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Was bekämpft man mit Fungiziden?

Gefragt von: Gerhild Geißler  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Fungizid oder Fungizide sind Pflanzenschutzmittel die zur Bekämpfung pilzlicher Schaderrger eingesetzt werden. Diese Fungiziden anorganischen bzw. organischen Verbindungen, Elemente oder auch Formulierungen hemmen die Entwicklung der Pilze, oder töten diese Pilzlichen Schaderreger und Ihre Sporen ab.

Wann Fungizide spritzen?

Fungizide, also Pflanzenschutzmittel gegen Pilzbefall, werden meist direkt auf die Nutzpflanzen gespritzt, je nach Witterung von April bis Juni: auf Getreide, Zuckerrüben und Kartoffeln.

Wie wirken Fungizide?

Wie funktionieren Fungizide? Fungizide stören den Stoffwechsel pilzlicher Pathogene. So töten sie diese ab oder hemmen ihre Entwicklung. Die verschiedenen Wirkstoffe greifen dabei an unterschiedlichen Stellen im Stoffwechsel der Pilze („Targets“) an.

Wie gefährlich sind Fungizide?

Risiken: Fungizide bekämpfen nicht nur Pilze, sondern können auch die Umwelt und die menschliche Gesundheit schädigen. Auch indirekte Folgen der Fungizide können die Biodiversität schädigen: Die Fungizide ermöglichen den Landwirten, mehr Getreide auf der gleichen Fläche anzubauen.

Welche Pflanzen sind Fungizid?

Fungizide-Pilzerkrankung

Vollsystemisches Fungizid-Spray, das unter anderem gegen Rost, Blattfleckenpilze, Echten Mehltau und Sternrußtau an Rosen, Zierpflanzen und -gehölzen, frischen Kräutern und Gemüsekulturen wirkt.

Pflanzanleitung "Fungizide Spezial"

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Wann Obstbäume gegen Pilz spritzen?

Bäume spritzen: Wann der richtige Zeitpunkt ist

Grundsätzlich empfehlen Gartenexperten allerdings, bereits frühzeitig die Bäume zu spritzen, um Schädlingen und Krankheiten vorzubeugen. Aus diesem Grund sollten Obstbäume so früh wie möglich im Jahr gespritzt werden, am besten im Spätwinter, also Januar bis Februar.

Welche Lebensmittel wirken Fungizid?

Einige Fettsäuren haben starke fungizide Eigenschaften und Öle sind deshalb pilztötend. Besonders Kokosöl (Caprylsäure-haltig), Olivenöl und Distelöl (reich an Ölsäure) und können den Candidapilz wirkungsvoll töten.

Wo werden Fungizide eingesetzt?

Fungizide werden vor allem in der Landwirtschaft als Pflanzenschutzmittel angewendet. Daneben dienen sie auch zur Bekämpfung von Schadpilzen (z. B. Schimmelpilzen) auf Holz, Farbe, Textilien, an Wänden (Hausschwamm) und bei Lebensmitteln.

Ist Fungizid ein Pestizid?

Als Pestizide werden viele unterschiedliche Stoffe und Stoffkombinationen bezeichnet, die als "Pflanzenschutzmittel" oder als Biozide eingesetzt werden. Sie sind giftig insbesondere für Pflanzen (Herbizide), Insekten (Insektizide) oder Pilze (Fungizide).

Welche Fungizide gibt es?

verschiedene Fungizide im Überblick
  • Protektives Fungizid – verhindert in der Anwendung, dass Pilze überhaupt in die Pflanze eindringen und durch Sporen keimen können. ...
  • Kuratives Fungizid – hält eine Pilzinfektion im Anfangsstadium auf.
  • Eradikatives Fungizid – kann sogar nach sichtbarem Befall Pilze erfolgreich bekämpfen.

Wie lange wirkt ein Fungizid?

Dabei ist die Schwankungsbreite bei den einzelnen Fungiziden zum Teil recht groß. Die berechneten Wirkungsdauern für Bravo zum Beispiel liegen zwischen 12 und 21 Tagen. Das ist auf die an den Standorten und Jahren speziellen Temperaturverläufe zurückzuführen.

Wann ist ein Fungizid regenfest?

Am besten schnitt das Mittel Ranman ab, während die übrigen Fungizide eine Mittelstellung einnehmen. Für die Praxis zieht Dr. Zellner folgendes Fazit: Nach 8 bis 10 Stunden ist die max. Regenstabilität erreicht.

Was ist Kontaktfungizid?

