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Was darf eine Krankenkasse nicht?

Gefragt von: Paula Straub-Simon  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Was Sie auf keinen Fall tun dürfen: Ignorieren Sie das Schreiben der Versicherung nicht. Denn wenn Sie innerhalb von zehn Wochen nichts von sich hören lassen, dreht die Kasse den Geldhahn zu. Doch auch wenn Sie die Reha beantragt haben, geht die Maßnahme normalerweise nicht schon nächste Woche los.

Was darf die Krankenkasse nicht Fragen?

Wer krankgeschrieben ist, erhält von seiner Krankenkasse oft einen „Selbstauskunftsbogen“ mit medizinischen und persönlichen Fragen. Zulässig ist das meistens nicht. Deswegen sollten Betroffene ihre Daten keinesfalls gutgläubig der Kasse zur Verfügung stellen.

Wie verhalte ich mich wenn die Kasse Druck macht?

Denn für die Prüfung Deiner Arbeitsunfähigkeit ist nicht die Krankenkasse zuständig, sondern der Medizinische Dienst. Falls Dich die Krankenkasse trotzdem am Telefon drangsaliert, solltest Du möglichst wenig über Dich preisgeben. Teile ihr mit, dass Du alles Nötige gern schriftlich klärst.

Was kann die Krankenkasse alles sehen?

Die gesetzlichen Krankenkassen erheben und speichern eine große Anzahl an Sozialdaten ihrer Versicherten. Dazu gehören nicht nur Angaben wie der Name und die Anschrift, sondern auch Krankheitsdiagnosen und Abrechnungsbelege aus Heilbehandlungen.

Wann kann die Krankenkasse Leistungen verweigern?

Bei Beitragsschulden müssen Krankenkassen nicht mehr für Leistungen von Versicherten aufkommen. Werden die Schulden jedoch regelmäßig abgestottert, muss die Kasse laut Gesetz wieder zahlen. Will eine Krankenkasse trotz Ratenzahlungsvereinbarung Leistungen nicht übernehmen, sollten Verbraucher sich wehren.

Was darf die Krankenkasse - und was nicht?

42 verwandte Fragen gefunden

Wer hilft bei Ärger mit der Krankenkasse?

Verweigert Ihre Krankenkasse unberechtigt Leistungen, können Sie Widerspruch einlegen.
...
Bei Problemen mit der Krankenkasse stehen Versicherten verschiedene Anlaufstellen zur Verfügung:
  • Verbraucherzentralen der Bundesländer.
  • Unabhängige Patientenberatung Deutschland.
  • Bürgertelefon des BMG.
  • Bundesamt für Soziale Sicherung.

Wie kann man sich gegen die Krankenkasse wehren?

Sollten Sie sich gegen einen ablehnenden Bescheid wehren wollen, so müssen Sie bei der Krankenkasse schriftlich Widerspruch einlegen. Hierfür haben Sie nach Zugang des Bescheides einen Monat Zeit. Zunächst müssen Sie den Widerspruch nicht begründen, sondern nur der Entscheidung widersprechen.

Hat die Krankenkasse alle Diagnosen?

Im Gegensatz zu Kliniken, Apotheken, Optikern und Orthopädiemechanikern, die alle direkt mit den Krankenkassen abrechnen. Dadurch ist der exakte Umfang einer Behandlung bekannt und oftmals auch das entsprechende Krankheitsbild. Patienten können bei der Krankenkasse auch die gespeicherten Diagnosen erfragen.

Hat die Krankenkasse alle Befunde?

Die Patientenakte enthält alle wesentlichen ärztlichen Maßnahmen und deren Ergebnisse. Ab 2021 müssen die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) zur Verfügung stellen. Als Patientin oder Patient haben Sie das Recht, Ihre Akte einzusehen und eine Kopie zu verlangen.

Was wird bei der Krankenkasse gespeichert?

Derzeit sind administrative Daten der Versicherten, zum Beispiel Name, Geburtsdatum und Anschrift sowie Angaben zur Krankenversicherung, wie die Krankenversichertennummer und der Versichertenstatus (Mitglied, Familienversicherter oder Rentner), gespeichert. Die eGK enthält ein Lichtbild.

Kann meine Kasse mich zwingen wieder arbeiten zu gehen?

Die Kasse kann niemanden zwingen wieder arbeiten zu gehen. Allerdings müssen selbst Patienten, die mit einer Krankschreibung ihres Arztes zu Hause bleiben, müssen damit rechnen, dass die Krankenkasse das Krankengeld einstellt. Dann hilft nur ein schriftlicher Widerspruch.

Ist man verpflichtet mit der Krankenkasse zu telefonieren?

Keine Pflicht für Erreichbarkeit per Telefon

„Die Krankenkasse darf anrufen, weil die Versicherten eine Pflicht zur Mitwirkung bei der Aufklärung eines Sachverhalts haben“, erläutert Kerstin Heidt, Juristin bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.

Was muss ich der Krankenkasse sagen?

