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Was bekommt die Frau bei Scheidung ohne Ehevertrag?

Gefragt von: Klaus-Jürgen Rapp  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Ohne Ehevertrag leben Ehepaare automatisch in einer sogenannten Zugewinngemeinschaft. Das bedeutet: Jeder Partner behält sein eigenes Vermögen. Er kann damit grundsätzlich machen, was er will.

Was steht meiner Frau bei einer Scheidung zu?

Insbesondere während der Trennung entsteht in aller Regel ein Anspruch auf Trennungsunterhalt, wenn beide Ehegatten über unterschiedliche Einkommen verfügen. Der Ehegatte mit dem geringeren Einkommen kann dabei in der Regel 3/7 der Einkommensdifferenz als Trennungsunterhalt fordern.

Welcher Güterstand gilt wenn die Ehepartner nichts vereinbart?

Die meisten Ehepaare leben im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft, der stets dann gilt, wenn nichts anderes vertraglich vereinbart wurde. Wer einen Ehevertrag abschließt, ent‑ scheidet sich für das vertragliche Güterrecht.

Was muss bei einer Scheidung geteilt werden?

Nach der Ehe bekommt jeder die Hälfte

Es gilt dann der Grundsatz, dass der während der Ehe erwirtschaftete Zugewinn zu teilen ist. Also nur was in der Ehe erwirtschaftet wurde, muss geteilt werden.

Wem gehört das Haus wenn nur einer im Grundbuch steht?

Wenn im Grundbuch nur ein Ehegatte als Eigentümer eingetragen ist, dann gehört ihm nach der Scheidung das Haus auch allein. In der Regel behält derjenige das Wohneigentum auch und bleibt darin wohnen.

Die Berechnung von Trennungsunterhalt, Ehegattenunterhalt und der Geldtopf

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Sollte man als Ehefrau im Grundbuch stehen?

Solange ihre Ehe gut geht, spielt es keine Rolle, wer im Grundbuch steht. Sie haben beide das gleiche Recht, in dem Haus zu wohnen. Es spielt auch keine Rolle, von wem die Kinder später das Haus erben. Wer als Eigentümer im Grundbuch eingetragen ist, ist aber von großer Bedeutung, wenn die Ehe schiefgehen sollte.

Was passiert mit nicht abbezahlten Haus bei Scheidung?

Sofern eine Immobilie bei Scheidung noch nicht abgezahlt ist, so haftet derjenige Ehegatte für den Kredit, der den Kreditvertrag auch unterschrieben hat. Dies bedeutet, dass der Kreditnehmer den Kredit tilgen muss, egal, ob er noch in der Immobilie wohnhaft ist, oder nicht.

Wie schütze ich mein Geld vor einer Scheidung?

Die beste Option, um Ihr Vermögen bei der Scheidung zu schützen, ist daher der Abschluss einer Scheidungsfolgenvereinbarung. In einer Scheidungsfolgenvereinbarung regeln Sie alle Rechte und Pflichten, die Sie im Hinblick auf Ihre Trennung und Scheidung geregelt wissen möchten.

Werden bei Scheidung Konten offenlegen?

Scheidung: Vermögen muss offen gelegt werden

Im Zuge der Scheidung müssen beide Partner so oder so ihr Vermögen offenlegen. Falsche Angaben zum Vermögen zu machen und zum Beispiel Konten oder Geldanlagen zu verschweigen, gilt als Prozessbetrug – und ist strafrechtlich relevant.

Wer muss bei einer Trennung das Haus verlassen?

Grundsatz: Bei einer Trennung kann kein Ehegatte den anderen zum Auszug aus der Wohnung zwingen! Grundsätzlich hat jeder der beiden Eheleute das gleiche Recht, in der Ehewohnung zu bleiben, wie der andere Ehegatte.

Wem gehört in der Ehe das Geld?

Verdienst in der Ehe

Trotz Jawort wird das Gehalt nicht zwangsläufig geteilt. Jeder behält den Anspruch auf das, was er erwirtschaftet. Überzieht einer der Partner sein Konto, haftet der andere dafür ebenfalls nicht. Anders ist es, wenn beide ihre separaten Konten auflösen und nur noch ein Gemeinschaftskonto führen.

Wer bekommt was nach der Scheidung?

Bei Scheidung bekommt grundsätzlich der Ehepartner das Haus, dem es allein gehört. Besser gesagt behält der Alleineigentümer-Ehepartner in jedem Fall das Eigentum am Haus. Denn Eigentum hat Vorrang. Es ist das stärkste Recht in dem System.

Was ist der Unterschied zwischen Zugewinn und Gütergemeinschaft?

Die Gütergemeinschaft ist eine von zwei Wahlgüterständen, die Eheleute alternativ zur Zugewinngemeinschaft in einem Ehevertrag (§ 1415 BGB) vereinbaren können. Bei einer Gütergemeinschaft wird das Vermögen der Eheleute nach Eheschließung zum gemeinsamen Vermögen, über welches sie gleichermaßen verfügen können.

