Zum Inhalt springen

Was bedeutet passivieren und aktivieren?

Gefragt von: Lydia Karl  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
sternezahl: 4.5/5 (42 sternebewertungen)

Aktivierung) ist der Ausweis eines bestimmten Geschäftspostens auf der Passivseite der Bilanz. Man unterscheidet im Handelsrecht: Unter Passivierung versteht man die Bildung oder Erhöhung eines Passivpostens in der » Handelsbilanz oder Steuerbilanz.

Was bedeutet Passivierung in der Bilanz?

Der Begriff der Passivierung bezeichnet die Aufnahme eines bestimmten Postens auf die Passivseite der Bilanz. Bezüglich einer potentiellen Passivposition kann grundsätzlich entweder ein Passivierungsgebot, ein Passivierungswahlrecht oder ein Passivierungsverbot bestehen. Gegensatz: Aktivierung.

Was ist passiviert?

Unter Passivierung versteht man in der Oberflächentechnik die spontane Entstehung oder gezielte Erzeugung einer nichtmetallischen Schutzschicht auf einem metallischen Werkstoff, welche die Korrosion des Grundwerkstoffes verhindert oder stark verlangsamt.

Wann passiviert man?

In der Oberflächentechnik spricht man von Passivierung, wenn auf einem metallischen Werkstoff eine Schutzschicht entsteht. Dabei kann die Schutzschicht spontan entstehen, wie beispielsweise auf Edelstahl oder Chrom, oder gezielt mit Verfahren der Oberflächentechnik erzeugt werden.

Was versteht man unter Passivierungspflicht?

Von einer Passivierungspflicht (auch: Passivierungsgebot) bezüglich einer Passivposition in der Bilanz (z.B. Verbindlichkeit) wird dann gesprochen, wenn das jeweilige Unternehmen bzw. die jeweilige Verwaltung verpflichtet ist, diese Position auf der Passivseite der Bilanz zu erfassen.

Immaterielle Vermögenswerte, Aktivierung, Aktivierungsfähigkeit | Externes Rechnungswesen

28 verwandte Fragen gefunden

Was ist der Unterschied zwischen Aktiva und Passiva?

Aktiva (Vermögen; Aktivseite; links) und Passiva (Kapital; Passivseite; rechts) bezeichnen die beiden Seiten der Bilanz . Die Aktivseite setzt sich aus dem Anlagevermögen (Bsp. Fuhrpark, Grundstücke, Maschinen) und dem Umlaufvermögen (Bsp. Kassenbestand, Bankguthaben, Rohstoffe) zusammen.

Was gehört alles zur Passiva?

Das Eigenkapital und Fremdkapital auf der rechten Bilanzseite wird als Passiva bezeichnet. Die Passiva ist in einer Bilanz die Seite, die die Mittelherkunft abbildet. Der Wert aller Passiva entspricht dem Wert aller Aktiva und wird als Bilanzsumme bezeichnet.

Warum Passivieren?

Die passivierende Schicht behindert die Diffusion, sodass eine weitere Korrosion des Werkstoffs gestoppt wird. Ein weiteres Beispiel für dieses Phänomen ist rostfreier Stahl: Das enthaltene Chrom bildet ab 10,5 % Massenanteil eine Chromoxid-Schicht, wodurch weitere Oxidation verhindert wird.

Wie passiviert man?

Passivieren ist ein chemisches Verfahren zur Bildung und Optimierung von Passivschichten, ohne Angriff auf den Grundwerkstoff. Es gibt dazu zwei Verfahren: POLINOX Passiv wirkt stark oxidierend und bewirkt eine rasche und vollständige Bildung der Passivschicht.

Was ist Aktivierungsfähig?

Aktivierungsfähig sind unter anderem: Abstandszahlungen eines Vermieters oder eines Grundstückserwerbers, Kosten für Abwasseranlagen, Anlaufkosten, Anzahlungen, Arbeitnehmerdarlehen, Betriebsstoffe, Bürgschaften, Damnum, Erbbaurechte, Fabrikgebäude, entgeltlich erworbener Firmenwert, unfertige Erzeugnisse, ...

Was ist schwarz Passivieren?

Die Versiegelung beim Verzinken (schwarz):

Die Versiegelung kommt nach dem galvanischen Verzinken und Passivieren auf das Bauteil im Tauchverfahren. Versiegelungen erhöhen die Korrosionsbeständigkeit erheblich und haben üblicherweise eine Schichtdicke bis 2μm.

Was ist Beizpassivieren?

Beim Beizpassivieren werden die Werkstücke zunächst gereinigt, indem anhaftende Öle, Fette und andere Verschmutzungen zuverlässig entfernt werden. Im Anschluss erfolgt ein Beizangriff, welcher das Ziel verfolgt, ungewollte Oxidschichten von der Werkstückoberfläche abzulösen.

