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Warum wird in Afrika kein Weizen angebaut?

Gefragt von: Vera Grimm  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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"Die Getreideproduktion in Afrika ist unter anderem deshalb zurückgegangen, weil wir die Getreidemärkte seit 20 Jahren durch Exporte kaputt gemacht haben", sagt der Agrarexperte. Weizen sei in der EU ein hoch subventioniertes Produkt, das deshalb günstig auf dem Weltmarkt angeboten werden könne.

Wird in Afrika Weizen angebaut?

Angebaut wird er eher in gemäßigten Zonen oder auf höheren Lagen, wie Nordamerika, Europa, aber auch in Indien, Australien oder Südamerika. In tropischen Regionen ist Weizenanbau nicht möglich. Nordafrika und der Nahe Osten sind ein Sonderfall, weil dort traditionell seit Jahrhunderten Weizen Grundlage für Brot ist.

Warum wird in Afrika kein Getreide angebaut?

Hungersnot trotz fruchtbarem Boden

Die Gründe sind in allen Ländern in Subsahara-Afrika dieselben: Schlechte Stromversorgung, mangelnde Lagerungsmöglichkeiten und nicht genug Kühlhäuser, sodass die Ernte Problemen wie Ungeziefer und Witterung schonungslos ausgeliefert ist.

Woher bezieht Afrika Weizen?

Der Export dorthin ist in den letzten Jahren gestiegen. Andere Länder, wohin der Weizen aus MV direkt transportiert wird, sind unter anderem Iran, Südafrika, Sudan, Algerien und Marokko. Geringere Anteile werden auch in westafrikanische Staaten exportiert, wie Guinea und Nigeria zum Beispiel.

Kann man in Afrika Getreide anbauen?

“ Mais ist das in Afrika am häufigsten angebaute Getreide. Doch nur zwei Prozent der Felder sind mit dem Anabaum bepflanzt, wie es in einem neuen Report der FAO heißt, der UN-Organisation für Lebensmittel und Landwirtschaft.

Steigende Preise für Weizen: Afrikanische Länder leiden unter Ukraine-Krieg | Unser Land | BR

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Warum kann sich Afrika nicht selbst ernähren?

Ein wesentlicher Faktor für die Verknappung von Nahrungsmitteln in Afrika südlich der Sahara ist der weltweite Aufschwung von Agrartreibstoffen durch die Energiepolitik vieler Industrienationen. Für die Produktion des Treibstoffs werden vermehrt Nutzpflanzen wie Mais, Zuckerrohr, Ölpalmen oder Sojabohnen angebaut.

Hat Afrika Weizen?

"Manche Länder wie Äthiopien, Südafrika, Tansania und Nigeria produzieren Weizen, doch es reicht nicht, um den Bedarf in Afrika zu decken", sagt Vutula.

Wie viel Weizen importiert Afrika?

Für das Erntejahr 2021/22 prognostizierte die USDA für Ägypten ein Importvolumen von 12,5 Millionen Tonnen Weizen. Damit war das nordafrikanische Land der führende Importeur von Weizen weltweit.

Welche Länder beziehen Weizen aus der Ukraine?

Welche Länder sind besonders von ukrainischem Getreide abhängig? Vor allem Ägypten bezieht einen großen Teil seines Getreides aus der Ukraine. Laut des Internationalen Handelszentrums stammten im Jahr 2020 rund 17 Prozent aller Getreideimporte aus dem heutigen Kriegsland.

Wie viel Getreide liefert die Ukraine nach Afrika?

Wichtigstes Zielland für das ukrainische Weizen (inkl. Mengkorn) war im Jahr 2020 Ägypten. In dem Jahr wurden rund 3,1 Millionen Tonnen in das nordafrikanische Land exportiert.

Welche Probleme hat Afrikas Landwirtschaft?

Große Teile Afrikas leiden unter ständiger Lebensmittelknappheit. In der westafrikanischen Sahel-Zone herrscht seit Monaten eine schwere Dürre. Die Lebensmittel werden knapp. Bauern bereiten das Saatgut, das eigentlich für die nächste Aussaat gedacht war, als Mahlzeiten für ihre Kinder zu.

Ist Afrika fruchtbar?

Afrika ist außerdem mit Millionen von Quadratkilometern an fruchtbaren, oft brachliegenden oder untergenutzten Böden gesegnet – und unter diesen ruhen Schätze, die zu den kostbarsten der Welt gehören. Außer 90 Prozent der bekannten Platinvorkommen, 40 Prozent aller Gold- und immerhin 15 Prozent der Erdölvorkommen.

