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Warum wird Fleisch gepökelt?

Gefragt von: Mona Hübner  |  Letzte Aktualisierung: 10. August 2023
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Unter dem Begriff Pökeln versteht man das Haltbarmachen bzw. Konservieren von Fleisch durch die Zugabe von Nitritpökelsalz. Das aus Speisesalz und Kalium- oder Natriumnitrit zusammengesetzte Salz entzieht dem Fleisch Wasser, wodurch es weniger schnell verdirbt.

Warum ist gepökeltes Fleisch ungesund?

Pökelsalz macht Fleisch länger haltbar und verleiht ihm ein besonderes Aroma. Jedoch kann gepökeltes Fleisch wegen seines hohen Salzgehaltes auch gesundheitsgefährdend sein. In großen Mengen verzehrt können Speck, geräucherter Schinken, Wurstwaren und Co. krebserregend wirken.

Warum spielte das Pökeln von Fleisch früher eine wichtige Rolle?

Das Pökeln ist eine sehr alte Konservierungsmethode, die bei langen Seefahrten sehr verbreitet war, damit Fleisch auch auf hoher See als Eiweißquelle vorhanden war. In hanseatischen Urkunden um 1300 wird diese Konservierungsmethode bereits erwähnt.

Welches Fleisch ist nicht gepökelt?

Es gibt eine Reihe von Wurstsorten, die traditionell ohne Pökelsalz hergestellt werden. Dazu gehören zum Beispiel Hausmacher Blut- und Leberwurst, Hausmacher Sülze, Bratwurst, Weißwurst und Schweinebraten. Generell sollten verarbeitete Fleisch und Wurstwaren nicht täglich auf dem Speiseplan stehen.

Was ist der Unterschied zwischen geräuchert und gepökelt?

Selchfleisch, oder auch „Geselchtes“ genannt, ist eine traditionelle Kochpökelware, die aus Fleischstücken vom Schwein hergestellt wird. Dafür wird das Fleisch gepökelt, anschließend überwiegend heiß geräuchert (heiß geselcht) und traditionell vor dem Verzehr noch einer Durcherhitzung (Kochen) unterzogen.

Pökeln in Eigenlake - kinderleicht und sicher

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Wie lange muss Fleisch gepökelt werden?

Das Trockenpökeln dauert je nach Größe des Fleischstückes bis zu sechs Wochen. Beim Nasspökeln wird das Fleisch so lange in Salzlake eingelegt, bis die Salzkonzentration im Fleisch genauso hoch ist, wie in der Lake. Diese Variante braucht bis zu vier Wochen Zeit, auch hier ist die Fleischdicke entscheidend.

Wie lange kann man gepökeltes Fleisch?

Sie können das gepökelte Fleisch frühestens nach zwei Wochen essen, es ist aber auch nach zwei Monaten noch gut genießbar. Hinweis: Der Verzehr von gepökeltem Fleisch ist in gesundheitlicher Hinsicht nicht unumstritten.

Wie erkennt man ob Fleisch gepökelt ist?

jeder seine eigene Vorgehensweise finden, ein Patentrezept gibt es nicht. Auf jeden Fall sollte das Fleisch einen "normalen" Geruch haben, also nicht unangenehm riechen. Wenns beim ersten mal nicht sooooo dolle klappt ist das auch kein Beinbruch, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Ist roher Schinken gepökelt?

Der erste Herstellungsschritt ist wie beim Kochschinken das Pökeln / Salzen. Hierbei wird die Grundlage für das würzige Aroma und die Haltbarkeit gelegt. Nach dem Pökeln ruht der Rohschinken einige Tage zum Nachreifen, ehe er wieder ausgewaschen und gewässert wird.

Ist jeder Schinken gepökelt?

Schinken wird traditionell aus der Hinterkeule des Schweins hergestellt. Schinken und Kochschinken, der nur mild gepökelt und anschließend gegart wird. Die Haltbarkeit von rohem Schinken ist sehr unterschiedlich.

Was passiert nach dem Pökeln?

Durch das Prinzip der Osmose wird ihm in dieser Zeit Wasser entzogen, indem die Wassermoleküle im Inneren des Fleisches nach außen wandern. Nach dem Pökeln kann das Fleisch zusätzlich noch geräuchtert werden.

Was ist der Unterschied zwischen Pökeln und Salzen?

Salzen: Reines Salz wird nur dort eingesetzt, wo man auf bestimmte Farbeffekte verzichten kann, beispielsweise bei Speck, Butter oder Fischen. Pökeln: Ist eine gewisse Farbgebung und Aromatisierung erwünscht, wird Kochsalz mit Salzen der Salpetersäure vermischt. Diesen Vorgang nennt man Pökeln oder Umröten.

