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Was bedeutet Restschuldbefreiung angekündigt?

Gefragt von: Herr Dr. Guenter Kolb  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Schlusstermin: Ankündigung der Restschuldbefreiung
Im Schlusstermin wird die Erteilung der Restschuldbefreiung angekündigt. Beschwert sich keiner (Versagungsgründe), wird die Ankündigung rechtskräftig. Nach rechtskräftiger Ankündigung Ihrer Restschuldbefreiung wird Ihr Insolvenzverfahren aufgehoben.

Wann erfolgt Ankündigung Restschuldbefreiung?

Das Insolvenzgericht erteilt die Restschuldbefreiung in der Regel am letzten Termin des Verfahrens. Rechtskräftig ist die Erteilung aber erst, wenn der Schuldner den Beschluss erhalten hat und innerhalb von 2 Wochen keine Beschwerde einlegt.

Wie lange dauert es bis Restschuldbefreiung erteilt wird?

Dauer des Insolvenzverfahrens: Restschuldbefreiung regulär schon nach drei Jahren. Bis zur Restschuldbefreiung dauert es 3 Jahre. Die bis zur Restschuldbefreiung abzuwartende Dauer entspricht der Dauer der sogenannten Wohlverhaltensphase ab. Diese beginnt, wenn das Insolvenzgericht das Insolvenzverfahren eröffnet.

Werden Gläubiger über Restschuldbefreiung informiert?

Im Gegensatz hierzu ist es für den Gläubiger von Interesse zu wissen, welches Schicksal seine gegen den Schuldner gerichtete Forderung durch Erteilung der Restschuldbefreiung erfährt sowie ob und wenn ja, welche Möglichkeiten es für ihn gibt, die Werthaltigkeit seiner Forderung zu erhalten.

Was passiert nach Antrag auf Restschuldbefreiung?

Mit der rechtskräftigen Versagung der Restschuldbefreiung ist die angestrebte Restschuldbefreiung gescheitert. Die Gläubigerinnen und Gläubiger können ihre Forderungen wieder uneingeschränkt geltend machen und auf das gesamte pfändbare Vermögen der Schuldnerin oder des Schuldners zugreifen ( § 299 InsO ).

Insolvenzverfahren - einfach erklärt Teil 14: Die Restschuldbefreiung

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Kann man nach der Restschuldbefreiung wieder kreditwürdig?

Gelten Schuldner nach ihrem Privatkonkurs automatisch wieder als kreditwürdig? Nein, denn aufgrund der durchlaufenen Insolvenz befürchten die Banken, dass es erneut zu einem Zahlungsausfall kommen kann.

Kann der Insolvenzverwalter auf mein Konto schauen?

Der Schuldner darf nichts mehr mit dem Konto machen, weil der Insolvenzverwalter nach § 80 InsO die Verfügung über die Insolvenzmasse übernimmt. Zur Insolvenzmasse gehört auch ein Konto. Also sperrt die Bank. Das betrifft erst einmal auch ein P-Konto.

Kann ein Gläubiger die Restschuldbefreiung verhindern?

Wer kann die Restschuldbefreiung versagen? Die Restschuldbefreiung kann nur das Insolvenzgericht auf Antrag durch einen Gläubiger ablehnen. Das Gericht ist verpflichtet, einen Versagungsgrund genau zu prüfen und auch den Schuldner anzuhören, bevor es die Restschuldbefreiung versagt.

Wo wird die Restschuldbefreiung veröffentlicht?

Veröffentlichung der Entscheidungen

Die Beschlüsse über die Erteilung bzw. die Versagung der Restschuldbefreiung werden öffentlich bekannt gemacht. Die Veröffentlichungen erfolgen im Internet und sind über das Portal www.insolvenzbekanntmachungen.de einsehbar.

Was passiert mit Pfändung nach Restschuldbefreiung?

erstreckte sich die Restschuldbefreiung auf sie, dann brauchen Sie diese Forderung nicht mehr zu bezahlen. Dies erkennen Sie daran, dass die Forderung zur Insolvenztabelle angemeldet war. Ist das der Fall, dann ist dementsprechend auch die Kontopfändung aufgrund dieser Forderung nicht mehr zulässig.

Wie läuft die Restschuldbefreiung ab?

Wer der Restschuldbefreiung nach 6 Jahren entgegensieht, muss nach Ablauf der Zeit keinen diesbezüglichen Antrag mehr stellen. Denn die Restschuldbefreiung nach 6 Jahren wird bereits mit Einreichung des Insolvenzantrags beantragt, also gleich am Anfang des Verfahrens.

Welche Wirkung hat die Restschuldbefreiung?

(1) 1Wird die Restschuldbefreiung erteilt, so wirkt sie gegen alle Insolvenzgläubiger. 2Dies gilt auch für Gläubiger, die ihre Forderungen nicht angemeldet haben.

Wie hoch sind die Gebühren nach der Restschuldbefreiung?

