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Was darf die Polizei bei einer Befragung?

Gefragt von: Herr Dr. Mirko Philipp  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Nach den gesetzlichen Vorschriften über die Befragung ist die Polizei unter den genannten Voraussetzungen berechtigt, dem Betroffenen Fragen zu stellen, und dieser seinerseits verpflichtet, die Befragung zu dulden. Der Betroffene kann daher nur für die Dauer der Befragung angehalten werden.

Was darf die Polizei bei einer Vernehmung?

Bei einer Vernehmung darf ein Beschuldigter jederzeit einen Verteidiger seiner Wahl hinzuziehen. Dies schließt ein, dass die Polizei ihn einen Anwalt anrufen lässt. „Der Beschuldigte kann sich in jeder Lage des Verfahrens des Beistandes eines Verteidigers bedienen.

Was ist eine Befragung Polizei?

Eine informatorische Befragung (seltener auch informationelle Befragung oder informative Befragung) ist ein meist zu Beginn eines Polizeieinsatzes oder sonstigen Bürgergespräches im Zusammenhang mit einer Straftat oder Ordnungswidrigkeit stattfindendes Gespräch zwischen Polizeivollzugsbeamten und Personen, die sich am ...

Wie läuft eine Befragung bei der Polizei ab?

Zu einer Vernehmung werden Sie geladen, wenn der Verdacht einer Straftat im Raum steht. In der Beschuldigtenvernehmung werden Sie dann zu Ihren Personalien und zur vorgeworfenen Tat befragt. Es kann z.B. die Frage gestellt werden, wo Sie zum Tatzeitpunkt waren.

Was dürfen Polizisten im Verhör?

Die Polizei hat immer das Recht, Fotos von dir zu machen und/oder Fingerabdrücke zu nehmen (erkennungsdienstliche Maßnahmen). Der Polizei ist es nicht erlaubt während eines Verhörs den freien Willen durch Misshandlung, körperlichen Eingriff, Ermüdung, Verabreichung von Mitteln, Quälerei, Täuschung u.a. zu beeinflussen.

Polizeikontrolle: Was darf die Polizei? Welche Rechte habe ich? | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Was darf die Polizei und was darf sie nicht?

Das darf die Polizei nicht:

Mich abtasten (Leibesvisitation), außer man stimmt zu oder es liegt der begründete Verdacht einer Straftat vor (z.B. Drogenhandel, Diebstahl). Schweigen heißt hier zustimmen! Meine Tasche durchsuchen, außer wenn der begründete Verdacht einer Straftat vorliegt (z.B. Drogenhandel, Diebstahl)

Welche Fragen werden beim Verhör gestellt?

Beim Verhör folgen Verständnisfragen zu unklaren, bzw. Nachfragen zu unvollständigen Äußerungen. Bei Bedarf werden abschließend konfrontierende Fragen gestellt.

Was muss ich als Beschuldigter aussagen?

Das Recht auf effektive Strafverteidigung beinhaltet unter anderem, dass man als Beschuldigter in einem Strafverfahren ein Aussageverweigerungsrecht hat. Das bedeutet, dass man keine Angaben zur Sache machen muss – lediglich Angaben zur Person, wie zum Beispiel Name, Anschrift etc. sind obligatorisch.

Wie verhalte ich mich bei einer Vorladung von der Polizei?

Das einzig richtige Verhalten steht damit eindeutig fest: Machen Sie zunächst von Ihrem Recht zu Schweigen Gebrauch und folgen Sie einer polizeilichen Vorladung nicht. Kontaktieren Sie stattdessen möglichst frühzeitig einen erfahrenen Strafverteidiger.

Ist eine Vorladung eine Anzeige?

Wenn Sie eine Vorladung von der Polizei erhalten haben, bedeutet das, dass gegen Sie ermittelt wird. Die Strafanzeige ist daher ernst zu nehmen. Sie müssen zuerst Ruhe bewahren! Das wichtigste als Beschuldigter einer Straftat ist, dass Sie den Termin bei der Polizei nicht wahrnehmen sollten.

Ist eine Vorladung schlimm?

Einer Vorladung der Polizei müssen Sie nicht folgen. Es handelt sich um eine unverbindliche Einladung, die Sie auch so behandeln sollten. Sagen Sie den Termin freundlich ab. Bei der Polizei müssen Sie nur dann erscheinen, wenn dies ausdrücklich durch die Staatsanwaltschaft angeordnet wurde.

Ist man verpflichtet das Protokoll zur Einvernahme zu unterschreiben?

Gemäss § 34 StPO hat die einvernommene Person das Protokoll durchzulesen und dessen Richtigkeit unterschriftlich zu bestätigen. Weigert sie sich, wird dies festgehalten.

Wie kann ich herausfinden ob gegen mich ermittelt wird?

Erst wenn eine Vorladung von der Polizei im Briefkasten liegt, erfährt der Beschuldigte von dem Ermittlungsverfahren. Mit dieser wird der Beschuldigte zur Vernehmung bei der Polizei geladen.
...
Der Tatverdacht darf nur mithilfe folgender Beweismittel bewertet werden:
  1. Sachverständige.
  2. Augenschein.
  3. Urkunden.
  4. Zeugen.

