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Warum wird Mais gehäckselt?

Gefragt von: Doris Strauß B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Die ganze Pflanze wird inklusive Stängel, Blättern und Kolben klein gehäckselt und in Silos konserviert. Die so gewonnene Silage wird als energiereiches Grundfutter für Milchkühe und Fleischrinder eingesetzt oder in Biogasanlagen vergoren, um Strom und Wärme zu erzeugen.

Wieso wird Mais gehäckselt?

Durch den in der Masse enthaltenen Restzucker der Maispflanzen und den Sauerstoffmangel beginnt eine Milchsäuregärung, die die Silage ansäuert und dadurch haltbar macht. Ist die Silage zu nass und liegt zu viel Restsauerstoff vor, kann es auch zu einer unerwünschten Essigsäuregärung kommen.

Warum wird Mais für Biogasanlagen genutzt?

Mais ist genügsam, braucht vergleichsweise wenig Wasser und erzeugt relativ viel Biomasse. Deshalb ist die Verwendung dieses Grundstoffes für Biogasanlagen die attraktivste Variante.

Wird Mais gehäckselt?

Im Münsterland (Nordrhein-Westfalen) sind bereits die ersten vertrockneten Maisbestände gehäckselt worden. Auch in vielen anderen Regionen leiden die Maispflanzen an der extremen Trockenheit.

Warum wird überall Mais angebaut?

Kraftfutter fürs Vieh. Auf deutschen Feldern wuchs in den Jahrzehnten des ersten Maisbooms vor allem Silomais, der für die Viehfütterung verwendet wird. Bauern schätzen den Mais als nährstoffreiches Futter für Rinder und Schweine.

Erntewetter: Mais häckseln rund um die Uhr | Unser Land | BR

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Warum ist Mais schlecht für den Boden?

Mais baut Kohlenstoff im Ackerboden ab und wird zudem intensiv mit Stickstoff gedüngt, was wiederum besonders klimaschädliche Lachgasemissionen zur Folge hat. Humus hingegen schützt vor Erosion und Stickstoffauswaschung.

Was machen die Bauern mit dem Mais?

Bauern bauen für die Ernte der vertrockneten Maiskolben ihre Mähdrescher extra um und nutzen nur komplett ausgereifte Maiskörner zur Herstellung des CCM. Der Rest der Pflanze fällt auf den Boden und unterstützt dort die Humusbildung. Bei der Herstellung von Silomais hingegen nutzen Bauern die gesamte Maispflanze.

Warum wird Mais vertrocknet geerntet?

Vielerorts sind kurze und vertrocknete Maispflanzen auf den Feldern zu sehen, da die Trockenheit das Wachstum der Pflanzen stark verringert hat. Sind bereits zahlreiche Blattetagen der Maispflanze vertrocknet, wird sie sich auch nach lang ersehntem Regen / durch Bewässerung nicht weiterentwickeln.

Was passiert mit dem Mais nach der Ernte?

Meist wird der Mais ab Mitte September mit großen Maschinen, den Maishäckslern, geerntet. Nach dem Häckseln kommt der zerkleinerte Mais dann in ein Silo und wird luftdicht unter Folie eingepackt und siliert. Dabei vergären Milchsäurebakterien den Zucker im Mais. Der Mais wird so haltbar gemacht.

Wann Silomais häckseln?

Im Spätsommer ist auf den Feldern erneut einiges los. Hier sind die schönsten Bilder der agrarheute-Leser vom Maishäckseln 2019. Während in Norddeutschland die Silomaisreife erst Mitte bis Ende September erwartet wird, müssen die süddeutschen Landwirte schon aufs Feld.

Was kostet 1 ha Mais?

Es errechnen sich bei diesen Werten je nach Standort (400 bzw. 700 €/ha Flächenkosten) notwendige Mindesterlöse für den Silomaisverkauf ab Feld von 1.206 bis 1.647 €/ha.

Wie macht man aus Mais Strom?

Ein neuer Energie-Rohstoff macht Karriere – der Mais
  1. Reifer Maiskolben. Quelle: BASF AgroSlide.
  2. Die Maissilage wird mit einem Rührwerk durchmischt und in den Gärbehälter (Fermenter) gefüllt. Unter Luftabschluss setzt die Vergärung ein. ...
  3. Das Herz einer Biogasanlage ist das Blockheizkraftwerkwerk.

