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Was bedeutet die Schlussrechnung vom Insolvenzverwalter?

Gefragt von: Henriette Kruse  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Die Schlussrechnung soll den Verfahrensbeteiligten, insb. den Gläubigern und dem Insolvenzgericht, ein vollständiges Bild über die Tätigkeit des Insolvenzverwalters vermitteln und ihnen sämtliche Informationen über den Verfahrensablauf zur Verfügung stellen.

Was ist der Schlusstermin im Insolvenzverfahren?

Nach § 197 Abs. 2 InsO soll zwischen der öffentlichen Bekanntmachung des Termins und dem Termin eine Frist von mindestens einem Monat und höchstens 2 Monaten liegen. Die Frist von mindestens einen Monat gibt dem Insolvenzverwalter die Gelegenheit, nach §§ 189 ff.

Was passiert nach der Schlussverteilung?

Mit der Schlussverteilung endet in der Regel das Insolvenzverfahren und die Gläubiger erhalten eine (grundsätzlich letztmalige) Befriedigung Ihrer angemeldeten Forderung nach einem bestimmten Verteilungsverfahren. Der Schuldner kommt in die Wohlverhaltensperiode und ihn treffen deutliche weniger Obliegenheiten.

Was passiert nach Schlusstermin?

Das Insolvenzverfahren endet mit dem Schlusstermin. In dieser abschließenden Gläubigerversammlung erörtert der Insolvenzverwalter seine Schlussrechnung und die Gläubiger haben die Chance, Einwendungen gegen das Schlussverzeichnis zu erheben.

Was bedeutet wird der Schlussverteilung zugestimmt?

Mit der Zustimmung zur Schlussverteilung ist gem. § 197 Abs. 1 Satz 1 InsO zugleich der Schlusstermin zu bestimmen, wobei zu beachten ist, dass der Schlusstermin mitsamt seiner Tagesordnung öffentlich bekannt zu machen ist.

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Was bedeutet Schlussbericht bei Insolvenzverfahren?

Schlussbericht und Schlusstermin

Nachdem sämtliche Vermögensgegenstände verwertet und alle angemeldeten Insolvenzforderungen abschließend geprüft sind, reicht der Insolvenzverwalter einen Schlussbericht und die Schlussrechnungslegung beim Insolvenzgericht ein.

Wie lange dauert Schlussverteilung?

Expertentipp. Die Schlussverteilung markiert (fast) das Ende des Regelverfahrens. Bis es soweit ist, vergehen in der Regel mehrere Jahre. Ist die Verwertung vollständig abgeschlossen, erfolgt die Schlussverteilung (§ 196 Abs.

Kann der Insolvenzverwalter auf mein Konto schauen?

Der Schuldner darf nichts mehr mit dem Konto machen, weil der Insolvenzverwalter nach § 80 InsO die Verfügung über die Insolvenzmasse übernimmt. Zur Insolvenzmasse gehört auch ein Konto. Also sperrt die Bank. Das betrifft erst einmal auch ein P-Konto.

Wie oft wird die Restschuldbefreiung versagt?

Bei 6 562 Insolvenzverfahren natürlicher Personen (4,6 % der Fälle) wurde die Restschuldbefreiung versagt. Der häufigste Grund war die nicht gezahlte Mindestvergütung des Treuhänders (5 140 Fälle).

Was ist ein Schlusstermin?

Der Schlusstermin ist mit dem Prüfungstermin und dem Berichtstermin einer der wichtigsten Termine im Insolvenzverfahren. Im Schlusstermin erläutert der Insolvenzverwalter den Verlauf des Insolvenzverfahrens rückblickend.

Was muss ich nach der Restschuldbefreiung tun?

Wurde Ihnen die Restschuldbefreiung erteilt, haben Sie das Ziel der Privatinsolvenz erreicht: die Schuldenfreiheit. Das Gericht erlässt Ihnen sämtliche restliche Schulden. Verschulden Sie sich erneut, sollten Sie die Schulden umgehend bezahlen – eine erneute Restschuldbefreiung ist für 11 Jahre ausgeschlossen.

Was passiert am Ende der Wohlverhaltensphase?

Nachdem der Schuldner die Wohlverhaltensphase durchlaufen hat, entscheidet das Gericht über die Restschuldbefreiung. Die Restschuldbefreiung ist das Ziel eines jeden Insolvenzverfahrens. Durch die Restschuldbefreiung muss der Schuldner seine Schulden bei den Insolvenzgläubigern nicht mehr zahlen.

Wann wird in der Wohlverhaltensphase das letzte Mal gepfändet?

Der Schuldner muss sein pfändbares Einkommen während der Wohlverhaltensphase, der sogenannten Abtretungsfrist an den Treuhänder abgegeben. Die Wohlverhaltensperiode beginnt mit der Insolvenzeröffnung und dauert drei Jahre bis zur Erteilung der Restschuldbefreiung.

