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Warum wird in Deutschland keine Steinkohle mehr gefördert?

Gefragt von: Wanda Schüler  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Gefährlich für Mensch und Umwelt
Das ist günstiger, als sie selbst abzubauen. Zudem ist die Arbeit gefährlich, da Bergleute unter der Erde verschüttet werden können. Kohle ist auch schlecht für die Umwelt. Daher soll in Deutschland nun keine Steinkohle mehr abgebaut werden.

Kann Deutschland wieder Steinkohle fördern?

Die Unternehmen der deutschen Steinkohleindustrie operieren nach wie vor mit dieser Zahl. Doch neuerdings spricht die Bundesanstalt nur noch von Steinkohle-Reserven in Höhe von 152 Millionen Tonnen. Diese Menge sei derzeit mit Subventionen in einem absehbaren Zeitraum wirtschaftlich zu fördern.

Warum wurde Steinkohle abgeschafft?

Es ist möglich, vor 2030 aus der klimaschädlichen Kohle auszusteigen, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden. Der BUND hat dafür einen konkreten Abschaltplan für Kohlekraftwerke und AKW vorgelegt. Nur so können die deutschen Klimaziele erreicht und die Energiewende vollzogen werden.

Hat Deutschland noch Steinkohle?

Hierzulande wurden im Jahr 2018 noch etwa 1,8 Millionen Tonnen Steinkohle im Ruhrgebiet gefördert. Insgesamt umfasste die Kohleproduktion in Deutschland im Jahr 2021 ein Volumen von etwa 126 Millionen Tonnen. Der übrige Bedarf wird durch Importe aus dem Ausland gedeckt.

Warum ist die deutsche Steinkohle nicht konkurrenzfähig?

Der große Teil kommt aus Übersee. Dort liegt die Kohle nur knapp unter der Erdoberfläche, während sie hierzulande in Tiefen von 1000 Metern und mehr abgebaut wird. Der hohe Aufwand mache die Förderung teuer, international ist deutsche Kohle nicht konkurrenzfähig.

Deutscher Steinkohlebergbau beendet

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Warum keine deutsche Kohle?

Ein wichtiger Grund für einen Kohleausstieg ist, eine gravierende globale Erwärmung sowie deren Folgen zu verhindern. Kohle emittiert pro kWh deutlich mehr Kohlenstoffdioxid (CO2) als Erdöl oder Erdgas, wodurch sie überproportional zum Klimawandel beiträgt.

Wo kauft Deutschland Steinkohle?

Im Jahr 2020 importierte Deutschland Steinkohle vor allem aus Russland (45 Prozent), aus den USA (18 Prozent) und aus Australien (12 Prozent). Aktuell plant die EU, einen Importstopp für russische Kohle zu verhängen.

Wer liefert Steinkohle nach Deutschland?

Die Bundesrepublik importierte im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt Kohle im Wert von rund 2,2 Milliarden Euro aus Russland. Das entspricht mehr als 50 Prozent der gesamten Einfuhren von Steinkohle nach Deutschland. Abnehmer der russischen Kohle sind etwa die Energiekonzerne RWE, Uniper und EnBW.

Warum importiert Deutschland Steinkohle?

Zunächst wurde nach der „Wende“ noch mehr Steinkohle importiert, um die rückläufige Förderung der Kohle im Inland zu kompensieren. Dieser gegenläufige Prozess ist mittlerweile allerdings zu einem Ende gekommen.

Wo wird Steinkohle noch heute gefördert?

Die Volksrepublik China förderte dabei mit 52,1 % mehr als die Hälfte. In Europa liegen die größten Abbaugebiete in Russland, Polen und der Ukraine. In Deutschland wurde zuletzt noch in zwei Bergwerken der RAG Deutsche Steinkohle AG Steinkohle abgebaut (Prosper-Haniel in Bottrop und Anthrazit Ibbenbüren).

Hat Deutschland genug Kohle?

Zur Stromgewinnung sind derzeit noch 151 Kohle-Kraftwerksblöcke in Deutschland am Netz. Bei der Braunkohle wäre Deutschland komplett unabhängig - von dem Rohstoff, der im Tagebau im Rheinland, in Mitteldeutschland und in der Lausitz gewonnen wird, gibt es noch genug. Steinkohle wird komplett aus dem Ausland importiert.

Was ist das Problem beim Kohleausstieg bis 2030?

Kohleausstieg Deutschland bis 2030: Was ist das Problem? Wir können nicht abschalten ohne vorher anzuschalten. Die gesicherte Leistung aus Kohlekraftwerken muss ersetzt werden durch den Zubau von Gaskraftwerken. Solarstrom und Windkraft steuern fast keine gesicherte Leistung bei.