Wie Pökelt man richtig?

Salzlake ansetzen – auf ein Kilo Fleisch rechnet ihr 1 Liter Wasser, 1 g Salpeter, 100 g Salz. Hinzu kommen eure Lieblingsgewürze. Alles zusammen aufkochen und vollständig auskühlen lassen. Fleisch von allen Seiten einstechen, damit die Flüssigkeit gut ins Fleischinnere eindringen kann.

Ist gepökeltes Fleisch krebserregend?

Gepökeltes Fleisch und Wurstwaren sollten aus Sicherheitsgründen nicht erhitzt, gebraten oder frittiert werden, da sonst gesundheitsgefährdende Nitrosamine entstehen. Auch sie sind krebserregend. Der Deutsche Krebsinformationsdienst rät Patienten, möglichst wenig rotes Fleisch und Wurstwaren zu essen.

Was ist das Ungesündeste Fleisch?

Vor allem Rindfleisch ist in den letzten Jahren stark in Verruf geraten und wird oftmals als das ungesündeste Fleisch bezeichnet. Aus diesen Gründen hat die Weltgesundheitsorganisation rotes Fleisch als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft.

Was für Fleisch ist am gesündesten?

In Sachen Nährstoffe schneiden Rind- und Schweinefleisch deutlich besser ab als Geflügel. Schweinefleisch liefert viel Vitamin B1 und B6., Rindfleisch punktet mit Eisen, Zink und Vitamin B12. Das tierische Eisen wird vom Körper gut aufgenommen und verarbeitet.

Warum soll man Schinken nicht braten?

Vermeiden Sie es, gepökelte Schinkensorten wie Schwarzwälder Schinken oder Serrano stark zu erhitzen. Dabei können sich nämlich die Nitritpökelsalze in krebserregende Nitrosamine umwandeln. Beim Parma-Schinken, der nicht gepökelt ist, besteht dieses Risiko nicht.

Was ist der gesündeste Schinken?

Im Vergleich zu anderen luftgetrockneten Schinken: der spanische Serrano-Schinken ist der gesündeste.

Ist Bauchspeck gepökelt?

Als Bauchspeck (auch Frühstücksspeck oder Dörrfleisch; Schweiz Bratspeck; engl. Bacon) wird gepökelter und geräucherter Bauch vom Hausschwein bezeichnet. Er wird aus von Rippen und Brustknochen befreitem, meist noch Knorpel und Schwarte enthaltenden Schweinebauch hergestellt.

Kann gepökeltes Fleisch eingefroren werden?

Das Fleisch gefriert viel zu langsam und die Qualität leidet. Geräuchertes und gepökeltes Fleisch (wie Schinken und Charcuterie) sollte nicht tiefgefroren werden. Auch hier leidet die Qualität. Solche Produkte sind durch ihre Verarbeitung gut verpackt im Kühlschrank haltbar.

Kann man auf Pökelsalz verzichten?

Kann ich auch mit normalem Salz pökeln? Das kommt darauf an. Alternativ zum Nitritpökelsalz wird häufig Meersalz verwendet. Unter gewissen Bedingungen ist das auch in Ordnung.

Kann man Fleisch nach dem Pökeln essen?

Das so eingelagerte Fleisch können Sie dann für etwa 7 bis 10 Tage nutzen. Achtung: Auch hier bestimmt der Geruch das Ende der Nutzbarkeit. Was vergammelt riecht, sollte nicht mehr gegessen werden. Abgesehen von Fleisch pökeln oder zu räuchern, kann man das Fleisch auch einwecken.

Wie schmeckt Pökelfleisch?

Das Aroma von Straußenfleisch ist mit dem Geschmack von Rindfleisch vergleichbar. Ein wenig erinnert es auch an dunkles Putenfleisch oder Entenfleisch. Trotz der relativ festen Konsistenz ist Straußenfleisch sehr zart. Das Fleisch des großen, flugunfähigen Vogels gilt als gesund.

Was passiert wenn man Fleisch zu lange Pökeln?

Bei letzterem steckt es eigentlich schon im Begriff an sich: wenn man zu lange gepökelt hat, lässt sich dies sehr leicht sensorisch feststellen: das Fleisch sieht nicht mehr gut aus und riecht deutlich verdorben.

Warum riecht Vakuumiertes Fleisch?

Grundsätzlich entsteht bei Lagerung im Vakuum mit zunehmender Lagerdauer ein immer stärker werdender säuerlicher, leicht metallischer Geruch. Dieser ist (bei identischem Ausgangsmaterial) umso stärker je früher das Fleisch nach der Schlachtung vakuumiert wird und je höher der pH-Wert des Fleisches ist.