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Was bedeutet Dauerstillen?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Marc Hiller MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 19. Juli 2023
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Dauerstillen ist phasenweise ganz normal. Babys trinken mehrmals über den Tag verteilt, aber der vier Stunden Rhythmus, der immer noch in einigen Krankenhäusern erklärt wird, ist kein natürlicher. Es gibt Phasen, wo sie mehr am Stück trinken und auch schneller wieder etwas trinken wollen.

Wie lange dauert das Dauerstillen?

Der Begriff beschreibt also eine Phase, in der das Baby häufig und viel gestillt werden möchte. Tatsächlich durchläuft jedes Baby früher oder später eine oder sogar mehrere Clusterfeeding-Phasen. Bei den einen ist sie besonders ausgeprägt und zieht sich über mehrere Wochen, bei anderen dauert sie nur ein paar Tage.

Was heißt Langzeitstillen?

Wenn Kinder über das “übliche” Alter hinaus gestillt werden, wird von manchen der Begriff „Langzeitstillen“ verwendet. In Deutschland lag die durchschnittliche Stilldauer 2018 bei 8 Monaten (Brettschneider et al., 2018), in angelsächsischen Ländern (Großbritannien, USA, Australien) wird noch deutlich kürzer gestillt.

Ist Dauerstillen normal?

das Dauerstillen ist NORMAL und keineswegs ein Anzeichen für zu wenig Milch. Deshalb ist es in der Regel auch nicht sinnvoll zuzufüttern, im Gegenteil durch das Zufüttern werden nur neue Probleme geschaffen. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust.

Kann man auch zu viel Stillen?

Sollte dein Kind sein Bedürfnis nach Nähe oder sein Saugbedürfnis befriedigen wollen, dann spuckt es vielleicht die dabei aufgenommene Milch zu Teilen wieder aus. Aber lass dich beruhigen, es wird auf keinen Fall zu viel Muttermilch trinken oder gar zu dick werden.

Dauerstillen am Abend - Clusterfeeding 🌛

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Was tun wenn Baby ständig an die Brust will?

In den ersten Wochen ist es ganz normal, dass Dein Baby ständig an die Brust will. Wenn Du auf seine Bedürfnisse eingehst und das Clusterfeeding mitmachst – auch, wenn es anstrengend ist – sorgst Du dafür, dass sich alles gut einspielt. Denn durch das häufige Saugen wird Deine Milchproduktion angekurbelt.

Sind stillkinder anstrengender?

Tatsächlich aber sind die Nächte mit Stillkindern anstrengender als mit Flaschenkindern. Einerseits weil sich die Kinder mehr melden, andererseits reagieren die Mütter aber auch schneller. Muttermilch ist schnell verdaut, ein Stillkind braucht häufig kleinere Portionen.

Sind stillkinder anders?

Zahlreiche Studien konnten nachweisen, dass gestillte Kinder weniger Infektionen durchmachen und seltener übergewichtig sind, auch in der kognitiven Entwicklung und in der Schule schnitten sie oft besser ab als die sogenannten Flaschenkinder.

Was tun gegen Dauerstillen?

Einen Tipps habe ich für dich trotzdem. Wenn im Schlaf oder Halbschlaf das Kind, dem man die Brustwarze aus dem Mund genommen hat, wieder zu "suchen" beginnt, drückt man ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein.

Welche Stillabstände sind normal?

Und noch etwas: Ein Stillabstand von zwei bis vier Stunden ist bei einem Stillkind völlig normal. Bei Entwicklungsschüben fordern die Babys eben mehr Stillzeiten ein. Somit sind auch kürzere Abstände vollkommen üblich. Also ihr seht, vom 4-Stunden-Rhythmus sind Babys meist weit entfernt.

Wie lange darf man maximal voll Stillen?

WHO, UNICEF und die Nationale Stillkommission raten dazu, mindestens sechs Monate voll zu stillen und dann langsam damit zu beginnen, andere Nahrung zuzufüttern. Sofern Mütter und Kinder es wollen, rät die Nationale Stillkommission, mit entsprechender Beikost bis zum Ende des ersten Lebensjahres weiter zu stillen.

Was macht Langzeitstillen mit dem Körper?

Kinder, die länger als sechs Monate gestillt wurden, leiden seltener an Allergien und Infektionen. Auch ihr Risiko, im späteren Leben Übergewicht, Diabetes und einige andere chronische Erkrankungen zu entwickeln, ist im Vergleich zu kürzer oder nicht gestillten Babys reduziert.

Was passiert wenn man zu lange stillt?

Langzeitstillen ist nicht nur für dein Baby ideal – es ist auch gut für dich. Wenn du länger als sechs Monate stillst, senkst du lebenslang dein Risiko für Herzkrankheiten,27 Typ-2-Diabetes28 und Brust-,29 Eierstock-30 und Gebärmutterkrebs.