Wann ist Deutschland aus der Steinkohle ausgestiegen?

Wann hat Deutschland den Ausstieg aus der Kohlekraft geschafft? Deutschland wird bis spätestens 2038, möglichst schon 2035, aus der Kohleverstromung aussteigen. 2020 wurden erste Braunkohle-Kraftwerke stillgelegt und die erste Ausschreibungsrunde zur Abschaltung von Steinkohlekraftwerken durchgeführt.

Warum ist Kohle aus Polen oder Südafrika günstiger als in Deutschland?

Um die neun Millionen Tonnen kamen aus den USA, danach folgen Kolumbien, Australien, Polen, Südafrika als größte Lieferanten. Steinkohle, die aus diesen Ländern kommt, ist viel günstiger als deutsche Steinkohle – vor allem, weil sie dort nicht so tief abgebaut werden muss.

Wie lange reicht die Kohle in Deutschland?

Bei Kohle und Erdgas ist die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) optimistisch, dass sie noch mehrere Jahrzehnte ausreichend zur Verfügung stehen. Allein aus den gesicherten Reserven ließen sich demnach noch 133 Jahre lang Steinkohle und 270 Jahre lang Braunkohle gewinnen.

Wird in Deutschland noch Kohle abgebaut?

Es gibt insgesamt drei große sogenannte Reviere mit mehreren Abbaugebieten für Braunkohle in Deutschland, in denen gerade gebaggert wird. Sie liegen in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen.

Wie viel Kohle bekommt Deutschland aus Russland?

Einfuhr von Steinkohle aus Russland in Deutschland bis 2021

Im Jahr 2021 wurden mehr als 20 Millionen Tonnen Steinkohle aus Russland in Deutschland importiert.

Wo wird in Russland Steinkohle gefördert?

In der Gebietshauptstadt Kemerowo, 3400 Kilometer und gut vier Flugstunden von Moskau entfernt, feierte Russlands Präsident „300 Jahre Kusbass“ – das ist die russische Kurzform für das Kusnezker Becken, Russlands größtes Steinkohlerevier, wo 1721 erste Vorkommen entdeckt wurden.

Welche Kohle kommt aus Russland?

Jede zweite Tonne Steinkohle aus Russland

Die Zahlen umfassen sowohl Steinkohle als auch das Kohleprodukt Koks, das zum Beispiel in der Stahlherstellung genutzt wird. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums machte vor dem Ukraine-Krieg russische Kohle rund 50 Prozent des deutschen Steinkohleverbrauchs aus.

Wie viel kostet eine Tonne Steinkohle?

Im Jahr 2020 betrug der Preis für Kraftwerkskohle durchschnittlich 63 Euro je Tonne Steinkohleeinheit.

Woher importiert China Kohle?

China blockiert aus politischen Gründen den Import von Kohle aus Australien und importiert stattdessen aus Indonesien, so der VDKi.

Wohin exportiert Russland Kohle?

Angesichts der westlichen Sanktionen exportiert Russland mittlerweile einen Großteil seiner Kohle nach Indien. Das Land ist zum drittgrößten Kohlelieferanten Indiens aufgestiegen, die Einfuhren sind zwischen Juni und Juli um mehr als 70 Prozent angestiegen.

Wie kommt Russische Kohle nach Deutschland?

Die meiste Kohle, die russische Unternehmen nach Deutschland liefern, hat einen sehr weiten Weg hinter sich. Sie stammt aus dem sibirischen Kusnezker Becken und wird mit Zügen mehr als 4.000 Kilometer weit bis zu Ostseehäfen gefahren, zum Beispiel in der Nähe von Sankt Petersburg oder im Baltikum.

Was ist der Unterschied zwischen Braun und Steinkohle?

Der größte Unterschied zwischen Steinkohle und Braunkohle liegt in der Dichte und den daraus resultierenden unterschiedlichen Brennwerten. Steinkohle ist härter als Braunkohle. Daher verwundert es nicht, dass Braunkohle auch als Weichkohle bezeichnet wird, während Steinkohle zu den Hartkohlen gehört.

Wer exportiert am meisten Kohle?

Die Statistik zeigt in einem Ranking die größten Kohleexporteure weltweit im Jahr 2020. Kolumbien exportierte in diesem Jahr insgesamt rund 52 Millionen Tonnen Kohle. Insgesamt wurden weltweit etwa 1,29 Milliarden Tonnen Kohle exportiert.