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Was bedeutet die Wohnung ist unverletzlich?

Gefragt von: Silvana Hagen  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Artikel 13 des deutschen Grundgesetzes gewährleistet das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung. Dieses dient dem Schutz der räumlichen Privatsphäre vor Eingriffen von staatlicher Seite. Damit handelt es sich vorrangig um ein Freiheitsrecht.

Was versteht man unter Unverletzlichkeit der Wohnung?

Das sagt das Grundgesetz Artikel 13 über die Unverletzlichkeit der Wohnung: Niemand darf eine Wohnung betreten, wenn es die Bewohnerinnen und Bewohner, die in der Wohnung wohnen, nicht erlauben. Wenn du allein zu Hause bist und es an eurer Tür klingelt, bist du nicht verpflichtet, die Person hereinzulassen.

Ist die Unverletzlichkeit der Wohnung ein Grundrecht?

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Art 13. (1) Die Wohnung ist unverletzlich. (2) Durchsuchungen dürfen nur durch den Richter, bei Gefahr im Verzuge auch durch die in den Gesetzen vorgesehenen anderen Organe angeordnet und nur in der dort vorgeschriebenen Form durchgeführt werden.

Was versteht der Artikel 13 unter dem Oberbegriff Wohnung?

Wohnung sind alle Räume, die der allgemeinen Zugänglichkeit durch eine räumliche Abschottung entzogen sind und zur Stätte privaten Lebens und Wirkens gemacht wurden.

Ist eine Wohnung ein Grundrecht?

Jeder Mensch hat das Recht auf angemessenen Wohnraum. Das Menschenrecht auf Wohnen ist Teil des Rechts auf einen angemessenen Lebensstandard, wie es in Artikel 11 des Internationalen Paktes über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (UN-Sozialpakt) verbrieft ist.

Deutsches Grundgesetz, Art. 13: Die Wohnung ist unverletzlich

37 verwandte Fragen gefunden

In welchem Artikel ist die Unverletzlichkeit der Wohnung festgehalten?

13 Absatz 1 GG gewährleistet die Unverletzlichkeit der Wohnung.

Habe ich ein Recht auf Wohnraum?

„(1) Jeder Mensch hat das Recht auf angemessenen Wohnraum. Das Land fördert die Schaffung und Erhaltung von angemessenem Wohnraum, insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen, sowie die Bildung von Wohnungseigentum.

Was gehört gemäß Artikel 13 GG alles zur Wohnung?

Unter Wohnung sind solche Räume zu verstehen, die der allgemeinen Zugänglichkeit durch eine räumliche Abschottung entzogen sind und zur Stätte des privaten Lebens und Wirkens bestimmt sind. Art. 13 Abs. 1 GG schützt die Unverletzlichkeit der Wohnung.

Was schützt Artikel 13?

Artikel 13 sagt: Die private Wohnung ist immer geschützt. Niemand darf uns da Vorschriften machen. Niemand darf gegen unseren Willen in unsere Wohnung kommen. Niemand darf uns gegen unseren Willen in der Wohnung zugucken.

Wann liegt ein Eingriff in ein Grundrecht vor?

Ein Eingriff in den Schutzbereich liegt bei jeder staatlichen Maßnahme vor, die ein grundrechtlich geschütztes Verhalten ganz oder teilweise unmöglich macht, gleichgültig ob diese Wirkung final oder unbeabsichtigt, unmittelbar oder mittelbar, rechtlich oder tatsächlich, mit oder ohne Befehl und Zwang erfolgt, sofern ...

Hat der Vermieter das Recht in die Wohnung zu gehen?

Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch darauf, dass der Vermieter die Wohnung des Mieters besichtigen darf und der Mieter den Zutritt dulden muss. Unter gewissen Umständen hat der Vermieter jedoch ein berechtigtes Interesse an einer Besichtigung, dass notfalls auch gerichtlich geltend gemacht werden kann.

