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Was darf ich alles in der Wohlverhaltensphase?

Gefragt von: Waltraut Hennig  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Während der Wohlverhaltensperiode darf der Schuldner auch wieder Vermögen aus dem pfändbaren Einkommen erzielen. Auch Schenkungen oder Rückerstattungen von Finanzamt (vorausgesetzt es liegen keine Schulden beim Finanzamt vor) darf der Schuldner in voller Höhe behalten.

Was darf man in der Wohlverhaltensphase nicht?

Der Schuldner sollte keine neuen Schulden machen. Neue Schulden in unangemessener Höhe führen zur Versagung der Restschuldbefreiung. Zahlungen dürfen von dem Schuldner nicht mehr an Insolvenzgläubiger geleistet werden. Eine Zahlung an Gläubiger würden eine Gläubigerbevorteiligung darstellen.

Was darf der Treuhänder in der Wohlverhaltensphase?

Zu den Aufgaben eines Treuhänders gehört es auch, während der Wohlverhaltensphase das pfändbare Einkommen des Schuldners an die Gläubiger zu verteilen. So muss der Schuldner unter anderem eine angemessene Erwerbstätigkeit ausüben oder sich eine solche suchen.

Kann ich in der Wohlverhaltensphase ein Auto kaufen?

Wohlverhaltensphase und Auto kaufen oder Kreditaufnahme

Während der Wohlverhaltensphase ein Auto zu kaufen oder einen Kredit aufzunehmen ist möglich und gemessen an der Notwendigkeit auch nicht verwerflich.

Kann man in der Wohlverhaltensphase einen Kredit aufnehmen?

Ja, das ist möglich. Denn die Privatinsolvenz betrifft nur den Schuldner. Eheleute oder Partner müssen nicht für die Schulden des anderen aufkommen.

Wohlverhaltensperiode: Die größten Erleichterungen

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Kann man nach der Restschuldbefreiung wieder kreditwürdig?

Gelten Schuldner nach ihrem Privatkonkurs automatisch wieder als kreditwürdig? Nein, denn aufgrund der durchlaufenen Insolvenz befürchten die Banken, dass es erneut zu einem Zahlungsausfall kommen kann.

Wie lange bleibt die Restschuldbefreiung in der SCHUFA stehen?

Die Ankündigung der Restschuldbefreiung bleibt bis zur Entscheidung über die Erteilung oder Versagung der Restschuldbefreiung gespeichert. Die Erteilung der Restschuldbefreiung wird nach einem Zeitraum von 3 Jahren taggenau im SCHUFA-Datenbestand gelöscht.

Kann der Insolvenzverwalter auf mein Konto schauen?

kann. Der Insolvenzverwalter ist gem. § 80 InsO nur hinsichtlich des pfändbaren Ver- mögens des Schuldners verwaltungs- und verfügungsberechtigt, innerhalb der Freibe- träge ist das P-Konto aber gem. § 850k ZPO unpfändbar.

Welchen Wert darf ein Auto bei Privatinsolvenz haben?

Wenn Ihr Fahrzeug vollständig bezahlt ist, der Wert nicht mehr als ca. 2000,00 € beträgt und Sie dieses zur Fortführung Ihrer Erwerbstätigkeit brauchen, dürfen Sie das Auto im Fall der Privatinsolvenz behalten.

Ist Schmerzensgeld Pfändbar in der Wohlverhaltensphase?

Befindet sich der Verletzte in einem Insolvenzverfahren, stellt sich oftmals die Frage, ob er das zu zahlende Schmerzensgeld behalten darf. Der Anspruch auf Zahlung von Schmerzensgeld gehört grundsätzlich zur Insolvenzmasse. Der Betrag ist somit pfändbar.

Was passiert am Ende der Wohlverhaltensphase?

In den meisten Fällen dauert die Wohlverhaltensphase der Privatinsolvenz 6 Jahre. Was passiert nach diesen 6 Jahren? Wenn sich der Schuldner während des gesamten Verfahrens redlich verhalten hat, erteilt ihm das Insolvenzgericht die Restschuldbefreiung. Dann ist er nach diesen 6 Jahren schuldenfrei.

Wie lange dauert die wohlverhaltensperiode bei Privatinsolvenz?

Privates Insolvenzverfahren: Die Wohlverhaltensphase dauert drei Jahre. Die Privatinsolvenz eröffnet zahlungsunfähigen und überschuldeten Privatpersonen die Möglichkeit, spätestens nach drei Jahren wieder schuldenfrei zu sein und befreit einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.

Kann man die Wohlverhaltensphase verkürzen?

