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Was darf man alles in der Wohlverhaltensphase?

Gefragt von: Brunhild Altmann-Burkhardt  |  Letzte Aktualisierung: 6. Juli 2023
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Während der Wohlverhaltensperiode darf der Schuldner auch wieder Vermögen aus dem pfändbaren Einkommen erzielen. Auch Schenkungen oder Rückerstattungen von Finanzamt (vorausgesetzt es liegen keine Schulden beim Finanzamt vor) darf der Schuldner in voller Höhe behalten.

Was darf man in der Wohlverhaltensphase nicht?

Hierzu zählen das pfändbare Einkommen, Steuererstattungen, 100 % eines Erbes oder aber auch Ersparnisse aus Sparbüchern oder pfändbarer Versicherungen. In der Wohlverhaltensphase ist der pfändbare Teil des Einkommens immer noch pfändbar.

Was kommt nach der Wohlverhaltensphase?

Was passiert nach Ablauf der Wohlverhaltensphase? Wenn der Schuldner allen Obliegenheiten ordnungsgemäß nachkommt, erwartet ihn am Ende der Wohlverhaltensphase die Restschuldbefreiung. Das heißt er ist nach der erfolgreichen Beendung der Phase komplett von seinen Schulden befreit!

Kann ich mir in der Wohlverhaltensphase ein Auto kaufen?

Kann ich nach der Privatinsolvenz ein Auto kaufen? Ja, nach Abschluss der Privatinsolvenz steht einem Autokauf nichts entgegen. Allerdings bleibt die Restschuldbefreiung drei Jahre lang bei der SCHUFA gespeichert. Das könnte potentielle Vertragspartner – egal ob Bank oder Autohändler – abschrecken.

Kann man in der Wohlverhaltensphase einen Kredit aufnehmen?

Verbraucher, die den Weg in die Privatinsolvenz gegangen sind, können während der Wohlverhaltensphase neue Kredite aufnehmen. Allerdings müssen sie in der Lage sein, diese Darlehen zurückzuzahlen. Wer das nicht kann, gefährdet den erfolgreichen Abschluss des Insolvenzverfahrens.

Wohlverhaltensperiode: Die größten Erleichterungen

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Wie viel darf man in der Wohlverhaltensphase verdienen?

Danach gilt unter anderem Folgendes (Stand: 01.07.2022): Einkommen bis zu 1.339,99 Euro netto im Monat darf nicht gepfändet werden. Einkommen bis zu dieser Grenze steht dem Schuldner in voller Höhe zu.

Welches Konto in der Wohlverhaltensphase?

Welche Auswirkungen hat die Wohlverhaltensphase auf das P-Konto? Mit dem Beginn der Wohlverhaltensphase dürfen Sie Ihr P-Konto wieder in ein normales Konto umwandeln. Allerdings sollten Sie sich vor dieser Umwandlung darüber informieren, ob noch Pfändungen Ihrer Gläubiger auf dem Konto liegen.

Kann man die Wohlverhaltensphase verkürzen?

Bei der privaten Insolvenz ist eine Verkürzung der Wohlverhaltensphase auf drei oder fünf Jahre möglich. Das verkürzte Insolvenzverfahren lässt sich jedoch auch auf einem anderen, vielen eher unbekannten Weg erreichen.

Wie lange dauert es bis man in der Wohlverhaltensphase ist?

Beginn und Dauer der Wohlverhaltensphase

Bei natürlichen Personen schließt sich die Wohlverhaltensphase oder Wohlverhaltensperiode an. Sie beginnt mit dem Abschluss des Insolvenzverfahrens, rechnerisch jedoch ab dem Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahrens und dauert sechs Jahre an.

Wann wird in der Wohlverhaltensphase das letzte Mal gepfändet?

Der Schuldner muss sein pfändbares Einkommen während der Wohlverhaltensphase, der sogenannten Abtretungsfrist an den Treuhänder abgegeben. Die Wohlverhaltensperiode beginnt mit der Insolvenzeröffnung und dauert drei Jahre bis zur Erteilung der Restschuldbefreiung.

Was darf man im Insolvenzverfahren nicht?

Geldbußen, Ordnungsgelder, Zwangsgelder und Forderungen aus zinslosen Darlehen. Nach § 302 Nr. 2 – 3 InsO werden Geldbußen, Ordnungsgelder, Zwangsgelder sowie Forderungen aus zinslosen Darlehen (Stundung Ihrer Gerichtskosten) ebenso nicht von der Restschuldbefreiung umfasst.

Hat der Insolvenzverwalter Zugriff auf mein Konto?

Der Insolvenzverwalter ist gem. § 80 InsO nur hinsichtlich des pfändbaren Ver- mögens des Schuldners verwaltungs- und verfügungsberechtigt, innerhalb der Freibe- träge ist das P-Konto aber gem. § 850k ZPO unpfändbar.

Welche Kontoauszüge will der Insolvenzverwalter?

