Zum Inhalt springen

Was bedeutet es wenn ein Insolvenzverfahren mangels Masse eingestellt wird?

Gefragt von: Helene Kaufmann  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
sternezahl: 4.7/5 (6 sternebewertungen)

Die Einstellung mangels Masse erfolgt von Amts wegen, wenn die Masse nicht zur Deckung der Verfahrenskosten ausreicht. Sie setzt regelmäßig eine entsprechende Anregung des Insolvenzverwalters voraus, da dieser die Werthaltigkeit der Masse besser als das Gericht einschätzen kann.

Was passiert wenn ein Insolvenzverfahren mangels Masse eingestellt wird?

Wird ein Insolvenzverfahren mangels Masse abgewiesen, ist nicht mehr der Insolvenzverwalter für das weitere Vorgehen zuständig. Vielmehr übernimmt wieder der Geschäftsführer des Unternehmens als sogenannter Liquidator das Ruder. Seine Aufgabe ist es, das Unternehmen zu liquidieren, also aufzulösen.

Wann wird ein Insolvenzverfahren mangels Masse abgelehnt?

Nach § 26 Abs. 1 InsO muss das Insolvenzgericht den Eröffnungsantrag mangels Masse abweisen, wenn das Vermögen des Schuldners voraussichtlich nicht ausreichen wird, um die für die Durchführung des Verfahrens entstehenden Kosten zu decken.

Was passiert wenn das Insolvenzverfahren eingestellt wird?

Nach Einstellung des Verfahrens besteht keine Verpflichtung des Insolvenzverwalters mehr, die Masse weiter zu verwerten. Nach der Verfahrenseinstellung erlangt der Schuldner wieder die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über sein Vermögen.

Was bedeutet Massearmut?

Massearmut - Definition

Stellt der Insolvenzverwalter in einem eröffneten Insolvenzverfahren fest das die verfügbare Insolvenzmasse nicht ausreicht um die Kosten des Insolvenzverfahrens gemäß § 54 InsO zu decken spricht man von Massearmut. Das Insolvenzgericht stellt das Verfahren ein gemäß § 207 InsO ein.

Abweisung des Insolvenzverfahrens mangels Masse

33 verwandte Fragen gefunden

Was passiert bei Massearmut?

Was bedeutet Massearmut? Bei Massearmut reicht die Insolvenzmasse, sprich das Schuldnervermögen, nicht, um die Kosten des Insolvenzverfahrens zu bezahlen. Was passiert bei Massearmut? Stellt das Insolvenzgericht oder der Insolvenzverwalter fest, dass Massearmut vorliegt, so wird das Verfahren gewöhnlich eingestellt.

Was bedeutet Einstellung wegen masseunzulänglichkeit?

Einstellung wegen Masseunzulänglichkeit

Genügt die Insolvenzmasse zwar zur Kostendeckung des Insolvenzverfahrens, nicht aber zur Erfüllung der nach Eröffnung entstandenen Masseverbindlichkeiten, so hat der Insolvenzverwalter dem Insolvenzgericht Masseunzulänglichkeit anzuzeigen.

Was passiert wenn Insolvenzmasse nicht ausreicht?

Die Abweisung mangels Masse ist ein Rechtsbegriff aus dem Insolvenzverfahren (§ 26 InsO). Ein Insolvenzverfahren kann durch das Insolvenzgericht abgelehnt werden, wenn das verfügbare Vermögen des Schuldners voraussichtlich nicht ausreicht, um die Kosten des Insolvenzverfahrens zu begleichen.

Wann ist der Schlusstermin im Insolvenzverfahren?

Nach § 197 Abs. 2 InsO soll zwischen der öffentlichen Bekanntmachung des Termins und dem Termin eine Frist von mindestens einem Monat und höchstens 2 Monaten liegen. Die Frist von mindestens einen Monat gibt dem Insolvenzverwalter die Gelegenheit, nach §§ 189 ff.

Warum wird ein Insolvenzverfahren aufgehoben?

Das Insolvenzverfahren ist aufzuheben, wenn die Verwertung abgeschlossen ist und alle Insolvenzarbeiten (Prozesse führen etc.) erledigt sind. Dann endet das Verfahren regulär. Kommt es dagegen zum „countdown“ (das Geld geht aus), sieht die InsO zwei weitere Aufhebungstatbestände vor.

Wie hoch sind die Kosten für ein Insolvenzverfahren?

Die Gerichtskosten eines Verbraucherinsolvenzverfahren belaufen sich grob geschätzt auf etwa 2.000 €. Das Insolvenzverfahren eines Selbstständigen ist noch teurer. Wenn Sie kein oder nur überschaubares pfändbares Einkommen haben, werden Ihnen die Gerichtskosten auf Antrag gestundet.

Was passiert wenn die Privatinsolvenz platzt?

eingeleitet wurde, steht am Ende des Insolvenzverfahrens das langersehnte Ziel – die sog. Restschuldbefreiung. Durch sie werden Sie grundsätzlich vollständig von Ihren Schulden befreit. Eine gescheiterte Planinsolvenz mit Insolvenzplan steht der Restschuldbefreiung nicht entgegen.