Rein rechtlich sind Versicherte nicht verpflichtet, am Telefon persönliche Informationen an ihre Krankenkasse herauszugeben. Es gibt zwar eine Mitwirkungspflicht, diese lässt sich aber auch schriftlich erfüllen. Ohnehin dürfen die Kassen viele Fragen nicht stellen. Dies ist die Aufgabe des MDK .

Was darf die Krankenkasse mich Fragen?

Wonach darf mich die Kasse fragen?
  • Sie darf fragen, ob eine Wiederaufnahme Ihrer Arbeit absehbar ist und gegebenenfalls zu welchem Zeitpunkt diese voraussichtlich erfolgt.
  • Sie darf fragen, ob es konkret bevorstehende diagnostische und therapeutische Maßnahmen gibt, die einer Wiederaufnahme der Arbeit entgegenstehen.

Wann schaltet die Krankenkasse den MDK ein?

Die Krankenkassen sind nicht nur berechtigt, sondern, wenn es nach Art, Schwere, Dauer oder Häufigkeit der Erkrankung oder nach dem Krankheitsverlauf erforderlich ist, gesetzlich sogar verpflichtet, gutachtliche Stellungnahmen des MDK einzuholen, um Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit zu beseitigen (§ 275 Abs. 1 SGB V).

Wann prüft Krankenkasse Arbeitsunfähigkeit?

Die Krankenkassen sind gesetzlich verpflichtet, die Arbeitsunfähigkeit von Versicherten durch den Medizinischen Dienst begutachten zu lassen, wenn es darum geht, den Behandlungserfolg zu sichern und die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen, oder. wenn Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit bestehen.

Was Melden Ärzte an Krankenkasse?

Insbesondere bei Behandlungsfehlern und Schadensersatzansprüchen sind die gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet, ihre Versicherten bei Beschwerdeverfahren zu unterstützen. Sie helfen auch bei Beschwerden zu den Themen Verordnungen für Arznei-, Heil- und Hilfsmittel, Überweisungen oder Krankschreibungen.

Was dürfen Krankenkassen vom Arzt über den Patient erfahren?

Nach § 630g Abs. 2 BGB steht dem Patienten das Recht auf eine elektronische Kopie (Scan als pdf) der Patientenakte zu, für die der Arzt oder das Krankenhaus Kostenerstattung verlangen können. Das Gleiche ergibt sich berufsrechtlich aus § 10 MBO-Ä.

Welche Informationen gibt der Arzt an die Krankenkasse weiter?

Das Gesetz schreibt die Übermittlung folgender Daten vor: Erbrachte Leistung inklusive (verschlüsselter) Diagnose, Arztnummer, Versichertenstammdaten der elektronischen Gesundheitskarte.

Hat die Krankenkasse eine Patientenakte?

Die gesetzlichen Krankenkassen stellen ihren Versicherten seit 1. Januar 2021 eine elektronische Patientenakte per App für Smartphone und Tablet zur Verfügung. Die elektronische Patientenakte für Privatversicherte soll voraussichtlich 2022 folgen. Die Nutzung der elektronischen Patientenakte ist freiwillig.

Hat der Arzt gegenüber der Krankenkasse Schweigepflicht?

Denn was viele nicht wissen: Ärzte unterliegen auch gegenüber den gesetzlichen Kassen grundsätzlich der Schweigepflicht. Das bedeutet, dass Ärzte Anfragen der Kassen nicht beantworten dürfen, da sie sich sonst eine Verletzung der Schweigepflicht vorwerfen lassen müssen, oder gegen das Datenschutzgesetz verstoßen.

Kann jeder Arzt meine Krankenakte sehen?

Dürfen Dritte meine Patientenakte einsehen? Egal, ob Ehepartner, Mutter, Sohn, Schwester, Freund oder gar Rechtsanwalt: Andere Personen haben kein Recht, Ihre Patientenakte einzusehen. Der Arzt darf ihnen den Einblick in die Akte nur gewähren, wenn Sie als Patient Ihre Einwilligung dazu geben.

Was kann man tun wenn der MDK mich gesund schreibt?

Unbedingt Widerspruch erheben

Aber das reicht nicht. Denn so ein Schreiben ist ein belastender Verwaltungsakt. Wenn der Betroffene nicht einverstanden ist, muss er schriftlich Widerspruch einlegen. Enthält das Schreiben eine ordnungsgemäße Rechtsmittelbelehrung, dann binnen eines Monats.

Wer hilft wenn die Krankenkasse nicht zahlt?

Versicherte können Widerspruch gegen den Bescheid der Krankenkasse einlegen oder ein neues Gutachten fordern. Zahlt die Krankenkasse dann immer noch nicht, können Betroffene Klage beim Sozialgericht erheben. Ein Anwalt kann Sie über Ihre Handlungsoptionen aufklären, bevor Sie rechtliche Schritte einleiten.

Kann mir die Krankenkasse das Krankengeld streichen?

Das Wichtigste in Kürze

Bei Bezug anderer Leistungen wie Arbeitslosengeld oder Elterngeld kann der Anspruch auf Krankengeld ruhen, bei Bezug von unterschiedlichen Renten kann gekürzt werden. Kein Anspruch auf Krankengeld besteht z.B. nach dem Ablauf von 78 Wochen, es kommt zur sog. Aussteuerung des Versicherten.

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