Warum ist die Privatsphäre Wohnung wichtig?

Das Bundesverfassungsgericht hat dies letztlich damit begründet, dass der Mensch zur höchstpersönlichen Kommunikation nicht in gleicher Weise auf die Telekommunikation angewiesen ist wie auf die Wohnung. Mit anderen Worten: Eine (von Eingriffen ungestörte) Wohnung braucht jeder Mensch, ein Telefon aber nicht.

Ist ein haftraum eine Wohnung?

aa) Denn das nichtöffentlich gesprochene Wort wurde mit technischen Mitteln außerhalb von Wohnungen abgehört und aufgezeichnet. Der Besuchsraum der Haftanstalt ist keine Wohnung im Sinne des Art. 13 GG. Bereits Hafträume einer Justizvollzugsanstalt werden vom Schutzbereich des Art.

Wo steht Eigentum verpflichtet?

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Art 14. (1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.

Was ist räumliche Privatsphäre?

Die räumliche Privatsphäre wird in vielen Ländern nicht nur als Grundrecht geschützt, sondern auch in verschiedenen Normen auf Gesetzesstufe (etwa im Strafrecht und Zivilrecht) zum Schutz des realen und virtuellen Hausfriedens/Hausrechts konkretisiert.

Was bedeutet Artikel 14?

Unser Eigentum ist auch eine Verpflichtung. Artikel 14 sagt: Was uns gehört, darf uns niemand wegnehmen. Der Staat schützt das Eigentum. Eltern können das Eigentum an die Kinder vererben.

Welche Grundrechte werden durch Corona verletzt?

Auch in der aktuellen Krisensituation gilt die Rechtsschutzgarantie des Grundgesetzes (Artikel 19 Absatz 4). Das bedeutet, dass jede*r sich stets gegen freiheitsbeschränkende Maßnahmen gerichtlich zur Wehr setzen kann, also auch gegen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus.

Was gilt als Wohnung?

Wohnung im Sinne dieses Gesetzes ist jeder umschlossene Raum, der zum Wohnen oder Schlafen benutzt wird. Als Wohnung gilt auch die Unterkunft an Bord eines Schiffes der Marine. Wohnwagen und Wohnschiffe sind nur dann als Wohnungen anzusehen, wenn sie nicht oder nur gelegentlich fortbewegt werden.

Wann wird Artikel 13 umgesetzt?

Eine erste Fassung ist am 10. April 2019 online gegangen.

Was ist das erste Grundrecht?

Artikel 1. (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Sind Geschäftsräume Wohnung?

Wenn man Privatheit nicht als Zurückgezogenheit versteht, sondern im Sinne von freier Persönlichkeitsentfaltung begreift, können auch Betriebs- und Geschäftsräume als Wohnungen angesehen werden.

Was bedeutet nach Artikel 14 des Grundgesetzes die Sozialbindung des Eigentums?

In Art. 14 Abs. 2 Grundgesetz steht: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Was ist menschenwürdiges Wohnen?

Man muss dazu wissen, was das Menschenrecht auf Wohnen beinhaltet: erstens die hinreichende Verfügbarkeit von Wohnraum, zweitens einen diskriminierungsfreien und bezahlbaren Zugang zu Wohnraum und drittens eine menschenwürdige Wohnqualität.

Hat ein Obdachloser Recht auf eine Wohnung?

Wird jemand unfreiwillig obdachlos, so steht ihm ein Anspruch gegenüber der zuständigen Polizeibehörde zu, in eine Wohnung eingewiesen zu werden. Die Behörde ist jedoch nicht verpflichtet, dem Obdachlosen eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen, die den Anforderungen an eine wohnungsmässi- ge Versorgung entspricht (B.

In welchem Artikel ist das Recht auf Eigentum festgehalten?

1. Jeder Mensch hat das Recht, sowohl allein als auch in Gemeinschaft mit anderen Eigentum innezuhaben.