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Was bedeutet Bürgen für ein Haus?

Gefragt von: Helena Fritsch  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Bei einem Hauskredit mit Bürgen übernimmt eine dritte Partei die Aufgabe, bei einer eventuellen Zahlungsunfähigkeit des eigentlichen Kreditnehmers für dessen Schulden aufzukommen. Er haftet in einem solchen Fall mit seinem eigenen Vermögen und die. Als Bürgen kommen folgende Personen in Frage: Eltern.

Was bedeutet Bürgen beim Hauskauf?

Ein Bürge haftet für die Verbindlichkeiten eines anderen. Das bedeutet, dass der Bürge die Ratenzahlung eines Kredits übernimmt, wenn der eigentliche Kreditnehmer diese nicht zahlen kann. Daher gilt ein Bürge – ähnlich wie beispielsweise eine Immobilie oder eine Risikolebensversicherung – als Sicherheit für die Bank.

Hat man als Bürge Nachteile?

Es kann aber sein, dass der Bürge beim Versuch einen eigenen Kredit zu erhalten, bei einigen Banken Probleme bekommt. Denn die übernommene Bürgschaft bedeutet im schlechten Fall eine finanzielle Belastung, die wiederum eigene Ratenzahlungen beeinträchtigen kann.

Wie läuft es wenn ich Bürge?

Es handelt sich dabei um einen einseitig verpflichtenden Vertrag. Das bedeutet: Es reicht aus, wenn sich der Bürge gegenüber dem Gläubiger dazu verpflichtet, die Schulden des Hauptschuldners zu begleichen, wenn dieser zahlungsunfähig ist. Weder Schuldner noch Gläubiger müssen den entsprechenden Vertrag unterschreiben.

Wann braucht man einen Bürgen beim Hauskauf?

Des Weiteren kann der Mitantragsteller von der Bank sofort in die Pflicht genommen werden, auch wenn es keine Zahlungsverzögerungen gibt. Der Bürge muss erst aktiv werden, wenn die Ratenzahlungen ins Stocken kommen. Banken nutzen Bürgschaften, um sich gegen Zahlungsausfälle abzusichern.

Was bedeutet Bürgschaft? Einfach erklärt (Immobilien Definitionen)

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Wie viel muss man verdienen um Bürgen zu können?

Ebenso wie die Barkaution ist die Gesamthöhe der Mietbürgschaft auf drei Nettokaltmieten beschränkt. Liegt die Nettokaltmiete einer Mietwohnung bei 800 Euro, darf die Mietbürgschaft somit 2.400 Euro nicht übersteigen.

Wird ein Bürge ins Grundbuch eingetragen?

Vor allem beim Hauskauf lassen sich die Kreditinstitute lieber so genannte Grundpfandrechte ins Grundbuch eintragen. Denn mit einer Hypothek oder Grundschuld in der Hand können sie notfalls die wertvolle Immobilie versteigern lassen, statt langwierig einem mittellosen Bürgen hinterherzuklagen.

Ist eine Bürgschaft gut?

Der Gläubiger hat nämlich nun die Gewissheit, dass er auf zwei Personen zur Begleichung der Schulden zurückgreifen kann. Aus diesem Grund ist ein Bürge für einen Gläubiger immer von Vorteil, da er den möglichen Zahlungsausfall einer Person mit dem Vermögen einer anderen Person kompensieren kann.

Wie lange muss ich Bürgen?

Für die Verjährung einer Bürgschaft gilt die dreijährige Regelverjährung nach § 199 BGB. Die Verjährungsfrist von drei Jahren beginnt mit Ende des Jahres, in dem der Anspruch des Bürgen entstanden ist.

Was hat ein Bürge für Rechte?

Der Bürge kann sämtliche Einreden des Hauptschuldners, z.B. die Einrede der Verjährung, geltend machen (§ 768 BGB). Solange der Hauptschuldner das Recht besitzt, das der Verbindlichkeit zugrunde liegende Rechtsgeschäft anzufechten, muss der Bürge die Forderung dem Gläubiger gegenüber nicht begleichen (§ 770 BGB).

Warum sollte man nicht Bürgen?

Lieber nicht! Eine Bürgschaft ist keine kleine Gefälligkeit, sondern ein knallharter Vertrag - und kann gar in die Pleite führen, warnt die Verbraucherzentrale. Banken lieben Bürgschaften - oft sind sie die Grundvoraussetzung für einen Kredit.

Wie gefährlich ist eine Bürgschaft?

(2) Der Bürge haftet für die dem Gläubiger von dem Hauptschuldner zu ersetzenden Kosten der Kündigung und der Rechtsverfolgung. “ Bürgen liefern mit der Bürgschaft eine gefährliche Garantie: Sie haften auch für Zinsen und Kosten der Rechtsverfolgung.