Wie entsteht eine Passivschicht?

Die sogenannte Passivschicht ist eine dünne Oxidschicht, die sich auf der Oberfläche von nichtrostendem Stahl bildet, wenn er mit Sauerstoff in Berührung kommt.

Was bedeutet Kosten aktivieren?

Unter Aktivierung versteht man die Aufnahme eines Vermögensgegenstandes (HGB-Terminologie) bzw. Vermögenswerts/Assets (IFRS-Terminologie) in der Aktivseite der Bilanz. Ob eine Aktivierung erfolgen muss, darf oder zu unterbleiben hat, ergibt sich aus handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Vorschriften.

Was sind Passiven in der Buchhaltung?

Die Passiven legen dagegen die Mittelherkunft dar. Dazu gehören die Schulden (Fremdkapital) des Unternehmens, zum Beispiel aus Lieferungen und Leistungen, aber auch laufende Darlehen und Hypotheken. Die Differenz von Vermögen und Schulden – das Eigenkapital – wird in der Buchhaltung ebenfalls in den Passiven erfasst.

Wann ist eine Rückstellung zu passivieren?

Nach dem Steuergesetz (§ 5 I EStG) gilt für die Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten das Maßgeblichkeitsprinzip der Handelsbilanz. Nach diesem Prinzip sind handelsrechtlich passivierungspflichtige Rückstellungen grundsätzlich in der Steuerbilanz zu passivieren.

Wie lange hält eine Passivierung?

Wenn die Teile, die passiviert werden sollen, ausreichend vorgereinigt sind, hält die Lösung drei bis vier Monate. Die Konzentration muss regelmäßig überprüft werden. Wenn die Lösung durch Öl oder andere Stoffe verschmutzt ist oder anfängt, unangenehm zu riechen, wird es Zeit, die Lösung zu erneuern.

Was bringt Beizen und passivieren?

Beizen dient der Entfernung aller Verunreinigungen von der Edelstahloberfläche mit dem Ziel, eine metallisch reine Oberfläche zu erhalten. Nur auf solch metallisch reinen Oberflächen kann sich die schützende Passivschicht ausbilden.

Was bedeutet gelb passiviert?

Das Aufbringen einer Passivierungs- bzw. Chromatierungsschicht auf der verzinkten Oberfläche einer Schraube hat (je nach chemischem Verfahren) eine gelbliche oder transparente Färbung des Metalls zur Folge. Durch die Passivierung bzw. Chromatierung der Zinkschicht wird der Korrosionsschutz erhöht.

Kann man Aluminium passivieren?

Aluminiumpassivierung: Verfahren und Vorteile

Die Eigenschaften von Aluminiumoberflächen können durch das Aufbringen einer Konversionsschicht gezielt optimiert werden. Bei diesem Prozess wird die ungleichmäßige Oxidhaut der AL-Oberfläche entfernt und durch eine definiert dünne und beständige Konversionsschicht ersetzt.

Wie passiviert man Edelstahl?

Mittels organischen Säuren (Zitronensäure) oder mineralischen Säuren solche unter Norm ASTM A-967 genannt, wird das freie Eisen aus der Oberfläche von Edelstahl entfernt. Durch diesen Prozess entsteht eine Chrom-angereicherte Schutzschicht.

Sind Passiva Schulden?

Passiva: Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten – hierbei handelt es sich um das, was umgangssprachlich als Schulden bezeichnet wird. Dabei kann es sich um Kredite von Banken oder nicht bezahlte Rechnungen handeln.

Ist Eigenkapital Aktiv oder passiv?

Für jeden Posten der Passiva wird jeweils ein Passivkonto eingerichtet. Dazu zählen zum Beispiel das Eigenkapital, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Darlehen, Hypotheken usw. Beim Passivkonto befinden sich der Anfangsbestand und die Zugänge auf der Haben-Seite.

Was kommt auf die Aktivseite?

Auf der Aktivseite, also links, finden sich alle Vermögensgegenstände des Unternehmens. Dort werden Dinge aufgelistet wie beispielsweise Grundstücke, Büroausstattung, Vorräte oder einfach das Kontoguthaben.

Warum steht Eigenkapital im Passiva?

In der Bilanz sind Aktiva und Passiva immer gleich. Der Differenzbetrag beider Seiten wird auf der schwächeren Seite als Saldo hinterlegt. Dieser Saldo ist das Eigenkapital, welches auf der Passivseite als positiv angesehen wird.

Vorheriger Artikel
Wie heißen alle Augenfarben?
Nächster Artikel
Warum ist die Antwort auf alles 42?