Sie müssen erfahrungsgemäß mit Gerichtskosten von 1000,00€ bis 1800,00€ rechnen. Die Höhe der Kosten ist abhängig von der Anzahl der Gläubiger und ob Insolvenzmasse vorhanden ist.

Was bedeutet Restschuldbefreiung bei Privatinsolvenz?

Die Restschuldbefreiung stellt den Abschluss eines Insolvenzverfahrens dar und erlässt dem Schuldner alle dann noch offenen Schulden. Spätestens sechs Jahre nach der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens sind Betroffene schuldenfrei.

Wer informiert Arbeitgeber über Restschuldbefreiung?

Ja, in der Regel wird Ihr Arbeitgeber erfahren, dass Sie ein Insolvenzverfahren angemeldet haben. Denn wenn Sie die Restschuldbefreiung erlangen wollen, müssen Sie Ihr pfändbares Arbeitseinkommen an den Insolvenzverwalter abtreten, der dieses Geld beim Arbeitgeber einziehen wird.

Welche Schulden sind von der Restschuldbefreiung ausgenommen?

Geldbußen, Ordnungsgelder, Zwangsgelder und Forderungen aus zinslosen Darlehen. Nach § 302 Nr. 2 – 3 InsO werden Geldbußen, Ordnungsgelder, Zwangsgelder sowie Forderungen aus zinslosen Darlehen (Stundung Ihrer Gerichtskosten) ebenso nicht von der Restschuldbefreiung umfasst.

Wird Schufa Eintrag nach Restschuldbefreiung automatisch gelöscht?

Wird die Schufa nach der Privatinsolvenz gelöscht? Nein, nicht direkt. Die Informationen über die offenen Forderungen vor der Insolvenz sind durch die Restschuldbefreiung zwar gegenstandslos, stehen aber weiterhin in der Schufa. Sie werden nur als erledigt markiert, nicht gelöscht.

Wie erfahre ich ob ein Insolvenzverfahren abgeschlossen ist?

Die Bundesländer haben ein gemeinsames Portal zur Veröffentlichung von Bekanntmachungen der Insolvenzgerichte eingerichtet. Sie können hier Veröffentlichungen in Insolvenzverfahren recherchieren, die nach dem Beitritt des jeweiligen Bundeslandes zu dem gemeinsamen Portal erfolgt sind.

Wann ist der Schlusstermin im Insolvenzverfahren?

Daher sieht § 197 InsO vor, das der Schlusstermin 1 bis 2 Monate nach der öffentlichen Bekanntmachung stattfinden soll. In kleineren Insolvenzverfahren kann statt der Anberaumung der Gläubigerversammlung auch das schriftliche Verfahren vom Insolvenzgericht angeordnet werden.

Was darf man im Insolvenzverfahren nicht?

Der Insolvenzverwalter muss dabei die gleichen Regeln beachten wie bei einer „normalen“ Sachpfändung. Während er viele Dinge pfänden darf, wie z.B. Elektronikartikel, Schmuck, Antiquitäten oder Luxusartikel, darf er das bei anderen Gegenständen nicht. Zu den unpfändbaren Sachen gehören u.a.

Was tun wenn die Restschuldbefreiung versagt wird?

Wird die Restschuldbefreiung versagt, ist die Zwangsvollstreckung durch die Gläubiger wieder zulässig. Die alten Schulden bleiben also weiterhin bestehen. Die Insolvenzgläubiger können nun sogar schneller pfänden lassen. Denn die Insolvenztabelle berechtigt als Vollstreckungstitel zur Zwangsvollstreckung.

Kann ich die Restschuldbefreiung rückgängig machen?

Die erteilte Restschuldbefreiung kann auf Antrag eines Insolvenzgläubigers widerrufen werden, wenn sich nachträglich, d.h. nach Rechtskraft des die Restschuldbefreiung aussprechenden Beschlusses, herausstellt, dass der Schuldner durch vorsätzliche Verletzung seiner Obliegenheiten während der Wohlverhaltensperiode die ...

Ist ein P-Konto Pflicht bei Privatinsolvenz?

Wenn Sie verschuldet sind und ein Insolvenzverfahren droht, sollten Sie unbedingt ein P-Konto einrichten. Denn nur so können Sie einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens vor der Pfändung schützen und erreichen, dass Ihr Kontoführungsvertrag während der Privatinsolvenz/Regelinsolvenz bestehen bleibt.

Wie viel Geld darf man bei einer Privatinsolvenz haben?

Wie hoch ist der Freibetrag während eines Insolvenzverfahrens? Schuldner dürfen während ihrer Privatinsolvenz mindestens 1.339,99 Euro behalten (Stand: 1.7.2022).

Wie viel kann ich von einem P-Konto abheben?

Ein P-Konto bietet automatisch einen Pfändungsschutz von 1.340 Euro je Kalendermonat. Weitere Beträge können auf Nachweis freigegeben werden.

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