Zum Inhalt springen

Was darf das Finanzamt beim Hausbesuch prüfen?

Gefragt von: Frau Prof. Isa Hammer B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
sternezahl: 4.8/5 (3 sternebewertungen)

Vor allem Vermieter haben die ungebetenen Gäste oft im Haus. Reichen sie beim Finanzamt eine Handwerkerrechnung ein, die bei der Renovierung einer vermieteten Wohnung angefallen sein soll, lässt das Amt vor Ort prüfen, ob der Hausbesitzer mit dem Geld nicht doch seine eigene Wohnung verschönert hat.

Was darf das Finanzamt nicht?

Wichtig zu wissen: die Behörde darf nur die sogenannten Stammdaten, aber keine Kontenbewegungen oder Kontenstände abfragen (§ 93 Abs. 7 AO). Erfolgt die Abfrage im Rahmen eines Steuerstrafverfahrens ist die Informationspflicht der Steuerbehörden so nicht gegeben (§ 24c Abs.

Was darf das Finanzamt prüfen?

Alle Steuerarten können im Rahmen der Betriebsprüfung untersucht werden. Dazu zählen auch Spezial- und Sondersteuern wie Verbrauchsteuern und Erbschaftssteuern. Am häufigsten werden jedoch die Gewerbesteuer, die Einkommensteuer, die Umsatzsteuer und die Körperschaftssteuer überprüft.

Kann Finanzamt nach Hause kommen?

Haben Ihre Angaben in der Steuererklärung und im Fragebogen das Finanzamt noch nicht endgültig überzeugt, darf der Finanzbeamte auch persönlich bei Ihnen vorbeikommen und sich das Arbeitszimmer ansehen. Vor einer solchen Ortsbesichtigung werden Sie im Normalfall vorher informiert.

Was prüft der Betriebsprüfer?

Das Finanzamt prüft bei der Betriebsprüfung vor allem die steuerrechtlich relevanten Aspekte eines Unternehmens. Also ob beispielsweise die Mehrwertsteuer und Vorsteuer richtig berechnet werden. Oder ob die Lohnsteuer für alle Angestellten richtig abgeführt wurde.

Es geht ums Geld: 5 Dinge, die das Finanzamt nicht darf - aber trotzdem macht!

34 verwandte Fragen gefunden

Was darf Betriebsprüfer was nicht?

Ihre private Wohnung darf der Prüfer übrigens nicht betreten. Tipp: Haben Sie die Prüfungsanordnung erhalten, teilen Sie dem Prüfer sofort mit, wenn eine Prüfung nicht in Ihrem Unternehmen stattfinden kann, weil Sie keine geeigneten Räume haben.

Ist eine Betriebsprüfung schlimm?

Eine Betriebsprüfung hat in der Regel wenig gemein mit dem Szenario eines Fernsehkrimis. Darüber hinaus handelt es sich bei Betriebsprüfern auch nicht um „Ermittler“, die gezielt nach Steuersündern fahnden. Was jedoch stimmt: Alle Betriebsprüfer sind auf bestimmte Branchen spezialisiert.

Was passiert wenn das Finanzamt vor der Tür steht?

Seit dem 01.01.2018 hat das Finanzamt die Möglichkeit die sogenannte „Kassennachschau“ durchzuführen. Hierbei sucht das Finanzamt zu üblichen Geschäftszeiten unangekündigt den Betrieb auf und prüft folgende Sachverhalte: Vorliegen einer Verfahrensdokumentation.

Wann steht das Finanzamt vor der Tür?

Die Frage, wann die Steuerfahndung tätig wird, kann man noch auf eine ganz andere Weise beantworten. Die Antwort lautet in dem Fall: Früh morgens zwischen 06.00 Uhr und 08.00 Uhr. Zu dieser Uhrzeit finden nämlich die meisten Hausdurchsuchungen durch die Steuerfahndung statt.

Wie prüft Finanzamt Weg zur Arbeit?

Das Finanzamt erkennt für die Fahrt zur ersten Tätigkeitsstätte pro Arbeitstag jeden Kilometer der einfachen Wegstrecke als Fahrtkosten an, und zwar pauschal mit 30 Cent. Fernpendler können seit 2021 etwas mehr absetzen.

Wann wird man vom Finanzamt geprüft?

Bei Ertragssteuern wie der Einkommenssteuer beläuft sich die Festsetzungsfrist auf vier Jahre. Sie beginnt mit dem Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Steuerschuld entstanden ist, § 170 Abs. 1 AO. Als ein Beispiel: Im Jahr 2019 ist eine Steuerpflicht aus Erwerbseinkommen entstanden.

Was wird bei einer Außenprüfung geprüft?

Bei einer Außenprüfung liegt der Fokus auf einer oder mehreren Steuerarten, einem oder mehreren Besteuerungszeiträumen oder bestimmten Sachverhalten. Der Umfang der Prüfung wird in einer schriftlichen Prüfungsanordnung (§ 196 AO) mit Rechtsbehelfsbelehrung (§ 356 AO) festgelegt.

