevollmächtigte nach dem Tod über das Konto verfügen. Dies gilt bis zu einem eventuellen Widerruf durch einen Erben.

Können Erben eine Vollmacht über den Tod hinaus widerrufen?

Ist die Vollmacht widerruflich, kann sie von den Erben des Vollmachtgebers nach dessen Tod widerrufen werden. Gibt es eine Vollmachtsurkunde, muss der Bevollmächtigte sie nach erfolgtem Widerruf zurückgeben. Das ist in der Praxis wichtig, da die Urkunde einen Rechtsschein erzeugt, der auch nach dem Widerruf noch gilt.

Kann ich das Haus meiner dementen Mutter verkaufen?

Grundstücksverkauf bei Demenz: Das gibt es zu beachten. emenz muss kein Hindernis bei einem Grundstücksverkauf in München sein. Ist die Demenzerkrankung nicht weit fortgeschritten, ist der Betroffene noch geschäftsfähig und kann damit Grundstücke und Immobilien verkaufen.

Kann ein Bevollmächtigter eine Immobilie verkaufen?

Sollen Bevollmächtigte mit der Vorsorgevollmacht auch Immobilien verkaufen können, muss der Vollmachtgeber dies ausdrücklich festlegen. Beim Verkauf verlangt das Grundbuchamt eine öffentlich beglaubigte Urkunde, also mindestens eine vom Notar oder der Betreuungsbehörde öffentlich beglaubigte Vollmacht.

Welche Vollmacht für Hausverkauf?

Als Eigentümer können Sie eine Vollmacht explizit für den Hausverkauf ausstellen oder auf eine bereits bestehende Vorsorge- oder Generalvollmacht, die auch Immobilienangelegenheiten beinhaltet, zurückgreifen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang nur, dass es sich um eine notarielle Vollmacht handeln muss.

Wer erbt das Geld auf dem Konto?

Wer erbt das Geld auf dem Konto? Bankguthaben des Erblassers gehören genauso zur Erbschaft wie andere Vermögenswerte. Mit dem Erbfall fällt das Bankkonto somit automatisch an den Erben bzw. an die Erbengemeinschaft.

Können beerdigungskosten vom Konto des Verstorbenen bezahlt werden?

In der Regel können die Beerdigungskosten auch in der Zwischenzeit vom Konto des Verstorbenen gezahlt werden, wenn Sie die entsprechenden Rechnungen im Original bei der Bank einreichen. Natürlich muss auch ausreichend Geld auf dem Konto vorhanden sein.

Was darf vom Konto eines verstorbenen bezahlt werden?

Vorrübergehend führt die Bank das Konto als Nachlasskonto und führt alle Zahlungen weiter aus, die bereits zu Lebzeiten erteilt worden sind. Dazu gehören beispielsweise Lastschriften oder Daueraufträge für Mieten, Handyverträge oder Versicherungen.

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