Wie lange muss ich Unterhalt für die Frau zahlen?

Im Gesetz fehlt eine Regelung, wie lange sich Geschiedene Unterhalt zahlen müssen und wann der nacheheliche Unterhalt endet. Ein lebenslanger Unterhaltsanspruch besteht grundsätzlich nicht. Nach der Scheidung können die Zahlungen zeitlich befristet, in der Höhe begrenzt werden oder ganz entfallen.

Wie lange muss man Unterhalt an Frau zahlen?

Dauer des Trennungsunterhalts. Ein Anspruch auf Trennungsunterhalt besteht nur für die Zeit zwischen der faktischen Trennung bis zur Rechtskraft des Scheidungsurteils. Der Unterhaltspflichtige muss also zumindest für den Zeitraum des Trennungsjahres Unterhalt leisten.

Was muss ich meiner Frau nach der Scheidung zahlen?

Der Unterhalt für die Ehefrau muss nach Scheidung so lange gezahlt werden, wie der unterhaltspflichtige frühere Ehegatte leistungsfähig ist und einer der gesetzlichen Unterhaltstatbestände vorliegt (z. B. Betreuungsunterhalt, Altersvorsorgeunterhalt). Wie viel muss man Unterhalt zahlen für die ex-Frau bzw.

Was passiert mit Geld nach Scheidung?

Im Falle einer Scheidung werden alle während der Ehezeit erwirtschafteten Vermögenswerte gerecht unter den Eheleuten aufgeteilt – sowohl Geldwerte als auch Immobilien oder anderes Eigentum. Egal, welcher der beiden Partner dieses finanziert hat. Dazu wird der Zugewinn jedes Ehepartners ermittelt.

Was ist an einer Scheidung so teuer?

Eine Scheidung kann teuer werden, nicht zuletzt, da eine Ehe nur von einem Gericht rechtskräftig geschieden werden kann. Zu den Scheidungskosten zählen in der Regel die Kosten für einen Anwalt sowie Gerichtskosten. Dies aber nur, wenn es sich um eine einvernehmliche Scheidung handelt.

Was kostet eine Scheidung 2022?

Verfahrensgebühr für das Scheidungsverfahren

Die Verfahrensgebühr beträgt bei der Scheidung grundsätzlich 1,3 Gebührensätze. Eine 1,0-Gebühr bei einem Verfahrenswert von 32.600 Euro beträgt 1.036 Euro (§13 RVG). Somit ergibt sich die Verfahrensgebühr wie folgt: 1,3 × 1.036 = 1.346,80 Euro.

Wie wird bei einer Scheidung das Haus geteilt?

Immobilienkauf während der Ehe

Bei einer Scheidung muss derjenige Partner, der mehr erwirtschaftet hat, die Differenz zum Vermögenszuwachs des anderen hälftig ausgleichen. Hat das Ehepaar während der Ehe ein Haus erworben, gehört diese Immobilie selbstverständlich als Vermögenswert zum Zugewinn.

Wer zahlt Rechnungen im Trennungsjahr?

Dazu hat das Oberlandesgericht Brandenburg im vergangenen Dezember entschieden: Sind Reparaturen für die Erhaltung des Hauses notwendig, müssen beide Ehepartner für die Reparaturen aufkommen – auch nach der Trennung.

Hat meine Frau Anspruch auf mein Haus?

Ist nur eine Person im Grundbuch als Eigentümer vermerkt, gehört ihr das Haus bei der Scheidung als sogenanntes Alleineigentum. Das heißt: Der Alleineigentümer oder die Alleineigentümerin kann das Haus bei der Scheidung behalten. Sind beide Partner als Eigentümer eingetragen, gehört das Haus beiden Personen.

Kann mein Mann mich zwingen das Haus zu verkaufen?

Möchten Sie das Haus verkaufen, müssen nach § 1365 BGB beide Ehepartner dem Verkauf ausdrücklich zustimmen. Das ist auch dann der Fall, wenn nur einer der Partner im Grundbuch steht und Alleineigentümer des Hauses ist.

Wem gehört das Haus wenn nur einer den Kredit bezahlt?

Wichtig ist nur, dass die jeweilige Person, oder die Personen im Grundbuch stehen. Derjenige, der im Grundbuch steht ist damit auch der rechtliche Eigentümer des Objekts, unabhängig davon, ob Sie zu zweit einen Kreditvertrag aufnehmen oder nicht.

Wem gehört was ohne Ehevertrag?

Ohne Ehevertrag leben Ehepaare automatisch in einer sogenannten Zugewinngemeinschaft. Das bedeutet: Jeder Partner behält sein eigenes Vermögen. Er kann damit grundsätzlich machen, was er will.