- Bankverbindung: Sämtliche Bankkonten (auch Auslandskonten) sind dem Insolvenzverwalter mitzutei- len und auf Verlangen die Kontoauszüge vorzulegen.

Ist Schmerzensgeld Pfändbar in der Wohlverhaltensphase?

Befinden Sie sich bereits in der Wohlverhaltensphase, sind nur noch bestimmte Beträge pfändbar (z.B. eine Erbschaft). Schmerzensgeldansprüche, die erst nach Beginn der Wohlverhaltensphase entstehen dürfen Sie behalten.

Was ist der Schlusstermin im Insolvenzverfahren?

Der Schlusstermin gem. § 197 InsO ist die abschließende Gläubigerversammlung und hat aufgrund seiner besonderen Bedeutung – ebenso wie der Berichtstermin als erste Gläubigerversammlung – eine ausdrückliche Regelung erfahren.

Wird in der Restschuldbefreiung noch gepfändet?

Nach Erteilung der Restschuldbefreiung sollte darauf hingewirkt werden, dass sämtliche dann noch bestehenden Kontopfändungen von den Gläubigern zurückgenommen oder vom Vollstreckungsgericht im Wege der Vollstreckungsgegenklage aufgehoben werden.

Werden Gläubiger über Restschuldbefreiung informiert?

D.h. jeder Gläubiger muss sich die Eröffnung des Insolvenzverfahrens als auch die erteilte Restschuldbefreiung zurechnen lassen. Die Veröffentlichung eines Insovlenzverfahren erfolgt unter www.insolvenzbekanntmachung.de. Hier hat jeder Gläubiger die Möglichkeit sich zu informieren, so auch der jetzige Gläubiger.

Was darf ich in der Restschuldbefreiung?

Mit dem Erhalt der Restschuldbefreiung (§ 300 InsO) sind Sie von allen Ihren Schulden gegenüber Ihren Gläubigern befreit. Ausgenommen sind nur Forderungen, die aus einer verbotenen Handlung resultieren, wie beispielsweise Geldstrafen oder hinterzogene Steuern (§ 302 Nr. 1 InsO).

Kann Strom Guthaben gepfändet werden?

Denn einem Schuldner ist es jederzeit möglich,Strom- und Gaslieferungsverträge zu kündigen und sich einengünstigeren Anbieter zu suchen. Daher können sich durchausRückerstattungsansprüche des Schuldners ergeben, die beiVertragsbeendigung keiner weiteren Verrechnung unterliegen und deshalbsofort pfändbar sind.

Was passiert wenn Restschuldbefreiung nicht beantragt wird?

Wird Restschuldbefreiung jedoch nicht vom Schuldner beantragt, werden Forderungen, die mit dem Rechtsgrund der vorsätzlich begangenen unerlaubten Handlung zur Tabelle angemeldet werden, vom Insolvenzgericht nicht an den Schuldner weitergeleitet.

Wann können Gläubiger Restschuldbefreiung verhindern?

Zu einer Versagung der Restschuldbefreiung führt es, wenn Sie innerhalb von 3 Jahren vor Ihrem Insolvenzantrag vorsätzlich oder fahrlässig falsche Angaben über Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse gegenüber Banken oder Behörden gemacht haben (§ 290 Abs. 1 Nr. 2 InsO).

Ist man nach 3 Jahren Privatinsolvenz schuldenfrei?

Seit Ende 2020 gibt es für Schuldner eine sehr gute Nachricht: Durch eine weitere Insolvenzrechtsreform können sie mithilfe einer Privatinsolvenz bereits nach 3 Jahren schuldenfrei sein. Von 1999 bis 2014 galten 6 Jahre als Höchstdauer.

Kann ich in der Wohlverhaltensphase ein neues Konto eröffnen?

Eine Eröffnung eines neuen Kontos bringt prinzipiell keinerlei Nachteile mit sich. Diese Funktion und Ihr Vorgehen sollte mit dem Insolvenzverwalter (oder auch Treuhänder genannt) abgesprochen werden um sicherzustellen, dass Ihre Gläubiger richtig bedient werden und um Ihre Wohlverhaltensphase nicht zu beeinflussen.

Ist ein P-Konto Pflicht bei Privatinsolvenz?

Wenn Sie verschuldet sind und ein Insolvenzverfahren droht, sollten Sie unbedingt ein P-Konto einrichten. Denn nur so können Sie einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens vor der Pfändung schützen und erreichen, dass Ihr Kontoführungsvertrag während der Privatinsolvenz/Regelinsolvenz bestehen bleibt.

Was passiert wenn man zu viel Geld auf einem P-Konto hat?

Da der monatliche Freibetrag überschritten wird, wird der doppelte Zahlungseingang von der Bank eingezogen. Jedoch wird der abgeschöpfte Betrag automatisch in den Folgemonat übernommen und kann schließlich vom Kontoinhaber frei genutzt werden.

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