Kann Privatinsolvenz verwehrt werden?

Die Restschuldbefreiung kann nur das Insolvenzgericht auf Antrag durch einen Gläubiger ablehnen. Das Gericht ist verpflichtet, einen Versagungsgrund genau zu prüfen und auch den Schuldner anzuhören, bevor es die Restschuldbefreiung versagt.

Bin ich nach 6 Jahren Privatinsolvenz schuldenfrei?

In den meisten Fällen dauert die Wohlverhaltensphase der Privatinsolvenz 6 Jahre. Was passiert nach diesen 6 Jahren? Wenn sich der Schuldner während des gesamten Verfahrens redlich verhalten hat, erteilt ihm das Insolvenzgericht die Restschuldbefreiung. Dann ist er nach diesen 6 Jahren schuldenfrei.

Was versteht man unter Restschuldbefreiung?

Im Insolvenzverfahren haben die Insolvenzgläubiger in der Regel nur einen Teil ihrer Forderung bekommen. Den noch ausstehenden Teil können sie nach Beendigung des Insolvenzverfahrens weiterhin voll geltend machen. Hier greift das Restschuldbefreiungsverfahren ein, das den Schuldner von diesen Schulden befreien soll.

Was passiert nach dem Schlusstermin im Insolvenzverfahren?

Aufhebung des Insolvenzverfahrens und Anordnung der Wohlverhaltensphase. Im Anschluss an den Schlusstermin wird die vorhandene Vermögensmasse (nach Ausgleich der Kosten des Verfahrens) an die Gläubiger verteilt, das Insolvenzverfahren aufgehoben und die sogenannte Wohlverhaltensphase angeordnet.

Was passiert nach Schlusstermin?

Das Insolvenzverfahren endet mit dem Schlusstermin. In dieser abschließenden Gläubigerversammlung erörtert der Insolvenzverwalter seine Schlussrechnung und die Gläubiger haben die Chance, Einwendungen gegen das Schlussverzeichnis zu erheben.

Kann der Insolvenzverwalter auf mein Konto schauen?

Der Schuldner darf nichts mehr mit dem Konto machen, weil der Insolvenzverwalter nach § 80 InsO die Verfügung über die Insolvenzmasse übernimmt. Zur Insolvenzmasse gehört auch ein Konto. Also sperrt die Bank. Das betrifft erst einmal auch ein P-Konto.

Was passiert nach Anzeige der Masseunzulänglichkeit?

“ Das heißt im Klartext: Nach Anzeige der Masseunzulänglichkeit muss der Insolvenzverwalter die Insolvenzmasse an die Massegläubiger verteilen. Anschließend stellt das Insolvenzgericht das Verfahren ein und erteilt die Restschuldbefreiung.

Was bedeutet drohende Masseunzulänglichkeit?

Die drohende Masseunzulänglichkeit liegt vor, wenn der Insolvenzverwalter bereits absehen kann, dass die Masse voraussichtlich nicht ausreichend ist, um die bestehenden Masseverbindlichkeiten im Zeitpunkt ihrer Fälligkeit zu erfüllen.

Wann liegt Masseunzulänglichkeit vor?

Masseunzulänglichkeit liegt vor, wenn sich während eines Insolvenzverfahrens herausstellt, dass die Insolvenzmasse zwar zur Kostendeckung, nicht aber zur Erfüllung der Masseverbindlichkeiten ausreicht (§ 208 InsO).

Kann masseunzulänglichkeit aufgehoben werden?

Der Insolvenzverwalter prüft den Stand der Insolvenzmasse regelmäßig und wird rechtzeitig mitteilen, wenn die angezeigte Masseunzulänglichkeit aufgehoben werden kann. Nach derzeitigem Stand ist noch ungewiss, ob der Insolvenzverwalter die angezeigte Masseunzulänglichkeit wieder aufheben kann.

Was bedeutet Masseunzulänglichkeit vorliegt 208 bis 210 InsO?

§ 208 Anzeige der Masseunzulänglichkeit

(1) 1Sind die Kosten des Insolvenzverfahrens gedeckt, reicht die Insolvenzmasse jedoch nicht aus, um die fälligen sonstigen Masseverbindlichkeiten zu erfüllen, so hat der Insolvenzverwalter dem Insolvenzgericht anzuzeigen, daß Masseunzulänglichkeit vorliegt.

Was ist die Insolvenzmasse?

Das gesamte einer Zwangsvollstreckung unterliegende Vermögen des Schuldners bzw. Gemeinschuldners im Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung und das er während des Verfahrens erlangt (§ 35 InsO).

Was passiert nach 200 InsO?

§ 200 InsO - das sollten Sie wissen!

Nach der Schlussverteilung ergeht ein entsprechender Beschluss des Insolvenzgerichts. In diesem Beschluss wird angegeben, dass und warum das Insolvenzverfahren aufgehoben wird. Mit der öffentliche Bekanntmachung ist der Beschluss wirksam.