Was bedeutet das Insolvenzverfahren wird nach Abhalten des Schlusstermins im schriftlichen Verfahren aufgehoben?

Sobald der Insolvenzverwalter diese sogenannte Insolvenzmasse zu Geld gemacht hat, legt er dem Gericht eine Schlussrechnung vor. Dieses bestimmt einen Schlusstermin. Nach dessen Abhaltung und der Schlussverteilung wird das Insolvenzverfahren per Beschluss aufgehoben.

Was passiert wenn die Restschuldbefreiung versagt wird?

Was sind die Folgen, wenn die Restschuldbefreiung versagt wird? Scheitert die Privatinsolvenz durch die Versagung der Restschuldbefreiung, ist die Zwangsvollstreckung durch die Gläubiger wieder zulässig. Alte Schulden bleiben bestehen und der Schuldner steht im Ergebnis so da wie vor dem Insolvenzverfahren.

Was gefährdet die Restschuldbefreiung?

Zu einer Versagung der Restschuldbefreiung führt es, wenn Sie innerhalb von 3 Jahren vor Ihrem Insolvenzantrag vorsätzlich oder fahrlässig falsche Angaben über Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse gegenüber Banken oder Behörden gemacht haben (§ 290 Abs. 1 Nr. 2 InsO).

Wann kommt der Bescheid für die Restschuldbefreiung?

Wie lange dauert es, bis das Insolvenzgericht die Restschuldbefreiung erteilt? Hat der Schuldner seinen Insolvenzantrag am 1.10.2020 oder danach gestellt, erteilt das Gericht die Restschuldbefreiung bereits nach drei Jahren.

Wie lange dauert die gerichtliche Entscheidung über die Erteilung der Restschuldbefreiung?

Dauer des Insolvenzverfahrens: Restschuldbefreiung regulär schon nach drei Jahren. Bis zur Restschuldbefreiung dauert es 3 Jahre. Die bis zur Restschuldbefreiung abzuwartende Dauer entspricht der Dauer der sogenannten Wohlverhaltensphase ab. Diese beginnt, wenn das Insolvenzgericht das Insolvenzverfahren eröffnet.

Ist ein P Konto Pflicht bei Privatinsolvenz?

Wenn Sie verschuldet sind und ein Insolvenzverfahren droht, sollten Sie unbedingt ein P-Konto einrichten. Denn nur so können Sie einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens vor der Pfändung schützen und erreichen, dass Ihr Kontoführungsvertrag während der Privatinsolvenz/Regelinsolvenz bestehen bleibt.

Was passiert wenn man zu viel Geld auf einem P Konto hat?

Da der monatliche Freibetrag überschritten wird, wird der doppelte Zahlungseingang von der Bank eingezogen. Jedoch wird der abgeschöpfte Betrag automatisch in den Folgemonat übernommen und kann schließlich vom Kontoinhaber frei genutzt werden.

Was prüft der Insolvenzverwalter alles?

zu prüfen, ob das Vermögen des Schuldners die Kosten des Verfahrens decken wird; das Gericht kann ihn zusätzlich beauftragen, als Sachverständiger zu prüfen, ob ein Eröffnungsgrund vorliegt und welche Aussichten für eine Fortführung des Unternehmens des Schuldners bestehen.

Wird in der Restschuldbefreiung noch gepfändet?

Verlauf: Nach Ablauf von genau sechs Jahren ab Eröffnung des Insolvenzverfahrens endet die Abtretungsfrist. Wenn die Restschuldbefreiung erteilt wird, besteht die Abtretung schon nicht mehr. Dem Schuldner steht daher automatisch mit Erreichen des avisierten Ablaufdatums das pfändbare Einkommen wieder zu.

Wie lange dauert es bis man in der Wohlverhaltensphase ist?

Die Wohlverhaltensphase beginnt bereits mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Wie lange dauert die Wohlverhaltensperiode? Die in der Privatinsolvenz für die Wohlverhaltensphase angesetzte Dauer beträgt drei Jahre ab der Eröffnung des Verfahrens, wenn der Insolvenzantrag nach dem 30.9.2020 gestellt wurde bzw. wird.

Was kommt nach der Wohlverhaltensphase?

In den meisten Fällen dauert die Wohlverhaltensphase der Privatinsolvenz 6 Jahre. Was passiert nach diesen 6 Jahren? Wenn sich der Schuldner während des gesamten Verfahrens redlich verhalten hat, erteilt ihm das Insolvenzgericht die Restschuldbefreiung. Dann ist er nach diesen 6 Jahren schuldenfrei.

Kann man nach der Restschuldbefreiung wieder kreditwürdig?

Gelten Schuldner nach ihrem Privatkonkurs automatisch wieder als kreditwürdig? Nein, denn aufgrund der durchlaufenen Insolvenz befürchten die Banken, dass es erneut zu einem Zahlungsausfall kommen kann.