Kontaktfungizide: Die Wirkstoffe verbleiben nach der Applikation auf der Pflanzenoberfläche und dringen nicht oder nur in äußerst beschränktem Umfang in das Pflanzengewebe ein. Sie umgeben die behandelten Pflanzenteile mit einem “Schutzmantel” (Belagfungizide) und verhindern dadurch das Eindringen von Schadpilzen.

Kann man Fungizid und Insektizid mischen?

Für etliche Präparate gelten neue Auflagen, wenn sie in Tankmischung eingesetzt werden. Die Eigenschaften der Mischpartner können sonst ungünstiger ausfallen und Bienen schädigen.

Bei welchem Wetter spritzen?

Doch aufgepasst: Insektizide werden bei viel Licht schnell abgebaut, also in warmen, sonnigen Perioden. Spritzen Sie immer zu Beginn des Abends. Die Temperatur in den Pflanzen ist dann noch recht hoch. Danach nimmt das Sonnenlicht schnell ab.

Wie lange muss es nach dem Spritzen trocken bleiben?

Nach der Behandlung sollte es einige Stunden lang trocken bleiben, damit die Wirkstoffe nicht wieder abgewaschen werden. Nie bei Wind spritzen, die Abdrift kann angrenzende Beete schädigen.

Was ist der Unterschied zwischen Herbizid und Fungizid?

Herbizide: Mittel gegen Unkräuter. Insektizide: Mittel gegen Insekten. Fungizide: Mittel gegen Pilzerkrankungen.

Welche drei Arten von Pestiziden gibt es?

Pestizide lassen sich einteilen in:
  • die Pflanzenschutzmittel, die zum Schutz von Pflanzen und -erzeugnissen eingesetzt werden;
  • die Biozide, die zum Schutz der menschlichen Gesundheit oder zur Haltbarmachung von Materialien (mit Ausnahme pflanzlicher Lebens- und Futtermittel) – z. B. ...
  • Tierarzneimittel.

Kann man Pestizide abwaschen?

Pestizide gehen Obst und Gemüse unter die Haut

Das Ergebnis: Ein Bad in einer einprozentigen Lösung aus Wasser und Backnatron ist der beste Weg, um Pestizide wie Thiabendazol oder Phosmet zu entfernen. Denn das Natron sorgt zusätzlich dafür, dass Pestizidrückstände abgebaut werden.

Welches Fleisch ist am wenigsten belastet?

Wenn Fleisch auf den Teller soll, dann ist Schweinefleisch oder Geflügel die bessere Wahl als Rindfleisch. Diese Tiere produzieren zumindest kein Methangas.

Wann Apfelbaum gegen Pilz spritzen?

Bekämpfung: Die Behandlung mit einem Fungizid sollte schon vor der Blüte beginnen. Bei feuchter Witterung spritzen Sie dann wöchentlich, bei trockener Witterung alle zwei Wochen bis Ende Juli. Wechseln Sie dabei die Wirkstoffe, damit die Pilze nicht resistent werden.

Welches Spritzmittel für Obstbäume?

Natürlich und vor allem auch ungiftig ist die Verwendung von Rapsöl zum Spritzen. Nicht nur Blattläuse, Spinnmilben, Schmier- oder Schildläuse können hiermit bekämpft werden. Auch Frostspanner, Kirschfruchtfliegen, Zikaden, Pflaumenwickler und weiße Fliegen haben bei der Spritzung mit Rapsöl keine Chance.

Welche Spritzmittel für Apfelbäume?

Der Wirkstoff Imidacloprid wird hauptsächlich bei der Bekämpfung von Blattläusen in Apfelbäumen eingesetzt, kann aber nur bei voller Belaubung des jeweiligen Baumes die volle Kraft entfalten. Frostspanner, Apfelwickler und Gespinstmotten können durch den Einsatz von Indoxacarb an der Eiablage gehindert werden.

Was sind Azole Pflanzenschutz?

Azol-Derivate werden in der Landwirtschaft vor allem zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen im Getreide- sowie im Obst- und Weinbau eingesetzt und zählen zu einer der wichtigsten Wirkstoff- gruppen im Pflanzenschutz.

Wann Spritzmittel ausbringen?

Die besten Zeiten zum Ausbringen von Pflanzenschutzmittel sind in der Regel die frühen Morgen- oder Abendstunden: In dieser Zeit ist es meist windstill, die Sonneneinstrahlung ist nicht zu stark und die Temperatur nicht zu hoch. Pflanzenschutzmittel dürfen bei starkem Wind nicht ausgebracht werden.