Soll ich mein Baby an der Brust nuckeln lassen?

In den ersten Wochen bietet es sich jedoch bei Stillbabys an, auf einen Nuckel zu verzichten. Bei stillenden Müttern ist es wichtig, dass die Milchbildung gut in Schwung kommt und Angebot und Nachfrage der Milch zusammen passen. Dies reguliert sich dadurch, wie oft das Baby an der Brust saugt.

Wie Baby beruhigen ohne Stillen?

Eine bekannte Spieluhr oder Musik einschalten. Ein Nachtlicht/Projektor, bei dem das Baby zusehen kann. Im Zimmer auf und ab tragen bis es sich beruhigt hat. Wenn es keinen Körperkontakt möchte, einfach bei ihm sein und da sein.

Kann ein Baby an der Brust nuckeln ohne zu trinken?

Dir wird schnell auffallen, dass Dein Baby auch gerne an Deiner Brust nuckelt, wenn es gar keinen Hunger mehr hat und die Stillmahlzeit deshalb eigentlich schon vorbei ist. Denn der Saugreflex Deines Babys ist stark ausgeprägt, jedoch keineswegs nur, um Nahrung aufzunehmen.

Sind stillkinder wirklich gesünder?

Welche Effekte hat Muttermilch auf die Gesundheit des Säuglings? Gestillte Säuglinge sind gesünder, das konnte in Studien belegt werden. Wird ein Kind vier bis sechs Monate ausschließlich gestillt, sinkt die Zahl der Infekte um 40 bis 70 Prozent. Dies können beispielsweise Infekte der unteren Atemwege sein.

Sind stillkinder seltener krank?

Dem Wohlbefinden der Mutter ist auch zuträglich, dass Stillen praktisch, kostenlos und jederzeit und überall möglich ist. Ausschließlich gestillte Kinder gedeihen in den ersten Lebensmonaten besser als nicht gestillte. Gestillte Kinder werden im ersten Lebensjahr weniger häufig krank.

Warum will Baby nachts stündlich an die Brust?

Vielleicht meldet sich das Baby plötzlich wieder häufiger und will jede Stunde gestillt werden. Der häufigste Grund dafür ist ein Bedarfsschub des Kindes, das mehr Milch zum Wachsen braucht. Wenn du dann zuversichtlich häufiger stillst, löst sich dieses „Problem” oft von alleine.

Sind Stillbabys intelligenter?

Kurz nach der Einschulung zeigten gestillte Kinder einen im Durchschnitt um sechs Punkte höheren Intelligenzquotienten. Als Grund für die positiven Effekte der Muttermilch auf die Intelligenz vermuten Mediziner vor allem die so genannten "langkettigen Fettsäuren", die für die Hirnentwicklung von Kindern bedeutsam sind.

Kann ein Baby seine Mama vermissen?

In den ersten Lebensmonaten kann eine andere Person in die Rolle der Mutter schlüpfen, ohne dass das Baby die Mutter vermisst. Etwa ab dem 7. Lebensmonat mit dem Einsetzen des so genannten Fremdelns ändert sich das. Das Kind erwartet den Anblick der Mutter und ist enttäuscht, wenn es jemanden anderen zu sehen bekommt.

Welche Nachteile hat das Stillen?

Nachteile vom Stillen

Ein Milchstau kann außerdem zu einer schmerzhaften Brustentzündung führen. Andere Mütter hingegen haben Angst, dass zu wenig Milch bei ihrem Kind ankommt. Mit einer Flasche erkennen sie genau, wie viel ihr Kind trinkt. Eine stillende Mutter muss immer fit und präsent sein.

Warum nimmt man beim Stillen so viel ab?

Denn durch eine Diät lösen sich Schadstoffe aus dem Fettgewebe und gelangen in die Muttermilch. Dein Kleines trinkt quasi deine Schlacken mit. Da dein Körper durch das Stillen mehr Energie braucht, verlierst du automatisch etwas Gewicht – vorausgesetzt, du achtest auf deine Ernährung.

Wie oft kommen stillkinder nachts?

Eine Studie mit über 700 Babys in Wales hat gezeigt, dass fast 80 % der Babys zwischen sechs und 12 Monaten mindestens einmal pro Nacht und 25 % drei Mal pro Nacht oder häufiger aufwachten. Es gab keinen Unterschied in der Häufigkeit zwischen gestillten oder mit Säuglingsnahrung gefütterten Babys.

Wann schläft ein Stillbaby durch?

Nach drei bis sechs Monaten können Neugeborene mitunter bis zu fünf Stunden am Stück schlafen. So richtig durchschlafen tun die meisten Babys allerdings frühestens ab einem Alter von zwölf Monaten. Ab dann können sie teils bis zu acht Stunden am Stück schlummern.

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