Welches Getreide wächst in Afrika?

Die Foniohirse — auch Acha genannt — ist eine in Afrika weit verbreitete Getreideart; hier im Westen ist sie jedoch grösstenteils unbekannt. Dabei hat sie viel zu bieten. Fonio wird bereits seit mehr als 5000 Jahren in den Savannen Westafrikas angebaut und gilt dort als eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel.

Wie ist die Landwirtschaft in Afrika?

Die landwirtschaftlich nutzbare Fläche Afrikas ist beispielsweise sechsmal so groß wie die Europas. Doch während Europa mehr produziert als es verbraucht, sind insbesondere Nord- und Ostafrika auf Importe angewiesen. Rund ein Viertel des benötigten Getreides bezieht Afrika von anderen Kontinenten.

Was hat die europäische Agrarpolitik mit der schwierigen Lage afrikanischer Bauern zu tun?

Weizenexporte verdrängen lokale Getreidesorten

In den 1990 Jahren beendete die EU mengenbezogene Agrarsubventionen und stellte zu Hause auf Flächenprämien für die Bauern um. Dennoch vervielfachten sich die Weizenexporte nach Westafrika, während der Konsum lokaler Getreidesorten ständig zurückgeht.

Was wachst in Afrika?

Bananen, Jackfruits, Ananas, Tamarillos, Wassermelonen, Papayas, Datteln, Feigen, Äpfel, Mangos, Avocados, Mispeln, Kakis, Baobabfrüchte, Granatäpfel, Orangen, Kaktusfeigen, Sternfrüchte, Mandarinen, Pfirsiche, Kokosnüsse, Zitronen, Kumquats, Litschis, Birnen, Maracujas, Physalis, Limetten, Kassien, Pampelmusen, ...

Wer ist der größte Getreide Lieferant für Deutschland?

Polen, Tschechien und Frankreich stellten im Jahr 2021 die drei führenden Herkunftsländer für Getreide in Deutschland dar. Allein aus Polen wurden rund 3,4 Millionen Tonnen Getreide importiert.

Warum kann kein Getreide aus der Ukraine exportiert werden?

Ein Problem dabei: Es gibt zu wenig Personal an den Grenzen. Rund 24 Millionen Tonnen Getreide lagern nach ukrainischen Angaben aktuell in der Ukraine und können wegen des Angriffskriegs und der daraus folgenden Blockade der Häfen nicht exportiert werden.

Woher bezieht Ägypten sein Getreide?

Russland und die Ukraine sind die Kornkammer Ägyptens. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine versucht der nordafrikanische Staat, rasch neue Weizenlieferanten zu finden. Ein Anstieg der subventionierten Brotpreise wird befürchtet. Russland und die Ukraine sind Schlüsselakteure auf dem globalen Getreidemarkt.

Welches Land ist der größte Weizenproduzent?

wichtigste Getreideart ist der Weizen. Das Hauptanbaugebiet war in Indien, gefolgt von Russland und der EU. Mit einem Anteil von rund 29,3 Mio. ha lag Indien an erster Stelle der Weizenflächen.

Welches Land exportiert am meisten Weizen?

Russland gilt als führender Exporteur für Weizen. Für das Erntejahr 2022/2023 prognostizierte die USDA für Russland eine Exportmenge von rund 39.000 Tonnen Weizen. Die Europäische Union, Australien und Kanada folgen unter den größten Exporteuren des wertvollen Grundnahrungsmittels.

Wo droht Hungersnot?

Nach Angaben der Organisation hungern weltweit etwa 811 Millionen Menschen. Besonders dramatisch ist die Lage demnach im Jemen, in Afghanistan und im Südsudan - aber auch in Madagaskar und den Ländern Ostafrikas, wo die Auswirkungen der Klimakrise heftige Dürren auslösen.

Wie sieht die Fahne von Afrika aus?

Beschreibung. Die grüne Flagge zeigt die Silhouette des Kontinents Afrika, von hinten bestrahlt durch eine weiße Sonne, die die Hoffnung symbolisieren soll. Der Kontinent ist umrahmt von 53 goldenen Sternen, die für die Mitgliedstaaten stehen.

Wo ist Afrika auf der Weltkarte?

Afrika ist im Norden vom Mittelmeer, im Westen vom Atlantik, im Osten vom Indischen Ozean und dem Roten Meer umgeben. Die Küstenlänge beträgt 30.490 km, was gemessen an der großen Fläche relativ wenig ist.

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