Wer darf nicht Bürgen?

Ruinöse Bürgschaften unter Ehegatten und Verwandten sind sittenwidrig. Grundsätzlich muss der Bürge für die Folgen seiner Unterschrift einstehen, auch wenn er sich dadurch überschuldet. Das gilt aber nicht, wenn er durch seine Bürgschaftsverpflichtung "krass überfordert" ist und dem Kreditnehmer emotional nahe steht.

Wie komme ich aus der Bürgschaft wieder raus?

Die ordentliche Kündigung einer Bürgschaft kommt in der Regel nur dann infrage, wenn die Bürgschaftsverpflichtung auf unbestimmte Zeit besteht. Hier greift insbesondere Paragraph 242 BGB, denn nach diesem hat der Bürge auf Grundlage von Treu und Glauben das Recht einer Kündigung.

Kann jemand der gebürgt hat sein Geld zurück verlangen?

Ist der Fall eingetreten und der Bürge musste für den Schuldner zahlen, kann der Bürge vom Schuldner – zumindest theoretisch – das Geld zurückverlangen. Ob der Bürge aber tatsächlich sein Geld bekommt, ist fraglich.

Wird ein Bürge überprüft?

Auch als Bürge werden Sie dabei auf Ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überprüft, damit sichergestellt ist, dass Sie im Fall Ihrer Inanspruchnahme auch tatsächlich in der Lage sind, die Forderung der Bank zu bezahlen.

Wer haftet wenn Bürge stirbt?

Nach dem Tod des Erblassers ist es also der Erbe, der für die verbürgten Verbindlichkeiten gerade zu stehen hat.

Welche Rechtsfolgen hat der Tod eines Bürgen?

Tod des Bürgen

Die Bürgschaft erlischt grundsätzlich nicht durch den Tod des Bürgen, vielmehr rücken der Erbe bzw. die Erben in die Bürgschaftsverpflichtung des Erblassers ein.

Wie endet eine Bürgschaft?

Die Bürgschaft erlischt unter anderem, wenn der Gläubiger auf die Bürgschaft verzichtet, die Hauptforderung getilgt (§ 767 Absatz 1 BGB) oder der Bürge in Anspruch genommen wird, ein zusätzlich sicherndes Recht ohne Zustimmung des Bürgen aufgegeben wird oder der Bürge von einem vertragsmäßigen Kündigungsrecht Gebrauch ...

Was muss ich beachten wenn ich für jemanden Bürge?

Bürgen kannst Du, wenn Du volljährig bist und in Deutschland lebst. Außerdem solltest Du ein regelmäßiges Einkommen haben. Der Vertrag muss schriftlich aufgesetzt und von Dir unterschrieben werden. Aber: Du solltest auf keinen Fall aus reiner Gefälligkeit für jemanden bürgen.

Kann ich mit meinem Haus Bürgen?

Grundsätzlich ist die Bürgschaft möglich, doch wer als Privatmensch für einen anderen Kredit bürgt, sollte wissen, auf was er sich einlässt. Soll ein Hausbau ohne Eigenkapital mittels Kredit finanziert werden, kann dieser mit drei unterschiedlichen Bürgschaften gesichert werden: Ausfallbürgschaft.

Wer zahlt Bürgschaft?

Wenn ein Mieter einen Mietaval mit seiner Bank abschließt, erhält er dafür eine Bürgschaftsurkunde. Diese Urkunde wird dem Vermieter vorgelegt. Er behält sie ein, so lange das Mietverhältnis besteht. In der Regel zahlt die Bank als Bürge bereits bei der ersten Anforderung.

Was wenn der Bürge nicht zahlen kann?

Bürge im Zahlungsverzug

Sollte die Bürgschaftsforderung fällig sein, kann sich der Gläubiger unter den zuvor erläuterten Voraussetzungen an den Bürgen wenden und ihn zur Zahlung auffordern. Gemäß Paragraph 286 Abs.

Können Eltern das eigene Haus als Sicherheit für das Kind stellen?

Eltern stellen eigenes Haus als Sicherheit: Eltern können ihre eigene Immobilie auch als Sicherheit für die Finanzierung des Kindes hinterlegen. Das sorgt mitunter für bessere Konditionen bei der Baufinanzierung des Kindes.

Wie funktioniert eine Elternbürgschaft?

Wie funktioniert eine Elternbürgschaft? Bei einer Elternbürgschaft bürgen beide Eltern oder ein Elternteil gegenüber dem Vermieter für ein Kind, das eine Wohnung mietet. Verursacht das Kind Mietschulden oder Schäden an der Mietsache, haften die Eltern / das Elternteil finanziell.