Wie lange kann das Finanzamt rückwirkend prüfen?

Innerhalb der gesamten 4 Jahre darf das Finanzamt dann zurück prüfen. Dabei ist es unerheblich, ob Sie eine Steuererklärung abgegeben haben, oder nicht. Diese „kurze“ Frist von 4 Jahren gilt aber nur, wenn Sie nicht verpflichtet sind oder waren, eine Steuererklärung abzugeben.

Was weiß das Finanzamt alles?

Beispielsweise erfährt das Finanzamt von deinem Arbeitgeber, welches Gehalt du beziehst oder von deiner Bank, in welcher Höhe deine Kapitalerträge lagen und über wie viele Konten du verfügst. Das Finanzamt will dadurch die Möglichkeiten zur Steuerhinterziehung weitestgehend einschränken.

Kann das Finanzamt meine Kontobewegungen sehen?

Fazit: Die Kontoabfrage gibt nur Auskunft darüber, bei welchen Kreditinstituten jemand Konten oder Depots unterhält. Es werden keine Informationen über den Kontostand oder die Kontobewegungen an das Finanzamt übermittelt.

Was fällt alles unter Steuerhinterziehung?

Eine Steuerhinterziehung begeht wer: den Finanzbehörden oder anderen Behörden über steuerlich erhebliche Tatsachen unrichtige oder unvollständige Angaben macht, die Finanzbehörden pflichtwidrig über steuerlich erhebliche Tatsachen in Unkenntnis lässt oder.

Wann kommt die Steuerfahndung ins Haus?

Hausdurchsuchungen finden meist in den sehr frühen Morgenstunden und oft zeitgleich an verschiedenen Orten statt. Das Gesetz regelt, dass eine Durchsuchung in den Sommermonaten zwischen 4:00 Uhr morgens bis 21:00 abends und in den Wintermonaten zwischen 6:00 bis 21:00 Uhr stattfinden darf.

Was darf die Steuerfahndung und was nicht?

Praxishinweis des Steuerfachanwalts aus Köln: Die Steuerfahndung muss beispielsweise die Ermittlungsgrenzen im Falle unbekannter Steuerfälle beachten. So darf sie nicht „ins Blaue hinein“ in der Hoffnung ermitteln, es werde sich schon (irgendein) Steuerfall ergeben.

Wie hoch ist die Strafe für Steuerhinterziehung?

Das Gesetz sieht für Steuerhinterzieher eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren, in besonders schweren Fällen bis zu 10 Jahren vor. Für das konkrete Strafmaß spielt insbesondere die Höhe der hinterzogenen Steuern eine entscheidende Rolle.

Wie wahrscheinlich ist eine Steuerprüfung?

Im Jahr 2017 wurden 2,4 % aller infrage kommenden Betriebe geprüft; die Spanne reichte von 21,8 % bei den Großbetrieben und 1,0 % bei den Kleinstbetrieben. Die unterschiedliche Prüfungshäufigkeit in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße ist verfassungsrechtlich unbedenklich.

Was tun bei Verdacht auf Steuerhinterziehung?

Bei Verdacht einer Steuerhinterziehung kann jeder gegenüber dem Finanzamt Anzeige erstatten. Die Finanzverwaltung ist dann gesetzlich verpflichtet, der Anzeige nachzugehen, sofern diese ausreichende Anhaltspunkte für eine Steuerstraftat enthält. Die Anzeige ist formlos möglich.

Wie wird eine Steuerhinterziehung aufgedeckt?

Um Steuerhinterzieher zu entlarven, greift das Finanzamt auf Datenbestände unter anderem von Banken, Sozialversicherungen, Behörden und anderen Steuerzahlern zurück. Dabei erhält der Fiskus auch Informationen aus dem Ausland, zum Beispiel durch die bei Steuersündern besonders gefürchteten „Daten-CDs“.

Wie lang dauert eine Steuerprüfung?

Die Dauer einer Betriebsprüfung kann bei Kleinbetrieben lediglich 1 bis 2 Tage betragen. Die Zeit für eine Außenprüfung durch das Finanzamt bei großen Firmen erhöht sich natürlich. In diesen Fällen dauert sie oftmals einige Wochen.

Werden Kleinunternehmer vom Finanzamt geprüft?

Kleinunternehmern droht wie allen anderen Unternehmern eine Betriebsprüfung, wenn das Finanzamt feststellt, dass es Unregelmäßigkeiten bei der Buchführung gibt. Dazu zählen folgende Punkte: Ihre jährlichen Gewinne schwanken stark. Ihre Steuererklärung war nicht plausibel.

Wie viele Jahre werden bei einer Betriebsprüfung geprüft?

Großbetriebe werden lückenlos geprüft. Dies rechtfertigt es auch, bei einem Großbetrieb eine Prüfung für einen Zeitraum von 6 Jahren anzusetzen. Für alle anderen Betriebe gilt ein Prüfungszeitraum von 3 Jahren.

Vorheriger Artikel
Was reimt sich auf Regal?
Nächster Artikel
Sind Widder Neugierig?