Warum ist der Mais noch nicht geerntet?

Probleme durch nasse Böden Die Landwirte müssen den Mais stehen lassen. Nasse Böden machen Abschluss der Ernte derzeit unmöglich. Auch Wintergetreide kann nur schwer bestellt werden.

Warum wird Silage verdichtet?

Durch das Verdichten wird der Sauerstoff weitgehend aus dem Siliergut entfernt, um optimale Bedingungen für den erwünschten Gärprozess durch Milchsäurebakterien zu schaffen. Auch die Lagerstabilität nach Anschnitt der Silage ist bei guter Verdichtung deutlich besser, schreibt Jürgen Beckhoff vom aid Infodienst.

Wie lange braucht Maissilage zum Gären?

Bis eine Grassilage den kritischen pH-Wert erreicht hat, d. h. anaerob stabil bleibt, ist eine Gärzeit von 4 bis 8 Wochen erforderlich, wobei trockene Silagen eine längere Gär- zeit benötigen.

Ist Mais gesund oder nicht?

Durch seinen Anteil an Ballaststoffen, aber auch an Kalium, Magnesium, Mangan und Vitaminen, einschließlich Vitamin B9, eignet er sich optimal für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Ein weiterer Vorteil für alle, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden: Mais ist glutenfrei.

Kann man Mais ungekocht essen?

Zarte Zuckermaissorten können teilweise sogar roh verzehrt werden. In der Regel wird die Hülsenfrucht aber kurz in kochendem Wasser gegart oder gegrillt. Sie können den Mais dann pur als ganzen Kolben genießen oder ihn mit Butter und Salz oder Kräutern verfeinern.

Was passiert mit dem ganzen Mais?

Etwa 85 Prozent werden als sogenannter Silomais geerntet. Dabei zerkleinert man die komplette Pflanze (Häckseln) und macht sie durch eine Milchsäuregärung unter einer luftdichten Folie als Silage haltbar. Maissilage wird zur Rinderfütterung oder für Biogasanlagen eingesetzt.

Warum wird Mais getrocknet?

Mais, der zur Popcornherstellung bzw. zur Tierfütterung verwendet werden soll, kann zur besseren Haltbarkeit getrocknet werden. Insbesondere Popcornmais muss trocknen, sonst „poppt“ er nicht richtig.

Wie lange bleibt der Mais stehen?

Gemüsemais hält sich etwa eine Woche im Gemüsefach des Kühlschranks frisch. Sie können jedoch auch sowohl die Kolben wie auch die Körner für zwei bis drei Minuten in kochendem Wasser blanchieren und anschließend in einem Gefrierbeutel ins Tiefkühlfach legen.

Wann ist Mais vertrocknet?

Die Nährstoffumsetzung der Pflanze ist stark eingeschränkt, wenn sich die Blätter bedingt durch Trockenstress bereits einrollen. Kolbenlose oder kolbenarme Bestände sollten spätestens gehäckselt werden, wenn die einzelne Pflanze zu 40-45 % vertrocknet ist.

Warum baut Deutschland kein Weizen an?

In Deutschland herrscht Überangebot statt Mangel an Getreide

Zudem hat Deutschland bei Getreide insgesamt einen Selbstversorgungsgrad von 101 Prozent, bei Weichweizen sogar von 125 und bei Gerste von 113 Prozent. Einen Getreide-Mangel gibt es in Deutschland also nicht.

Ist Mais nachhaltig?

In seiner ökologischen Leistung ist der Mais im Vergleich zu Getreide und Raps unschlagbar. Pro Hektar und Jahr werden 32 Tonnen CO2 gebunden und 24 Tonnen O2 freigesetzt.

Ist Mais schädlich für die Umwelt?

Das genügsame Süßgras Mais dominiert die deutschen Äcker – dem Boden tut das nicht gut. Der Anbau in Monokulturen laugt die Böden aus und zieht hohen Düngereinsatz nach sich. Über Jahrzehnte haben Landwirte Moore entwässert und so aus Feuchtgebieten Grasland und Ackerflächen gemacht.