Was ist der Unterschied zwischen Vernehmung und Anhörung?

Anders als die Anhörung dient die Vernehmung des Zeugen nicht der Gewährung rechtlichen Gehörs, sondern der Ermittlung des maßgeblichen Sachverhalts durch Frage und Antwort. Im Rahmen der ersten Beschuldigtenvernehmung (§ 136 StPO), deren Vorgaben auch von den Bediensteten der Polizei einzuhalten sind (§ 163a Abs.

Wie lange darf eine Vernehmung dauern?

Die Dauer der Vernehmung ist ebenfalls sehr unterschiedlich: Bei besonders komplizierten Fällen, wie sie z.B. im Bereich der Häuslichen Gewalt vorkommen, kann eine Vernehmung durchaus bis zu 4 Stunden dauern. Im Durchschnitt aber sind pro Vernehmung 45 Minuten anzusetzen.

Sollte man zur Vorladung gehen?

„Einer Vorladung als Beschuldigter von der Polizei müssen – und sollten – Sie niemals Folge leisten. “ Entgegen der landläufigen Meinung ist der Beschuldigte niemals verpflichtet, einer Vorladung als Beschuldigter von der Polizei Folge zu leisten.

Sollte man eine Straftat zugeben?

Sie sind als Beschuldigter von der Polizei vorgeladen worden oder sogar auf frischer Tat ertappt worden sein, so sollten Sie umgehend einen Verteidiger aufsuchen und zunächst - ob schuldig oder nicht - keine Angaben zur Sache machen, außer Angaben zur Person, denn das müssen Sie.

Was muss man bei einer Vorladung beachten?

Was muss ich bei einer Vorladung der Polizei beachten? Machen Sie von Ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Folgen Sie Vorladungen nicht, ohne vorher mit Ihrem Rechtsanwalt für Strafrecht gesprochen zu haben. Die Polizei lädt Beschuldigte regelmäßig zu Vernehmungsterminen ein.

Warum bekommt man eine Vorladung bei der Polizei?

Polizei - Vorladung als Beschuldigter

Wer einer Straftat verdächtigt wird und der Polizei namentlich bekannt ist, wird durch die zuständige Polizei als Beschuldigter zur Vernehmung vorgeladen. In aller Regel ergeht eine schriftliche polizeiliche Vorladung. Dieser zu entnehmen ist der verletzte Tatbestand.

Wie sage ich eine Vorladung bei der Polizei ab?

Wenn Sie als Beschuldigter oder Zeuge einer Vorladung durch die Polizei nicht Folge leisten möchten, brauchen Sie aus rechtlicher Sicht nicht absagen. Wenn Sie das aus Gründen der Höflichkeit tun möchten, ist eine Absage per Brief oder E-Mail sinnvoll. Von einem Telefonat sollten vor allem Beschuldigte besser absehen.

Was passiert wenn ich bei der Polizei nicht aussage?

Machen Sie keine Aussage bei der Polizei

Der erste Weg sollte schnellstmöglich zu einem Strafverteidiger führen. Viele Beschuldigte haben die Befürchtung, dass ihnen ein Schweigen negativ ausgelegt wird. Strafprozessual darf das Schweigen jedoch gerade nicht negativ gewertet werden, Ihre Aussage jedoch schon.

Kann man bei der Polizei die Aussage verweigern?

Die Entscheidung, vor Ermittlungsbehörden wie der Polizei die Aussage zu verweigern oder nicht, obliegt allein dem Betroffenen. Keine Person ist zur Selbstbezichtigung verpflichtet. Dieses Aussageverweigerungsrecht wird in Paragraph 136 StPO im Rahmen der ersten polizeilichen Vernehmung eingeräumt.

Was ist der Unterschied zwischen Verhör und Vernehmung?

Zwischen Befragung und Vernehmung gibt es keinen Unterschied. Die Begriffe werden im deutschen Recht synonym verwendet. Immer wieder hört man auch den Begriff Verhör - doch eigentlich ist er mit einer Ausnahme im deutschen Recht nicht gebräuchlich. Der Artikel ist nur gekürzt verfügbar.

Wie belehrt man einen Beschuldigten?

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit für den Beschuldigten sich In "einfachen Sachen" schriftlich zu äußern. Der Vollständigkeit halber sollte der Beschuldigte deshalb auch auf diese Möglichkeit hingewiesen werden. Der Beschuldigte ist zu fragen, ob er die Belehrung verstanden hat bzw. ihr folgen konnte.

Wen darf ich zur Vernehmung mitnehmen?

Eine Person aus dem näheren Umfeld darf mit zur Vernehmung kommen, vorausgesetzt, sie ist nicht selbst Zeugin oder Zeuge der Straftat. Es gibt auch viele Möglichkeiten, Zeuginnen und Zeugen mit Unsicherheiten und Ängsten zu helfen.

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