Soll die Wohlverhaltensphase der privaten Insolvenz auf drei bzw. fünf Jahre verkürzt werden, darf der Antrag erst dann gestellt werden, wenn die entsprechende Summe der Verfahrenskosten und – wenn nötig – eines Teils der offenen Forderungen tatsächlich getilgt wurden.

Was versteht man unter Wohlverhaltensphase?

Der Begriff Wohlverhaltensphase stammt aus dem Insolvenzrecht und bezeichnet den Zeitraum, in welchem sich ein Schuldner bestimmten Bedingungen zu unterwerfen hat. Erfüllt er diese Bedingungen, so kann er beispielsweise eine Restschuldbefreiung bekommen.

Was ist der Schlusstermin im Insolvenzverfahren?

Soweit von Seiten des Insolvenzgerichts keine Fragen mehr bestehen, terminiert das Insolvenzgericht einen Schlusstermin. Dieser kann bei kleineren Insolvenzverfahren auch im schriftlichen Verfahren stattfinden. Im Schlusstermin berichtet der Insolvenzverwalter nochmals abschließend über das Insolvenzverfahren.

Was passiert wenn man in der Wohlverhaltensphase neue Schulden macht?

Fallen neue Schulden, die ein Verbraucher während seiner Privatinsolvenz macht, unter die Restschuldbefreiung? Machen Sie neue Schulden nach Eröffnung der Privatinsolvenz, unterliegen diese nicht der Restschuldbefreiung. Sie müssen diese Verbindlichkeiten also vollständig bezahlen.

Wann darf ein Auto nicht gepfändet werden?

Benötigen Sie Ihr Fahrzeug berufsbedingt, z.B. weil Sie Vertreter sind, wird es nicht gepfändet. Und auch, wenn die Verwertungskosten und der zu erwartende Erlös nicht in einem Verhältnis stehen, wird das Auto nicht gepfändet.

Kann ich mein Auto bei Privatinsolvenz behalten?

Darf ich mein Auto trotz Privatinsolvenz behalten? Während der Insolvenz fällt das Auto normalerweise in die Insolvenzmasse. Das heißt, der Schuldner darf es gewöhnlich nicht behalten.

Welches Auto bei Insolvenzverfahren?

Ihr Fahrzeug, das Auto oder Motorrad, gehört zur Insolvenzmasse und kann im Falle einer Insolvenz zur Verwertung herangezogen werden. Aber es gibt Ausnahmen! Ein altes Auto kostet nicht viel und somit haben auch viele Schuldner eines, oft noch aus besseren Zeiten.

Wie viel darf man in der Wohlverhaltensphase verdienen?

Einkommen bis zu 1.339,99 Euro netto im Monat darf nicht gepfändet werden. Einkommen bis zu dieser Grenze steht dem Schuldner in voller Höhe zu. Er muss kein Geld zum Abbau seiner Schulden an den Insolvenzverwalter abführen.

Ist ein P-Konto Pflicht bei Privatinsolvenz?

Wenn Sie verschuldet sind und ein Insolvenzverfahren droht, sollten Sie unbedingt ein P-Konto einrichten. Denn nur so können Sie einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens vor der Pfändung schützen und erreichen, dass Ihr Kontoführungsvertrag während der Privatinsolvenz/Regelinsolvenz bestehen bleibt.

Was passiert wenn man zu viel Geld auf einem P-Konto hat?

Da der monatliche Freibetrag überschritten wird, wird der doppelte Zahlungseingang von der Bank eingezogen. Jedoch wird der abgeschöpfte Betrag automatisch in den Folgemonat übernommen und kann schließlich vom Kontoinhaber frei genutzt werden.

Ist man nach 3 Jahren automatisch raus aus Schufa?

Nutzen Sie stattdessen die unverbindliche Konditionsanfrage für einen Kredit. Löschung nach 3 Jahren Fällige Kreditforderungen werden 3 Jahre nach der Tilgung gelöscht. Wenn Sie Giro- oder Kreditkartenkonten auflösen, dann bleiben diese Informationen ebenfalls 3 Jahre lange in Ihrer SCHUFA gespeichert.

Wird nach Insolvenzverfahren Schufa löschen?

Nach der Insolvenz bleibt die Information über die Restschuldbefreiung noch 3 Jahre in der Schufa. Insgesamt kann es mit Beginn der Insolvenz etwa 10 Jahre dauern, bis alle Negativeinträge gelöscht sind.

Was steht nach der Privatinsolvenz in der Schufa?

Doch auch nach der Privatinsolvenz bleiben SCHUFA-Einträge weiterhin bestehen. Es bleibt drei Jahre lang gespeichert, dass die Restschuldbefreiung stattgefunden hat. Des Weiteren werden die die von der Restschuldbefreiung erfassten Schulden lediglich als erledigt gekennzeichnet, jedoch noch nicht sofort gelöscht.